Propaganda im Dritten Reich
1.Ideologien :
Der Nationalsozialismus war kein geschlossenes Gedankensystem, sondern eine irrationale »Weltanschauung«. Im Mittelpunkt standen unverrückbar Antisemitismus und Führerprinzip; im übrigen vereinte er in sich die unterschiedlichsten Elemente.
Die Methode der Werbung und Agitation basierte auf der demagogischen Vereinfachung von Problemen.
Nationalsozialismus war Propaganda, die sich als Ideologie ausgab, d.h. ein Machtwille, für dessen Erhaltung man die jeweils größten psychologisch wirksamsten Probleme ausnutzte, die sich aus den Stimmungen und Triebrichtungen der Massen ergaben.
Die Wortführer vor, die durch das Christentum, die Aufklärung, den Industrialisierungs- und Emanzipationsprozeß pervertierte Weltordnung wiederherzustellen. Nebenher aber lief, sich immer wieder damit überschneidend, ein zukunftsgerichteter Ehrgeiz, der sich auf die größten Schiffe, die schnellsten Flugzeuge oder die Motorisierung der Massen viel zugute hielt.
2.Goebbels :
Joseph Goebbels war eines der Genies des Nationalsozialismus und unterstrich dies durch seine geschickte Vorgehensweise moderne Medien, wie Schallplatten mit Hitlerreden, narzistische Propagandafilme und vor allem den Volksempfänger geschickt einzusetzen. Er inszenierte einmalig die Gepränge, Aufmärsche mit Uniformierten, mit Fahnen und Trompeten, welche ihre Wirkung im Volk niemals verfehlten. Goebbels baute sein Ministerium zu einem Instrument aus, dessen Einwirkung sich kaum jemand auf die Dauer entziehen konnte. Das „Denken“ sollte ausgeschaltet werden.
Goebbels erfaßte die Möglichkeiten die Volksseelen zu manipulieren. Der „Führerkult“, dessen eigentlicher Schöpfer und Organisator Goebbels war, wurde stark propagiert. Er erhob Hitler zum Gott indem er Mythen und Bilder erschuf. Die Propaganda der Nationalsozialisten bot das Bild einer ins Riesenhafte gesteigerten Theaterschau.
3.Mittel:
3.1 Sport als Darstellung der starken Nation und Leitbild der Bevölkerung
Ein sehr wichtiges Mittel dazu war der Bereich des Sports. Er diente mehreren Zielen: Siege deutscher Sportler sollten der Bevölkerung und dem Ausland gegenüber das wiedererstarkte Deutschland repräsentieren und damit den deutschen Nationalstolz stärken und die Identifikation mit dem Führer fördern. In den 30er Jahren erbrachten deutsche Sportler herausragende Leistungen.
Sport sollte als Vorbild für den Breitensport dienen, denn die körperliche Ertüchtigung der "Herrenrasse" gehörte zur Kriegsvorbereitung. Sportveranstaltungen beabsichtigten die Unterhaltung der Massen als Ablenkung von den Problemen des grauen Alltags.
Die Sommerolympiade 1936 in Berlin war eine klare Propagandaveranstaltung für diesen Zweck. Mit fortschreitendem Kriegsverlauf wurden Sportgroßveranstaltungen immer seltener, bis sie ab 1944 gänzlich dem totalen Krieg zum Opfer fielen.
3.2 Kultur als Mittel der NS - Propaganda
Auch das gesamte kulturelle Leben wurde durch Gründung der Reichskulturkammer am 15.11.33 durch Goebbel der totalen Kontrolle unterworfen. Kultur sollte als Unterhaltung der Bevölkerung in den Dienst der Propaganda gestellt werden.
Ob Musiker, Bildhauer, Dichter, Schriftsteller, Schauspieler, Kabarettist, wer als Künstler tätig sein wollte, musste der für ihn zuständigen Kammer beitreten und sich verpflichten, dem NS-Staat treu zu dienen. Hunderte von kritischen, demokratischen Künstlern emigrier- ten. Die verbliebenen passten sich an, darunter auch viele bekannte Schauspieler. Sie dienten dem NS-Regime, sorgten für Zerstreuung und Ablenkung der Bevölkerung und vertraten die Ideologie der Nazis.
3.3 Kriegsvorbereitende Erziehung der Jugend durch HJ und BDM
Die Organisationen der HJ-Hitler-Jugend für die Jungen- und BDM - Bund deutscher Mädel- für die Mädchen dienten ebenfalls der regimetreuen Erziehung und der Vorbereitung auf den geplanten Krieg. In Lagern wurde zuerst einmal das Gemeinschaftsgefühl auf spieleri- sche Weise gestärkt. Dann erhielten die Mitglieder Hilfsaufgaben wie das Austragen der Einberufungsbescheide, Verteilen von Lebensmittelkarten, Sammeln von Altmetall. Die Mädchen leisteten in einem sozialen Pflichtjahr Dienste in Haushalt, beim Roten Kreuz, in Lazaretten etc.
4.moderne Medien :
Auch das wichtige Medium Film hatte Goebbels unter seine Kontrolle gebracht. Zuerst kaufte er die UFA, dann wurden nach und nach alle Filmgesellschaften unter NS-Leitung gebracht. Besonders beliebt war im Vorprogramm der Filme die Deutsche Wochenschau, die von den Siegen berichtete, die Niederlagen verschwieg, und ein eindrucksvolles Pro- pagandamittel darstellte.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Text "Propaganda im Dritten Reich"?
Der Text behandelt die Propaganda im Dritten Reich, wobei er sich auf Ideologien, die Rolle von Goebbels, verschiedene Propagandamittel und die Nutzung moderner Medien konzentriert.
Welche Ideologien werden im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus genannt?
Der Nationalsozialismus wird als eine irrationale Weltanschauung beschrieben, in deren Mittelpunkt Antisemitismus und das Führerprinzip standen. Er vereinte verschiedene Elemente und basierte auf der demagogischen Vereinfachung von Problemen.
Welche Rolle spielte Joseph Goebbels in der NS-Propaganda?
Joseph Goebbels wird als eines der Genies des Nationalsozialismus bezeichnet. Er nutzte moderne Medien wie Schallplatten, Propagandafilme und den Volksempfänger, um die Bevölkerung zu beeinflussen. Er inszenierte Aufmärsche und baute sein Ministerium zu einem Instrument der Manipulation aus. Er gilt als Schöpfer des "Führerkults".
Welche Mittel wurden zur NS-Propaganda eingesetzt?
Der Text nennt mehrere Mittel, darunter Sport zur Darstellung der starken Nation, Kultur zur Unterhaltung der Bevölkerung im Sinne der Propaganda und die kriegsvorbereitende Erziehung der Jugend durch HJ und BDM.
Wie wurde Sport zur NS-Propaganda genutzt?
Siege deutscher Sportler sollten Deutschland repräsentieren und den Nationalstolz stärken. Sport diente als Vorbild für die körperliche Ertüchtigung der "Herrenrasse" und zur Ablenkung von Alltagsproblemen. Die Olympiade 1936 in Berlin war eine Propagandaveranstaltung.
Wie wurde die Kultur zur NS-Propaganda eingesetzt?
Durch die Reichskulturkammer wurde das kulturelle Leben kontrolliert. Künstler mussten sich verpflichten, dem NS-Staat treu zu dienen. Kritische Künstler emigrierten, während die verbliebenen sich anpassten und die Ideologie der Nazis verbreiteten.
Wie wurden HJ und BDM zur Kriegsvorbereitung genutzt?
HJ und BDM dienten der regimetreuen Erziehung und der Vorbereitung auf den Krieg. In Lagern wurde das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Die Mitglieder erhielten Hilfsaufgaben, und die Mädchen leisteten Dienste in Haushalt, beim Roten Kreuz und in Lazaretten.
Wie wurden moderne Medien zur NS-Propaganda eingesetzt?
Goebbels kontrollierte das Medium Film, indem er die UFA kaufte und nach und nach alle Filmgesellschaften unter NS-Leitung brachte. Die Deutsche Wochenschau berichtete von Siegen, verschwieg Niederlagen und stellte ein Propagandamittel dar. Der Volksempfänger verbreitete positive Meldungen, während das Hören von "Feindsender" verboten war.
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- Benedikt Hoffmann (Autor), 1999, Propaganda im 3. Reich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95123