Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten


Submitted Assignment, 2020

18 Pages, Grade: 0,8


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 ANALYSE DER AUSGANGSITUATION
1.1 Rahmenbedingungen
1.2 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.2.1 Zielgruppe Lehrer/innen
1.2.2 Zielgruppe Schüler/innen
1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten
1.3.1 Zielgruppe Lehrer/innen
1.3.2 Zielgruppe Schüler/innen
1.4 Ableitung von Handlungsschwerpunkten

2 SCHWERPUNKTTHEMA FÜR EIN PROJEKT ZUR GESUNDHEITSFÖRDERUNG GEWÄHLTEN SETTING

3 RECHERCHE MODELLPROJEKT

4 LITERATURVERZEICHNIS

5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis

1 Analyse der Ausgangsituation

Die zentralen Lebenswelten sind: Kindergarteneinrichtung, Schule, Betrieb, Kommune. Hier wurde das Setting Grundschule gewählt, um diese Lebenswelt zu analysieren und hierfür Handlungsansätze zur Gesundheitsförderung abzuleiten.

1.1 Rahmenbedingungen

Tab. 1: Rahmenbedingungen der XYschule (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Gesundheitsbezogene Datenlage

Im Folgenden wird die gesundheitliche Ausgangssituation im Setting Grundschule, be­zogen auf die Zielgruppe Schüler/innen und Lehrer/innen, analysiert.

1.2.1 Zielgruppe Lehrer/innen

28 Lehrkräfte arbeiten für die XYschule. Gegliedert in 23 Lehrerinnen und 5 Lehrer im Alter von 25 - 63 Jahren. Alle Lehrer/innen sind verbeamtet, beziehungsweise in der Probezeit zur Verbeamtung. Es findet ein regelmäßiger Austausch unter Lehrer/in-nen statt, bezüglich der „Problemfälle“. Lehrkräfte sollen den Schülern Fach-, Sach-, So­zial-, Methoden- und Selbstkompetenz vermitteln. Zudem steht neben dem Erziehungs­auftrag, das Erlenen kreativen Denkens als Fähigkeit einer Lehrkraft fest. Lehr- und Lern­strategien sollen im Unterricht dazu dienen, Schülerleistungen besser bewerten zu kön­nen. Ein Lehrer/in sollte ein selbstbewusstes Auftreten mit sich bringen, um als Vorbild­funktion die Motivation der Schüler zu stärken und somit die Entscheidungsfindung zu fördern. Der Grundsatz „den Bedürfnissen von Schülern und Eltern gerecht zu werden“ und dabei ein positives Verhältnis untereinander zu schaffen. Das Stresslevel von Lehr­kräften ist sehr hoch, da diese ständig erreichbar sein müssen und regelmäßigen Konflik­ten von Schülern als auch Eltern ausgesetzt sind. Außerdem ist die Aufgabe der Lehr­kräfte, Unterrichte so vorzubereiten, dass dieser am folgenden Tag reibungslos abläuft. Dies kann das Stresslevel enorm belasten. Zudem führt ein Fachkräftemangel zu psychi­schen Erkrankungen, wenn beispielsweise der Krankenstand erhöht ist und man dies schwer kompensieren kann. Somit haben Lehrer/innen das ständige Gefühl präsent sein zu müssen und dadurch erleben sie wenig Entspannungsphasen. Damit verbunden können Krankheiten oft übergangen werden, da Stresssignale ignoriert werden und sie langfris­tige gesundheitliche Folgen davontragen. Außerdem ist der Bewegungsmangel, in Kom­bination mit überwiegend sitzenden und stehenden Tätigkeiten ein großer Einflussfaktor für Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Ein erhöhter Lärmpegel in den Klassen ist ein weiterer Negativfaktor auf die Gesundheit der Lehrkräfte, jedoch ist dieser abhän­gig von dem Auftreten der Lehrkraft. Die Infektionsgefahr ist stark erhöht, da Lehrkräfte dauerhaft im Kontakt mit Schülern sind, welche oft wenig Rücksicht auf eine ausrei­chende Hygiene nehmen. Daher sind gesunde Lehrkräfte Voraussetzung für den Erhalt der Qualität der Schule.

1.2.2 Zielgruppe Schüler/innen

214 Schüler/innen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren sind an der XYschule an­gemeldet. Das Geschlechterverhältnis verteilt sich auf 123 Junge zu 91 Mädchen. In der XYschule kennen sich die meisten der Schüler/innen schon aus dem Kindergarten und es entfällt oft eine Eingewöhnungsphase. Jedoch kommen einige neue Kinder hinzu, welche schnell in das Umfeld integriert werden können. Die XYschule ist eine Grundschule die sehr bestrebt ist Kinder mit Migrationshintergrund und die soziale Unterschicht, in den Schulalltag zu integrieren. Der Alltag wird durch einen Stundenplan bestimmt und dabei sollen die Kinder überwiegend in den Klassenräumen sowie den Sportstätten sich aufzuhalten. Die Pausen finden auf dem Schulgelände statt, bei Regen sind die Schüler in den Aufenthaltsräumen. Hausaufgaben werden in der Schule erledigt, da es sich um eine Ganztagsschule handelt und somit haben die Kinder nach ihrer Schulzeit, freie Zeit, die sie für Sportaktivitäten beispielsweise nutzen können. Jedoch sind die Schüler einem ständigen Leistungsdruck ausgesetzt, um bestmögliche Noten zu erzielen. Durch soziale Unterschiede kann es zu immensem sozialem Druck, in Form von Mobbing, kommen. Negative Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Schüler, durch die ständig sitzende Tätigkeit und einem hohen Lärmpegel in den Pausen, sieht es ähnlich, wie bei den Lehrkräften aus. Der Bewegungsmangel soll durch Sport minimiert werden, aber leider versuchen viele Kinder dem Sportunterricht zu entgehen. Da Grundschüler bis zu 8 Stunden in der Grundschule sind und dies ein wesentlicher Teil des Alltagsgeschehens der Kinder ausgemacht, ist das Setting Grundschule ein zentrales Inventionsziel der Prävention.

1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten

Im Folgenden wird die gegenwärtige Gesundheitslage von Lehrer/innen und Schüler/in­nen im Setting Grundschule beschrieben.

1.3.1 Zielgruppe Lehrer/innen

In Deutschland arbeiten ca. 800000 Lehrkräfte. Da in den vergangenen Jahrzehnten neben der Ausbildung der Schüler zahlreiche Aufgaben auf die Lehrkräfte dazukamen, somit wird die Arbeit der Lehrer/innen immer belastender (DAK, 2017). Bei der Befragung nannten die Lehrkräfte als Negativfaktoren Lärm, fehlende Erholungsphasen und Dis­ziplinprobleme (DAK, 2017).

Abb. 1: Pensionierung von Lehrkräften im Zeitraum von 1993 bis 2009 (Krause, A, Meder, L., Phi­lipp, A. & Schüpbach H.)

Die Linie mit Kreuzen zeigt in Abbildung 1 an, wie hoch der Anteil der Lehrpersonen war, die mit Erreichen der Regelaltersgrenze von 65 Jahren in den Ruhestand gingen. Dieser Wert lag im Jahr 2000 bei 6% und stieg bis 2008 auf 39% an. Die Linie mit Käst­chen zeigt, dass der Anteil der Pensionierung aufgrund gesundheitlich bedingter Dienst­unfähigkeit. Dieser Wert fiel von 64% (aus dem Jahr 2000) auf 22% (aus dem Jahr 2008). Somit könnte die Einführung von Abschlägen bei der Pensionierung aufgrund von Dienstunfähigkeit vor Vollendung des 63. Lebensjahres und die verstärkte Nutzung von Altersteilzeit Gründe hierfür sein. Eine Totalerhebung der Dienstunfähigkeitsbegutach­tungen von Lehrkräften in Bayern zeigte, dass etwa die Hälfte der Lehrkräfte auf die Psy­che als Grund für eine Dienstunfähigkeit bezog (Weber, A., Weltle, D. & Lederer, P., 2003). Dabei dominierten Depressionen mit 37% und Burnout mit 16%. Das hohe Stress­level äußert sich meist in Form von Dauermüdigkeit und Erschöpfung. Schlafstörungen und Nervosität sind dabei mögliche Begleiterscheinungen. Danach folgten mit 17% Mus­kel- und Skeletterkrankungen sowie 10% Herz- und Kreislauferkrankungen (Weber, A., Weltle, D. & Lederer, P., 2003). Erkrankungen des Muskel-, Skelett-, Herz- und Kreis­lauferkrankungen lassen sich überwiegend auf die sitzenden bzw. stehenden Tätigkeiten zurückführen. Hinzu kommt oft eine „schlechte“ Ernährung, da die Pausen zu kurz sind. Jedoch muss man sagen, dass die Erkrankungen des Muskel-, Skelett-, Herz- und Kreis­lauferkrankungen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen nicht so stark ausgeprägt sind.

Die Psyche hingegen zeigt sich hier deutlich häufiger als bei anderen Berufsgruppen und muss somit verbessert werden.

1.3.2 Zielgruppe Schüler/innen

Im Setting Grundschule machen die Schüler/innen die größte Personengruppe mit ca. 40 Stunden pro Woche aus und verbringen die meiste Zeit in der Schule. Es besteht eine nahezu 100%ige Erreichbarkeit von Kindern und ist somit als Schlüsselsetting anzusehen. Wenn Gesundheitsförderung in der Grundschule betrieben wird, können somit auch wei­tere Erkrankungen vermieden werden und damit die Gesundheitskosten dafür sinken. Zu­dem ist die Gesundheit von Grundschulkindern stark mit dem Elternhaus verbunden. Da die Eltern bestimmen was gegessen und welche Sportmöglichkeiten betrieben wird. 15% der Kinder in Deutschland haben Übergewicht; bei ca. einem Drittel davon, ist es so aus­geprägt, dass diese sogar Adipositas haben (RKI &BZgA, 2008, S. 41).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Übergewicht (einschließlich Adipositas) bei Jungen und Mädchen in den verschiedenen Alters­gruppen (RKI & BZgA, 2008)

Wie man deutlich in Abbildung 2 erkennen kann, ist die Anzahl von Kindern mit Über­gewicht im Alter von 7-10 Jahren (Grundschulalter) fast doppelt so hoch als bei Kindern im Alter von 3-6 Jahren (Kindergarten). Im Alter von 11-13 Jahren ist die Anzahl von Kindern mit Übergewicht sogar noch höher bei ca. 17%. Bei der Geschlechterverteilung ist wenig aussagekräftig, da die Werte relativ ausgeglichen sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Adipositas nach Alter, Geschlecht und Sozialstatus (RKI & BZgA, 2008)

An der Abbildung wird deutlich, dass je niedriger der Sozialstatus ist desto höher ist die Anzahl der Kinder mit Adipositas. Zu Beginn (3-6 Jahren) ist es noch nicht so stark aus­geprägt als beispielsweise bis 14-17 Jahren. Hier wird auch deutlich, dass viel mehr Fälle von Adipositas bei Mädchen im Alter von 11-17 Jahren auftreten als vergleichsweise Jungen im selben Alter. Die Schüler müssen die meiste Zeit, während des Unterrichts sitzen und wenn sie in ihrer Freizeit keinen Sport treiben kann es durch Bewegungsman­gel zu Übergewicht und Adipositas kommen. Außerdem ist die Wendelinusschule eine Ganztagsschule bei der immer weniger Zeit für Freizeitaktivität bleibt. Oft ist die Qualität und Quantität des Sportunterrichts nicht ausreichend. Der hohe Medienkonsum ist ein weiterer Faktor, der Übergewicht fördert. Bei ungefähr 15% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland - bei Jungen häufiger als bei Mädchen - findet man Anhaltspunkte für psychische Probleme (RKI & BZgA, 2008, S. 21). Zudem führt der zunehmende schuli­sche Leistungsdruck zu psychosomatischen Symptomen. Defizite finden sich vor allem bei der Aufnahme von Wasser. Hinzu kommt ein zu geringer Konsum von Obst und Ge­müse. Es werden zu wenig wünschenswerte Kohlenhydrate aufgenommen. Dafür wird zu viel Fleisch und Wurst gegessen. Fisch hingegen wird sehr wenig konsumiert. Die täglich empfohlene Energiemenge wird oft überschritten (Krug, S., Finger, J., Lange, C., Richter, A. & Mensink, G., 2018).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Mittelwerte (in ml pro Tag) zum Konsum alkoholischer Getränke (RKI & BZgA, S.2018, S. 72)

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Excerpt out of 18 pages

Details

Title
Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten
College
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Course
Gesundheitsmanagement
Grade
0,8
Author
Year
2020
Pages
18
Catalog Number
V956920
ISBN (eBook)
9783346305107
ISBN (Book)
9783346305114
Language
German
Keywords
gesundheitsförderung, prävention, lebenswelten
Quote paper
Ronnie Straßer (Author), 2020, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956920

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