Der Umgang mit einem langlebigen Bild: Mitternachtsgedichte von Goethe und Mörike


Trabajo de Seminario, 1998

15 Páginas, Calificación: 1,0

Anónimo


Extracto


INHALT

1. Einleitung

2. Der Umgang mit dem Bild der Mitternacht bei Johann Wolfgang Goethe und Eduard Mörike mit anschließendem Vergleich
2.1 „Um Mitternacht“, von Johann Wolfgang Goethe
2.2 „Um Mitternacht“, von Eduard Mörike
2.3 Der Vergleich

3. Resümee

4. Bibliographie

1. Einleitung

Das Thema der Zeit ist ein ewiges Thema in der Literatur.

Auch in den beiden Gedichten, die in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, beschäftigen sich die Dichter mit diesem Thema. Zum einen handelt es sich hierbei um das Gedicht „Um Mitternacht“ von Johann Wolfgang Goethe, zum anderen um das Gedicht „Um Mitternacht von Eduard Mörike.

Es mußauffallen, daßbeide Werke denselben Titel tragen. Es ist das Ziel dieser Arbeit zu untersuchen, ob die Dichter, indem sie offensichtlich beide in ihren Gedichten das Bild der Mitternacht verarbeiten, auch auf die gleiche Art und Weise mit diesem Bild umgehen.

Zu diesem Zweck werden beide Gedichte zunächst unabhängig voneinander analysiert, um sie schließlich unter Berücksichtigung ihrer Entstehungsumstände vergleichen zu können.

2. Der Umgang mit dem Bild der Mitternacht bei Johann Wolfgang Goethe und Eduard Mörike mit einem anschließenden Vergleich.

2.1 „Um Mitternacht“, von Johann Wolfgang Goethe Um Mitternacht

Um Mitternacht ging ich, nicht eben gerne,

Klein, kleiner Knabe, jenen Kirchhof hin

Zu Vaters Haus, des Pfarrers; Stern am Sterne

Sie leuchteten doch alle gar zu schön;

Um Mitternacht.

Wenn ich dann ferner in des Lebens Weite

Zur Liebsten musste, musste, weil sie zog,

Gestirn und Nordschein über mir im Streite,

Ich gehend, kommend Seligkeiten sog;

Um Mitternacht.

Bis dann zuletzt des vollen Mondes Helle

So klar und deutlich mir ins Finstere drang,

Auch der Gedanke willig, sinnig, schnelle

Sich ums Vergangne wie ums Künftge schlang;

Um Mitternacht.1

Das dreistrophige Gedicht „Um Mitternacht“ läßt sich rein inhaltlich und aufgrund seiner Entstehungszeit (1818) als ein biographisches Altersgedicht Goethes einordnen. Der Lebensrückblick wird entsprechend der Form in drei Etappen gegliedert:

Der Knabe, der geängstigt durch die Nacht auf der einen, aber auch fasziniert durch die Sterne auf der anderen Seite über den Kirchhof nach Hause gehen muss.

Der junge Mann, der auf dem Weg zur Liebsten hin und her gerissen scheint zwischen dem Gefühl von Seligkeit und Ungewißheit.

Und schließlich der alte Mann, dem nun durch die Erkenntnisse der Vergangenheit die Zukunft erhellt wird.

Das Motiv der Mitternacht, das sich wie ein Echo nach jeder Strophe durch das Gedicht zieht2 und das Motiv des Lichts, genauer gesagt des Sternenlichts, verleihen dem Gedicht jedoch einen rätselhaften und undurchsichtigen Charakter. Durch die andeutende Art und die assoziative Verwendung der Metaphern bleibt es gleichzeitig offen.

Der Begriff der Mitternacht wird in der volkstümlichen Mythenwelt als un- heimlicher Moment der Wendung von einer Tagessphäre zur anderen beschrieben.3 Auch in diesem Gedicht dient die Mitternacht als Bild für den Wandel der Zeit, aber auch für die Entwicklung, speziell des menschlichen Bewußtseins innerhalb dieses Wandels.

Die Wiederholung der Überschrift „Um Mitternacht“ direkt am Anfang der ersten Strophe schafft in erster Linie den Stimmungsraum in dem sich der Knabe befindet. Die Umwelt wird aus der kindlichen Perspektive („ging ich“, „klein, kleiner Knabe“) auf grund der Dunkelheit als beängstigend oder doch zumindest beunruhigend („nicht eben gerne“) wahrgenommen. Auf dem Weg in die gesicherte Umgebung der Familie („zu Vaters Haus“) bewegt sich der Blick des Knaben spontan nach den Sternen, die er als vertrautes und benennbares Phänomen begreift („Sie leuchteten doch alle gar zu schön“).

Das in der ersten Strophe dargestellte kindliche Bewußtsein erlebt seine Welt als Einheit, die in einfache Kategorien unterteilt wird. Diese Einheit wird auch formal repräsentiert, da das einleitende „Um Mitternacht“ mit dem ersten Refrain einen Rahmen bildet.

Der kindlich begrenzte Horizont wird in der zweiten Strophe geöffnet und erweitert. In dem Wortfeld „ferner“ und „Weite“ wird die unspezifische Richtung der Erweiterung deutlich.

Die gerade noch Sicherheit spendende familiäre Beziehung rückt auf dem Weg zur „Liebsten“ immer weiter in den Hintergrund. Der Bereich der Liebe als eine neue Erfahrungswelt kann stellvertretend gesehen werden für die gesamten Herausforderungen denen sich das lyrische Ich stellen muß, um seine subjektiven Erfahrungen sammeln zu können. Dabei gerät es in ein Spannungsfeld zwischen Müssen und Wollen („musste, musste weil sie zog“).

Das schöne Nebeneinander der Sterne ist nun differenzierbarer, bzw.

komplexer geworden. Die punktuell gesehenen Sterne verdichten sich zu einem Sternenbild, einem „Gestirn“, wobei der Wortklang noch an die „Sterne“ der ersten Strophe erinnert. So könnte man das Gestirn stellver- tretend für das gesichert geglaubte Wissen sehen, das jedoch stets durch eine höhere Weisheit („Nordschein“) in Frage gestellt wird, bzw. über- strahlt wird. Denn der „Nordschein“ läßt die Assoziation mit dem Nord- stern zu, der alle Sterne und selbst den Mond an Strahlkraft übertrifft. Wenn das lyrische Ich „Gestirn und Nordschein“ über sich im „Streite“ empfindet, wäre dies vor diesem Hintergrund als Bild für die Unentschlos- senheit und Unsicherheit eines Individuums in Entscheidungsfragen zu sehen. Gleichzeitig kann der „Nordschein“ auch für die Erhellung des Bewußtseins und - in seiner Funktion als richtungsweisender Stern - für Entscheidungsfindung stehen.

Das folgende „Ich gehend, kommend“ vertieft zunächst den Eindruck der Unsicherheit und der auferlegten Passivität („zog“, „sog“), jedoch wird durch das Substantiv „Seligkeiten“ der Impuls zur Bereitschaft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen, signalisiert.

Die scheinbare Gegensätzlichkeit der Assoziationen mündet schließlich in der Synthese, daßaus Unsicherheit Fragen entstehen, auf die man Antworten erhalten kann.

Durch die syntaktische Verkürzung, die in der zweiten Strophe noch stärker vorhanden ist als in den beiden anderen, korrespondiert auch hier die Form mit dem Inhalt.

Der zweite Refrain kündigt den Zeitsprung und die Entwicklung einer neuen Bewußtseinsstufe an. Schon durch die Zeitangaben am Anfang der dritten Strophe („Bis dann zuletzt“) wird deutlich, daßnun ein Ergebnis präsentiert wird und daßman der Position der Gegenwart, aus der das lyrische Ich sich äußert, am nächsten ist.

In einer ungewohnt klaren und direkten Art und Weise wird nun der Einfall des Hellen in das zuvor noch finstere, von Unsicherheiten und Fragen bewegte Bewußtsein, dargestellt. Das prägnante Bild des „vollen Mondes“ vermittelt - besonders im Rückblick auf die erste Strophe - die produktive und aufschließende Energie der Erhellung.4

In diesem Zusammenhang läßt sich feststellen, daßes in dem Gedicht immer heller wird, ohne daßdas Licht des Mondes die Dunkelheit der Nacht ganz auflösen könnte, was als Hinweis auf die Begrenztheit des menschlichen Erkenntnisapparates verstanden werden kann. Erst im Alter erlangt das Individuum also die Weisheit, so daßsich ihm das ganze Leben, die Vergangenheit wie die Zukunft, mit den Mitteln des menschlichen Bewußtseins erschließt.

Wenn sich also abschließend „der Gedanke [...] ums Vergangne wie ums Künftge“ schlingt, wird durch die Personifikationen des Gedankens und des „Mondes Helle“ die Passivität des Individuums in dieser Strophe sehr deutlich. Jedoch handelt es sich nicht um dieselbe Passivität, die das lyrische Ich in der zweiten Strophe noch gelähmt hat. Man könnte hier vielmehr von einer empfangenden Haltung des Individuums sprechen, die überhaupt erst die Integration der tieferen Ebenen des Bewusstseins in das Leben ermöglicht.

Der Weg des personifizierten Gedankens ist auf dreifache Weise bezeich- net („willig, sinnig, schnelle“): Eine Formel, die man auf das selbstbewußte menschliche Denken beziehen kann. Ein Denken, das offen ist für Neues, bzw. das Neues erfahren will („willig“), das den Sinn reflektiert („sinnig“) und das spontan entscheiden und unterscheiden kann („schnelle“). Es ist also das menschliche Denken, bzw. der Gedanke, der als Medium dient, um die Vergangenheit mit der Zukunft verbinden zu können. Auch auf der formalen Ebene des Gedichts wird mit dem letzten Refrain ein Bogen zum Anfang geschlagen.

Aufbau und Inhalt des Gedichtes entsprechen damit Goethes zyklischem Denken: „Der ist der glücklichste Mensch der das Ende seines Lebens mit dem Anfang in Verbindung setzten kann.“5

Die Beschreibung der Gefühle des lyrischen Ichs wirkt sehr ehrlich und echt, so daßnicht der Eindruck entsteht, das Gedicht sei mühevoll kreiert und bis zur Perfektion überarbeitet worden. Dieser Eindruck wird besonders durch eine Aussage Goethes bestätigt:

„Ein wundersamer Zustand bei hehrem Mondenschein brachte mir das Lied „Um Mitternacht“ welches mir desto lieber und werter ist, da ich nicht sagen könnte, woher es kam, und wohin es wollte.“6

Die spontane Entstehung des Gedichts scheint genauso in ihm fortzule- ben, wie die Entstehungsumstände. Goethes Aussage, daßdas Gedicht zu ihm gekommen sei, korrespondiert mit der empfangenden Passivität des lyrischen Ichs in der letzten Strophe des Gedichts. So wäre es in diesem Fall möglich anzunehmen, daßGoethe in dem Gedicht einen in Gedanken vollzogenen Vergleich seiner eigenen Gefühle in dem jeweili- gen Altersstadium vornimmt und so mit dem lyrischen Ich gleichzusetzen ist. Das Gedicht bietet so ein hohes Maßan Indentifizierungsmöglich- keiten, da der Rezipient schnell entscheiden kann, ob er die beschriebenen Gefühle für sich nachvollziehen kann oder nicht.

2.2 „Um Mitternacht“ von Eduard Mörike

Um Mitternacht

Gelassen stieg die Nacht ans Land,

Lehnt träumend an der Berge Wand,

Ihr Auge sieht die goldne Waage nun

Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;

Und kecker rauschen die Quellen hervor,

Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr

Vom Tage,

Vom heute gewesenen Tage.

Das uralt alte Schlummerlied,

Sie achtets nicht, sie ist es müd;

Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,

Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.

Doch immer behalten die Quellen das Wort,

Es singen die Wasser im Schlafe noch fort

Vom Tage,

Vom heute gewesenen Tage.7

Das zweistrophige Gedicht „Um Mitternacht“ präsentiert eine eigene kunstvoll kreierte Welt, in der die personifizierte „Nacht“ gleichermaßen die Rolle des Betrachters und des Betrachteten einnimmt. Die Beziehung zu einem vermittelnden Subjekt scheint völlig aufgehoben.8

Als Rezipient befindet man sich nach einem kurzen Rückblick auf eine bereits abgelaufene Bewegung („stieg die Nacht ans Land“) unmittelbar im Geschehen des Gedichts. Die träumende Gestalt der Nacht erlebt sich selbst. Sie erlebt, bzw. „sieht“ den Augenblick der Mitternacht, in dem die Zeit stillzustehen scheint ( „Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn“).

In dem prägnanten Bild der Waage kommt das Gleichgewicht zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zum Ausdruck. Die Gesetze der Zeit scheinen aufgehoben zu sein. Die reine Gegenwart („nun“), symbolisiert durch die Mitternacht, wird zum erlebbaren Vorgang, symbolisiert durch die Bewegung der Nacht („Ihr Auge sieht die goldne Waage nun“). Die Tatsache, daßdie Waage golden ist, verdeutlicht den außerordentlichen Wert dieses Erlebnisses.

Die ruhige, meditative Atmosphäre der ersten vier Verse wird zum einen durch den zugrundeliegenden gemäßigten Rhythmus und zum anderen durch das einleitende Wort „Gelassen“ geschaffen, in dem die unerschütterliche Ruhe der Nacht zum Ausdruck kommt.

Die munter hervorrauschenden Quellen antworten auf diese Gelassenheit mit schneller, fließender Bewegung („Und kecker rauschen die Quellen hervor“) und bilden so einen Gegenpol zu der Nacht.

Diese Gegensätzlichkeit kommt in dem schwungvollen Rhythmus und besonders in den thematischen Leitwörtern „kecker“ und „Gelassen“ zum Ausdruck.9 Des weiteren sind die Quellen durch ihre Fähigkeit zu sprechen bzw. zu singen charakterisiert, was ein weiteres Unterschei- dungsmerkmal zu der sehenden und hörenden Nacht darstellt. Während die Nacht also das empfangende, aufnehmende und damit eher passive Medium darstellt, präsentiert sich in den Quellen das gebende, also aktive Prinzip.

Gleichzeitig wird durch die Bezeichnung der Nacht als der Quellen „Mutter“ eine enge Beziehung zwischen diesen polaren Größen hergestellt, in der die Gegensätzlichkeit nun etwas gelockert zu sein scheint. Denn das Bild der Mutter verleiht auch der Nacht das aktiv gebende Prinzip, das zuvor nur den Quellen zu eigen war.

Allgemein kann das Bild der Mutter mit den Eigenschaften des Schützens und des Erschaffens konnotiert werden. So kann auch die Dunkelheit der Nacht als schützend empfunden werden, so daßsich die vom mitternächtlichen Traum ausgehenden („träumend“), schöpferischen und inspirierenden Kräfte für den menschlichen Geist frei entfalten können.

In der konkreten Beziehung zwischen der Nacht als Mutter und der Quellen als ihre Kinder, werden die Quellen in ihrer Keckheit dieser Rolle gerecht. Keck meint hier „lebendig“10, was auf die Bewegungsfreude der Quellen hinweist, so daßsie als jung und verspielt charakterisiert werden können. Wenn die Quellen der Nacht „vom heute gewesenen Tage“ singen, repräsentieren sie die Erinnerung und damit die verfließende Zeit. Gleichzeitig sind sie ein Symbol für den Ursprung. So klingt in ihnen auch das Zukünftige an, wie zum Beispiel der neue Tag, der aus der Nacht entspringt.

Die Quellen verkörpern also die Zeitlichkeit mit all ihren Dimensionen.

Sie scheinen den zeitlichen Stillstand, den die Nacht so genußvoll betrachtet, durch ihre vorsichtig mahnende Erinnerung an den kontinuierlichen Lauf der Zeit langsam aufbrechen zu wollen.

Die Nacht kennt das „uralt alte Schlummerlied“ der Quellen. Sie „achtets nicht, sie ist es müd“. Die ermüdende Wirkung des „Schlummerliedes“ kommt auch in dem Rhythmus der zwei Verse („Vom Tage,/ Vom heute gewesenen Tage.) zum Ausdruck.

Die Mahnung der Quellen hat die (Mitter-)Nacht also nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie wendet sich bewußt von den Quellen ab und betrachtet weiterhin gelassen den Augenblick der Mitternacht, „Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungenes Joch“. Damit wird das Bild der Waage aus der ersten Strophe noch einmal aufgegriffen , mit dem Unterschied, daßnun die Flüchtigkeit der Stunden an die Zeitlichkeit der Quellen erinnert. „Noch“ kann sich die Nacht jedoch „des Himmels Bläue“ hingeben, die ihr „süßer“ „klingt“, als das „Schlummerlied“ der Quellen.

Die abschließenden Quellenverse werden durch ein widersprechendes „Doch“ eingeleitet, das einen Schlagreim auf das „gleichgeschwungne[] Joch“ bildet. Am Ende „behalten die Quellen das Wort“. Die Nacht scheint sich ihrem „Schlummerlied“ schließlich nicht mehr entziehen zu können („Es singen die Wasser im Schlafe noch fort“). Der Traum, in dem die Nacht das Bild der ausgeglichenen Zeit genießen konnte, weicht nun dem Schlaf. Das Lied der Quellen, dessen Inhalt wie ein Refrain wiederholt wird („Vom Tage, /Vom heute gewesenen Tage“), hallt auf der einen Seite als Erinnerung im Ohr des Rezipienten nach. Auf der anderen Seite klingt es „im Schlafe noch fort“, was als Vorausdeutung auf die stete Wiederkehr der Mitternacht hinweisen könnte, womit am Ende noch einmal alle Richtungen der Zeit in ihrer Verwobenheit aufgegriffen werden.

Die Faszination, die von dem Gedicht ausgeht, begründet sich besonders darin, daßdie Komponenten sehr sorgfältig aufeinander abgestimmt sind und sich so gegenseitig unterstützen und stärken. Das in dem Gedicht dargestellte Erlebnis der reinen Gegenwart wird so zu einem künstlerisch mystischen Erlebnis für den Rezipienten. Die Lesbarkeit des Gedichts bleibt dabei so komplex wie seine Struktur. So kann man zum Beispiel versuchen, das Gedicht über die Biographie Mörikes näher zu deuten.

Das Gedicht ist im Oktober 1827 entstanden. Mörike hatte im Jahr zuvor sein Theologiestudium in Tübingen beendet und befand sich im Vikariat, so daßihm wenig Zeit blieb, um sich der Dichtung zu widmen. Seine Vergangenheit war zu diesem Zeitpunkt, im Alter von 23 Jahren, schon von einigen bedrückenden Erinnerungen geprägt, wie zum Beispiel durch den Tod seines Vaters 1817 oder durch die unglückliche Liebe zu Maria Meyer, die er 1823 in Tübingen kennenlernt, zu der er den Kontakt jedoch abbrach. Weiterhin ist bekannt, daßMörike sich gerne in Phantasiewelten zurückzog, wie sie in „Um Mitternacht“ geschaffen wird. Vor diesem Hintergrund wäre es möglich, daßMörike mit dem Gedicht dem Wunsch Ausdruck verleihen wollte, sich den Lasten der Erinnerung und der unaufhaltsam fortlaufenden Zeit, repräsentiert durch die Quellen, für eine Weile zu entziehen, um sich der Gegenwart vollständig hingeben zu können, so wie die Nacht sich in dem Augenblick der Mitternacht verliert.11

Das unbefriedigende an einem solch konkreten Deutungsversuch ist, daßer höchst spekulativ und damit wenig aussagekräftig bleibt.

Vor dem Hintergrund der Tatsache, daßdas Erlebnis des Gedichts in dem Erleben und Genießen der reinen Gegenwart besteht, wäre auch eine leicht veränderte, abstraktere Lesart denkbar. So könnte man annehmen, daßdas Gedicht aus der Ruhe entstanden ist, die in ihm vorherrscht. In diesem Zusammenhang könnte man von einer dichterischen Umsetzung der persönlichen Zeiterfahrung Mörikes sprechen.12

Eine direkte Identifizierungsmöglichkeit bietet das Gedicht aufgrund des fehlenden lyrischen Ichs nicht an. Jedoch kann der Rezipient entscheiden, ob er die allgemeine Aussage des Gedichts auf sein Leben anwenden kann. So könnte die Nacht auf einer allgemeineren Deutungsebene das menschliche Bewußtsein symbolisieren, das sich dem immer gleichen Alltag bzw. unangenehmen Erinnerungen, symbolisiert durch die Quellen, für eine gewisse Zeit zu entziehen versucht, indem es meditativ in sich selbst ruht. Doch diese Phase der Erholung ist nur von kurzer Dauer, bis die Realität und die Erinnerungen wieder ins Bewußtsein dringen.

2.3 Der Vergleich

Goethe und Mörike verwenden in ihren vorgestellten Gedichten also beide das Bild der Mitternacht, jedoch auf sehr unterschiedliche Weise. Goethe beschreibt aus der Sicht des Alters die Entwicklung des menschlichen, historischen Bewusstseins. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine wissenschaftliche Betrachtungsweise, sondern um den Versuch ein mystisches, persönliches Erlebnis in Worte zu fassen.

Der Abdruck des Gedichts 1822 wird mit folgenden Worten eingeleitet:

„Man lasse mich bekennen, daßich, mit dem Schlag Mitternacht, im hellsten Vollmond aus guter, mäßig-aufgeregter, geistreich-anmutiger Gesellschaft zurückkehrend, das Gedicht aus dem Stegreife niederschrieb, ohne auch nur früher eine Ahnung davon gehabt zu haben.“13

Der 69jährige Goethe wandelt also unter dem Eindruck der Vollmondnacht nach Hause. Es mag der Anblick des Mondes gewesen sein, der ihm die Erinnerungen in das Bewußtsein gerufen hat, wie und unter welchen ver- schiedenen Umständen er dieses Bild schon betrachtet hat.

Und so spiegelt sich ihm in dem Erlebnis dieser Erinnerungen der ganze Wandel des Lebens, den er schließlich in lyrischer Form mit sparsamen Strichen zeichnet.

Die Mitternacht dient in diesem Zusammenhang als Bild für den Wandel der Zeit bzw. für den Wechsel von einer Bewußtseinsstufe zur nächsten.14

Gleichzeitig ist das Bild der Mitternacht im besonderen und der Nacht im allgemeinen seit jeher mit dem Gefühl für das Geheime und Verborgene verbunden worden15 und bietet so einen passenden Stimmungsraum für die Darstellung der Entwicklung des ebensowenig greifbaren menschli- chen Bewußtseins.

Das rückblickende, erhellte Individuum scheint nun aus einer übergeord- neten Perspektive die Mechanismen des Lebens erkennen zu können, so daßes zuvor eventuell noch verwirrende Erinnerungen klar einordnen kann. Erst das menschliche Vermögen, sich zu erinnern und sich Vergangenes zu vergegenwärtigen, macht einen solchen Erkenntnis- prozess möglich. So ist es auch der „Gedanke“, der sich zum Schluss „willig, sinnig, schnelle [...] ums Vergangne wie ums Künftge schlang“. Damit klingt bei Goethe in dem Bild der Mitternacht auch die ewige Wiederkehr und damit der Kreislauf der Zeit an. Dies wird besonders in der regelmäßigen Wiederholung der Wendung „Um Mitternacht“ deutlich. Und so wie der hier beschriebene Alterungsprozess nicht als Verlust, sondern als Gewinn geistiger Erhellung dargestellt wird, ist auch der Gedanke der Zeitlichkeit bei Goethe positiv konnotiert, entsprechend seinem zyklischen Denken.16

Bei Mörike verhält es sich derweil genau umgekehrt. Die Mitternacht symbolisiert die reine Gegenwart, die für kurze Zeit in sich selbst existiert, unberührt von der Zeitlichkeit und Erinnerung.

So spiegelt sich in diesem Gedicht besonders deutlich Mörikes Art und Weise des Umgangs mit dem Problem der Zeiterfahrung und der Zeitgestaltung wider. Dieses Zeitproblem stellt für ihn ein Lebensproblem dar, mit dem er sich dichterisch auseinandersetzen kann.

„Im Medium der Dichtung versucht er ästhetisch zu konstruieren , was ihm im Leben nicht mehr ohne weiteres gegeben ist: eine unmittelbare Begegnung mit Welt, die Erfahrung erfüllter Gegenwart, das Bewußtsein seiner eigenen, gegen die Zeit gefeiten Identität.“17

Zu diesem Zweck kreiert Mörike in „Um Mitternacht“ konsequent eine Kunstwelt, die sich besonders in der Zeiterfahrung gegen die empirische Realität abstößt, um so die als verloren empfundene Unmittelbarkeit wiederherzustellen.

Währenddessen beschäftigt Goethe im Zusammenhang mit dem Thema der Zeiterfahrung vielmehr, „wie denn Vergangenes der Gegenwart weitergegeben werden könne, ohne daßsich die Gegenwart in sehnsüchtiger Erinnerung an die Vergangenheit verlöre.“18

Dieser gleichzeitige Sinn für das Geschichtliche und das Gegenwärtige der menschlichen Existenz, der auch das Gedicht durchzieht, ist bei Goethe schon früher aufgetaucht. „Die Empfindung der Vergangenheit und Gegenwart in eins“ beschreibt er in einer Erinnerung (1813) als „eine Anschauung, die etwas Gespenstermäßiges in die Gegenwart brachte“.

Und er fügt hinzu:

„Sie [diese Anschauung] ist in vielen meiner größern und kleinern Arbeiten ausgedrückt und wirkt im Gedicht immer wohltätig, ob sie gleich im Augenblick, wo sie sich unmittelbar am Leben und im Leben selbst ausdrückte, jedermann seltsam, unerklärlich, vielleicht unerfreulich scheinen mußte.“19

Das Thema des Gedichts ist also das gleichzeitige Empfinden von Vergangenheit und Gegenwart, des ewig Wiederkehrenden und des Einmaligen, das sich in der Mitternacht repräsentiert. Mit Hilfe des Bildes der Mitternacht kann das menschliche historische Bewußtsein auf einer hohen Abstraktionsebene dargestellt werden, so daßdas Gedicht nicht nur auf Goethes Leben, sondern auf das Leben überhaupt anwendbar ist. Im Gegensatz dazu nutzt Mörike das Bild der Mitternacht als zeitliches Setting für eine nach seinen eigenen Regeln entworfene Kunstwelt und schließt damit eine direkte Identifizierungsmöglichkeit aus.

Ein weiterer nennenswerter Unterschied besteht in den gegensätzlichen Perspektiven, aus denen die Gedichte geschrieben wurden. Goethes „Um Mitternacht“ ist in seine sogenannte Alterslyrik einzuordnen, während das Gedicht Mörikes zu seinen frühen Werken zählt. Der junge, psychisch eher labile Mörike nutzte das Medium der Dichtung gerne, um sich in eine schützende Idealwelt zu flüchten. Goethe verarbeitet im Alter in seiner Lyrik seine Weisheit die aus seiner Lebenserfahrung und aus seiner lebensbejahenden Haltung gewachsen ist.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, daßMörike mit Goethes Werken vertraut war, ist anzunehmen, daßer auch das Gedicht „Um Mitternacht“ kannte. Mörike bewunderte Goethe aufgrund seiner Individualität und seiner Menschlichkeit, die sich in seiner Dichtung widerspiegelt. Die Werke Goethes beeinflußten den jungen Mörike weniger in seinem Umgang mit künstlerischen Motiven, sondern vielmehr unbewußt in der Entwicklung seiner eigenen Individualität.20

Vor diesem Hintergrund könnte man Mörikes Gedicht auch als eine Art respektvollen Gegenentwurf zu Goethe interpretieren.

So läßt sich zusammenfassend sagen: Während es Mörike auf eine unmittelbare Gegenwartserfahrung, losgelöst von Zeit und (reellem) Raum, ankommt, geht es Goethe vielmehr um eine positive Integration der Zeitdimensionen im menschlichen Bewußtsein.

Goethe benutzt in seinem Gedicht das Bild der Mitternacht zur abstrakten Darstellung der historischen Zeit, während Mörike in dem Bild der Mitternacht eine ästhetische Zeitdimension schafft. Auch die Rede der Quellen, in der sich die aktuelle Geschichte repräsentiert, wird in der Nichtzeit abqualifiziert. Es handelt sich hierbei um eine Umwandlung der Zeitperspektive. Indem die historische Zeit entwertet wird, wird die mythologische Zeit aufgewertet.

Während die beiden Dichter auf so unterschiedliche Weise mit demselben Bild umgehen, gehen sie gleichzeitig auf sehr ähnliche Weise mit ihren jeweiligen Werken um. Denn sowohl Mörike, als auch Goethe haben ein sehr enges und tiefes Verhältnis zu ihren Gedichten.

So schrieb Mörike am 17. November 1827 an Kauffmann:

„Ich machte vorhin ein paar Töne auf der Maultrommel, dabey fiel mir ein alter Vers von mir ein, für den ich immer eine besondre Liebe habe. Er mußher.“21

Am Abend des 12. Januar 1827sang Madame Eberwein bei Goethe unter anderem das vertonte Gedicht „Um Mitternacht“, sowie einige Divan- Lieder. Woraufhin Goethe sich folgendermaßen äußerte:

„Das Lied „Um Mitternacht“ bleibt schön, so oft man es auch hört.“22

Später sagte Goethe zu Eckermann:

„Ich habe diesen Abend die Bemerkung gemacht, daßdiese Lieder des Divans gar kein Verhältnis mehr zu mir haben. Sowohl was darin orientalisch als was darin leidenschaftlich ist, hat aufgehört in mir fortzuleben; es ist wie eine abgestreifte Schlangenhaut am Wege liegen geblieben. Dagegen das Lied: Um Mitternacht hat sein Verhältnis zu mir nicht verloren, es ist von mir noch ein lebendiger Teil und lebt mit mir fort.“23

Besonders die Tatsache, daßGoethe sein Gedicht als „Lebenslied“24 bezeichnet hat, bringt seine außerordentliche Bedeutung für den Dichter zum Ausdruck.

Vor diesem Hintergrund wird abschließend noch einmal deutlich, daßdie unterschiedliche künstlerische Auffassung von Zeiterlebnis und Zeitgestaltung stark in den Wesen der beiden Dichter verwurzelt ist. Dementsprechend ist nicht nur der jeweilige Umgang mit dem Bild der Mitternacht nicht vergleichbar, sondern auch die generelle Auffassung von Zeit.

3. Resümee

Ein Vergleich der beiden Gedichte ist also, außer auf einer psycho- analytischen Ebene, auf keiner Ebene möglich. Sie beschreiben zwei vollkommen verschiedene Umgangsmöglichkeiten mit dem Begriff der Zeit und damit auch mit dem Begriff der Mitternacht.

Es sei hier noch erwähnt, daßsich im Hinblick auf das Thema der Emblematik bei beiden Gedichten weitreichende Forschungsperspektiven eröffnen.

Ein wichtiges emblematisches Werk Goethes ist das aus Stein gefertigte Denkmal „Der Altar der Agathe Tyche“ (1777). Hierbei handelt es sich um eine Kugel, die sich auf einem Kubus befindet. Kubus und Kugel können als Sinnbilder für Stabilität und Unbeständigkeit gesehen werden. Dieses Kunstwerk war Goethe ein dringendes Anliegen, da sich in ihm sein Entschlußmanifestierte, sich von einer ruhelosen Phase seines Lebens abzuwenden.25 Das Thema Unbeständigkeit und Stabilität beschäftigte Goethe sein ganzes Leben lang, so daßman nun neben der Untersu- chung des Themas anhand des Denkmals auch an das Gedicht „Um Mitternacht“ die Frage stellen könnte, inwieweit dieses Thema hier verarbeitet wird.

In Mörikes „Um Mitternacht“ repräsentiert sich in der Nacht und in den Quellen unter anderem das Prinzip des Passiven und das Prinzip des Aktiven. Diese Prinzipien sind ein Hauptbestandteil des Kartensystems Tarot:

„Tarot ist ein uraltes, durch Mysterienschulen zeitweise geheim überliefertes Weisheitssystem. Das tiefe Wissen findet seinen sichtbaren, zum Teil jedoch durch Symbole verschlüsselten Ausdruck in der Zusammenstellung von eindrucksvollen Bildern.“26

Wie diese Bilder die oben genannten Prinzipien verarbeiten und in wie weit sich das mit der Auffassung Mörikes deckt bleibt zu untersuchen.

Bibliographie

1. Ausgaben

Johann Wolfgang Goethe

Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche. 24 Bde. Hrsg. von Ernst Beutler. Zürich 1948-1954. Ergänzungsbände 1960-1971

Eduard Mörike

Eduard Mörike: Werke und Briefe. Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Hrsg. von Hans-Hennik Krummacher, Herbert Meyer, Bernhard Zelle

Eduard Mörike: Sämtliche Werke. Hrsg. von Herbert G. Göpfert. Carl Hanser Verlag. München 1964

2. Hand- und Wörterbücher

Metzler Goethe Lexikon. Hrsg. von Benedikt Jeßing, Bernd Lutz und Inge Wild. Redaktion Sabine Matthes. Verlag J. B. Metzler. Stuttgart, Weimar

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hrsg. von H. BächtoldStäubli. Berlin 1934-1935

3. Biographien, Gesamtdarstellungen, Allgemeines

Miyashita, Kenzo: Mörikes Verhältnis zu seinen Zeitgenossen. Japanische Studien zur deutschen Sprache und Literatur. Verlag Herbert Lang und Cie AG. Bern und Frankfurt/M. 1971

4. Forschungsliteratur

Johann Wolfgang Goethe

Korff, Hermann August: Goethe im Bildwandel seiner Lyrik. 2 Bde. Koehler und Amelang. Leipzig 1958

Lange, Victor: Herkommen und Erneuerung. Goethes „Um Mitternacht“. In: Goethe Studien. Bilder-Ideen-Begriffe. Königshausen und Neumann. Würzburt 1991

Wiese, Benno von: „Um Mitternacht“. In: Johann Wolfgang von Goethe. 111 Gedichte mit Interpretation. Hrsg. von Marcel Reich-Ranicki. Insel Verlag. Frankfurt/M. und Leipzig 1992. Dritte Auflage 1993

Eduard Mörike

Hart Nibbrig, Christiaan L.: Verlorene Unmittelbarkeit. Zeiterfahrung und Zeitgestaltung bei Eduard Mörike. Bouvier Verlag Herbert Grundmann. Bonn 1973

Heydebrand, Renate von: Eduard Mörikes Gedichtwerk. Beschreibung und Deutung der Formenvielfalt und ihrer Entwicklung. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart 1972, S. 27-32

Heydebrand, Renate von: Gewogene Zeit. In: Literaturstudium Interpretationen. Gedichte von Eduard Mörike. Hrsg. von Mathias Meyer. Phillip Reclam jun. Stuttgart 1999

Hötzer, Ullrich: Mörikes heimliche Modernität. Hrsg. von Eva Bannmüller. Max Niemeyer Verlag. Tübingen 1998

5. Weiterführende Forschungsliteratur

Heckscher, William S.: Goethe im Banne der Sinnbilder. Ein Beitrag zur Emblematik. In: Art and Literature (1985), S. 217- 236

Ziegler, Gerd: Tarot. Spiegel der Seele. Urania Verlags AG. Neuhausen 1995

[...]


1 Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche (GA). 24 Bände. Hrsg. von Ernst Beutler. Artemis -Verlag. Zürich 1948-1954. Bd. 1: Gedichte erster Teil, S. 492

2 Formal handelt es sich um einen Refrain, da das Gedicht 1821 von Goethes Freund Carl Friedrich Zelter vertont wurde.

3 Vgl. Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hrsg. von. H. Bächtold-Stäubli. Berlin 1934- 1935, Bd. 6, 418 ff.

4 Vgl. Lange, Victor: „Herkommen und Erneuerung. Goethes „Um Mitternacht“.“ In: Lange, Victor (Hrsg.): Goethe Studien. Bilder-Ideen-Begriffe. Könighausen und Neumann. Würzburg 1991, S. 148

5 GA. Bd. 9: Die Wahlverwandschaften, Novellen, Maximen und Reflexionen, S. 512

6 GA. Bd. 2: Gedichte zweiter Teil, S. 622

7 Eduard Mörike: Sämtliche Werke. Hrsg. von Herbert G. Göpfert. Carl Hanser Verlag. München 1964. dritte, revidierte und erweiterte Auflage 1964, S. 100

8 Vgl. Haart Nibbrig, Christiaan L.: Verlorene Unmittelbarkeit. Zeiterfahrung und Zeitgestaltung bei Eduard Mörike. Bouvier Verlag Herbert Grundmann. Bonn 1973, S. 66

9 Vgl. Hötzer, Ulrich: Mörikes heimliche Modernität. Hrsg. von Eva Bannmüller, Max Niemeyer Verlag. Tübingen 1998, S.196

10 „Auf einem undatierten Handzettel (Handschrift der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart Cod. hist. 4° 327, 6, c 2) hat sich Mörike die Grundbedeutung von „keck“ aus Grimms Wörterbuch notiert: „Erquicken, mhd. erkücken, wieder queck (lebendig) machen. Dieses queck lebt noch in kecker [...].“ ; zit. n.: Hötzer, Ulrich: Mörikes heimliche Modernität, a.a.O., S. 197

11 Vgl. Heydebrand, Renate von: Gewogene Zeit, In: Literaturstudium. Interpretationen. Gedichte von Eduard Mörike. Hrsg. von Mathias Mayer. Philipp Reclam jun. Stuttgart 1999,.S. 53f.

12 Vgl. Hart Nibbrig, Christiaan L.: Verlorene Unmittelbarkeit; a.a.O., S. 66

13 GA. Bd. 14: Schriften zur Literatur, S. 315f.

14 Vgl. Punkt 2.1

15 Vgl. Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens; a.a.O.

16 ebd.

17 Hart Nibbrig, Christiaan: Verlorene Unmittelbarkeit, a.a.O., S. V

18 Pehnt, Wolfgang: Zeiterlebnis und Zeitdeutung in Goethes Lyrik. Max Niemeyer Verlag. Tübingen 1957

19 GA. Bd 10: Dichtung und Wahrheit, S. 681

20 Vgl. Miyashita, Kenzo: Mörikes Verhältnis zu seinen Zeitgenossen. Japanische Studien zur deutschen Sprache und Literatur. Verlag Herbert Lang und Cie AG. Bern und Frankfurt/M. 1971, S. 52

21 Eduard Mörike: Werke und Briefe. Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Hrsg. von Krummacher, Hans-Hennik/ Meyer, Herbert/ Zeller, Bernhard. Bd. 10, Briefe 1811-1828, S. 190

22 GA. Bd. 24: Gespräche mit Eckermann, S. 200f

23 ebd

24 GA. Bd. 8: Wilhelm Meisters Wanderjahre. Wilhelm Meisters Theatralische Sendung, S 882

25 Vgl.: Heckscher, William S.: „Goethe im Banne der Sinnbilder. Ein Beitrag zur Emblematik“. In: Art and Literature (1985), S. 217-236

26 Ziegler, Gerd: Tarot. Spiegel der Seele. Urania Verlags AG. Neuhausen. 1995

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Detalles

Título
Der Umgang mit einem langlebigen Bild: Mitternachtsgedichte von Goethe und Mörike
Calificación
1,0
Año
1998
Páginas
15
No. de catálogo
V95216
ISBN (Ebook)
9783638078955
Tamaño de fichero
368 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Umgang, Bild, Mitternachtsgedichte, Goethe, Mörike
Citar trabajo
Anónimo, 1998, Der Umgang mit einem langlebigen Bild: Mitternachtsgedichte von Goethe und Mörike, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95216

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