Diese Arbeit analysiert die Bedeutung der verstaatlichten Industrie Österreichs vor dem Hintergrund der ordoliberalen Wirtschaftsverfassung. Zunächst wird der Begriff "deutsches Eigentum" erklärt und der USIA-Verbund, der die Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich (USIA) organisierte, erläutert. Darauffolgend wird der Marshall-Plan für Österreich analysiert und die Entwicklung der verstaatlichten Industrie in Österreich erläutert.
Österreich sah sich nach dem Ende des 2. Weltkrieges mit einer schwierigen Situation konfrontiert: Das zweite alliierte Kontrollabkommen (Juni 1946) und das angespannte Kräfteverhältnis der Siegermächte, das bis zum Ende des Staatsvertrages im Jahre 1955 bestehen blieb, verzögerten eine Neuausrichtung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs. Drei wichtige Aspekte waren dafür entscheidend, dass Österreichs Wirtschaft sich wieder kapitalistisch orientierte: Die Währungsreform von 1947, die 5 Lohn- und Preisabkommen (1947 bis 1951) und der Marshall-Plan.
Zuerst erfolgte die Erweiterung der Produktionsbasis durch eine verbesserte Investition des Kapitals und eine Stärkung der Kapitalfraktion. Danach wurden gemäß Marshall-Plan die Übertragungsmechanismen für die Neugestaltung der Außenhandelspolitik und der Investitionspolitik umgesetzt. Es sollten möglichst schnell kapitalistische Produktionsbedingungen hergestellt und mit den Verstaatlichungsgesetzten von 1946 und 1947 jegliche Ansprüche der Sowjetunion auf "deutsches Eigentum" verhindert werden. Als "Verstaatlichung" wurde verstanden, dass der Kapitalverwertungsprozess über den Staatsapparat verfügte, jedoch war nicht klar, wie die verschiedenen Klassen den jeweiligen Reproduktionsprozess beeinflussten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das, deutsche Eigentum' und die Gründung der Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich (USIA)
- III. Der Marshall-Plan in Österreich
- IV. Die Entwicklung der verstaatlichten Industrie
- V. Die Industrie- und Bergbauverwaltung GmbH (IBV)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bedeutung der verstaatlichten Industrie Österreichs im Kontext der ordoliberalen Wirtschaftsverfassung. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung der verstaatlichten Industrie in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere im Zusammenhang mit dem Konzept des „deutschen Eigentums“ und der Rolle des Marshall-Plans. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die die Verstaatlichung beeinflussten, sowie auf den Herausforderungen und Erfolgen des verstaatlichten Sektors.
- Die Rolle des „deutschen Eigentums“ und der Sowjetischen Mineralölverwaltung (SMV) im Wiederaufbau Österreichs
- Der Einfluss des Marshall-Plans auf die österreichische Wirtschaft und die Entwicklung der verstaatlichten Industrie
- Die Herausforderungen und Chancen der Verstaatlichung im Kontext der ordoliberalen Wirtschaftsverfassung
- Die Bedeutung der Industrie- und Bergbauverwaltung GmbH (IBV) für die verstaatlichte Industrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I. Einleitung: Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Situation Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und die Bedeutung der Währungsreform von 1947, der Lohn- und Preisabkommen und des Marshall-Plans für den wirtschaftlichen Wiederaufbau.
- Kapitel II. Das,deutsche Eigentum' und die Gründung der Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich (USIA): Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Konzepts „deutsches Eigentum“ und die Entstehung der USIA, die die Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich übernahm. Es werden die wirtschaftlichen und politischen Folgen der USIA für die österreichische Industrie erörtert.
- Kapitel III. Der Marshall-Plan in Österreich: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss des Marshall-Plans auf die österreichische Wirtschaft und die Entwicklung der verstaatlichten Industrie. Es werden die Ziele und die Auswirkungen des Marshall-Plans für Österreich beleuchtet.
- Kapitel IV. Die Entwicklung der verstaatlichten Industrie: Dieses Kapitel betrachtet die Entwicklung der verstaatlichten Industrie in Österreich, einschließlich der Herausforderungen und Erfolge des verstaatlichten Sektors.
Schlüsselwörter
Verstaatlichte Industrie, Österreich, Ordoliberalismus, Wirtschaftsverfassung, "deutsches Eigentum", USIA, Marshall-Plan, Wiederaufbau, Industrie- und Bergbauverwaltung GmbH (IBV), SMV, Kapitalismus, Sozialpartnerschaft, Wirtschaftsgeschichte.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2020, Der Stellenwert der verstaatlichten Industrie in Österreich im Rahmen einer ordoliberalen Wirtschaftsverfassung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/955916