Soziale Ungleichheit und Gesundheit in Deutschland. Welche Rolle spielen Gesundheitsverhalten, Risikofaktoren, Umweltgerechtigkeit?

Eine quantitative Analyse


Essai, 2020

14 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
1.3 Bescheibung der Methode
1.4 Begriffserklärung

2 Hauptteil
2.1 Darstellung der Literaturrecherche
2.2 Erhebung und Analyse von Daten und Problembereichen
2.2.1 KiGGS Studie
2.2.2 DEGS Studie
2.3 Einflussfaktoren des sozioökonomischen Status auf die Gesundheit
2.4 Lösungsoptionen

3 Schluss
3.1 Fazit
3.2 Handlungsempfehlungen für die Praxis

4 Literaturverzeichnis

5 Internetverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Soziale Ungleicheit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Deutschland gehört weltweit zu den Ländern mit dem höchsten Lebensstandard und einem gut ausgebauten sozialen System. Seit einigen Jahren lässt sich jedoch eine Spaltung der Gesellschaft in arme und reiche Bevölkerungsgruppen beobachten.1

Zudem leiden viele Menschen unter Adipositas, konsumieren Suchtmittel oder bewegen sich nicht ausreichend. Daher wurden Studien durchgeführt um zu erkennen, ob ein Zusammenhang zwischen den genannten Krankheitsbildern bzw. Verhaltensmustern und dem sozialen Status besteht.

Durch Forschungen wurde bewiesen, dass die genannten Krankheitsbilder und Verhaltensmuster häufiger in sozial schwachen Familien auftreten als in Familien mit einem durchschnittlichen oder hohen Einkommen. Das RKI befasst sich schon lange mit dem Zusammenahng von sozialer Ungleichheit und Gesundheit. Es führte unterschiedliche Studien durch, um die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Erwachsenen zu erfassen.2

1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

In Anlehnung an die vom RKI durchgeführte KiGGs-Studie sowie die DEGS-Studie wird sich im Folgenden mit dem Zusammenspiel von Umweltfaktoren, Risiken und dem Gesundheitsverhalten von Menschen im Bezug auf die soziale Ungleichheit und Gesundheit in Deutschland befasst. Es werden Daten erhoben und die daraus folgenden Problembereiche und Lösungsoptionen ermittelt.

1.3 Bescheibung der Methode

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Sekundärdatenanalyse. Diese Form der Analyse beschreibt eine wissenschaftliche Auswertung von Daten, die primär aus vorherigen Erhebungen und Beobachtungen zurückzuführen sind. Es wurden somit keine eigenen Daten erhoben, sondern die Daten einer Studie analysiert und bewertet.

1.4 Begriffserklärung

Der sozioökonomische Status wird als eine Position beschrieben, in der eine Person eine Rangordnung einnimmt. Gesellschaftlich relevante Merkmale für die Einordnung in die soziale Hierarchie beziehen sich auf das Einkommen, den Bildungsstand und den Beruf. Die Position innerhalb der Gesellschaft steht zudem auch in Verbindung mit dem Besitz von materiellen und imateriellen Ressourcen, wie zum Beispiel dem wohnlichen Umfeld. Die Gesellschaft gliedert sich in Personengruppen mit einem hohen, mittleren und niedrigen sozioökonomischen Status.3

„Soziale Ungleichheit liegt dann vor, wenn Menschen aufgrund ihrer Stellung im sozialen Beziehungsgefüge von den wertvollen Gütern einer Gesellschaft regelmäßig mehr als andere erhalten.“4

2 Hauptteil

2.1 Darstellung der Literaturrecherche

Für das vorliegende Scientific Essay wurde eine systematische Literaturrecherche gemäß FOM Leitfaden zur formalen Gestaltung von Seminar- und Abschlussarbeiten (Stand Mai 2020) durchgeführt.

Die Literaturrecherche erfolgte vom 17.05.2020 bis zum 27.05.2020 in deutsch sprachigen Quellen. Als Recherchezeitraum wurde das Jahr 2000 bis 2019 gewählt. Zunächst wurde mit Hilfe von lizensierten Datenbanken wie EBSCO Discovery Service sowie Google Books nach Fachliteratur und relevanten Studien gesucht.

Teilweise wurde die bibliografische Datenbank Google Scholar für Studien und Fachbücher zu diesem Thema eingesetzt. Für die methodisch-systematische Literaturrecherche wurden die Suchbegriffe „soziale Ungleichheit und Gesundheit“, „sozioökonomischen Status“ und „Studien des Robert Koch Instituts“ verwendet.

In Verbindung damit wurden Schlagwörter wie „Problembereiche“, „Gesundheitsverhalten“, „Risikofaktoren“ und „Lösungsoptionen“ verwendet.

2.2 Erhebung und Analyse von Daten und Problembereichen

Im folgenden Abschnitt werden Daten und Problembereiche in Deutschland anhand der KiGGS-Studie und der DEGS-Studie erhoben. Anschließend werden sie analysiert um festzustellen, welchen Einfluss sie auf den sozioökonomischen Status haben.

2.2.1 KiGGS Studie

Das RKI führte in den Jahren 2009 bis 2012 die sogenannte KiGGS-Studie Welle 1 durch. Dabei wurde das Gesundheitsverhalten von rund 12000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 - 17 Jahren analysiert. Schwerpunkte der KiGGS Welle 1 waren körperliche Gesundheit, psychische Gesundheit, Gesundheitsverhalten, Gesundheitsversorgung und die soziale Lage der Kinder. Der sozioökonomische Status aller Familien wurde durch gewisse Kriterien, unter anderem dem Haushaltsnettoeinkommen und der Schulbildung, ermittelt. In der Studie wurden Eltern zum gesundheitlichen Allgemeinzustand ihrer Kinder befragt. Dabei antworteten 94%, dass ihre Kinder einen sehr guten bis guten allgemeinen Gesundheitszustand aufweisen.5

Die KiGGS-Studie ermittelte des Weiteren die körperliche Aktivität bzw. Inaktivität von Kindern und Jugendlichen. Das Ergebnis zeigte, dass 77,5% der 3 bis 17 Jährigen sich regelmäßig bewegen und Sport treiben, darunter betätigen sich 59,7 % aktiv in einem Sportverein. Bei der Nutzung von digitalen Medien zeigte sich , dass circa zwei Drittel der 11 - 17 Jährigen zwischen ein und fünf Stunden täglich digitale Medien konsumieren. Laut Studienergebnisse beschäftigen sich Jungen wesentlich mehr mit elektronischen Medien als Mädchen.6

Das Ergebnis zeigte einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und dem Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Demnach bewegen sich Kinder mit einem niedrigen sozioökonomischen Status weniger als gleichaltrige mit einem mittleren oder hohen sozialen Status. Das selbe Ergebniss zeigt sich auch bei der digitalen Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen.7

Die am häufigsten ärztlich diagnostizierte Krankheit bei den 7 bis 19 Jährigen ist das Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS. Die Diagnose wurde bei Jungen 4,5 Mal so häufig festgestellt wie bei Mädchen. Bei rund 5% der ärztlich diagnostizierten an ADHS erkrankten Kindern wurde ein Zusammenhang zwischen der Krankheit und dem sozioökonomischen Status festgestellt. Kindern aus sozial schwachen Familien wurde doppelt so häufig ADHS diagnostiziert wie jenen aus mittelstämmigen Familien. Auch bei Verdachtsfällen, also Kinder bei denen der Verdacht auf eine ADHS Diagnose bestand, zeigte sich, dass die Rate in sozioökonomisch schwachen Familien drei mal so hoch war wie in höher gruppierten Familien. Betroffene haben oft Konzentrationsschwierigkeiten, sind übermotorisch aktiv und zeigen teilweise auch aggressives Verhalten. ADHS kann sowohl genetisch bedingt, als auch durch Umwelteinflüsse verursacht werden. Risikofaktoren können der Nikotin- und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft oder ein geringes Geburtsgewicht sein.8

Des Weiteren analysierte die KiGGS-Studie den Tabak- und Alkoholkonsum von Kindern zwischen 11 und 17 Jahren. Demnach haben 12% der Befragten schon einmal geraucht, davon konsumieren 5,4% täglich Tabakerzeugnisse. Zudem wird der Alkoholkonsum von 15,8% der Jugendlichen als risikoreich bewertet. Die Studie belegt, dass Jungen zwischen 14 und 17 Jahren vermehrt Alkohol trinken als gleichaltrige Mädchen. Die aus der KiGGS-Studie erhobenen Daten zeigten, dass Jugendliche mit einem niedrigen sozioökonomischen Status häufiger rauchen als Gleichaltrige mit einem hohen Status. Dies ist ebenfalls beim Alkoholkonsum zu beobachten, allerdings ist der Zusammenhang schwächer ausgeprägt. Generell gehen die Zahlen prozentual zurück, demnach konsumieren Jugendliche statistisch gesehen immer weniger Alkohol und Zigaretten.9

2.2.2 DEGS Studie

Wie auch die KiGGS-Studie ist die DEGS-Studie fester Bestandteil des Gesundheitsmonitorings des RKI. In dieser Studie wurden 8152 Erwachsene im Alter von 18 bis 79 Jahren zwischen 2008 - 2011 zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt und körperlich untersucht.10

Laut Studie gaben etwa ein Drittel der Befragten an, auf ausreichend Bewegung zu achten. Davon treiben rund 29,3% der Männer und 21,6 % der Frauen regelmäßig mindestens zwei Stunden Sport in der Woche. Regelmäßige Bewegung und Sport haben eine positive Auswirkug auf die körperliche Gesundheit. Menschen mit einem hohen sozioökonimschen Status achten mehr auf ausreichend Bewegung und Sport als Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status. Ein Zusammenhang könnte darin bestehen, dass Menschen mit einem niedrigen sozialen Status häufiger körperlich anstrengende Arbeiten erledigen, im Vergleich zu Menschen mit einem hohen sozialen Status, welche häufiger in Büros tätig sind.11

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat große Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen. Nur 15% der Frauen und 7% der Männer verzehren die empfohlene Menge an Obst und Gemüse täglich. Mit zunehmenden Alter steigt der Obst- und Gemüsekonsum an, was zeigt, dass das Gesundheitsbewusstsein mit dem Alter zunimmt. Je höher der soziale Status der Befragten umso mehr Obst und Gemüse nahmen diese täglich zu sich.12

[...]


1 Vgl. https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/neuer-hoechststand-studie-zeigt-die-schere-zwischen-arm-und-reich-ist-bittere-realitaet_id_11213767.html, Zugriff am 20.05.2020.

2 Vgl. https://www.kiggs-studie.de/fileadmin/KiGGS-Dokumente/KiGGS1_Zusammenfassung_20140623.pdf, Zugriff am 20.05.2020.

3 Vgl. Klemperer, D., Sozialmedizin, 2015, S. 226.

4 Hradil, S., Soziale Ungleichheit, 2001, S.30.

5 Vgl.https://www.kiggs-studie.de/fileadmin/KiGGS-Dokumente/KiGGS1_Zusammenfassung_20140623.pdf, Zugriff am 24.05.2020.

6 Vgl. Manz, K., Schlack, R., Poethko-Müller, C., Körperliche Aktivität, 2014, S. 820 f.

7 Vgl. Manz, K., Schlack, R., Poethko-Müller, C., Körperliche Aktivität, 2014, S. 840 f.

8 Vgl. Hebebrand, J., Hölling, H., Mauz, E., Schlack, R., ADHS, 2014, S. 820 fff.

9 Vgl. Kuntz, B., Lamptert, T., Studie Rauchen, 2014, S. 832f.

10 Vgl. Dahm, S., Gößwald, A., Hoffmann, R., Kamtsiuris, P., Kuhnert, R., Studie Gesundheit, 2012, S. 775.

11 Vgl. Krug, S., Jordan, S., Mensink, G., Körperliche Aktivität, 2013, S. 811 f.

12 Vgl. Mensink, G., Rabenberg, M., Truthman, J., Obst und Gemüse, 2013, S. 782 ff.

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Soziale Ungleichheit und Gesundheit in Deutschland. Welche Rolle spielen Gesundheitsverhalten, Risikofaktoren, Umweltgerechtigkeit?
Sous-titre
Eine quantitative Analyse
Université
University of applied sciences, Munich  (FOM)
Cours
Sozialmedizin
Note
1,3
Auteur
Année
2020
Pages
14
N° de catalogue
V958989
ISBN (ebook)
9783346307330
ISBN (Livre)
9783346307347
Langue
allemand
Mots clés
Soziale ungleichheit, Gesundheit, gesundheitsverhalten, Risikofaktoren, KiGGS-Studie
Citation du texte
Laura Tesar (Auteur), 2020, Soziale Ungleichheit und Gesundheit in Deutschland. Welche Rolle spielen Gesundheitsverhalten, Risikofaktoren, Umweltgerechtigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958989

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