Horaz - Übersetzungen


Exposé / Rédaction (Scolaire), 1998

8 Pages


Extrait


H o r a z - Ü b e r s e t z u n g e n

3. Frühling (c. I 4)

1 Der harte Winter löst sich im angenehmen Wechsel des Frühlings und dem Westwind und die Geräte ziehen die trockenen Schiffe ins Meer.3 Weder freut sich das Vieh oder der Pflüger am Feuer in den Ställen, noch glänzen die Wiesen im weißen Reif.5 Schon führt die cytheräische Venus die Tänze an unter dem Schein des Mondes und die anmutigen Grazien den Nymphen verbunden stampfen mit wechselndem Fuß auf den Boden, während Volcanus die schweren Werkstätten der Kyklopen brennend besucht.9 Nun ziemt es sich, entweder den glänzenden Kopf mit einem frischen Myrtenzweig zu umgeben oder mit einem Blumenkranz, den die gelösten Länder hervorbringen.11 Nun geziemt es sich, in schattigen Hainen Faun zu opfern, sei es, er fordert es mit einem Lamm, sei es, daß er es lieber mit einem Bock will.13 Der bleiche Tod klopft mit gleichem Fuß an die Hütten der Armen und die Türme der Könige. 14 O glücklicher Sestius, die kurze Spanne des Lebens verbietet uns, die lange Hoffnung anzufangen, schon werden dich die Nacht und die fabelumwobenen Seelen der Toten bedrängen, und das karge Hause des Pluto:17 Sobald du dorthin kommst, wirst du weder den Vorsitz beim Wein mit den Würfeln auslosen, noch den zarten Lycidas bewundern, für den die Jugend schwärmt und bald alle Jungfrauen dahinschmelzen.

4. Die verführerische Pyrrha (c. I 5)

1 Welcher zarte Knabe drängt dich inmitten vieler Rosen überströmt von flüssigen Düften in einer angenehmen Höhle?4 Für wen löst du das rotblonde Haar einfach im Schmuck?5 Ach, wie oft wird er die Treue und die veränderten Götter beweinen und die durch die schwarzen Winde rauhen Meeresflächen ahnungslos bewundern, der nun dich goldene voll Vertrauen genießt, der immer dich frei, dich immer liebenswert erhofft, ohne Ahnung vom trügerischen Wind!12 Ihr Armen, denen du unversucht strahlst!13 Die heilige Wand zeigt mit einer Weihetafel, daß ich die feuchten Gewänder der Gottheit des Meeres geopfert habe.

5. Genieße das Heute! (c. I 9)

1 Du siehst, wie von hohem Schnee der weiße Soracte aufragt und schon trotz ihrer Mühe die Wälder die Last nicht ausgehalten haben, die Flüsse durch die heftige Kälte zum Stillstand gekommen sind.5 Löse die Kälte Holzscheite über dem Herd reichlicher ablegend und hole wohlwollender den vierjährigen Wein im sabinischen Henkelkrug, o Thaliarche!9 a Überlasse den Göttern das übrige;9 b so wie sie die Winde beruhigt haben, kämpfend mit der schäumenden Flut, weder die Zypressen noch die alten Eschen bewegen sich.13 Was morgen sein wird, fliehe davor, es herauszubekommen und welchen Tag auch immer das Geschick geben wird, füge dem Gewinn hinzu!15 Verachte nicht die süßen Liebschaften, junger Mann, und die Reigentänze, solange das mürrische Alter deiner Frische fern ist.18 Nun mögen das Feld und die Höfe und das leise Geflüster bei Einbruch der Nacht gesucht werden, nun auch das angenehme Lachen des verborgenen Mädchens aufgesucht werden, verräterisch vom innersten Winkel her, und das den armen entrissene Pfand oder dem kaum sich sträubenden Finger.

7. Carpe diem! (c. I 11)

1 Du frage nicht - zu wissen ist Unrecht - welches Ende mir, welches dir gegeben ist, Leukonoë, und versuche nicht die babylonischen Zahlen.3 Wie besser ist es, was immer sein wird, zu ertragen, sei es mehr Winter, sei es, daß Jupiter den letzten gegeben hat, der nun an den steilen Klippen aus Bimsstein das tyrrhenische Meer schwächt:6 Sei bitte vernünftig!6 b Kläre die Weine und schneide deine Hoffnung zu einem kurzen Stück zurück!7 Solange wir reden, wird die Zeit in ihrer neidischen Art geflohen sein:8 Nütze den Tag, traue möglichst wenig dem nächsten.

8. Der eifersüchtige Liebhaber (c. I 13)

1 Immer, wenn du, Lydia, den rosigen Nacken des Telephus, die glänzenden Arme des Telephus lobst, ist meine Leber hitzig, weil meine Galle Schwierigkeiten macht.5 Dann bleibt mir weder der Verstand noch die Farbe an einem bestimmten Platz, und die Träne gleitet heimlich die Wange hinab, andeutend, wie ich tief aufgezehrt werde von schwelendem Feuer.

9 Ich brenne vor Eifersucht, sei es, durch die durch Wein maßlosen Streitigkeiten, sei es, der Knabe hat in seinem Liebesrasen mit den Zähnen der Lippe ein Erinnerungsmal eingedrückt.

13 Nicht, wenn du auf mich genügend hörtest, hofftest du einen Beständigen, der durch süße Küsse, die Venus mit einem Fünftel ihres Nektars benetzt hat, ungestüm verletzt.17 Dreimal glücklich und mehr, die das unzerrissene Band hält und die nicht eine durch bittere Klagen aufgelöste Liebe früher als am letzten Tag lösen wird.

9. Der Staat ist in Gefahr (c. I. 14)

1 O Schiff, dich werden neue Fluten ins Meer zurücktragen.2 a O, was machst du?2 b Nimm tapfer den Hafen ein!3 Siehst du nicht, wie vom Ruderwerk entblößt die Seite und der Mastbaum vom schnellen Africus verwundet und die Rasegel stöhnen und ohne Seile die Schiffsrümpfe kaum der allzu stürmischen See standhalten können?9 Deine Segel sind nicht unversehrt, nicht die Götter, die du wiederum bedrückt von Unheil anrufst.11 Obgleich du pontische Pinie, Tochter eines berühmten Waldes, sowohl das Geschlecht als auch den Namen unnütz rühmst:14 Der ängstliche Seemann vertraut nicht dem bemalten Hinterdeck.15 Wenn du nicht den Winden Spott schuldest, hüte dich.17 Welches du mir neulich besorgter Verdruß [warst], nun Sehnsucht und nicht leichte Sorge [bist], vermeide bitte die zwischen den glänzenden Kykladen ausgegossenen Strömungen.

11. Bedrohtheit und Sicherheit (c. I 22)

1 Ein im Leben Unbescholtener und von Verbrechen Reiner entbehrt nicht der maurischen Speere und auch nicht der Bogen und nicht des Köchers, schwer von vergifteten Pfeilen, Fuscus, sei es, daß er durch die heißen Syrten, sei es, daß er durch den ungastlichen Kaukasus den Weg nehmen wird oder welche Plätze der fabelumwobene Hydaspes beleckt.9 Denn auch vor mir ist der Wolf im Sabinerwald, während ich meine Lalage besinge und über die Grenze hinaus, von Sorgen gelöst, streifte, als unbewaffnetem geflohen, ein Ungeheuer, welches weder das kriegerische Daunien durch die weiten Eichenwälder ernährt und nicht Iubas Land hervorbringt, die trockene Amme von Löwen.17 Setze mich, wo auf den unfruchtbaren Feldern kein Baum von heißer Luft erfrischt wird, eine Seite der Welt, die Nebel und ein böser Jupiter bedrängen, setze mich unter den Lauf der allzu nahen Sonne in ein Land, das Häusern verweigert ist: Ich werde meine süß lachende Lalage lieben, die lieblich plaudernde.

14. Siegesfreude (c. I 37)

1 Nun muß man trinken, nun mit befreiten Fuß auf die Erde stampfen, nun wäre es Zeit für die saliarischen Gelage, den Polster der Götter zu schmücken, Gefährten.5 Vorher war es Unrecht, den Caecuberwein aus den großväterlichen Kellern zu holen, solange, als die Königin den wahnsinnigen Untergang dem Kapitol bereiten wollte und der Herrschaft ein Ende, gemeinsam mit ihrer beschnittenen Schar durch Wollust verkommene Männer, maßlos, was immer es beliebt zu hoffen und trunken von süßem Glück.12 Aber es verringerte das Rasen kaum ein von Feuern heiles Schiff und den vom Mareotiker berauschten Sinn führte Caesar zu echten Ängsten zurück, die von Italien durch die Ruder eilende angreifend, wie der Habicht sanfte Tauben oder der hurtige Jäger Hasen auf den Feldern des schneebedeckten Haemonien, um das verderbenbringende Monster den Ketten zu geben.22 Sie aber edler zu sterbend suchend, weder weibisch fürchtet sie das Schwert noch suchte sie mit der hurtigen Flotte die verborgenen Küsten auf, wagte es auch, die darniederliegende Königsburg aufzusuchen mit heiterer Miene, stark auch die rauhen Schlangen anzufassen, sodaß sie mit dem Körper das schwarze Gift trinkt, nachdem sie den Tod wilder beschlossen hatte;30 freilich neidend den Liburnern, im stolzen Triumph als private weggeführt zu werden, als nicht niedrige Frau.

15. Bewahre Gleichmut! (c. II 3)

1 Denke daran, in schwierigen Dingen Gleichmut zu bewahren, nicht anders in guten von der ungewohnten Freude Maß zu halten, todgeweihter Dellius, sei es, daß du immer traurig gelebt hast, sei es, daß du dich auf einer entlegenen Wiese in den Festtagen zurückgelehnt an einem älteren Jahrgang Falerner gütlich getan hast, wo die ungeheure Pinie und die weiße Pappel den freundlichen Schatten zu verbinden lieben durch die Zweige und das flüchtige Wasser plätschert eifrig durch den gewundenen Bach!13 Hier laß den Wein und die Salben und zu kurz blühende Blumen der lieblichen Rose, solange die Sache und das Leben und die schwarzen Fäden der drei Schwestern aushalten!17 Du wirst von den erworbenen Waldschluchten und dem Haus und der Villa weggehen, die der trübe Tiber bespült, du wirst weggehen und der Erbe wird sich der bis zum Himmel aufgehäuften Reichtümer bemächtigen.21 Ob man reich als Nachkomme des alten Inachus geboren ist, oder arm und aus niedrigem Geschlecht unter dem Himmel weilt, interessiert niemanden, als Opfer des erbarmungslosen Todes:25 Wir werden alle an den selben Ort getrieben, von allen wird früher oder später das Los in der Urne geschüttelt, die untergehen werden und wir in ewiges Exil in einen Nachen gesetzt werden.

18. An der Schwelle des Todes (c. II 13)

1 Jener, der dich an dem unheilvollen Tag gepflanzt hat, wer auch immer den ersten, und durch die gottlose Hand aufzog, Baum, zum Unheil der Neffen und zur Schande des Landvolkes;5 ich könnte glauben, daß jener auch den Nacken seines Vaters gebrochen und den innersten Raum mit dem nächtlichen Blut des Gastfreundes besudelt hat;8 jener hat das kolchische Gift benutzt und das Verbrechen, welches auch immer erdacht wird, begangen, der auf meinem Acker dich aufgestellt hat, trauriges Holz, zum Fallen bestimmt auf des unschuldigen Herrn Kopf.13 Was wer auch immer meidet, niemals ist dem Menschen genug in den Stunden vorgesehen.14 Der punische Matrose fürchtet sich vor dem Bosporus und nicht weiter anderswoher das blinde Schicksal, der Soldat fürchtet die Pfeile und die schnelle Flucht der Parther, der Parther die Ketten und die italische Kraft.21 Wie bald sehen wir die Reiche der kohlschwarzen Proserpina und den richtenden Aeacus und die vornehmen Sitze der frommen und die mit aeolischer Treue nach den Kindern des Volkes suchende Sappho und dich voller tönend als mit dem golden Plektrum, Alcaeus, über das harte der Schiffe, das harte schlechte der Flucht, das harte des Krieges.

25. Zwiegespräch (c. III 9)

1 Solange ich dir angenehm war und nicht ein bevorzugterer Jüngling die Arme dem weißen Hals umgab, lebte ich glücklicher als der König der Perser.5,,Solange du nicht wegen einer anderen mehr gebrannt hast und Lydia Chloë nicht nachstand, war Lydia vielgerühmt, und ich lebte glänzender als die römische Ilia."9 Nun beherrscht mich die thrakische Chloë, geübt in vielen süßen Weisen und geschickt mit der Kithara, für die ich nicht scheuen könnte zu sterben, wenn die Schicksalsschläge die Geliebte schonen werden, damit sie am Leben bleibt. 13,,Mich entflammt Calais, der Sohn des Ornytus aus Thurii durch wechselseitige Flame, für den ich zweimal erdulden könnte zu sterben, wenn die Schicksalsschläge den Knaben schonen werden, damit er überlebt."17 Was, wenn die alte Venus zurückkommt und die entzweiten unter das eherne Joch spannt, die blonde Chloë abgewiesen wird und die Tür offensteht für die verstoßene Lydia?21,,Obwohl jener schöner ist als ein Stern, du leichter als Kork und frecher als die aufbrausende Adria:24 Mit dir zu leben würde ich lieben, mit dir würde ich bereitwillig sterben.

26. Die Liebe der Neobule (c. III 12)

1 Es ist Art der armen Mädchen, weder der Liebe Spielraum zu lassen, noch die Sorgen mit süßem Wein abzuwaschen, sondern sich zu beunruhigen, fürchtend die Schläge der Zunge des Oheims.2 Dir nimmt der geflügelte Knabe der Cytherea den Wollkorb, die Webarbeiten und das Interesse an der arbeitsamen Minerva, Neobule,3 sobald der glanzvolle liparische Hebrus die gesalbten Schultern in den Wellen des Tibers wäscht, als Reiter besser als Bellerophon selbst, weder im Faustkampf noch wegen dem langsamen Fuß besiegt,4 schlau auch auf offenem Feld, nachdem er die Herde aufgescheucht hat, die fliehenden Hirsche mit dem Jagdspeer zu erlegen und schnell im dichten Gebüsch das verborgene Wildschwein herauszufangen.

29. Bitte an die Liebesgöttin (c. III 26)

1 Noch vor kurzem habe ich mein Leben gern gesehen bei den Mädchen verbracht und habe nicht ohne Ruhm meinen Kriegsdienst geleistet:3 Nun wird diese Wand da die Waffen und die Leier, die den Kampf bestanden hat, haben, die die linke Flanke der Venus marina bewacht.6 Hier, hier legt ab die leuchtenden Fackeln und Brechstangen und Bögen, den entgegengesetzten Türen drohend.9 O göttliche Königin, die du das glückliche Zypern hältst und Memphis, das Sithoniens Schnee entbehrt, berühre noch einmal mit der Spitze der Geißel die hochmütige Chloë.

30. Verheißung der Unsterblichkeit

(c. III 30)

1 Ich habe ein Monument gebaut, beständiger als Erz und höher als der königliche Sitz der Pyramiden, das nicht der gefräßige Regen, nicht der unbändige Aquilo zerstören könnte oder die unzählbare Folge der Jahre und die Flucht der Zeiten.6 Nicht ganz werde ich sterben, und ein großer Teil von mir wird Libitina meiden:7 Ununterbrochen werde ich rüstig durch das nachfolgende Lob wachsen, solange der Priester gemeinsam mit einer schweigsamen Jungfrau das Kapitol besteigt.10 Von mir wird gesagt werden, wo der ungestüme Aufidus entgegenrauscht und wo der an Wasser arme Daunus die ländliche Bevölkerung beherrscht hat, daß ich, von niederer Herkunft stark geworden, als erster das Lied der Äolier zu italischen Weisen zurückgeführt habe.14 Nimm den durch die Verdienste erlangten stolzen Ruhm entgegen und umkränze mir mit delphischem Lorbeer gewogen, o Melpomene, das Haar!

33. Vergänglichkeit (c. IV 7)

1 Der Schnee ist geschmolzen, schon kehren die Gräser den Gefilden und die Blätter den Bäumen zurück;2 die Erde verändert die Jahreszeiten und die abschwellenden Flüsse fließen vorbei an den Ufern.5 Die Grazie wagt mit den Nymphen und den Zwillingsschwestern nackte Reigen zu führen.7 Erhoffe nicht unsterbliches, es mahnt das Jahr und die Stunde, die den holden Tag raubt.9 Die Kälten werden durch die Westwinde lau, und den Frühling vertreibt der Sommer, bestimmt zu vergehen, sobald der Fruchtbare Herbst seine Feldfrüchte ausgegossen haben wird, und bald kehrt die untätige Winterkälte zurück.13 Die schnellen Monde stellen die Verluste des Himmels jedoch wieder her:14 Wir, sobald wir gestürzt sind, wohin der fromme Aeneas, wohin der reiche Tullus und Ancus hingekommen sind, sind wir Staub und Schatten.17 Wer weiß, ob die himmlischen Götter den gestrigen Zeiten das Heute hinzufügen.19 Alles wird vor den neidischen Händen des Erben fliehen, was du dem freundlichen Herzen gibst.21 Wenn du einmal gestorben sein wirst und Minos die glänzenden Schiedssprüche über dich gefällt haben wird, und nicht, Torquatus, wird dich dein Geschlecht, wird deine Redegewandtheit, nicht deine Frömmigkeit wiederherstellen:25 Weder befreit Diana den keuschen Hippolytus von den Schatten der Unterwelt, noch vermag Theseus die Fesseln des Lethe abzureißen.

35. Die Augusteische Friedenszeit

(c. IV 15)

1 Phoebus, für mich gewogenen die Kämpfe zu besingen und die besiegten Städte schalt warnend die Lyra, damit ich nicht die kleinen Segel über das tyrrhenische Meer setze. Deine Ära, o Caesar, hat sowohl den Äckern strotzende Früchte zurückgebracht als auch die Feldzeichen unserem Jupiter zurückgebracht, entrissen den Tempeltüren der hochmütigen Parther und frei von Kriegen schloß sie die Türen des Ianustempels des Quirinus und legte der über die rechte Ordnung hinausgehenden Zügellosigkeit Zügel an und warf die Schuldigkeiten hinaus und rief die alten Künste zurück, durch die der Namen Latiums und die Kräfte Italiens gewachsen sind und der Ruhm und des Reiches weit verbreitete Würde zum Aufgang der Sonne vom hesperischen Schlafzimmer.

37. Ein Lob des Landlebens (Epode 2)

1 Glücklich ist jener, der fernab von den Geschäften, wie das alte Geschlecht der Sterblichen, die väterlichen Länder mit seinen Stieren pflügt, frei von jeder Schuldenlast, weder als Soldat vom wilden Alarmsignal aufgeweckt wird und nicht das zornige Meer fürchtet und das Forum meidet und die hochmütigen Schwellen der allzu mächtigen Bürger.

9 Entweder er verbindet den erstarkten Sproß der Weinstücke mit hohen Pappeln oder hält im entlegenen Tal Ausschau nach den irrenden Herden der Rinder oder, mit dem Winzermesser unbrauchbare Zweige abschneidend, setzt fruchtbarere ein oder er birgt in Fülle gepreßten Honig in reinen Amphoren oder schert die schwachen Schafe.

17 Oder wenn der Herbst den mit reifen Früchten geschmückten Kopf aus den Feldern hebt, sodaß er sich freut, pflückend die veredelte Birne und die um Röte wetteifernde Traube, die dir geschenkt wird, Priapus, und dir, Vater Silvanus, Beschützer der Grenzen.

23 Bald freut es, unter der alten Steineiche zu liegen, bald im dichten Gras:

25 Die Wasser fließen an hohen Ufern vorbei, es zwitschern in den Wäldern die Vögel und die Quellen rauschen durch die entspringenden Wasser, was den Schlaf leicht herbeilockt.

29 Und wenn das winterliche Jahr des donnernden Jupiters Regengüsse und Schneemassen bereitet, treibt er entweder von hier und von dort mit einer Meute von Hündinnen die scharfen Eber in die im Weg stehenden Netze oder spannt mit der glatten Stellgabel das lockere Netz als Fallen für die gefräßigen Drosseln, oder fängt den ängstlichen Hasen und mit dem Strick den Zugvogel als willkommene Belohnung.

37 Wer kennt nicht die Übel, die Sorgen, die Amor mit sich bringt?

39 Wenn aber die treue Ehefrau ihren Teil zum Haus und zu den süßen Kindern beiträgt, wie eine Sabinerin oder wie die sonnenverbrannte Gattin eines flinken Apuliers, und den heiligen Herd mit trockenem Holz aufbaut, kurz vor Ankunft des Mannes und in gewebten Zäunen das glückliche Vieh einschließend und die prallen Zitzen melkt und den heurigen Wein aus dem süßen Faß holt und das ungekaufte Mahl bereitet:

49 Mich mögen nicht mehr die Austern vom Lucrinasee erfreuen oder der Buttfisch oder die Lippfische, falls irgendein Wintersturm, der mit Donnern in die östlichen Fluten gefahren ist, sie zu diesem Meer treibt, möchte nicht ein Perlhuhn in meinen Magen hinabsteigen, und auch kein ionisches Haselhuhn, erfreulicher als die von sehr fetten Ästen der Bäume gesammelte Olive oder das Kraut des Sauerampfer, die Wiesen liebend, und di Malven, gesund für einen schweren Körper oder ein Lamm, zu den Festen des Terminus geschlachtet oder der Bock, entrissen dem Wolf.

61 Wie freut es unter diesen Speisen zu sehen, wie die geweideten Schafe nach Hause ziehen, zu sehen, wie die ermüdeten Rinder die umgekehrte Pflugschar mit dem Nacken ziehen und die sitzenden Sklaven, die Schar des reichen Hauses, rund um die glänzenden Laren."

67 Als der Wucherer Alfius das gesprochen hatte, schon beinahe ein zukünftiger Bauer, trieb er an den Iden das ganze Geld ein und such es an den Kalenden herzugeben.

Fin de l'extrait de 8 pages

Résumé des informations

Titre
Horaz - Übersetzungen
Auteur
Année
1998
Pages
8
N° de catalogue
V95576
ISBN (ebook)
9783638082549
Taille d'un fichier
399 KB
Langue
allemand
Mots clés
Horaz
Citation du texte
Jensi (Auteur), 1998, Horaz - Übersetzungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95576

Commentaires

  • Pas encore de commentaires.
Lire l'ebook
Titre: Horaz - Übersetzungen



Télécharger textes

Votre devoir / mémoire:

- Publication en tant qu'eBook et livre
- Honoraires élevés sur les ventes
- Pour vous complètement gratuit - avec ISBN
- Cela dure que 5 minutes
- Chaque œuvre trouve des lecteurs

Devenir un auteur