Diese Arbeit beschäftigt sich damit, inwiefern die Inanspruchnahme von Elternzeit die Fremdwahrnehmung bezüglich der elterlichen und beruflichen Kompetenz von Vätern beeinflusst. Ziel ist es, zu erforschen, wie Väter von der Gesellschaft bezüglich ihrer beruflichen beziehungsweise elterlichen Kompetenzen eingeschätzt werden. Dies geschieht in Abhängigkeit davon, ob sie sich nach der Geburt des Kindes dazu entscheiden, Elternzeit in Anspruch zu nehmen oder weiterhin in Vollzeit arbeiten.
Zunächst wurde angenommen, dass elternzeitnehmende Väter familienkompetenter eingeschätzt werden als Väter, die in Vollzeit arbeiten. Im Gegenschluss dazu wurde überprüft, ob Väter, die Vollzeit arbeiten, als jobkompetenter wahrgenommen werden als Väter, die Elternzeit nehmen. Drittens wurde getestet, ob elternzeitnehmende Väter sympathischer auf die Probanden wirken als in Vollzeit arbeitende Väter.
Zur Überprüfung der drei Hypothesen wurde den Versuchspersonen mithilfe einer Vignetten-Analyse jeweils eines aus 36 verschiedenen Szenarien randomisiert vorgelegt. Anhand des Szenarios sollten die Probanden anschließend den Vater bezüglich der wahrgenommenen Job- und Elternkompetenz bewerten. Es wurden insgesamt 576 Versuchspersonen für die Befragung herangezogen. Die Annahme, dass elternzeitnehmende Väter familienkompetenter eingeschätzt werden als solche in Vollzeit, konnte statistisch signifikant bestätigt werden.
Dass Vollzeit arbeitende Väter jobkompetenter wahrgenommen werden als elternzeitnehmende Väter, konnte hingegen nicht statistisch signifikant nachgewiesen werden. Jedoch wurden elternzeitnehmende Väter tatsächlich sympathischer wahrgenommen als Väter, die nach der Geburt des Kindes weiterhin ihrer Arbeit als Vollzeitkraft nachgehen. Somit konnte auch die dritte Hypothese bestätigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORIE UND FORSCHUNGSSTAND
- GESELLSCHaftliche WahRNEHMUNG UND FREMDWAHRNEHMUNG
- Vaterrolle im Wandel
- Soziale Wahrnehmung und Stereotypisierung
- Verbreitung von Vaterleitbildern in der Gesellschaft
- Betreungsmodelle: Elternzeit und Vollzeitvater
- Inanspruchnahme der Elternzeit des Vaters
- Vater in Vollzeitarbeit
- Kompetenzen: Elternkompetenz und Jobkompetenz
- Elterliche Kompetenz
- Berufliche Kompetenz
- Forschungsstand
- GESELLSCHaftliche WahRNEHMUNG UND FREMDWAHRNEHMUNG
- ZIELSETZUNG UND HYPOTHESEN
- METHODISCHES VORGEHEN
- Forschungsdesign
- Bildung der Variablen
- Stichprobe
- Durchführung
- ERGEBNISSE
- Auswertung der Hypothese 1
- Auswertung der Hypothese 2
- Auswertung der Hypothese 3
- DISKUSSION UND AUSBLICK
- Interpretation der Ergebnisse
- Kritische Reflexion der Methode
- Fazit
- Ausblick für Forschung und Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie untersucht die gesellschaftliche Wahrnehmung von Vätern hinsichtlich ihrer beruflichen und elterlichen Kompetenzen im Vergleich zwischen Vätern in Elternzeit und Vätern in Vollzeit. Es wird angenommen, dass Elternzeit-nehmende Väter familienkompetenter eingeschätzt werden als Väter in Vollzeit, während Vollzeit arbeitende Väter als jobkompetenter wahrgenommen werden. Des Weiteren wird geprüft, ob Elternzeit-nehmende Väter sympathischer wirken als in Vollzeit arbeitende Väter.- Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Vätern in Elternzeit und Vollzeit
- Die Einschätzung der elterlichen Kompetenz von Vätern
- Die Einschätzung der beruflichen Kompetenz von Vätern
- Die Wirkung von Vätern in Elternzeit und Vollzeit auf die Sympathie von Probanden
- Die Auswirkungen von Vaterleitbildern auf die Wahrnehmung von Vätern in unterschiedlichen Rollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter dar und beleuchtet den Wandel des Vaterbildes in der Gesellschaft.
- Theorie und Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung und Fremdwahrnehmung, die Vaterrolle im Wandel, soziale Wahrnehmung und Stereotypisierung, sowie die Verbreitung von Vaterleitbildern in der Gesellschaft. Außerdem werden die Betreungsmodelle Elternzeit und Vollzeitvater sowie die Kompetenzen Elternkompetenz und Jobkompetenz näher betrachtet. Zum Schluss gibt es einen Überblick über den Forschungsstand.
- Zielsetzung und Hypothesen: In diesem Kapitel werden die Ziele der Studie und die zu testenden Hypothesen vorgestellt.
- Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt das Forschungsdesign, die Bildung der Variablen, die Stichprobe und die Durchführung der Studie.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Auswertung der drei Hypothesen.
Schlüsselwörter
Die Studie befasst sich mit den Themen der elterlichen und beruflichen Kompetenzen von Vätern, der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Vätern in Elternzeit und Vollzeit, der Familienarbeit, dem Wandel des Vaterbildes, Stereotypisierung, Fremdwahrnehmung, Elternzeit, Vollzeitarbeit, Kompetenzen, sowie der Vignettenanalyse.- Arbeit zitieren
- Qendresa Ismajli (Autor:in), 2020, Väter in Elternzeit vs. Väter in Vollzeit. Die gesellschaftliche Wahrnehmung bezüglich der elterlichen und beruflichen Kompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958079