Wege zum Gleichgewicht - Ein Marshallplan für die Erde


Presentación (Redacción), 1999

3 Páginas


Extracto


„Wege zum Gleichgewicht -

Ein Marshallplan für die Erde“

(Al Gore 1992)

Biografie des Autors:

Al Gore wurde 1984 im US-Staat Tennessee geboren, 1969-1976 arbeitete er als Journalist und Reporter für verschiedene Zeitungen und politische Magazine. 1976 wurde er in den US-Kongreß, 1984 in den Senat gewählt. 1988 bewarb er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. 1992 wurde er zum Vizepräsidenten der USA gewählt. 1999 bewarb er sich erneut um eine Kandidatur für das Präsidentenamt und gilt diesmal als aussichtsreichster Kandidat der Demokraten für die Wahl des höchsten Staatsamtes am 17.11.2000.

Teil 1: Gleichgewicht in Gefahr

Im Laufe der Evolution hat sich auf unserer Erde ein biologisches und ökologisches Gleichgewicht eingependelt. Der Mensch und die von ihm geschaffene Zivilisation ist aber derzeit auf dem besten Wege dieses zu zerstören. Das beste Beispiel dafür ist der unvermindert hohe Ausstoß an Kohlendioxid und die damit verbundene Erderwärmung durch den Treibhauseffekt. Dabei gab es schon in der Vergangenheit Beispiele dafür, welche schrecklichen Auswirkungen schon kleine Klimaveränderungen auf die Natur, und damit auch auf den Menschen haben:

Im Jahre 1816, dem „Jahr ohne Sommer“ kam es infolge von Mißernten zu Hungersnöten und damit verbunden auch zu Volksaufständen in ganz Europa. 3 Jahre herrschte ein „Revolutionsfieber“ auf dem ganzen Kontinent.

Historiker schrieben von „Horden von Bettlern“, die sich in den Straßen drängten und Passanten belästigten. Ein Reisender, der 1817 in Burgund unterwegs war, liefert eine typische Schilderung: „Die Bettler, deren bereits gestern sehr viele waren, werden immer zahlreicher; bei jeder Station schart sich eine Menge von Frauen und Kindern und alten Männern um die Kutsche.“

Diese Katastrophe wurde durch eine Reihe heftiger Ausbrüche des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa ausgelöst, die im Frühjahr 1815 erfolgten. Doch die schlimmsten Folgen für die übrige Welt wurden erst ein Jahr später spürbar, als sich der in den Himmel geschleuderte Staub überall in der Atmosphäre verteilte. Die Folge war, daß erheblich weniger Sonnenlicht bis zur Erdoberfläche durchdrang und die Temperaturen drastisch fielen.

Im Jahre 1600 v. Chr. trug wahrscheinlich die Explosion der Insel Santorin (100km nördlich von Kreta) zum Untergang der Minoischen Hochkultur bei, die das östliche Mittelmeer während der Bronzezeit über ein Jahrhundert lang beherrschte.

Fünf Jahrhunderte später, irgendwann zwischen 1150 und 1138 v. Chr., schleuderte der Vulkan Hekla 3 auf Island Millionen Tonnen Staub und Partikel in die Atmosphäre. Nach Aussage schottischer Archäologen verschwanden in diesem Zeitraum 90 Prozent der Bevölkerung Schottlands und Nordenglands.

Diese Ausbrüche die schon in der Vergangenheit ganze Kulturen auslöschten, sind zwar nicht auf Menschenhand zurückzuführen, jedoch zeigen sie welche katastrophalen Auswirkungen Änderungen im Gleichgewicht der Natur auf die Menschheit haben können.

Teil 2: Die Suche nach dem Gleichgewicht

Der Autor sieht als Hauptursache für das mangelnde Interesse vieler Politiker für die globale Umweltkrise in dem politische System das „...heute bis zu einem Punkt ausgebeutet, mißhandelt und mißbraucht (wird), das wir (die Politiker) nicht länger intelligente Entscheidungen (...) treffen können.(...) Dreißig Sekunden Werbespots im Fernsehen und ausgefeilte Meinungsumfragen können (...) zur Beeinflussung der Wähler in zwei Wochen mehr beitragen als alle Reden und Debatten in zehn Jahren.“

Trotzdem ist der Autor überzeugt, das die USA, „...der natürliche Führer der weltweiten Gemeinschaft der Nationen“, bei dem Kampf um die Wiederherstellung des Gleichgewichts die Führungsrolle übernehmen muss. Dies begründet er damit, dass die Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg, als es der USA nicht gelang „... die Führungsrolle zu übernehmen, welche die Völker der Welt dringend brauchten und wünschten“ gezeigt hat, dass die USA falls sie ihre Macht nicht gebrauchen würden um die restlichen Staaten der Welt dazu zu drängen sich an einem Hilfsprojekt für die Umwelt zu beteiligen, die Aussichten auf Erfolg minimal wären. „Könnte man diese Nation überzeugen, als Katalysator und Koordinator einer wirksamen globalen Strategie aufzutreten, so würde sie ein zweites mal ihr Versprechen einlösen, die letzte und beste Hoffnung der Menschheit auf Erden zu sein.“

Jedoch können die USA verständlicherweise bei der Finanzierung nicht der Hauptgeldgeber sein.

Diese beiden Aussagen Gores entsprechen genau den Vorstellung der amerikanischen Bevölkerung welche Rolle die Vereinigten Staaten in der Welt spielen sollte. So sprachen sich einerseits bei einer Umfrage unglaubliche 93 Prozent der Bevölkerung dafür aus, dass „... die USA ihre Position nutzen sollten, um andere Länder zu gemeinsamen Aktionen gegen weltweite Umweltprobleme zu gewinnen.“

Andererseits jedoch zeigt beinahe jede Meinungsumfrage, dass die US-Bürger eine stärkere Besteuerung fossiler Brennstoffe, also eine Ökosteuer entschieden ablehnen, obwohl das die logische Konsequenz aus der obigen Aussage wäre.

Teil 3: Wiederherstellung des Gleichgewichts

Als Vorbild für ein Hilfsprojekt für die Umwelt sieht Gore das European Recovery Program nach dem zweiten Weltkrieg. Das Projekt zum Wiederaufbau Europas hatte zwar eine ganz andere Dimension doch trotzdem sieht es Gore als Wegweiser für einen aus fünf Punkten bestehenden globalen Marshall-Plan.

1. Stabilisierung der Weltbev ö lkerung

Das Erreichen einer stabilen und ausgeglichenen Geburten und Sterberate ist laut Gore das wichtigste Ziel zur Rettung der globalen Umwelt.

2. Entwicklung und Verbreitung neuer Technologien

Der Autor ist der Meinung, dass die Kernenergie nur einen recht kleinen Anteil des Weltenergiebedarfs erzeugen kann. „Dennoch sollten Forschung und Entwicklung energisch fortgesetzt werden, besonders in Bereichen wie der Kernfusion die Aussicht auf ungefährliche und ergiebige Energiequellen eröffnen.“

Außerdem kritisiert er dass die Amerikaner auf diesen Gebiet von den Japanern von der Spitze des Weltmarks verdrängt wurden. So würden japanische Automobilhersteller amerikanische Erfindungen wie das Elektroauto erfolgreich produzieren und vermarkten.

3. Eine neue globale Ö ko-nomie

Die Länder die sich der Marktwirtschaft verpflichtet haben sollten - unter Führung der USA - darangehen die Berechnungsformel für das Bruttosozialprodukt zu ändern. So läßt die alte Berechnungsformel den Verbrauch von Rohstoffen vollkommen außer Acht. Ziel sei eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft.

4. Eine neue Generation von Abkommen und Ü bereink ü nften.

Als Vorbild für dieses strategisches Ziel gilt das Abkommen von Montreal. Es bezog sich auf die ganze Welt und verlangte die weltweite Abschaffung der Chemikalien welche die Ozonschicht zerstören.Derzeit bemüht sich die Weltgemeinschaft auf den regelmäßigen Klimakonferenzen ein ähnliches Papier zu entwerfen, welches die Verminderung des Kohlendioxid Ausstoßes vorschreibt.

5. Ein neuer globaler Umweltkonsens

Mit einen weltweiten Aufklärungsprogramm muss eine vollständigere Kenntnis der Krise gefördert werden. Um die Mitarbeit der Bevölkerung zu verstärken sollten günstige Schadstoffmeßgeräte entwickelt werden, damit den Menschen bewußt wird für was sie sich einsetzen.

Mögliche Kritikpunkte :

Bei der Herausgabe des Buches erntete der Autor Al Gore viel Lob von den Umweltorganisationen. Jedoch gab es auch Kritik, vor allem nachdem sich die Umweltpolitik der USA auch nach der Ernennung Gores zum Vizepräsidenten nicht änderte. Ein Hauptkritikpunkt ist auch, dass Gore vollkommen außer Acht läßt, dass es zwischen der Situation nach dem zweiten Weltkrieg und der heutigen Ausgangslage für seinen globalen Marshall-Plan deutliche Unterschiede gibt.

Vor allem im Ausland erntete Gore auch für seinen übertriebenen Nationalstolz Kritik, den er bei einigen Äußerungen auch dem Umweltschutz vorzuziehen scheint.

Außerdem irritiert auch, dass Gore bei der Beschreibung seines Einsatzes für die Umwelt oft Ausdrücke aus der Kriegsberichterstattung verwendet. So ist der Kampf zur Rettung der Umwelt eine Fortsetzung des Krieges „um Freiheit und Menschenwürde“ in dem die Umweltschützer mit Partisanen und Dissidenten verglichen werden, die sich gegen die herrschende Logik der Weltzivilisation auflehnen.

Quellen

Gore,Al: Wege zum Gleichgewicht.Ein Marshallplan für die Erde.1.Auflage.Frankfurt:Fischer Verlag 1992.

Gruhl,Herbert: Krieg mit uns selbst. In: Der Spiegel. Nr.49 (30.11.1992).

Greenpeace: Klima: Nichts als heiße Luft. Al Gore enttäuscht in Kyoto. In: www.greenpeace.de WWF-Statement: Rede von Al Gore. In: WWF Infostelle www.wwf.de (08.12.1997)

Czielek,Björn: 3. Weltklimakonferenz in Kyoto. Referat für das Fach Erdkunde. In: members.tripod.de/bc/klima.htm.

Final del extracto de 3 páginas

Detalles

Título
Wege zum Gleichgewicht - Ein Marshallplan für die Erde
Autor
Año
1999
Páginas
3
No. de catálogo
V95073
ISBN (Ebook)
9783638077538
Tamaño de fichero
330 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Wege, Gleichgewicht, Marshallplan, Erde
Citar trabajo
Andreas Mayr (Autor), 1999, Wege zum Gleichgewicht - Ein Marshallplan für die Erde, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95073

Comentarios

  • Volker Kempf el 20/8/2000

    Gleichgewicht.

    Der Text von Andreas Mayr faßt den Inhalt des Buches "Wege zum Gleichgewicht" von Al Gore kurz und präzise zusammen; "Knackpunkte" werden unter Rückgriff auf wenige, aber wichtige Quellen benannt.

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Título: Wege zum Gleichgewicht - Ein Marshallplan für die Erde



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