Thomas Hobbes
1588 - 1679
* 1588 in Wiltshire bei Malmesbury
- als Sohn eines Landvikars und einer Bauerntochter einfachster Herkunft geboren
- geistig frühreifes Kind
- Besuch der Elementarschule in Wiltshire
- Vertiefung in klassische Sprachen auf einer Privatschule in Malmesbury
- mit 14 Jahren Übersetzung der Medea des Euripides ins Lateinische
- 1603 - 1608 Studium am Magdalen College in Oxford
- 1607 Erwerb des Grad eines Baccalaureus artium
- ab 1608 Hofmeister des Sohns von Baron Cavendish
- 1610 und 1613 erste Bildungsreise auf dem Kontinent mit dem Sohn von Baron Cavendish
- 1620 Reisen mit seinem Schüler, dem späteren Earl of Devonshire
- 1621 bis 1626 Bekanntschaft mit bedeutenden Politikern und Religionskritikern, z.B. mit Francis Bacon und Herbert of Cherbury
- 1628 Widmung der Philologie: Übersetzung des Thukydides‘ Werk über den Peleponnesischen Krieg : Hobbes will am Beispiel des griechischen Bruderkriegs vor drohendem Bruderkrieg in England warnen
- 1629 ,Entdeckung‘ Euklids - Schlüsselerlebnis - Hobbes fasziniert die Kunst des schlußfolgernden Denkens
- 16 34 trifft auf seiner dritten Kontinentalreise (als Tutor eines Sohnes des earl of Devonshire) Descartes in Paris und Galilei in Pisa und lernte den Kreis um Mersenne kennen
Thomas Hobbes
1588 - 1679
* 1588 in Wiltshire bei Malmesbury
- als Sohn eines Landvikars und einer Bauerntochter einfachster Herkunft geboren
- geistig frühreifes Kind
- Besuch der Elementarschule in Wiltshire
- Vertiefung in klassische Sprachen auf einer Privatschule in Malmesbury
- mit 14 Jahren Übersetzung der Medea des Euripides ins Lateinische
- 1603 - 1608 Studium am Magdalen College in Oxford
- 1607 Erwerb des Grad eines Baccalaureus artium
- ab 1608 Hofmeister des Sohns von Baron Cavendish
- 1610 und 1613 erste Bildungsreise auf dem Kontinent mit dem Sohn von Baron Cavendish
- 1620 Reisen mit seinem Schüler, dem späteren Earl of Devonshire
- 1621 bis 1626 Bekanntschaft mit bedeutenden Politikern und Religionskritikern, z.B. mit Francis Bacon und Herbert of Cherbury
- 1628 Widmung der Philologie: Übersetzung des Thukydides‘ Werk über den Peleponnesischen Krieg : Hobbes will am Beispiel des griechischen Bruderkriegs vor drohendem Bruderkrieg in England warnen
- 1629 ,Entdeckung‘ Euklids - Schlüsselerlebnis - Hobbes fasziniert die Kunst des schlußfolgernden Denkens
- 16 34 trifft auf seiner dritten Kontinentalreise (als Tutor eines Sohnes des earl of Devonshire) Descartes in Paris und Galilei in Pisa und lernte den Kreis um Mersenne kennen,
Studium der euklidischen Geometrie und der Werke Galileis
- 1638 will auf literar. Weg politisch Schwankende für die Unterstützung der kgl. Sache gegen die auf Parlamentarisierung des Staates hindrängenden Ansprüche des Unterhauses gewinnen
- um 1640 Klassenauseinandersetzungen in England
- 1640 Ausbruch der bürgerlichen Revolution in England,
Karl I. macht mit Einberufung des "langen Parlaments" der Opposition erstes Zugeständniss,
- 1640 "The Elements of Law natural and politic" - Hobbes will die Parteien von der Notwendigkeit einer den Frieden sichernden Souveränität überzeugen.
Das Unterhaus ist so aufgebracht, daß Hobbes nach Paris emigriert.
- 1640 zehnjähriges Exil in Frankreich:
- neben naturwissenschaftl. Arbeiten (Mathematik, Physik), Beschäftigung auch mit histor. Zeitgenossenschaft
- höchstpersönliche Bedrohung durch den konfessionellen Bürgerkrieg
- Bezichtigung Hobbes als Atheist
- 1646 lebt am Hof des späteren Karl II., unterrichtet ihn in Mathematik
- 1649 Republik - Ausschaltung des Parlaments durch Cromwell, Karl I. hingerichtet
- 1651 Rückkehr nach England (durch von Cromwell erlassene Amnestie) - unterwirft sich dem neuen republikanischen Regime
- Erscheinung seines bekanntesten Stückes - der "Leviathan", ein deskriptives und perspektivischen Paradestück zeitgenössiger politischer Philosophie
- 1658 Militärdiktatur
- 1660 Restauration - Rückkehr zur Monarchie
- 1660 Fortsetzung seiner naturwissenschaftl. und zunehmend literar.- autobiographischen Studien, besonders einsetzende staatl. Repressalien und Flut von Gegenschriften
t 1679 in Hardwick, auf den Gütern seiner Gönner und Freunde Cavendish, die ihm zeitlebens die Treue hielten
- 1688 Glorious Revolution
(Bürgerliche Revolution Englands)
"Person" Hobbes:
- englische Philosoph, Materialist der Aufklärung
- war seinen Zeitgenossen auf andere Weise suspekt
- fühlte sich eben nicht der Schulphilosophie seiner Zeit verpflichtet, sah sich demnach als Vertreter der "neuen" Wissenschaft beständigen Angriffen ausgesetzt
- kämpft zeitlebens um die Anerkennung seiner systematischen Theorie, seines pragmatischen philosophischen Systems
- Bemühen, einen Beitrag zum Frieden, konkret zur Beendigung des Bürgerkrieges zu leisten - durch Ursachenforschung
- möchte menschlichen Verhalten nach materialistischen Prinzipien erklären und die Politik beeinflussen
- Monarchie beste Staatsform für ihn:
- garantiert Machtvollkommenheit des Staates
- kann den Krieg beendigen
- ermöglicht gesicherte bürgerliche Lebensweise
- antidemokrat., gegen Volkssouveränität gerichete Auffassungen - sah sich als typischer Vertreter der Interessen der Bourgeoisie und des verbürgerlichten Adels
Epochalen Herausforderungen
- Aufkommen der exakten Wissenschaft
- Gleichzeitiger Verlust der Außenstabilisierung des Individiums durch den konfessionellen Bürgerkrieg
- allgemeines Bedürfnis nach Frieden, Ordnung und Sicherheit
- Frage nach dem rechten Glauben infolge von Reformation und Gegenreformation
-17. Jh. noch eine theologisches Zeitalter - Orientierung der geistigen Ausdrucksformen des gesellschaftlichen Kampfes an theologische Rituale
- Grundlegende ökonomische Umwälzung der sozialen Verhältnisse
- geostrategische Verschiebungen der Machtverhältnisse
Historische Hintergründe
1550 bis 1660
- Mobilisierung der Bevölkerungskreise zu Aktionen durch zunehmenden staatl. Druck in Verbindung mit der Bedrohung und Abschaffung alter Rechte und Privilegien
- Hoch-Zeit vor allem bäuerlicher, aber auch bürgerlicher und adeliger Protest- und Wiederstandsaktionen
- Lokale oder regionale Revolten und Aufstandsbewegungen in den meisten Ländern Europas
Mitte 17. Jh.
- größte und breitenwirksamste Aufstandswelle bis zum Ende des Ancien Régime in Europa
- Revolten und Revolutionen ganzer Landschaften und Länder entweder gegen eine Fremdherrschaft oder eine eigene, sich etablierende absolutistische Regierung
- Auswirkung auch auf nord. Und östl. Länder, größte Intensität jedoch im Spanischem Reich und Frankreich
- erhöhte Belastung durch den Dreißigjähriegn Krieg
Bürgerliche Revolution in England (ca. 1640 bis 1688) (siehe Lebenslauf)
Religionskriege
- ein Jh. Lang, bis ca. 1648
- in Frankreich "Frondeaufstände" in Form eines Bürgerkrieges zwischen den Katholiken und protestantischen Hugenotten
=> Edikt von Nantes (1598): Glaubensfreiheit und polit. Gleichberechtigung der Hugenotten
- englische Bürgerkriege (1642-48) neben anderen Problemen auch schwere religiöse Streitigkeiten zwischen verschiedenen Formen der reformierten Kirche
- Dreißigjähriger Krieg in Deutschland, 1618 bis 1648
- verheerendster Religionskrieg Europas
- ausgeweitet zu einer umfassenden europ. Auseinandersetzung um Glaubens- und Machtpositionen
- kathol. Habsburger gegen Protestanten in Norddeutschland, unterstützt durch Dänemark (1625), Schweden (1630) und kathol. Frankreich (1635)
- Beendigung durch Westfälischen Frieden (1648):
- Dt. Reich aus vielen fast souveränen Fürstentümern
- kaiserliche Zentralgewalt nahezu abgeschafft
- Bestätigung des Augsburger Religionsfrieden (1555) zwischen Katholiken, Protestanten & Calvinisten
- in Deutschland etwa die Hälfte der Bevölkerung umgekommen
- überall Kriegsmüdigkeit, Ende der religiös motivierten Kriege
Quellen:
- Ethik - Arbeitsbuch Gymnasium 11. Schuljahr, Kon Kordia Verlag GmbH, 1992/93
- Metzler Philosophen Lexikon, J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1989
- Philosophenlexikon (einer Autorenkollektion), Dietz Verlag Berlin, 1987
- Weltgeschichte (Band 24 Entstehung des frühzeitlichen Europa 1550-1648), Weltbild Verlag GmbH, 1998
- Geschichte und Geschehen 8, Ausgabe N Gymnasium, Ernst Klett Schulbuchverlag, 1991
- Abiturwissen Geschichte, Weltbild Kolleg
Häufig gestellte Fragen
Wer war Thomas Hobbes?
Thomas Hobbes war ein englischer Philosoph und Materialist der Aufklärung, der von 1588 bis 1679 lebte. Er ist bekannt für seine Beiträge zur politischen Philosophie und seine Werke, die sich mit der Notwendigkeit einer starken Souveränität zur Sicherung des Friedens auseinandersetzen.
Wann und wo wurde Thomas Hobbes geboren?
Thomas Hobbes wurde 1588 in Wiltshire bei Malmesbury geboren.
Was studierte Thomas Hobbes?
Hobbes studierte klassische Sprachen, Philosophie und später euklidische Geometrie sowie die Werke Galileis. Er erwarb einen Baccalaureus artium am Magdalen College in Oxford.
Was waren einige wichtige Ereignisse im Leben von Thomas Hobbes?
Zu den wichtigen Ereignissen gehören seine Reisen auf dem Kontinent, seine Übersetzung des Thukydides, seine Bekanntschaft mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Francis Bacon und Descartes, sein Exil in Frankreich und die Veröffentlichung seines Hauptwerks "Leviathan".
Warum emigrierte Thomas Hobbes nach Paris?
Hobbes emigrierte 1640 nach Paris, weil das Unterhaus in England so aufgebracht war über seine politischen Ansichten und seine Schrift "The Elements of Law natural and politic", in der er die Notwendigkeit einer den Frieden sichernden Souveränität betonte.
Was ist der "Leviathan" von Thomas Hobbes?
Der "Leviathan" ist Hobbes' bekanntestes Werk, ein deskriptives und perspektivisches Paradestück zeitgenössischer politischer Philosophie. Es argumentiert für einen starken Staat, um den Frieden zu sichern.
Was waren die epochalen Herausforderungen zu Hobbes' Zeit?
Zu den epochalen Herausforderungen gehörten das Aufkommen der exakten Wissenschaft, der konfessionelle Bürgerkrieg, das allgemeine Bedürfnis nach Frieden, Ordnung und Sicherheit, die Frage nach dem rechten Glauben und die ökonomischen Umwälzungen der sozialen Verhältnisse.
Welche historischen Hintergründe prägten Hobbes' Denken?
Hobbes' Denken wurde geprägt von den Religionskriegen, den Bürgerlichen Revolutionen in England, dem Dreißigjährigen Krieg und den damit verbundenen politischen und sozialen Unruhen.
Welche Quellen wurden für diese Informationen verwendet?
Die Informationen stammen aus verschiedenen Quellen, darunter "Ethik - Arbeitsbuch Gymnasium 11. Schuljahr", "Metzler Philosophen Lexikon", "Philosophenlexikon", "Weltgeschichte", "Geschichte und Geschehen 8", "Abiturwissen Geschichte" und "Weltgeschichte (Ordnersammlung)".
Was war Hobbes' Haltung zur Monarchie?
Hobbes war ein Befürworter der Monarchie, da er glaubte, dass sie die Machtvollkommenheit des Staates garantiert, den Krieg beenden und eine gesicherte bürgerliche Lebensweise ermöglichen kann.
Warum wurde Hobbes als suspekt betrachtet?
Hobbes wurde als suspekt betrachtet, weil er sich nicht der Schulphilosophie seiner Zeit verpflichtet fühlte und als Vertreter der "neuen" Wissenschaft galt. Er wurde auch des Atheismus bezichtigt.
- Quote paper
- Kerstin Schulz (Author), 1993, Thomas Hobbes (engl. Philosoph, 1588-1679), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95886