In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, einen Überblick bzw. tieferen Einblick in die umfassende Thematik der physischen Gewalt gegen Kinder in der familialen Erziehung zu ermöglichen. Das vorrangige Erkenntnisinteresse dieser Untersuchung ist es herauszufinden, ob die körperliche Gewalt gegen Kinder in der Empirie immer häufiger bzw. brutaler vorkommt.
In der historischen Betrachtung wird zunächst knapp der Aspekt des Wandels der rechtlichen Situation behandelt, um später in der empirischen Diskussion darüber zu berichten, ob etwaige Auswirkungen auf die Gesellschaft belegt werden können. Anschließend werden die relevanten Begriffe definiert, um daraufhin überblicksartig auf die verschiedenen Formen familialer Gewalt und deren Konsequenzen einzugehen.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt jedoch in der Beschreibung der historischen Entwicklung dieses Phänomens. Dazu werden ausgewählte empirische Untersuchungen vorgestellt, beschrieben und ausgewertet. Diese Studien werden neben dem Einstellungswandel der Gesellschaft (bezüglich der sozialen Akzeptanz erzieherischer Gewalt) hauptsächlich die Entwicklung des Phänomens der physischen Eltern-Kind-Gewalt darstellen. Davor werden auf der Suche nach den Ursachen sowohl personenzentrierte, soziostrukturelle als auch integrative Erklärungsansätze dargestellt und es wird in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Theorien der Frage nachgegangen, ob und inwiefern die empirischen Untersuchungen Belege für diese Theorien liefern. Abschließend befasst sich der Autor mit der Frage, inwiefern auf Bundesebene daran gearbeitet wird, diesem Phänomen Einhalt zu gebieten. Dazu werden präventive und intervenierende Maßnahmen schematisch vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A. Gewalt in der Familie - ein historischer Überblick
- II. Theoretische Grundlagen
- A. Formen und Folgen erzieherischer Gewalt in der Familie
- 1. Welche Ausprägungsformen existieren?
- B. Theoretische Erklärungsansätze
- 1. Brand F. Steele & Carl B. Pollocks personenzentrierter Ansatz
- 2. Davig G. Gils soziostruktureller Ansatz
- 3. Richard J. Gelles integrativer Ansatz
- III. Empirische Befunde
- A. Entwicklung der tatsächlichen (physischen) Gewalt
- 1. Vorstellung der Studie Peter Wetzels (1997)
- 2. Vorstellung der Studie KFN – Schülerbefragung (1998)
- 3. Vorstellung der Studie Dirk Baiers' et al. (2009)
- B. Entwicklung der Einstellung zu Eltern-Kind-Gewalt
- 1. Vorstellung der Studie von Kai D. Bussmann (1996 & 2001)
- 2. Vorstellung der Studie von Plener et al. (2016)
- IV. Prävention & Intervention
- A. Prävention
- 1. Jugendhilfe im Kontext Prävention
- 2. Erziehungberatungsstellen
- B. Intervention
- 1. Jugendhilfe im Kontext Intervention
- V. Zusammenfassung & Fazit
- A. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Abschlussarbeit im Bereich Kriminologie analysiert das Phänomen der physischen Gewalt in der familiären Eltern-Kind-Erziehung. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der körperlichen Gewalt gegen Kinder in der Empirie zu untersuchen, insbesondere hinsichtlich ihrer Häufigkeit und Brutalität. Dazu werden historische Entwicklungen, relevante Definitionen, verschiedene Formen familialer Gewalt und deren Konsequenzen beleuchtet.
- Entwicklung der rechtlichen Situation und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Definition von relevanten Begriffen und Formen familialer Gewalt
- Auswertung empirischer Studien zum Thema physische Eltern-Kind-Gewalt
- Darstellung von personenzentrierten, soziostrukturellen und integrativen Erklärungsansätzen
- Präsentation von präventiven und intervenierenden Maßnahmen auf Bundesebene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den historischen Wandel der Einstellung zu häuslicher Gewalt und stellt die Relevanz des Themas dar. Kapitel II behandelt verschiedene Formen erzieherischer Gewalt sowie deren Folgen. Des Weiteren werden wichtige theoretische Erklärungsansätze vorgestellt. Kapitel III konzentriert sich auf empirische Befunde, wobei verschiedene Studien analysiert werden, die die Entwicklung der physischen Gewalt und den Einstellungswandel der Gesellschaft widerspiegeln. Kapitel IV befasst sich mit Präventions- und Interventionsmaßnahmen auf Bundesebene.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Thematik der physischen Gewalt in der familiären Eltern-Kind-Erziehung. Die zentralen Schlüsselwörter und Fokuspunkte sind daher Eltern-Kind-Gewalt, familiäre Gewalt, Kindesmisshandlung, rechtliche Entwicklung, empirische Befunde, Erklärungsansätze, Prävention, Intervention und Jugendhilfe.
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- Anonym (Autor), 2019, Gewalt in der familiären Erziehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950861