Die Besonderheiten der geopolitischen und geografischen Lage der Ukraine sind die unterschiedlichen politischen, historischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Entwicklungen der von der Sowjetunion geerbten Regionen. Des Weiteren die heterogene ethnische, sprachliche Zusammensetzung ihrer Bevölkerung und die Anwesenheit von Vertretern aller Nachbarn. Das Thema der Nationalität und der Sprache bereiten dem Land sowohl innen- als auch aussenpolitische Probleme. Dies wird unter anderem durch den bewaffneten Konflikt im Land seit Herbst 2013 bestätigt. Der ukrainische Staat, der 1991 unabhängig wurde, erlebt die tiefste Krise in seiner kurzen Geschichte. Zu den wichtigsten Merkmalen der Ukraine im letzten Vierteljahrhundert zählen der drastische Bevölkerungsrückgang und das sogenannte Sprachenproblem, das die Innenpolitik als das erfolgloseste Projekt des Nationalaufbaus betrachtet. Das Ziel dieser Arbeit ist zu zeigen, welchen Herausforderungen die Minderheiten entgegenstehen. Im Zentrum der Bachelorarbeit steht die Fragestellung: Welche Einflüsse hatte die ukrainische Sprachenpolitik zwischen 2012 und 2019 auf den Sprachgebrauch der Minderheiten im Land?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffe
- Nation und Ethnie
- Nationsbildung
- Das Vor- und Nachleben des Sprachengesetzes von 2012
- Die Regional- und Minderheitensprachen der Ukraine
- Die ukrainophone und die russophone Ideologie
- Der Einfluss des Euromaidan von 2014 auf die Sprachenpolitik
- Das Bildungsgesetz von 2017 und sein Einfluss auf die ungarische Minderheit
- Das neueste Sprachengesetz von April 2019
- Was für eine Sprachenpolitik könnte die Lösung in der Ukraine sein?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Entwicklung der ukrainischen Sprachenpolitik zwischen 2012 und 2019 und deren Einfluss auf den Sprachgebrauch von Minderheiten. Das Ziel ist es, die Herausforderungen zu beleuchten, denen Minderheiten in diesem Kontext gegenüberstehen.
- Entwicklung der ukrainischen Sprachenpolitik zwischen 2012 und 2019
- Einfluss der Sprachenpolitik auf den Sprachgebrauch von Minderheiten
- Rolle von Nation und Ethnie im Kontext der Sprachenpolitik
- Analyse des Einflusses von Euromaidan auf die Sprachenpolitik
- Mögliche Lösungsansätze für die sprachrechtliche Situation in der Ukraine
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die komplexen Herausforderungen, die sich aus der heterogenen ethnischen und sprachlichen Zusammensetzung der ukrainischen Bevölkerung ergeben. Dabei wird auf die besondere politische und geografische Lage des Landes hingewiesen, die zu tiefgreifenden Problemen in Bezug auf nationale Identität und Sprache führt.
- Begriffe: Dieses Kapitel analysiert die Begriffe „Nation“, „Ethnie“ und „Nationsbildung“ und beleuchtet deren Relevanz für die ukrainische Situation. Dabei werden die Werke von Miroslav Hroch und Etzioni Amitai herangezogen, um die wichtigsten Elemente der Nationsbildung zu verdeutlichen.
- Das Vor- und Nachleben des Sprachengesetzes von 2012: Dieses Kapitel untersucht die sprachliche Zusammensetzung der ukrainischen Bevölkerung und die Entwicklung der Sprachenpolitik von der Sowjetzeit bis zur Gegenwart. Es werden die verschiedenen ethnischen Minderheiten in der Ukraine vorgestellt und deren sprachliche Situation beleuchtet.
- Der Einfluss des Euromaidan von 2014 auf die Sprachenpolitik: Dieser Abschnitt fokussiert auf den Einfluss von Euromaidan auf die Sprachenpolitik der Ukraine. Dabei werden das Bildungsgesetz von 2017 und das Sprachengesetz von 2019 analysiert und deren Auswirkungen auf die ungarische Minderheit im Besonderen untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sprachenpolitik, Minderheiten, Ukraine, Nationsbildung, ethnische Identität, Euromaidan, Bildungsgesetz, Sprachengesetz, russische Sprache, ukrainische Sprache, interethnische Beziehungen, Sprachgebrauch.
- Citation du texte
- Laszlo Balzam (Auteur), 2020, Die Entwicklung der ukrainischen Sprachenpolitik zwischen 2012 und 2019 und ihr Einfluss auf den Sprachgebrauch der Minderheiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958914