Wer schon mal auf einem Musikfestival war, seien es Großveranstaltungen wie Rock am Ring, das Fusion Festival, das Montreux Jazz Festival oder das Rudolstadt-Festival, der kennt die ansteigende Vorfreude, wenn die Fahrt mit dem Freundeskreis zum Festival beginnt und zumeist mehrere Tage besondere Momente zu erwarten sind. Dass dieses Bedürfnis nach Spaß, Musik und Feiern im deutschen Kulturraum weit verbreitet ist, zeigt nicht zuletzt die große Vielfalt und Anzahl an (Musik-)Festivals in Deutschland. Auch wenn keine verlässlichen Zahlen zu der tatsächlichen Anzahl von Musikfestivals bestehen, wurden 2015 durch die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 1.641 Festivals identifiziert, die mindestens 1.000 Besucher vorzuweisen hatten. Dabei stellt der oftmals jährlich wiederkehrende Besuch des persönlichen Lieblingsfestivals eine ritualisierte Praxis dar, wie bereits unter anderem von Rudolf Viehoff, Martin Tröndle oder Dietz-Rüdiger Moser thematisiert wurde.
Im Jahr 2020 stellt sich die besondere Situation dar, dass Musikfestivals und Großveranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden können und die Bilder von freudigen Menschenmassen nicht durch die Medien strömen, da alle Großveranstaltungen bis einschließlich Ende August abgesagt wurden. Der Grund für die zahlreichen Absagen ist der Ausbruch der Corona-Pandemie, die in Deutschland mit dem ersten Fall am 27.01.2020 seinen Beginn nahm. Die daraus resultierenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen führten auch zu den Unterlassungen von Festivals, sodass eine der beliebtesten Freizeit-Aktivitäten von besonders 18-35 Jährigen nicht ausgeübt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theorieteil
- 2.1 Festival- und Eventkultur
- 2.2 Festivals in Pandemie-Zeiten
- 2.3 Vom kollektiven Gedächtnis zu persönlichen Erinnerungen
- 3 Empirischer Teil
- 3.1 Methodik
- 3.2 Vorstellung der Befragten
- 3.3 Mediale Erwartungshaltung auf Rock am Ring
- 3.3.1 Die Homepage – das Versprechen der ganz Großen
- 3.3.2 Medienberichte voller Superlative
- 3.4 Individuelle Beweggründe der Befragten
- 3.4.1 Jenny - besondere Momente
- 3.4.2 Florian - Tradition und Heimat
- 3.4.3 Reinhard – nochmal jung und wild
- 3.5 Pandemiebedingte Festival-Absage
- 3.5.1 Emotionale Auswirkungen bei den Besuchern
- 3.5.2 Alternative Freizeitgestaltung der Befragten
- 3.5.3 YouTube und andere Erinnerungsstücke
- 3.6 Festival das ganze Jahr
- 3.6.1 Vom Kartenkauf zu den Vorbereitungen
- 3.6.2 Rock am Ring 2019 - erinnerter Festivalablauf
- 3.6.3 Rock am Ring 2021 - zyklische Wiederkehr
- 4 Diskussion
- 5 Zusammenfassung
- 5.1 Limitationen
- 5.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie Festivalbesucher des Rock am Ring Festivals in Zeiten der Coronavirus-Pandemie an das Festival erinnern und wie das Festival die Zeit der Besucher rhythmisiert. Die Arbeit basiert auf qualitativen Interviews mit ehemaligen und geplanten Besuchern sowie einer Medienanalyse.
- Die Bedeutung von Festivals im Kontext der Festival- und Eventkultur.
- Der Einfluss der Pandemie auf Festivals und die Auswirkungen auf die Besucher.
- Individuelle Erinnerungen und die Rolle des Festivals in der Zeitlichen Rhythmisierung der Besucher.
- Die Bedeutung von Medien und Social Media für die Festivalerfahrung.
- Die Rolle von Tradition und Heimatgefühl im Zusammenhang mit Festivals.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Erinnerung an Musikfestivals in Zeiten der Coronavirus-Pandemie am Beispiel des Rock am Ring Festivals dar.
- Kapitel 2: Theorieteil
Dieser Teil der Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Festivals im Kontext der Festival- und Eventkultur. Darüber hinaus werden die Herausforderungen von Festivals in Zeiten der Pandemie sowie die Rolle von Erinnerungskultur im Zusammenhang mit Festivalerfahrungen diskutiert.
- Kapitel 3: Empirischer Teil
Im empirischen Teil der Arbeit werden die Ergebnisse qualitativer Interviews mit Besuchern des Rock am Ring Festivals vorgestellt. Es werden die mediale Erwartungshaltung, die individuellen Beweggründe der Befragten sowie die Auswirkungen der Pandemie auf deren Festivalerfahrungen analysiert.
Schlüsselwörter
Diese Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen Erinnerungskultur, Festival, Rock am Ring, Coronavirus-Pandemie, qualitative Interviews, Medienanalyse, Eventkultur, Zeitliche Rhythmisierung, Tradition, Heimatgefühl, Medien und Social Media.
- Citar trabajo
- Friedemann Bauknecht (Autor), 2020, Erinnerungen von Musikfestival-Besuchern in Zeiten der Corona-Pandemie am Beispiel von Rock am Ring, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950812