Die nachfolgende Exegese befasst sich mit der Heilung eines Blinden aus dem Lukasevangelium 18, 35-43 und wird auf historische und kritische Weise exegetisch untersucht, indem auf insgesamt sieben Arbeitsschritte eingegangen wird.
Die Arbeit stellt sich die Frage, ob Lukas in seinem ganzen Werk dieses Jesusbild vertritt oder ob es sich verändert. Außerdem behandelt sie die Frage, ob Lukas sich an Markus orientierte und inwieweit er sich am lukanischen Sondergut und der Logienquelle Q bediente. Des Weiteren wird der von Lukas verwendete Begriff „Sohn Davids“ hinterfragt. Was hat dieser Begriff für eine Bedeutung und inwieweit verwendet Lukas ihn in seinem Werk?
Zu Beginn wird durch eine Textkritik herausgefunden, welche der verschieden Bibelübersetzungen der Interlinearübersetzung am Nächsten kommt. Anschließend folgt eine ausführliche Literarkritik und aufgrund der Überlieferungen der Synoptiker Markus und Matthäus folgt ein synoptischer Vergleich. Danach folgt die Begriffs- und Motivgeschichte, indem damalige, soziokulturelle Bedeutungen, Geschichte und Verwendung von bedeutsamen Begriffen und Motiven thematisiert werden. Darauf kommt die Formgeschichte mit Bestimmung der literarischen Gattung und deren Sitz im Leben und die Redaktionsgeschichte, welche die genannte Bibelstelle hinsichtlich seiner Bearbeitung durch den Endredaktor untersucht und in seine literarischen, historischen und theologischen Rahmen verortet wird. Als siebter Methodenschritt folgt die Textpragmatik für die Bestimmung des ursprünglichen Textsinns. Abschließend werden alle Methodenschritte in einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Textkritik
- 3. Textanalyse
- 4. Literarkritik
- 5. Begriffs- und Motivgeschichte
- 5.1 Sohn Davids
- 5.2 Glaube / glauben
- 6. Formkritik / Formgeschichte
- 7. Redaktionsgeschichte
- 8. Textpragmatik
- 9. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Exegese untersucht die Heilung eines Blinden in Lukas 18, 35-43 historisch und kritisch anhand sieben methodischer Schritte. Das Ziel ist es, das Jesusbild in dieser Perikope zu beleuchten, Lukass Verhältnis zu Markus und anderen Quellen zu analysieren und die Bedeutung des Begriffs „Sohn Davids“ zu ergründen.
- Das Jesusbild in Lukas 18, 35-43 und seine Konsistenz mit dem Gesamtwerk des Lukas
- Die literarkritische Analyse und der synoptische Vergleich der Evangelien
- Die soziokulturelle Bedeutung von Begriffen und Motiven im Text
- Die literarische Gattung und der Sitz im Leben der Perikope
- Die Textpragmatik zur Bestimmung des ursprünglichen Textsinns
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Exegese auf die Heilung eines Blinden in Lukas 18, 35-43 und skizziert die sieben methodischen Schritte der Untersuchung. Der Autor erläutert sein Interesse an dem in der Perikope dargestellten Jesusbild und stellt Fragen nach Lukass Quellen und der Bedeutung des Begriffs "Sohn Davids". Die Einleitung legt den methodischen Rahmen der folgenden Analyse fest und verdeutlicht die Forschungsfragen.
2. Textkritik: Dieses Kapitel vergleicht verschiedene Bibelübersetzungen (Lutherbibel, Elberfelder Bibel, Zürcher Bibel, Gute Nachricht Bibel) mit einer Interlinearübersetzung, um die dem Originaltext am nächsten kommende Version zu identifizieren. Die Analyse zeigt, dass die Elberfelder Bibel die meisten Übereinstimmungen aufweist und daher für die weitere Exegese verwendet wird. Der Vergleich konzentriert sich auf die Unterschiede in Formulierung, Satzstruktur und Interpunktion.
3. Textanalyse: Die Textanalyse untersucht die sprachliche Struktur des Textes auf syntaktischer, semantischer und narrativer Ebene. Sie umfasst die Textabgrenzung, die Untersuchung des Wortschatzes und der Handlungsträger, die Analyse dominierender Wortfelder und die Identifizierung von Textoppositionen. Die Perikope wird in fünf Sinnabschnitte gegliedert, und die sprachlichen Mittel wie Konjunktionen und die Verwendung von direkter und indirekter Rede werden analysiert. Die Rolle der verschiedenen Akteure (Blinde, Volksmenge, Jesus) wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Lukasevangelium, Heilung, Blinder, Sohn Davids, Glaube, Textkritik, Textanalyse, Literarkritik, Formkritik, Redaktionsgeschichte, Textpragmatik, Synoptische Evangelien, Jesusbild, Soziokultureller Kontext.
Häufig gestellte Fragen zur Exegese von Lukas 18, 35-43
Was ist der Gegenstand dieser Exegese?
Diese Exegese untersucht die Heilung eines Blinden in Lukas 18, 35-43 historisch und kritisch. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Jesusbildes in dieser Perikope, Lukass Verhältnis zu anderen Quellen und der Bedeutung des Begriffs „Sohn Davids“.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Exegese verwendet sieben methodische Schritte: Textkritik, Textanalyse, Literarkritik, Begriffs- und Motivgeschichte (insbesondere „Sohn Davids“ und „Glaube/glauben“), Formkritik/Formgeschichte, Redaktionsgeschichte und Textpragmatik. Diese Methoden werden systematisch angewendet, um den Text umfassend zu analysieren.
Welche Kapitel beinhaltet die Exegese?
Die Exegese gliedert sich in neun Kapitel: Einleitung, Textkritik, Textanalyse, Literarkritik, Begriffs- und Motivgeschichte, Formkritik/Formgeschichte, Redaktionsgeschichte, Textpragmatik und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bearbeitet einen spezifischen Aspekt der Textanalyse.
Welche konkreten Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentralen Forschungsfragen betreffen das Jesusbild in Lukas 18, 35-43 und dessen Konsistenz mit dem Gesamtwerk des Lukas, den synoptischen Vergleich der Evangelien, die soziokulturelle Bedeutung von Begriffen und Motiven im Text, die literarische Gattung und den Sitz im Leben der Perikope sowie die Bestimmung des ursprünglichen Textsinns mittels Textpragmatik.
Welche Bibelübersetzung wird bevorzugt?
Nach einem Vergleich verschiedener Bibelübersetzungen (Lutherbibel, Elberfelder Bibel, Zürcher Bibel, Gute Nachricht Bibel) mit einer Interlinearübersetzung, wird die Elberfelder Bibel aufgrund ihrer größten Übereinstimmung mit dem Originaltext für die weitere Exegese bevorzugt.
Wie wird der Text analysiert?
Die Textanalyse umfasst die Untersuchung der sprachlichen Struktur auf syntaktischer, semantischer und narrativer Ebene. Sie beinhaltet die Textabgrenzung, die Analyse des Wortschatzes und der Handlungsträger, die Untersuchung dominierender Wortfelder, die Identifizierung von Textoppositionen und die Analyse der sprachlichen Mittel wie Konjunktionen und die Verwendung von direkter und indirekter Rede.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe der Exegese sind: Lukasevangelium, Heilung, Blinder, Sohn Davids, Glaube, Textkritik, Textanalyse, Literarkritik, Formkritik, Redaktionsgeschichte, Textpragmatik, Synoptische Evangelien, Jesusbild, Soziokultureller Kontext.
Was ist das Ziel der Exegese?
Das Ziel der Exegese ist es, das Jesusbild in Lukas 18, 35-43 zu beleuchten, Lukass Verhältnis zu Markus und anderen Quellen zu analysieren und die Bedeutung des Begriffs „Sohn Davids“ zu ergründen.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2019, Exegese von Lukas 18, 35-43. Textkritik und Textanalyse im Hinblick auf den "Sohn Davids", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958021