In der Arbeit werden mittelalterliche Texte untersucht, die den gehorsamen und den helfenden Bären zeigen (Kapitel 2 und 3) sowie Episoden, in denen umgekehrt dem Bären geholfen wird (Kapitel 4). Dem Zweikampf mit dem Bären ist das fünfte Kapitel gewidmet und auf seine Stärke wird im sechsten Kapitel eingegangen.
An Literatur wurden Heiligenviten, Chroniken und Epen vornehmlich des 7. bis 15. Jahrhunderts herangezogen. Neben Heiligen treten Könige, Heerführer, Herzöge und Romanhelden als Protagonisten auf. Interessanterweise hat der Bär darin nie die Hauptrolle inne. Er fungiert als Deuteragonist beziehungsweise Antagonist. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen Aspekte der Bärenepik darzustellen, in ihrer Funktion für die Erzählung zu untersuchen und in ihrem Kontext zu deuten.
Der Bär wird in der mittelalterlichen Literatur auf so unterschiedliche Weise wie kaum ein anderes Tier dargestellt. Einerseits tritt er als gefährliches Raubtier auf, das Schafe und Rinder reißt, und andererseits ist er friedlich und geduldig wie ein Lamm. Besonders die Hagiographie bietet eine Fülle an Belegen für untertäniges Verhalten des Bären, während in Epen und Sagen eher die kämpferische Seite des Tieres betont wird. Das liegt darin begründet, dass Tiere im mittelalterlichen Zeichendenken als Träger einer zweiten, allegorischen Bedeutung gesehen werden, die sich wiederum nicht immer auf eine einzige Aussage festlegen lässt, sondern, wie im Fall des Bären, voller Ambiguität steckt und nur aus der jeweiligen Erzählsituation heraus zu deuten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der gehorchende Bär
- Der Bär als Helfer
- Dem Bären wird geholfen
- Im Zweikampf mit dem Bären
- Stark wie ein Bär
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert verschiedene Aspekte der Darstellung des Bären in der mittelalterlichen Literatur. Das Ziel ist es, die vielschichtigen Bedeutungen und Funktionen des Bären in verschiedenen literarischen Texten zu erforschen und in ihren jeweiligen Kontexten zu deuten.
- Der Bär als gehorsames Tier in der Hagiographie
- Der Bär als Helfer in verschiedenen Erzählungen
- Der Bär als Gegenspieler in Kampfszenen
- Die Bedeutung des Bären als Symbol für Stärke und Wildheit
- Die Ambiguität des Bären als Symbolfigur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Methode der Analyse vor. Der Bär in der mittelalterlichen Literatur wird als vielschichtiges Symbol vorgestellt, das sowohl als gefährliches Raubtier als auch als friedliches und gehorsames Wesen dargestellt wird.
- Der gehorchende Bär: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung des Bären als gehorsames und unterwürfiges Tier in der Hagiographie. Der Bär wird als ein Symbol für die Macht des Heiligen interpretiert, der durch seine Worte und sein Gebet selbst das wildeste Tier bändigen kann.
- Der Bär als Helfer: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle des Bären als Helfer in verschiedenen Erzählungen. Der Bär wird als ein Verbündeter des Menschen dargestellt, der ihm in Notlagen beisteht und ihm Hilfe bietet.
- Dem Bären wird geholfen: Dieses Kapitel befasst sich mit Situationen, in denen dem Bären selbst geholfen wird. Es zeigt, dass der Bär nicht nur als Bedrohung, sondern auch als ein Wesen wahrgenommen wurde, dem Mitgefühl und Hilfe zukommen können.
- Im Zweikampf mit dem Bären: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung von Kampfszenen, in denen der Mensch dem Bären gegenübersteht. Es analysiert die Symbolik dieser Kämpfe und die Bedeutung des Bären als Gegenspieler.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung des Bären in der mittelalterlichen Literatur, insbesondere in Heiligenviten, Chroniken und Epen. Wichtige Schlüsselwörter sind: Bär, Hagiographie, Symbol, Ambiguität, Stärke, Wildheit, Tier, Mensch, Kontext, Deutung, Kampfszene, Helfer, Gegenspieler, Gehorsam, Unterwürfigkeit.
- Quote paper
- Yvonne Joosten (Author), 2012, Die Darstellung, Bedeutung und Funktion des Bären in der mittelalterlichen Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950426