Einige Aspekte des Herzbegriffes in Hartmanns von Aue Artusroman 'Iwein'


Seminar Paper, 1996

20 Pages


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Gefühl oder Verstand? Der Herzbegriff in der abendländischen Tradition

3. Einige Aspekte des Herzmotivs im Iwein
3.1 Das Herz als Ratgeber und inneres Zentrum
3.2 Das Herz als Liebespfand
3.2.1 Ein fremdes Herz reift in Iweins Brust
3.3 Das Herz im Ritterkampf
3.4 Das emotionale Herz
3.4.1 Das fühlende Herz - Das krachende Herz
3.4.2 Das Herz und die Minne

4. Schlußbetrachtung

5. Literatur

1. Einleitung

Hartmanns von Aue Artusromane Erec und Iwein entstanden vermutlich gegen Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts. Es sind Übertragungen zweier Artusromane ChrÄtiens de Troyes aus dem Französischen, des Erec et Enide und des Yvain, wobei Hartmann beim Erec frei mit der Vorlage umgegangen ist, der Iwein sich dagegen recht eng am französischen Text orientiert. Während es vom Erec nur sehr wenige Fassungen gibt, ist der Iwein in zahlreichen Handschriften überliefert.

Beide Texte erzählen von der Entwicklung eines jungen Artusritters, der auf aventiure zieht, Ruhm, Ehre und eine Frau erwirbt, sich dann aber den damit verbundenen Anforderungen nicht gewachsen zeigt. Da der Protagonist nicht in der Lage ist, Liebe, Ehe und herrschaftliche Pflichten unter einen Hut zu bringen, zieht er wieder auf aventiure - Fahrt, in deren Verlauf er zum vollkommenen Ritter reift, der allen Ansprüchen gerecht wird. Die ritterlichen Tugenden sind Thema zahlloser Untersuchungen. Hierbei spielt auch der Begriff des Herzens eine Rolle, von dem in vielen Texten des Mittelalters immer wieder die Rede ist. Im Iwein geht Hartmann besonders deutlich darauf ein und entwickelt ein breites Spektrum des Herzbegriffes. Zwei Passagen, die auch erzähltechnisch eine Herausforderung darstellen, sind hierfür gute Beispiele: der Dialog mit Frau Minne anläßlich des Herzenstausches sowie die Beschreibung des Kampfes zwischen Gawein und Iwein.

Über die Bedeutung des Herzbegriffes in der mittelalterlichen Literatur liegen einige Arbeiten vor, hier möchte ich nur die Xenja von Ertzdorffs_ nennen, die einen guten Überblick über die Entwicklung des Herzbegriffes von seiner Verwendung in der Bibel bis in die Literatur des Mittelalters gegeben und, in einer anderen Arbeit, das Motiv des Herzenstausches analysiert hat. Das Hauptgewicht legt sie zwar auf dessen Vorkommen in der Lyrik des Mittelalters, zieht aber einige Vergleiche zur Epik.

Hartmanns Iwein ist in Bezug auf die Funktion des Herzens auffallend wenig untersucht worden; die meisten Interpreten gehen lediglich sehr knapp auf den Herzenstausch ein.

Im Hauptteil dieser Arbeit will ich versuchen, verschiedene Aspekte des Begriffes 'Herz' im Iwein vorzustellen. Zunächst allerdings gebe ich einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Herzbegriffes, um damit auch den Rahmen zu setzen, in dem meine Arbeit mit ihm umgeht.

2. Gefühl oder Verstand? Der Herzbegriff in der abendländischen Tradition

Das Herz war für die abendländische Religion und Philosophie schon immer von großem Interesse und hat durch die wechselnden Epochen sehr unterschiedliche Deutungen erfahren. In der Bibel wird das Herz als Zentrum des Menschen betrachtet, in dem sein gesamtes Wesen zusammengefaßt ist. Es umfaßt das reine Denken, das als eine Art Selbstgespräch im Herz stattfindet, wie auch Gefühle und Leidenschaften._ So kann der Mensch einerseits mit seinem Herzen erkennen, was Gut und was Böse ist, andererseits liegt auch das, was einen Menschen als gut oder böse auszeichnet, in seinem Herzen begründet. Vor allem aber beherbergt das Herz die Liebe zu Gott und ist als das Innerste des Menschen nur dieser Instanz und nicht der Welt zugänglich.

Die griechische Philosophie sieht die Seele des Menschen als sein Wesen bestimmende Entität an. In welchem Organ sich diese befindet, ob im Herz oder im Gehirn, wird in der Diskussion für irrelevant befunden. Nach Platon ist die menschliche Seele dreifach aufgegliedert. Das Denken, der unsterbliche Teil, befindet sich im Kopf, in der Brust nimmt Platon die Gefühle an und im Unterleib lokalisiert er die Begierden. Diese Anthropologie läßt sich auch im Iwein wiederfinden. Im Gegensatz zu Platon, der, wenn auch nicht im Herz, so doch in Herznähe, die Gefühle angenommen hat, plaziert sein Schüler und Gegenspieler Aristoteles im Herzen die Vernunft. Durch die Sinnesorgane steht es mit der Außenwelt in Verbindung und setzt sich aus ihren Daten ein Bild von der Welt zusammen.

Die lateinische theologische Literatur übernimmt den Herzbegriff der Bibel, kombiniert "ihn aber mit den Möglichkeiten der antiken Dichtung, der es im Gegensatz zur Bibel wichtig war, Individuen darzustellen. So ist es ihr möglich, sich an den einzelnen Menschen zu wenden und den Versuch zu unternehmen, "ihn in seinem Zentrum [dem 'abgeschlossenenı Herzen, Anm. d. Verf.] für ihre Botschaft aufzuschließen"_. Als wichtigsten Vertreter dieser religiösen Literatur nennt von Ertzdorff Augustinus. Er greift die antike Lehre von der Seele als Gesamtheit des geistigen Seins des Menschen auf und läßt den 'Geistı als "Begriff des eigentlich denkenden und erkennenden Bewußtseins"_ dazutreten. Im selben Sinne verwendet Augustinus auch 'Herzı, das manchmal aber auch in der umfassenderen Bedeutung der Bibel zu verstehen ist. Von Ertzdorff hält Augustinus für den Wegbereiter der freieren Verwendung des Herzbegriffes in der höfischen Literatur, der dort auch auf weltliche Problemkreise bezogen wird_. Zunächst gilt in der mittelhochdeutschen Literatur herze, ebenso wie sÉle, als das auf Gott bezogene ethische Zentrum des Menschen. Mit dem Wechsel des Schauplatzes vom Kloster in die Burg oder den Fürstenhof verschieben sich die Bedeutungen aber dergestalt, daßherze für die diesseitigen Belange, sÉle aber für die Sünde verantwortlich gemacht wird._ In Otfried Ehrismanns Höfische[n] Wortgeschichten findet sich herze als "die personale Mitte des Menschen, dem irdischen Sein zugewandt, während sÉle, neben sin ein weiterer Begriff, der herze nahesteht, auf das unsterbliche, jenseitige Sein bezogen ist"._ Hartmann entwirft eine höfische Humanität, derzufolge das Herz dem schwachen Leib zum rechten Verhalten nach höfischer Norm rät, wobei impliziert ist, daßdieses Verhalten das Seelenheil nach sich zieht._

3. Einige Aspekte des Herzmotivs im Iwein

Der Herzbegriff des Mittelalters ist nicht, wie es der modernen Sichtweise entspricht, rein dem Bereich der Gefühle zuzuordnen; das wurde im letzten Abschnitt deutlich gemacht. Xenja von Ertzdorff beendet das einführende Kapitel ihrer Arbeit mit dem Hinweis auf die Überlagerung des biblischen mit dem antiken Herzbegriff in der höfischen Dichtung, die allerdings, so Xenja von Ertzdorff, außerhalb ihres Themas liege._ Im nun folgenden Hauptteil meiner Arbeit werde ich neben der Darstellung verschiedener Aspekte des Herzbegriffes im Iwein auch auf deren Zusammenhang mit dem biblischen und antiken Herzbild eingehen und so in bescheidenem Rahmen an die Arbeit Xenja von Ertzdorffs anknüpfen.

Da der Herzbegriff in der höfischen Literatur sehr breit angelegt ist, eignet er sich nicht zur präzisen psychologischen Interpretation._ Zudem ist zu beachten, daßpsychologische Hiebund Stichfestigkeit vom Artusroman nicht erwartet werden darf, sind doch selbst die Protagonisten nicht als Individuen angelegt, sondern als Modelle für Bewährung bzw. Verhaltensweisen in bestimmten Situationen.

Xenja von Ertzdorff vertritt die Ansicht, die Erwähnung des Herzens einer Figur in der Epik habe, im Gegensatz zur Lyrik, bloßepisodischen Charakter._

Trotz alledem will ich versuchen, den Herzbegriff im Iwein als systematisch und stetig zu behandeln und Verknüpfungen zwischen seinen einzelnen Aspekten herzustellen.

3.1 Das Herz als Ratgeber und inneres Zentrum

Nach dem Prolog beginnt Hartmann die Handlung des Iwein mit einem Fest an König Artusı Hof. Nach dem Essen haben sich Artus und die Königin zur Ruhe gelegt, während sich neben ihrem Schlafgemach einige Ritter um Kalogrenant versammeln, um seine Erzählung eines vor zehn Jahren bestandenen Abenteuers zu hören. Die Königin erwacht, gesellt sich zu den Rittern und wird dabei zuerst von Kalogrenant bemerkt, der aufspringt, um sie zu begrüßen.

Das veranlaßt Keie zu einigen boshaften Äußerungen, für die er von der Königin und von Kalogrenant getadelt wird. Der fährt mit seiner Erzählung fort und berichtet von seiner Niederlage am Brunnen, woraufhin Iwein den Willen äußert, ebenfalls diesen Brunnen aufzusuchen, um seines Vetters erlittene Schmach wiedegutzumachen. Darauf überschüttet Keie auch Iwein mit seinem Spott, was ihm erneut einen Tadel der Königin einbringt. Bei all diesen Zurechtweisungen gegen Keie wird der Ursprung für sein ungebührliches Verhalten in seinem verdorbenen Herzen gesehen. Die Königin wirft ihm vor: "wan d× bist bitters eiters vol, / dë dön herze inne swebet / und wider dönen Éren strebet." (VV. 156-158) und an anderer Stelle: "iuwer zunge müez gunÉret sön, / diu allez guot gar verdaget / und niuwan daz allerböste saget / des iuwer herze erdenken kan. / doch wen ich dar an / der zungen unrehte tuo: / iuwer herze twinget sö darzuo." (V. 837ff.).Kalogrenant belehrt ihn: "ezn sprichet niemannes munt / wan als in sön herze lÉret: / swen iuwer zunge unÉret, / dë ist daz herze schuldec an. / in der werlte ist manec man / valsch und wandelbere, / der gerne biderbe were, / wan daz in sön herze enlët." (VV. 194-201).

Auf vergleichbare Aussagen über den Einflußdes Herzens auf die Rede des Menschen im Neuen Testament weist Lambertus von Okken in seinem Kommentar zur Artusepik Hartmanns von Aue hin._ Während dem verdorbenen Herz in der Bibel für die Lästerung gegen den heiligen Geist mit der Verdammung am Tag des jüngsten Gerichts gedroht wird, arbeitet Keies Herz wider seine Ére, macht ihn valsch und wandelbere und hält ihn davon ab biderbe zu sein. Damit wird die angesprochene Wendung weg von den geistlichen, hin zu den weltlichen, beziehungsweise höfischen, Problemen offenbar, die der Herzbegriff in der höfischen Literatur erfährt. Mit den Worten Kalogrenants und der Königin werden so Beispiele höfischer Normen gegeben und deren Manifestation im Herzen betont: So vorbildlich ein Mann auch sonst sein mag, kann er doch niemals im höfischen Sinne vollkommen werden, wenn sein Herz dem im Wege steht. Von Keie heißt es denn auch später: "enheten sön zunge niht verworht, / son gewan der hof nie tiurern helt." (V. 2568f.). Dies kann einerseits als Bestätigung oder Betonung des letztgesagten angesehen werden, da die Zunge ja vom Herz beherrscht wird, andererseits ist zu berücksichtigen, daßes an König Artusı Hof keinen allen Normen widersprechenden Ritter geben kann, dieser Makel fiele auf Artus zurück und das Ideal nähme Schaden (vgl. VV. 2568-2574).

Generell kommen der Figur des Keie im Text zwei Funktionen zu: Er ist der tolpatschige Hofnarr, der immer wieder durch seinen Neid und seine boshafte wie spöttische Rede aneckt, dafür aber nie direkt bestraft wird, da er eine Art Narrenfreiheit besitzt (vgl. VV. 855-878)._ Gleichzeitig sorgt er für komische Elemente im Text. Andererseits verkörpert Keie das Negativmodell eines Ritters, dessen schlechtes Beispiel als Hinweis auf die Normen dient, die ein Ritter erfüllen sollte._

DaßHartmann dem Herzen eine große Bedeutung beimißt, zeigt sich meines Erachtens darin, daßer diese Forderungen gleich in den ersten Abschnitt des Iwein gesetzt hat, in dem Kalogrenant noch weitere Ansprüche an das Herz stellt.

Bevor er seine Erzählung fortsetzt, die durch den ersten Disput zwischen Keie und der Königin unterbrochen wurde, schickt er den Wunsch voraus, daßseine Zuhörer nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen zuhören sollen: "maneger biutet diu Ören dar: / ern nemes ouch mit dem herzen war, / sone wirt im niht wan der dÖz, / und ist der schade alze grÖz: / wan si verliesent beide ir arbeit, / der dë höret und der dë seit." (VV. 251-254). Auch hier geht die Qualität, die vom Herzen verlangt wird, über den emotionalen Bereich hinaus. Sie korrespondiert mit dem biblischen Motiv des Herzens als Ort der Erkenntnis - jetzt jedoch nicht mehr nur in religiösen Fragen - und als inneres Zentrum des Menschen, das er für die Erzählung öffnen soll, damit sie ihm auch einen Nutzen bringen kann. 'Mit dem Herzen zuhörenı bedeutet auch, auf das Herz zu hören, auf die innere, Rat gebende Stimme des Herzens zu hören, was in der Bibel dem Denken entspricht. Kalogrenant gibt selbst ein Beispiel dafür, daßer auf den Rat seines Herzens hörte: "ich genëdenlÖser man/gedëhte war ich kÉrte,/unz mich mön herze lÉrte,/daz mir an mönen wirt geriet,/von dem ich des morgen schiet." (V. 780ff.).

Die wesentliche Urteils- und Entscheidungskraft des Menschen wird also in sein Herz gelegt, kann er sie nicht aufschließen, "wirt im niht wan der dÖz, / und ist der schade alze grÖz" (V. 253f.). Das Herz steht für die, persönlich bestimmte, Innennorm des Menschen, für die von ihm selbst gesetzten Maßstäbe, für seine Selbstverantwortlichkeit, die gegenüber den gesellschaftlich bestimmten Außennormen im Widerspruch stehen kann._ Nimmt man die oben genannte Manifestation der höfischen Normen im Herzen dazu, so wird deutlich, daßes hier um die Balance zwischen den beiden, der Innennorm und der Außennorm, geht. Der Topos vom Herzen als Ratgeber findet sich im Text mehrfach wieder. Den wohlüberlegten Rat Gawains, sich nach der Eheschließung nicht zu verliegen, wie es Erec erging, sondern sogleich mit auf Turniere zu ziehen, überdenkt Iwein nicht gründlich genug._ Zu seinen Verpflichtungen als Landesherr in Laudines Reich gehört auch die Verteidigung des Brunnens; er könnte also durchaus das eheliche mit dem ritterlichen Leben vereinbaren. Seine Loyalität gegenüber dem Artushof, hier vertreten durch seinen Freund Gawein, ist aber stärker als seine Bindung an Laudine und er folgt dem Teil des Ratschlages, der ihm zum Verhängnis werden soll. Man kann Iweins Fehler in der Nichtbeachtung der Innennorm, seiner Bindung an Laudine, und der Überbewertung der Außennorm sehen, der Verpflichtung genüber dem Artushof. Weil er nicht auf sein Herz hört, faßt er den falschen Entschluß.

In einem Gespräch zwischen Iwein und Laudine wird deutlich, daßdas Herz aber durchaus nicht eigenständig und souverän ist in seiner Entscheidung und Bewertung der Dinge. Laudine fragt Iwein, wie denn die Liebe zwischen ihnen beiden entstanden sei und wer Iwein Hoffnung gemacht habe, sie, der er so viel Leid angetan habe, für sich gewinnen zu können. In einer Folge von Antworten stellt Iwein eine Art Hierarchie der Entscheidung auf. Sein Leib habe es ihm geraten, ist seine erste Antwort. Dem Leib habe es das Herz geraten, das Herz sei durch die Augen beraten worden und die Augen durch ihre, Laudines, Schönheit (vgl. VV. 2341-2355). In dieser Hierarchie kann man durchaus Platons Dreiteilung der Seelenkräfte und seinen Topos von der Verbindung zwischen Augen und Seele erkennen._ Der löp erweist sich auch an anderer Stelle als Gegenspieler des Herzens und kann ihm gegenüber mit den Begierden kombiniert werden, die von Platon im Unterleib lokalisiert werden. Das Herz steuert die Gefühle bei, die nach Platon in der Brust sitzen, die damit auch räumlich über den Begierden sitzen, wie das Herz mit seinen Kräften im Iwein ja auch als idealerweise den Körper beherrschende Instanz angenommen wird. Darüber thront beim Menschen der Kopf, bei Platon Sitz des Verstandes. Er wird an dieser Stelle repräsentiert durch die Augen, die als Informationsquelle für das Herz dienen, aber auch mit geistiger Fähigkeit ausgestattet sind, sonst könnten sie das Herz nicht beraten. Hier fließen Elemente von Aristotelesı Anthropologie ein, die die Vernunft ins Herz legt, wo die von den Einzelsinnen gelieferten Daten zusammengefaßt und ausgewertet werden._ Durch diese Abhängigkeit von den Sinnesorganen ist das Herz natürlich leicht zu täuschen, davon wird in einem späteren Kapitel die Rede sein. Die höchste Stufe liegt außerhalb, und damit wohl auch oberhalb, Iweins. Es ist Laudines Schönheit. Schöne bezieht sich aber bei weitem nicht nur auf rein körperliche Attraktivität, ist von ihr die Rede mußimmer der ganze Katalog an Tugend- und Ehrhaftigkeit mitgelesen werden.

3.2 Das Herz als Liebespfand

Nach Iweins erfolgreichem ersten Einsatz als Verteidiger des Brunnens sind König Artus und sein Gefolge für eine Woche zu Gast auf Laudines Burg. Als sie wieder abreisen, zieht Iwein, wie bereits beschrieben, mit ihnen fort. Durch eine listig formulierte Bitte zwingt er seine Frau, ihm für diese Turnierreise Urlaub zu gewähren. Beim Abschied überreicht Laudine Iwein einen Ring, der ihn an seine rechtlichen Verpflichtungen als ihr Ehemann erinnern soll und daran, daßihre Ehre und ihr Land auf dem Spiel stünden, falls er nicht binnen eines Jahres zurückkehre. Hatte die Ehe mit Iwein bis hierher für Laudine rein zweckmäßigen Charakter, mangelt es nun nicht an Hinweisen darauf, daßsie ihre durchaus begründete Skepsis ihm gegenüber abgelegt hat und Liebe für Iwein empfindet. Als Artus auf ihre Burg kommt, spricht sie Iwein mit "geselle unde herre" (V. 2665)_ an und ist sich sicher, den Richtigen geheiratet zu haben. Den Ring übergibt sie ihm mit den Worten: "ichn wart nie manne sÖholt / dem ich diz selbe golt / wolde löhen ode geben." (VV. 2947-2949) und "daz scheiden tete ir herzen wÉ" (V. 2960). Ein weiterer Beleg dafür, daßnun eine echte Liebesbeziehung zwischen Iwein und Laudine besteht, liegt im gegenseitigen Tausch der Herzen, auf den der Ich-Erzähler allerdings erst durch die personifizierte Minne gebracht wird._ Der Erzähler wird hier als Hartmann angesprochen.

Sie macht ihn auf die Ungereimtheit aufmerksam, daßArtus die Frischvermählten so einfach trennt und bringt ihn nach einiger Streiterei auf die Idee, daßIwein und Laudine die Herzen getauscht hätten. Hartmann meldet zwar Bedenken an, daßein Ritter mit dem Herzen einer Frau kein rechter Ritter mehr sei, doch Frau Minne erwidert darauf, er wisse nicht, wovon er rede: Gerade durch den von ihr initiierten Verlust ihrer Herzen besäßen Männer und Frauen erst recht Tapferkeit und Kraft. Hartmann läßt sich zwar nicht ganz überzeugen, ergibt sich jedoch der Wortgewalt der Minne und beruft sich darauf, daßseine Geschichte zeige, daßIwein nach dem Herzenstausch ein noch größerer Held war als vorher (VV. 2971-3028).

Am Bild des Herzenstausches bei der Trennung von der geliebten Frau läßt sich auch ein Konflikt zwischen löp und herze festmachen, sowohl für Iwein als auch für Laudine. Iweins Leib ist dem Artushof und dem ritterlichen Leben verpflichtet, sein Herz strebt zu Laudine, so wie ihres zu ihm, wie in dem Vers: "daz scheiden tete ir herzen wÉ" (V. 2960) deutlich wird. Ihr Leib, wenn das auch nicht explizit im Text genannt wird, so sei diese Deutung doch zulässig, ist an ihren Herrschaftsbereich gebunden. Die Lösung dieses Problems liegt in der Trennung von löp und herze: "im volget ir herze und sön löp, / und beleip sön herze und daz wöp." (V. 2993f.). In Hartmanns Behandlung dieses Motives zeigt sich der Bedeutungswandel, den es durch den höfischen Dichter erfahren hat, wie auch Knapps Vergleich zwischen einem Kreuzlied Friedrichs von Hausen und Hartmanns Klagelied deutlich macht. Bei Friedrich bestand der Konflikt zwischen Herz und Leib darin, daßder Leib dem Ruf Gottes folgen und sich auf den Kreuzzug begeben, das Herz dagegen bei der Geliebten bleiben will. Bei Hartmann dagegen spielen religiöse Gesichtspunkte im Zusammenhang mit herze keine explizite Rolle mehr_, trotzdem findet sich folgendes Verspaar im Text: "mön herze ist mönem löbe unglöch: / mön löp ist arm, daz herze röch." (V. 3575f.). Otfried Ehrismann weist auf einen religiösen Bezug der Wortpaarung herze und röche hin._ Da auf Geistliches im Iwein aber eher selten angespielt wird, darf man vermuten, daßIwein sein Herz als reich an anderen Tugenden ansieht. Vielleicht wird er sich auch gerade nur des Gegensatzes zwischen seiner äußeren Erscheinung und seiner inneren Haltung bewußt, schließlich steht er völlig unbekleidet im Wald und ist soeben vom Wahnsinn geheilt worden.

Im Herzenstausch hat Hartmann bereits den glücklichen Ausgang der Geschichte angelegt. Nachdem Iwein sich verturniert und die ihm gesetzte Jahresfrist zur Rückkehr überschritten hat, kommt Lunete als Botin zum Artushof, um ihm Laudines Vorwürfe der Treue- und Ehrlosigkeit zu übermitteln und ihm den Ring wieder abzunehmen. Davon, daßLaudines Herz leide, ist mit keinem Wort die Rede, ebensowenig werden die Herzen zurückgetauscht. Das kann so verstanden werden, daßLaudine Iwein lediglich den Bruch seiner rechtlichen Verpflichtungen vorwirft, ihre Liebe zu ihm davon aber nicht berührt wird. Der haz, den Laudine für Iwein hegt, ist "nicht notwendig gleichzusetzen mit der Minne entgegengesetzten Gefühlsregungen", vielmehr kann er verstanden werden als "institutionalisierte Feindschaft, die aus einer bestimmten Situation gegeben sein kann."_ In der nochmaligen Erwähnung des Herzenstausches, als Iwein inkognito vor Laudine tritt und sie ihn seltsamerweise nicht erkennt, ist denn auch nicht die Rede von erkalteter Minne.

Insgesamt fällt an der Figur der Laudine auf, daßsie zwiespältig angelegt ist. Sie wird mehrfach überlistet: zur Ehe mit Iwein, ihm den einjährigen Turnierurlaub zu gewähren und schließlich auch dazu, sich mit ihm am Ende des Romans wieder zu versöhnen. Hätte sie darüber keinen Eid abgelegt, würde sie Iwein bestimmt nicht mehr empfangen, dennoch verzeiht sie ihm nicht nur, sondern gesteht ihm noch ihre Schuld ein. Hartmann selbst geht auf den Wankelmut seiner Figur ein, den er ihr nicht zum Nachteil ausgelegt haben möchte und den er den Frauen allgemein zuschreibt, denn "ez kumt von ir güete" (V. 1878)._ Laudines Wankelmütigkeit kann als Ausdruck ihres inneren Konfliktes gesehen werden, der darin besteht, daßsie mit ihrem Herzen weiterhin an Iwein hängt - er hat es ja auch immer bei sich - ihn aber aus Gründen der Staatsräson verdammen muß. So ist es denn auch verständlich, daßsie sich nicht daran stört, als sie mit dem Eid, den Lunete ihr abnimmt, ausgetrickst wird, da sie auf diese Weise rechtlich ihr Gesicht wahren kann und Iwein trotzdem zurückbekommt. Ihr Verhalten kann auch durch ihre besondere Situation als Landesfürstin begründet werden, da sie zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft auf einen Mann angewiesen ist. _

Vor dem Hintergrund dieses Wankelmutes ist auch der offene Schluß, den Hartmann seinem Iwein gegeben hat, sehr passend: "ichn weiz ab waz ode wie / in söt geschehe beiden. / ezn wart mir niht bescheiden von dem ich die rede habe: / durch daz enkan ouch ich dar abe / iu niht gesagen mÉre, / wan got gebe uns selde und Ére." (VV. 8160-8166).

Obwohl beim Vorgang des Herzenstausches dessen Gegenseitigkeit betont wird, erwähnt Hartmann nicht mehr, daßIwein Laudines Herz in seiner Brust trägt. Da der Erzähler Hartmann von Frau Minne überredet wird, den Herzenstausch zu akzeptieren, ist er auf gewisse Weise auch von der Verpflichtung befreit, dieses Motiv konsequent weiter durchführen._ Nach von Ertzdorff ist Hartmanns Verwendung des Motives, wie sein Kommentar dazu, nur als ironische Verarbeitung des in der Lyrik in jedem Falle ernstgemeinten Herzenstausches zu verstehen_. Trotzdem will ich im nächsten Kapitel eine Interpretation versuchen, die Christian Gellinek in seinem Aufsatz bereits angedeutet, aber nicht ausgeführt hat und die sich mit den Auswirkungen befaßt, die Laudines Herz in Iweins Brust auf sein Verhalten und denen, die Iweins Verhalten auf Laudines Herz hat._ Aus bereits genannten Gründen mußsich diese Interpretation auf unsicheren Boden vorwagen und wird nicht logisch zwingend erscheinen; dennoch ist sie nach meiner Auffassung zulässig. Man mag sie als interpretatorisches Spiel auffassen, das vielleicht einige Anregungen geben kann.

3.2.1 Ein fremdes Herz reift in Iweins Brust

In seinem Dialog mit Frau Minne deutet Hartmann bereits an, daßIwein mit einem Frauenherz in der Brust als Ritter nur versagen könne. Er wird zwar von der Minne eines Besseren belehrt, seine diesen Streit abschließende Bemerkung macht jedoch deutlich, daßer sich mehr überredet als überzeugt fühlt und läßt ihm, wie schon erwähnt, Freiheit im Umgang mit dem Motiv des Herzenstausches. Man kann Iweins mangelnde Treue, die sich in seiner Fristversäumnis zeigt, dem Herzen Laudines zuschreiben, das er jetzt in seiner Brust trägt. Im Konflikt zwischen seinem 'außerherzlichenı Wesen, das alle Tugenden besitzt, und dem Herzen Laudines, durch das er in seinem Verhalten mitbestimmt wird und das dieser Tugenden ermangelt, liegt der Grund für seinen Wahnsinn. Die Diskrepanz zwischen dem geäußerten Zweifel an seiner triuwe und der Tatsache, daßer doch über sie verfügt - "und sön grÖziu triuwe / sönes steten muotes" (V. 3210f.) - raubt ihm schließlich den Verstand._ Die hier angenommene Konsequenz des Herzenstausches wird jedoch untergraben, als Iwein bemerkt, daßer den Termin versäumt hat und die Treue seines Herzens erwähnt wird: "sön herze wart bevangen mit senlöcher triuwe" (V. 3088f.)._

In Iweins Reifung auf seinem aventiure-Weg vom unvollkommenen Hitzkopf zum verantwortungsvollen Ritter, kann, da es ja Laudines Herz ist, das an diesem Prozeßbeteiligt ist, eine Art Frauenpreis gesehen werden, wie er in der höfischen Literatur sehr häufig auftaucht_, aber wohl selten so komplex codiert wie in diesem Fall. Indem Iwein sich vom ruhmversessenen Haudrauf zum tapferen Kämpfer für die Enterbten wandelt, der nur zur Waffe greift um in Not geratenen zu helfen, adelt er auch Laudines Herz und damit sie. Den Zusammenhang zwischen dieser Entwicklung und den Kräften des Herzens betont Hartmann durch Verse, die vom ergriffenen Herzen sprechen oder sogar von der Aussicht auf Belohnung für richtiges Verhalten durch Gott: "dÖder gast sön ungemach / beidiu gehÖrte unde gesach, / daz begund im an sön herze gën." (V. 4509ff.) und "und manten in sÖverre, / daz got unser herre / im selde und Ére bere / der erbarmherze were" (V. 4853ff.). Die Entwicklung des Herzens in seiner Brust zeigt sich allerdings nur in seinem Verhalten, angesprochen wird sie von Hartmann nicht. Meistens, wenn von einer Fähigkeit in Verbindung mit dem Herzen, die zu haben sich lohnt, explizit die Rede ist, zeigt sich, daßIwein noch nicht über sie verfügt. So zum Beispiel auf der Burg zum Schlimmen Abenteuer. In Bezug auf die gespielte gute Laune der Burgleute wird gesagt: "ouch ist ez unverborgen, / ezn kiese listvreude ein man / der sich iht versinnen kan, / und welch vreude niht des herzen ist." (VV. 4418-4421), aber Iwein ist nicht in der Lage, es zu erkennen. Immer noch mangelt es Laudines Herz in seiner Brust an Hörfähigkeit.

Nachdem er den Gerichtskampf für Lunete gewonnen hat, spricht er mit Laudine und antwortet ihr auf ihr Drängen, seinen Namen zu erfahren: "wirt mön gelücke alsÖguot / sÖmön herze unt der muot, / ich weiz wol, sÖgedien ich daz / daz ir mich erkennet baz." (VV. 5517-5520). DaßIwein sein Herz hier als guot bezeichnet, sei es nun sein eigenes oder Laudines, fällt wiederum aus dem Interpretationsrahmen.

Kurz zuvor war die Tatsache, daßLaudine Iwein nicht erkennt, für den Erzähler Anlaßzu der Bemerkung: "daz in diu niht erkande / diu doch sön herze bö ir truoc, / daz waswunders genuoc" (VV. 5455-5457). Mögliche Gründe dafür, daßLaudine Iwein nicht erkennt, werden nicht genannt, es lassen sich aber drei herausfiltern: Die einfachste Erklärung könnte sein, daßdie Täuschung der Augen, wie auch im Kampf Iweins gegen Gawein, dazu führt, daßsie ihn nicht erkennt, da Iwein in voller Rüstung und behelmt vor seiner Frau steht. Eine zweite Deutung könnte lauten, daßLaudines Herz nicht in der Lage sei zuzuhören, denn dann könnte sie anhand der vielen Hinweise, die Iwein ihr gibt, leicht erkennen, daßsie die Frau ist, von der der Ritter spricht. Drittens, und diese Möglichkeit entspricht am ehesten dem Interpretationsansatz dieses Kapitels, kann es an Iweins Herz liegen, das Laudine in ihrer Brust trägt, und das nicht in der Lage ist, in den Worten des vor ihr stehenden Ritters die ihres Mannes Iwein zu erkennen.

Durch den Herzenstausch war Iweins Person schon nicht mehr komplett, ein sehr wichtiger Teil blieb bei Laudine. Diese Aufspaltung bleibt ohne negative Folgen, solange noch die Perspektive eines Wiedersehens besteht. Dadurch, daßLaudine wegen seines Treuebruches die Verbindung kappt, zerfällt Iwein vollkommen, er wird verrückt.

Zwar kann das fremde Herz in seiner Brust als Voraussetzung für Iweins Wahnsinn angesehen werden, gleichzeitig könnte man aber auch spekulieren, daßes weibliche Eigenschaften, wie zum Beispiel die erwähnte güete_ sind, die Iwein eine Entwicklung ermöglichen, an deren Ende er sich allen Anforderungen gewachsen zeigt, denen er vorher nicht genügen konnte. Darauf finden sich jedoch keine Hinweise im Text und es ginge wohl auch zu weit, die Forderung nach weiblichen Eigenschaften eines Ritters in einem höfischen Roman des Mittelalter finden zu wollen. Von Hartmann wird ein solcher Rollentausch im Dialog mit Frau Minne auch ausdrücklich bedauert (VV. 3001-3010).

3.3 Das Herz im Ritterkampf

Im Iwein ist zwar in einigen Kampfszenen vom Herzen die Rede, das Herz als Sitz von Mut, Kampfgeist und ähnlichem wird jedoch im Dialog mit Frau Minne angesprochen, den der Erzähler anläßlich des Herzenstausches führt. Dort bezweifelt er, daßIwein nach dem Verlust seines Herzens noch in der Lage sein könnte, ritterliche Taten zu vollbringen, gab ihm doch sein Herz "ellen unde kraft" (V. 2999). Er wird jedoch auch in diesem Punkt von Frau Minne eines besseren belehrt. Sie macht dem Ich-Erzähler auf witzig-arrogante Weise klar, daßalleine sie dafür sorge, "daz ofte man unde wöp / habent herzelÖsen löp / und hënt ir kraft doch deste baz." (VV. 3017-3019). Der Erzähler beugt sich ihren Argumenten, auch wenn er die Sache nicht ganz versteht, und beruft sich auf den Verlauf seiner Geschichte, der ja zeige, daßIwein nach dem Tausch der Herzen ein noch besserer Held gewesen sei, als bereits zuvor. Wider Erwarten wird hier nun deutlich, daßdas Herz für die kämpferischen Eigenschaften des Ritters doch keine so große Bedeutung zu haben scheint, denn die Minne verleiht diese Kräfte, gerade indem sie für den Verlust des Herzens sorgt. Diese These wird noch dadurch unterstützt, daßin den Kampfszenen, in denen vom Herzen die Rede ist, andere Eigenschaften beschrieben werden, als die für den Kampf wichtigen.

So findet sich beim ersten Einsatz Iweins als Brunnenverteidiger ein Hinweis auf das Herz als fühlendes Organ, der im folgenden Kapitel behandelt wird.

Den Kampf gegen den Riesen Harpin beendet Iwein, indem er ihn mit dem Schwert durchbohrt, "dë vor dë daz herze löt." (V. 5071). Dieses Motiv läßt sich auf den religiösen Begriff des Herzens als Sitz der Seele zurückführen, die in diesem Fall verdorben, böse und gefährlich ist, was sich in den Taten Harpins gezeigt hat. Daher mußsie vernichtet werden, indem ihre Behausung, eben das Herz, zerstört wird. Dasselbe Motiv findet sich häufig in der Welt der Sagen, Legenden und des Aberglaubens, wo Vampire und andere böse Zauberwesen nur endgültig getötet werden können, indem man ihnen einen Pfahl durch das Herz bohrt oder dieses verbrennt.

Gegen Ende des Iwein kommt es zum Kampf zwischen dem Protagonisten und seinem Freund Gawein, die sich zunächst nicht erkennen, weil Gawain "mit vremden wëfen alsÖvar" (V. 6892) erscheint, da er von niemandem am Hof erkannt werden möchte und Iwein seine wahre Identität während seiner aventiure verheimlicht und sie nur Lunete eröffnet. Dieser ritterliche Kampf soll den Erbschaftsstreit zwischen den Töchtern des Grafen vom Schwarzen Dorn entscheiden. Bevor Hartmann den Kampf ausführlich beschreibt, drückt er seine Verwunderung darüber aus, "daz iemer minne unde haz / alsÖbesitzen ein vaz" (V. 7017f.), daßLiebe und Haßin einem Gefäßbeisammen sein können, daßIwein und Gawain, obwohl sie doch die besten Freunde sind, "gevruint von herzen" (V. 7057) heißt es später, doch gegeneinander kämpfen. Mit vaz ist hier das Herz gemeint, wie in V. 7044 klar wird. Zu dieser Frage läßt Hartmann wieder einen imaginären Zuhörer das Wort ergreifen, der seine Autorität anzweifelt und ihm die Frage stellt, wie es denn möglich sein könne, "daz beide minne unde haz / ensament b×wen ein vaz?" (V. 7030f.). Wo immer Haßund Liebe aufeinanderträfen, müßte gewöhnlich einer von beiden das Herz verlassen, wo die Minne sich fest niedergelassen hätte, wäre kein Platz für den Haß; wo allerdings der Haßzuhause wäre, da müßte die Minne das Gefäßverlassen. Im Gegensatz zum Streitgespräch mit Frau Minne gelingt es dem Erzähler diesmal, seine Autorität zu wahren. Er findet Argumente, wie derart unvereinbare Kräfte im selben Herzen ruhen können: Es läge daran, daßsie durch die Wand der Unkenntnis voneinander getrennt seien._ Wäre jene Wand nicht vorhanden, würde die Liebe den Haßsofort vertreiben, wie es auch der Fall ist, nachdem beide sich zu erkennen geben (VV. 7491-7497). Als Folge dieser Unkenntnis sind Gawein und Iwein, obwohl "gevriunt von herzen", doch "mit sehenden ougen blint" (V. 7058). Ihre Herzen, die es eigentlich besser wissen sollten, unterliegen der Täuschung durch die Augen, denen damit ein aktiver Anteil am Zustandekommen dieses Kampfes gegeben wird: "jane wëren sö niht geste / des willen, sam der ougen" (V. 6972f.). Das hat zur Folge, daßsich nun auch der Haßbreitmachen kann, wo eigentlich die Liebe ihren Platz hätte. Hier lassen sich Züge der Anthropologie des Aristoteles wiedererkennen, wie sie weiter oben schon auf den Text bezogen wurde._

Ihre Herzen sind dennoch stärker als die Täuschung, was sich meines Erachtens in der Art und Weise zeigt, wie sie den Kampf austragen, bei dem Iwein nicht mehr auf die Hilfe des Löwen angewiesen ist, wie bei all seinen vorangegangenen Kämpfen. Von Anfang an bekämpfen sie sich sehr energisch, bemühen sich jedoch, dem Gegner keine ernsten Verletzungen zuzufügen. Vielmehr beschränken sie sich darauf, zunächst nur die Ausrüstung zu zerschlagen. Das mag dem Reglement für ritterliche Zweikämpfe entsprechen, doch meines Erachtens zeigt sich darin auch die Einsicht der beiden in die Unangemessenheit dieses Kampfes. Ausgedrückt wird sie, nachdem der Kampf wegen einbrechender Dunkelheit unterbrochen werden mußund Iwein zu Gawein sagt: "got enwelle michs erlën, / sÖmuoz ich aber bestën / den aller tiuresten man / des ich ie künde gewan." (VV. 7415-7418). Nachdem aus dieser Textstelle hervorgeht, daßdas Herz so getäuscht werden kann, daßsich zwei Herzensfreunde doch nicht erkennen, stellt sich die Frage, warum Hartmann diese Möglichkeit nicht auch Laudine zugesteht. So findet er es verwunderlich, daßsie Iwein nicht erkennt, obwohl sie doch sein Herz in sich trägt.

In dem nach der Kampfunterbrechung geführten Dialog zwischen Iwein und Gawein finden sich noch einige Belege für das Herz als emotionales Organ, auf die im nächsten Kapitel noch eingegangen wird.

3.4 Das emotionale Herz

Das breite Spektrum des Herzbegriffes im Iwein schließt natürlich auch den Bereich der Emotionen im allgemeinen sowie der Minne im besonderen ein. Beide sollen hier vorgestellt werden, allerdings ohne näher auf den komplexen Begriff minne einzugehen.

3.4.1 Das fühlende Herz - Das krachende Herz

Als Iwein bei seiner ersten Amtshandlung als neuer Brunnenherr auf die Artusritter trifft, die ihn nicht erkennen, und Keie sich ihm als erster Kämpfer entgegenstellt, sieht Iwein richtig voraus, daßer den ewigen Neider und Spötter aus dem Sattel befördern und ihn dem Gespött aller preisgeben wird. In ihm meldet sich die Schadenfreude, "sönem herzen liebe geschach" (V. 2557). Schadenfreude gehört vielleicht nicht gerade zu den edlen Emotionen, hat jedoch auch ihren Platz in der höfischen Dichtung, die bei allen Idealen, die sie vorstellt, doch nicht ohne Humor ist.

Wenn das Herz als Zentrum des Menschen, in dem seine sämtlichen Kräfte vereinigt sind, großem Leid ausgesetzt ist, hat das auch Auswirkungen auf die Kräfte des Individuums. So ist Iwein, als er durch Lunete erfährt, daßLaudine ihn aufgrund seines Versäumnisses verstößt, so vom Herzleid überwältigt, daßer keinen Widerstand zu leisten vermag, als Lunete ihm Laudines Ring vom Finger zieht: "von herzeleide geschach im daz / daz er verdulte und versaz / daz söz im ab der hant gewan." (V. 3197ff.). Fast lebensgefährlich wird der Kummer seines Herzens für Iwein, als er nach seiner Heilung vom Wahnsinn in Begleitung des Löwen wieder zu Laudines Brunnen kommt und sein Herz an die erlittene Schmach erinnert wird. Vor Trauer und Jammer verliert er beinahe erneut den Verstand und sein Herz verliert alle Kraft, weshalb er unglücklich vom Pferd fällt und sich an seinem eigenen Schwert verletzt (V. 3933ff.). Daraufhin will sich auch Iweins Löwe aus herzeleid das Leben nehmen, da er seinen Herrn tot glaubt, jedoch erwacht Iwein wieder, sodaßder Löwe davon abläßt. Das ist einerseits eine komische Szene, andererseits sieht Iwein in diesem Verhalten seines treuen Begleiters ein Beispiel, daßer sich zu Herzen nimmt (V. 4001ff.). So beschließt er, sich selbst zu töten, gewährt sich aber noch einen kurzen Aufschub nachdem ihn Lunete angesprochen hat, die dort am Brunnen in einer Kapelle eingesperrt ist. Sie erzählt ihm, daßsie aufgrund seines Vergehens bei ihren Leuten in schwere Ungnade gefallen ist und lange auf der Suche nach ihm war, da ihr Leben nur zu retten ist, wenn ein Ritter sie im Gerichtskampf vertritt. Als sie ohne einen für sie kämpfenden Ritter zurückkehren mußte, sei sie derartig verspottet worden, daßes ihr ans Herz gegangen sei (V. 4170).

Iwein verläßt Lunete, um sich auf den Kampf vorzubereiten und findet Unterkunft in einer Burg, deren Bewohner ihm zwar gute Laune vorspielen, deren Herzen jedoch anders gesinnt sind, denn "in hete ein tägelich herzeleit / vil gar ir vreude hin geleit" (V. 4407f.). Der Erzähler erläutert nun, daßFreude, "diu sÖmit listen geschiht, / sÖder munt lachet / und daz herze krachet / von leide und von sorgen." (VV. 4414-4417), nicht über die wahren Gefühle hinwegtäuschen könne._ Wenn das Herz kracht, mußdas Leid sehr großsein. Iwein allerdings bemerkt den Betrug erst, als seine Gastgeber von ihrer gekünstelten guten Laune wieder in Trauer und Sorge verfallen. Diese Passage wurde hier bereits untersucht.

Der Grund für den Kummer auf der Burg ist die Entführung der sechs Söhne des Burgherren durch den Riesen Harpin, der bereits zwei von ihnen vor den Augen ihres Vaters getötet hat. Das Ungeheuer will ihn erpressen, ihm seine Tochter zu geben. Nachdem Iwein das erfahren hat, erwacht das Mitleid in ihm, "daz begund im an sön herze gën." (V. 4509) und er erklärt sich bereit, gegen den Riesen zu kämpfen, auch wenn ihn das unter großen Termindruck setzt, da er am nächsten Tag auch noch den Kampf für Lunete austragen muß. Als am darauffolgenden Morgen Harpin mit einiger Verspätung erscheint und der Vater sehen muß, in welch jämmerlichem Zustand seine Söhne sind, äußert der Erzähler seine Verwunderung darüber, "daz im sön herze niene brach / von jëmer [...]" (V. 4948f.).

Weitere Beispiele für die emotionale Funktion des Herzens finden sich auch im Dialog zwischen Iwein und Gawein nach der Unterbrechung ihres Kampfes wegen der einsetzenden Dunkelheit: Iwein spricht davon, daßder bisher den Tag der Nacht vorgezogen habe, "wand sö diu herze trüebet." (V. 7388) und Gawein sagt zu dem ihm noch unbekannten Ritter: "Mön herze ist leides überladen, / daz ich ×f iuweren schaden / immer sol gedenken." (VV. 7459- 7461).

3.4.2 Das Herz und die Minne

Viele Belege finden sich im Iwein auch für die Wirkung der Minne auf das Herz des Ritters, die durchaus sehr unterschiedlich ausfallen kann. So kann sie ihm Stärke und Kraft geben, wie es Frau Minne selbst im Dialog mit dem Erzähler klarmacht, andererseits kann sie das Herz, und damit den Menschen, auch so leiden lassen und verwunden, daßer alle Kraft verliert, manchmal sogar den Verstand. Außerdem kann sie das Herz in Versuchung führen, es auf seine Stärke prüfen.

Iwein sieht Laudine zum ersten Mal, als sie hinter der Bahre ihres erschlagenen Mannes hergeht und vor Trauer so außer sich ist, daßsie ihre Kleider zerreißt und sich die Haare rauft. Auf Iwein hat der Anblick ihres unbedeckten Körpers und ihres offenen Haars eine erotisierende Wirkung, "swë ir der löp blÖzer schein, / da ersach sö der her Iwein: / dë was ir hër und ir löch / so gar dem wunsche gelöch / daz im ir minne / verkÉrten die sinne" (VV. 1330-1336). An dieser entscheidenden Stelle wird das Herz nicht erwähnt, woraus sich folgern läßt, daßder Herzbegriff im Iwein mit der körperlichen Liebe nicht in Verbindung steht. Das Herz wird nur von geistiger Liebe ergriffen.

Die Kraft der Minne ist so stark, daßsie Iwein die Furcht vor Laudine, beziehungsweise ihren Leuten, vergessen läßt, die dem hilflos Gefangenen nach dem Leben trachten: "si bestuont in mit überkraft, / und twanc in des ir meisterschaft / daz er herzeminne / truoc söner vöendinne, / diu im ze tÖde was gehaz." (VV. 1534ff.). Sie sorgt auch dafür, daß"sön herze stuont niender anderswar / niuwan dë er sö weste: / diu stat was im diu beste." (V. 1720f.) und er sich später wünscht, mitsamt seinem Herzen immer Laudines Gefangener zu sein (VV. 2241ff.).

Als Iwein anläßlich des Gerichtskampfes, bei dem er Lunete vertritt, zum ersten Mal seit ihrer Trennung Laudine wiedersieht, raubt es ihm fast den Verstand. Laudine erkennt ihn nicht und er bleibt hinter seiner Rüstung vermummt. Er steht also als Fremder vor ihr, obwohl Laudine doch seine "herzenliebe" (V. 5197) ist. An dieser Stelle tadelt sich Laudine, ohne es zu wissen, selbst mit den Worten: "[...] wie selten ich daz wöp, / beide ir muot un ir löp, / iemer gepröse / (wand sö enist niht wöse) / diu einem alsÖvrumen man / als iu noch hie schönet an / ir hulde iemer widerseit, / ob sö niht grÖz herzeleit / ×f in ze sprechenne hët" (V. 5471ff.).

Von großem Herzeleid, das Iwein Laudine angetan hätte, war nie die Rede, in ihrer Anklage gegen ihn sprach Lunete nur von dem Bruch der rechtlichen Verpflichtung und der daraus resultierenden Entehrung Laudines.

Im Gespräch mit Laudine erzählt Iwein davon, daßer bei seiner Herrin schuldlos in Ungnade gefallen sei und ihr erst wieder unter die Augen treten wolle, wenn er rehabilitiert sei. Seinen Kummer, und wie nahe ihm dieser ans Herz ginge, wolle er auch niemandem erzählen außer der, die davon bereits weiß: Laudine (V. 5484ff.).

Eine harte Prüfung wird Iweins Herz durch die Minne auferlegt, als er auf der Burg zum Schlimmen Abenteuer der Tochter der Burgleute begegnet. Sie besitzt soviel Liebreiz, "daz er vil löhte einen wanc / durch sö sön selbes stete / einenselhen minnenslac sluoc, / die er in sönem herzen truoc, / möht die ×z sönem gemüete / deheines wöbes güete / iemer benomen hën, / daz hete ouch sö benamen getën." (V. 6497ff.). Iwein widersteht dieser Versuchung. Betont wird diese Tugendleistung seines Herzens durch den Vergleich, daßdas Mädchen auch einen Engel mit ihrer Vollkommenheit hätte bezwingen können._

Iwein behält ebenso seine Standhaftigkeit, als man ihn nach dem Sieg über die zwei Riesen zwingen will, das Mädchen zur Frau zu nehmen. Er erklärt, er könne keine andere Frau lieben, als die, deretwegen sein Herz ohne Freude sei (V. 6802ff.).

4 Schlußbetrachtung

Der Herzbegriff, so wie Hartmann von Aue ihn im Iwein verwendet, weist ein breit angelegtes Spektrum von unterschiedlichen Deutungen auf. Teilweise wird er sogar widersprüchlich eingesetzt. So zeigt sich das Herz einerseits als vernunftbegabter Ratgeber und dominante, charakterbildende Institution; andererseits ist es nicht souverän, sondern auf die Sinnesorgane angewiesen und damit auch anfällig für Täuschungen. Daher kann das Herz, auch Sitz von Emotionen, zur Behausung an sich unvereinbarer Gefühle werden. Die Wirkung der Emotionen auf das Herz ist ebenfalls weitgefächert, sie reicht von schwerem Leid, das das Herz krachen läßt, über Schadenfreude bis zur Liebe. Die Minne kann dem Herzen Stärke geben, es aber andererseits verwunden und es prüfen. Wird das Herz als zentraler Sitz der Kräfte des Menschen angenommen, mußes Auswirkungen auf die psychischen und physischen Kräfte des Menschen haben, wenn seinem Zentralorgan Leid zugefügt wird. Diese gehen bis zum Verlust des Verstandes. Das Herz steht nicht mit der körperlichen Liebe in Verbindung, sondern nur mit der geistigen.

Der Herzenstausch zwischen Iwein und Laudine ist Hinweis auf die enge persönliche Beziehung zwischen den beiden. Daneben wird hier auch ein Konflikt zwischen löp und herze angedeutet, der in seiner Bearbeitung bei Hartmann einen Bedeutungswandel gegenüber der ursprünglichen Verwendung in der geistlichen Literatur aufweist. Der glückliche Ausgang der Geschichte ist im Herzenstauch ebenso angelegt wie die Deutung, daßLaudines Liebe zu Iwein trotz ihrer schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn nicht erlischt. Dem Vorwurf des nicht ganz konsequenten Umganges mit dem Motiv des Herzenstausches wirkt Hartmann entgegen, indem er sich als Erzähler von der Redegewalt der personifizierten Minne gezwungen zeigt, ihr Glauben zu schenken.

Eine mögliche Interpretation, die aus dem Vorgang des Herzenstausches erwächst, ist die, daßer einerseits die Voraussetzung für Iweins Versagen, andererseits für seine Entwicklung zum vollkommenen Helden bildet und in dieser Form als Preisung der Frau, bzw. Lob Laudines gesehen werden kann.

Vom Erzähler Hartmann wird das Herz zwar im Bezug auf den Ritterkampf als Sitz von Mut und Kraft genannt, gleichzeitig wird diese Sichtweise aber durch die Minne entkräftet, die sagt, gerade durch den Verlust des Herzens hätten Männer wie Frauen "ellen unde kraft". Die vorliegende Arbeit konnte nur einen kleinen Bereich des Herzbegriffes ausloten, der noch viele andere Themenbereiche berührt. Beispielsweise habe ich es vermieden, mich auf den sehr umfangreichen Komplex des Begriffes der Minne einzulassen und auch das Leib-Seele- Problem wurde nur marginal behandelt. Auch wenn es scheint, daßHartmann im Iwein keinen konsequenten, zusammenhängenden Herzbegriff verwendet, könnten tiefergehende Untersuchungen dieses Komplexes die Mühe wert sein.

5. Literatur

Primärliteratur:

Hartmann von Aue: Iwein. Zürich 21992. ders.: Erec. Frankfurt am Main 1972.

Sekundärliteratur:

Carner, Eva-Maria: Die Frauengestalten bei Hartmann von Aue. Ihre Bedeutung im Aufbau und Gehalt der Epen. Marburg 1970.

Cormeau, Christoph/ Störmer, Wilhelm: Hartmann von Aue. Epoche - Werk - Wirkung. München 21985

Dittmann, Wolfgang: Dune hëst niht wër, Hartmann! Zum Begriff der wërheit in Hartmanns Iwein. In: Fs. Ulrich Pretzel zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Werner Simon, Wolfgang Bachofer, Wolfgang Dittmann. Berlin 1963. S. 150-161.

Ehrismann, Otfried: Ehre und Mut, Aventiure und Minne. Höfische Wortgeschichten aus dem Mittelalter. München 1995.

Ertzdorf, Xenja von: Die Dame im Herzen und Das Herz bei der Dame. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 84 (1965), S. 6-46. dies.: Das 'Herz' in der lateinisch - theologischen und frühen volkssprachigen religiösen Literatur. In: Beiträge zur Geschichte der Deutschen Sprache und Literatur (Halle) 84 (1962). S. 249-301.

Fleckenstein, Josef (Hrsg.): Curialitas. Studien zu Grundfragen der höfisch-ritterlichen Kultur. Göttingen 1990.

Gellinek, Christian: Zu Hartmann von Aues (sic) Herzenstausch: 'Iweinı vv. 2956-3028. In: Minis, Cola (Hrsg.): Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 6 (1974), S. 133-142.

Gewehr, Wolf: Der Topos >Augen des Herzens< - Versuch einer Deutung durch die scholastische Erkenntnistheorie. In: Brinkmann, Richard und Kuhn, Hugo (Hrsg.): Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 46 (1972), S. 626-649.

Knapp, Fritz Peter: Hartmann von Aue und die Tradition der platonischen Anthropologie im Mittelalter. In: Brinkmann, Richard und Kuhn, Hugo (Hrsg.): Deutsche Viertel-jahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 46 (1972), S. 213-247.

Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Stuttgart 381992.

Margetts, John: Gefühlsumschwung in Iwein: minne unde haz, luf and envy. In: Kuhn, Ortwin (Hrsg.): Großbritannien und Deutschland. Europäische Aspekte der politisch-kulturellen Beziehungen beider Länder in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für John W.P. Bourke. München 1974, S. 452-460.

Matthias, Anna Susanna: Yvains Rechtsbrüche. In: Beiträge zum romanischen Mittelalter, hrsg. v. K. Baldinger. Tübingen 1977. (Sonderband der Zeitschr. f. roman. Philologie), S. 156-192.

Mertens, Volker: Laudine. Soziale Problematik im Iwein Hartmanns von Aue. Berlin 1978 (ZfdPh, Beiheft 3).

Okken, Lambertus: Kommentar zur Artusepik Hartmanns von Aue. Amsterdam, Atlanta 1993. (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur. 103.)

Priesack, Theodor: Laudines Dilemma. In: Rücker, H./ Seidel, K.O. (Hrsg.): "Sagen mit sinne". Festschrift f. Marie-Luise Dittrich zum 65. Geb. Göppingen 1976 (GAG 180).). S. 109-132.

Reusner, Ernst von: Iwein. In: Brinkmann, Richard und Kuhn, Hugo (Hrsg.): Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 46 (1972). S. 494-512.

Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie. Frankfurt am Main 131987. Wiegand, Herbert Ernst: Studien zu Minne und Ehe in Wolframs Parzifal und Hartmanns Artusepik. Berlin, New York 1972.

Excerpt out of 20 pages

Details

Title
Einige Aspekte des Herzbegriffes in Hartmanns von Aue Artusroman 'Iwein'
College
RWTH Aachen University
Course
Proseminar: Von der historia zur narratio. Der Artusstoff im 12. und 13. Jahrhundert
Author
Year
1996
Pages
20
Catalog Number
V95220
ISBN (eBook)
9783638078993
File size
434 KB
Language
German
Keywords
Einige, Aspekte, Herzbegriffes, Hartmanns, Artusroman, Iwein, Proseminar, Artusstoff, Jahrhundert
Quote paper
Florian Rieger (Author), 1996, Einige Aspekte des Herzbegriffes in Hartmanns von Aue Artusroman 'Iwein', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95220

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Einige Aspekte des Herzbegriffes in Hartmanns von Aue Artusroman 'Iwein'



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free