Diese Diplomarbeit untersucht, unter welchen Bedingungen eine regionale Koordination einzelner Länder im internationalen Steuerwettbewerb die Wohlfahrt erhöhen kann. Dabei wird u.a. auf die effiziente Besteuerung bei nicht-perfekter Kapitalmobilität, das Modell von Huizinga und Nielsen, die Wirkung einer marginalen Steuererhöhung, und die komparativ-statische Analyse eingegangen.
Das Standardmodell der Theorie des internationalen Steuerwettbewerbs zwischen symmetrischen Ländern um mobiles Kapital kommt zu dem Ergebnis, dass wohlfahrtsmaximierende Staaten aufgrund der aus dem Steuerwettbewerb resultierenden Externalitäten ineffizient niedrige Steuern und Staatsausgaben wählen, was zu einem Unterangebot der vollständig durch Quellensteuern finanzierten öffentlichen Güter führt. Die zentrale Externalität, die aus dem Steuerwettbewerb entsteht, ist die Externalität bezüglich der Bemessungsgrundlage: Eine Erhöhung der Steuer auf den mobilen Faktor Kapital in einem Land führt zu einer teilweisen Verlagerung dieses Faktors in andere Länder. Im Fall symmetrischer Länder führt eine gemeinsame Erhöhung der Steuer in allen Ländern zu einer Internalisierung dieses externen Effektes und somit zu einer Wohlfahrtserhöhung für alle Staaten. Solche Vereinbarungen von Quellensteuersätzen sollen im weiteren Verlauf als eine Möglichkeit zur Koordination der Steuerpolitik betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Regionale Koordination bei nicht-perfekter Kapitalmobilität
- Effiziente Besteuerung bei nicht-perfekter Kapitalmobilität
- Das Modell von Huizinga und Nielsen
- Modellbeschreibung
- Bestimmung der optimalen Steuersätze
- Die Effekte einer vereinbarten Quellensteuererhöhung
- Kritische Würdigung des Modells
- Regionale Koordination zwischen großen Ländern
- Modellbeschreibung
- Die Wirkung einer marginalen Steuererhöhung
- Die komparativ-statische Analyse
- Kritische Würdigung des Modells
- Wahl der Strategievariablen (Wildasin, 1991)
- Asymmetrische Länder (Beckmann, 2005, S. 10-12)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Grenzen einer regionalen Koordination der Steuerpolitik in einer Welt mit nicht-perfekter Kapitalmobilität. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob und unter welchen Bedingungen eine Kooperation zwischen Staaten zu einer effizienteren Ressourcenallokation und höheren Wohlfahrtsniveaus führen kann. Insbesondere wird der Fokus auf die Besteuerung internationaler Zinseinkünfte gelegt.
- Analyse der effizienten Besteuerung bei nicht-perfekter Kapitalmobilität
- Untersuchung der Auswirkungen von Steuerkoordination auf die Wohlfahrt in kleinen und großen Ländern
- Bewertung der verschiedenen Modellierungsansätze für den internationalen Steuerwettbewerb
- Diskussion der Auswirkungen von Asymmetrien zwischen Ländern auf die Effizienz der Koordination
- Bewertung der Durchführbarkeit und Grenzen regionaler Koordination
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt das Grundmodell des internationalen Steuerwettbewerbs vor und zeigt die Herausforderungen auf, die sich durch die Mobilität von Kapital ergeben. Es wird die Notwendigkeit einer regionalen Koordination der Steuerpolitik in einer Welt mit nicht-perfekter Kapitalmobilität begründet.
- Regionale Koordination bei nicht-perfekter Kapitalmobilität: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der effizienten Besteuerung bei nicht-perfekter Kapitalmobilität. Es werden die Annahmen des Modells von Huizinga und Nielsen dargestellt und deren Ergebnisse für die optimale Steuerpolitik analysiert.
- Regionale Koordination zwischen großen Ländern: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Steuerkoordination auf die Wohlfahrt in großen Ländern. Es werden die spezifischen Herausforderungen der Koordination in einem Kontext von "terms of trade"-Externalitäten diskutiert und die Ergebnisse der komparativ-statischen Analyse präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Steuerwettbewerb, Kapitalmobilität, regionale Koordination, Wohlfahrtseffekte, "terms of trade"-Externalitäten und optimale Steuerpolitik. Die Anwendung des Modells von Huizinga und Nielsen sowie die Diskussion der verschiedenen Modellierungsansätze für den internationalen Steuerwettbewerb stehen im Vordergrund.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Zur Vorteilhaftigkeit regionaler Koordination im internationalen Steuerwettbewerb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958636