Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit ist nicht, ob Englisch von Nicht-Muttersprachlern gesprochen wird - das wurde schon deutlich festgestellt - sondern wie und inwiefern die Verbreitung des Englischen die Muttersprache der Sprecher beeinflusst. Die Arbeit wird sich explizit auf den Einfluss des Englischen auf das Italienische konzentrieren und untersucht dazu auch das Phänomen der Scheinanglizismen.
Im zweiten Kapitel soll die Wortschatzentlehnung genauer analysiert werden. Diese hat sich als häufigstes resultierendes Phänomen des Sprachkontakts erwiesen. Dadurch wird in erster Linie erklärt, aus welchem Grund es zu Entlehnungen zwischen zwei Sprachen kommt und anschließend, in welchen Bereichen diese hauptsächlich zu finden sind.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit einer faszinierenden Folge des Sprachkontakts, und zwar das Phänomen der Scheinanglizismen und deren Gebrauch. Einerseits illustriert der Gebrauch von Scheinanglizismen, dass sich Sprache immer weiterentwickelt und zudem diversen Veränderungen unterliegt. Andererseits stellt es das Problem dar, dass aus einer fremden Sprache stammende Entlehnungen in einem anderen Kontext bzw. mit einer anderen Bedeutung genutzt werden und so von den ursprünglichen Muttersprachlern oft nicht mehr zu erkennen oder zu verstehen sind.
Im vierten Kapitel wird eine Art Fallstudie unternommen, in der der Gebrauch von Anglizismen bzw. Scheinanglizismen in drei unterschiedlichen italienischen Medien analysiert wird. Dabei soll belegt werden, dass die Wahl der Anglizismen, die in den verschiedenen Medien vorkommen, nicht arbiträr, sondern abhängig von der Wissens- oder Interessensgebiete der Zielgruppe ist. Diese These wird auf der Sprachtheorie des Varietätenraumes nach Eugenio Coseriu ausgebaut. Im Besonderen wird sich dieses Kapitel auf die diastratischen Varietäten konzentrieren, das heißt die soziokulturellen Unterschiede, da die These dieser Studie sich auf die sprachlichen Unterschiede innerhalb der Gesellschaftsschichten bezieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entlehnung als Sprachkontaktphänomen
- 2.1 Lehnprägungen (semantische Entlehnung)
- 2.2 Lehnwörter (lexikalische Entlehnung)
- 2.3 Weitere Charakterisierung der Entlehnung
- 3. Die Rolle der Scheinanglizismen im Italienischen
- 3.1 Klassen von Scheinanglizismen
- 4. Ein Vergleich der Wahl der Anglizismen in verschiedenen Medien - Eine Fallstudie
- 4.1 Modell nach Coseriu
- 4.1.1 Diatopie
- 4.1.2 Diastratie
- 4.1.3 Diaphasie
- 4.2 Korpus
- 4.2.1 Ausgewählte Literatur
- 4.2.2 Kriterien für Inklusion und Exklusion
- 4.2.3 Anmerkungen zu Tabellen
- 4.3 Jack Frusciante è uscito dal gruppo
- 4.3.1 Tabelle 1a
- 4.3.2 Tabelle 1b
- 4.4 Il Sole 24 Ore
- 4.4.1 Tabelle 2a
- 4.4.2 Tabelle 2b
- 4.4.3 Tabelle 2c
- 4.5 Best Movie
- 4.5.1 Tabelle 3a
- 4.5.2 Tabelle 3b
- 4.5.3 Tabelle 3c
- 4.6 Ergebnisse der Studie
- 4.1 Modell nach Coseriu
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Englischen auf die italienische Sprache, insbesondere die Entlehnung von Wörtern und das Phänomen der Scheinanglizismen. Das Hauptziel ist es, die Verbreitung und den Gebrauch von Anglizismen in verschiedenen italienischen Medien zu analysieren und zu vergleichen.
- Wortschatzentlehnung als Sprachkontaktphänomen
- Analyse von Scheinanglizismen im Italienischen
- Vergleich des Anglizismengebrauchs in verschiedenen Medien
- Der Einfluss des Englischen auf die italienische Sprache
- Unterschiedliche Perspektiven auf den Einfluss des Englischen auf andere Sprachen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss des Englischen auf das Italienische vor und fokussiert auf das Phänomen der Scheinanglizismen. Sie betont die globale Verbreitung des Englischen und die daraus resultierende Beeinflussung von Muttersprachen. Der Zitat von Gian Luigi Beccaria unterstreicht die Dynamik und Anpassungsfähigkeit von Sprache. Die Arbeit kündigt die Struktur an: Kapitel 2 analysiert die Wortschatzentlehnung, Kapitel 3 die Scheinanglizismen, und Kapitel 4 untersucht den Anglizismengebrauch in verschiedenen Medien.
2. Die Entlehnung als Sprachkontaktphänomen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem Prozess der Wortschatzentlehnung als Resultat von Sprachkontakt. Es differenziert zwischen Lehnprägungen (semantische Entlehnung) und Lehnwörtern (lexikalische Entlehnung) und charakterisiert weitere Aspekte der Entlehnung. Der Schwerpunkt liegt auf der Erklärung, warum und in welchen Bereichen Entlehnungen zwischen zwei Sprachen auftreten. Es legt die Grundlage für die spätere Analyse der Scheinanglizismen, da diese ein besonderes Beispiel für sprachliche Entlehnung darstellen.
3. Die Rolle der Scheinanglizismen im Italienischen: Dieses Kapitel analysiert das Phänomen der Scheinanglizismen im Italienischen. Es beschreibt verschiedene Klassen von Scheinanglizismen und beleuchtet die Ambivalenz dieser sprachlichen Erscheinung: Einerseits zeigen sie die Dynamik und Entwicklung von Sprache, andererseits stellen sie Herausforderungen für das Verständnis dar, da sie im Kontext einer anderen Sprache eine veränderte Bedeutung erhalten. Die Diskussion um die Bewertung solcher Entlehnungen wird vorbereitet.
Schlüsselwörter
Anglizismen, Italienisch, Sprachkontakt, Wortschatzentlehnung, Scheinanglizismen, Medienanalyse, Lingua franca, globale Kommunikation, Sprachwandel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Einflusses des Englischen auf das Italienische
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Englischen auf die italienische Sprache, insbesondere die Entlehnung von Wörtern und das Phänomen der Scheinanglizismen. Der Fokus liegt auf der Analyse und dem Vergleich der Verbreitung und des Gebrauchs von Anglizismen in verschiedenen italienischen Medien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Wortschatzentlehnung als Sprachkontaktphänomen, Analyse von Scheinanglizismen im Italienischen, Vergleich des Anglizismengebrauchs in verschiedenen Medien, der Einfluss des Englischen auf die italienische Sprache und unterschiedliche Perspektiven auf den Einfluss des Englischen auf andere Sprachen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 (Einleitung) stellt die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit vor. Kapitel 2 behandelt die Wortschatzentlehnung als Sprachkontaktphänomen, differenziert zwischen Lehnprägungen und Lehnwörtern und charakterisiert weitere Aspekte. Kapitel 3 analysiert Scheinanglizismen im Italienischen und deren Ambivalenz. Kapitel 4 untersucht den Anglizismengebrauch in verschiedenen Medien (Literatur, "Jack Frusciante è uscito dal gruppo", "Il Sole 24 Ore", "Best Movie") mithilfe eines Korpus und nach dem Modell von Coseriu (Diatopie, Diastratie, Diaphasie).
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Medienanalyse, basierend auf einem ausgewählten Korpus aus verschiedenen italienischen Medien. Die Analyse erfolgt unter Berücksichtigung von Kriterien zur Inklusion und Exklusion von Daten und nutzt das Modell von Coseriu zur Betrachtung diatopischer, diastratischen und diaphasischer Faktoren.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Studie, die den Anglizismengebrauch in den verschiedenen Medien vergleicht, werden in Kapitel 4.6 präsentiert (genaue Ergebnisse sind im Text selbst zu finden, da Tabellen in diesem FAQ nicht dargestellt werden können).
Was sind Scheinanglizismen?
Scheinanglizismen sind Wörter im Italienischen, die auf Englisch basieren, jedoch in ihrer Bedeutung oder Verwendung vom englischen Original abweichen oder sogar eine komplett andere Bedeutung im Italienischen haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Anglizismen, Italienisch, Sprachkontakt, Wortschatzentlehnung, Scheinanglizismen, Medienanalyse, Lingua franca, globale Kommunikation, Sprachwandel.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und richtet sich an Personen, die sich für die Themen Sprachkontakt, Wortschatzentlehnung, Anglizismen und die Analyse von Mediensprache interessieren.
- Quote paper
- Bethany Konrad (Author), 2012, Anglizismen im Italienischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/957825