Aktivierungstheorien / universelle Anregungsprozesse
Aktivierung = universelle Anregungsprozesse
= Hintergrund für Verhalten u. Erlebensvorstellung (Wahrnehmung, Vorstellung, Handlung)
Die Zustände der Aktivierung sind unterschiedlich: z.B. starke Aktivierung bei Berwertungssituationen und schwache im Gespräch mit Freunden.
Aus den 50er Jahren stammt das eindimensionale Aktivierungskonzept. In An- lehnung an die Jerkes-Dodson-Beziehung erstellte Bartenwerfer eine Skala nach der ein mittleres Aktivationsniveau für max. Leistung und Wohlbefinden sorgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
I. E. Duffy = Aktivationsforscherin
Aktivierung = Arousal = Energiefreisetzung in unterschiedlichen Systemen.
II. Jahnke 1974 beschreibt Aktivierung als einen Prozeß
Eine Handlungsbereitschaft des Organismus wird durch Umweltvariationen ausgelöst oder verändert.
Aktivierung des Organismus durch äußeren Reizeinstrom.
Aktiviertheit ist in der Disco oder auf der Autobahn generell größer,
als wenn man in den Bergen in der Ruhe ist.
III. Fahrenberg 1979
Aktivierungsprozesse sind universelle, in der Regel reversible
Anregungszustände, die unter vielen primär physiologischen (kälte, Wärme) oder primär psychologischen Bedingungen (Streß) auftreten bzw. ausgelöst werden.
Mahno 1959 (Wundt 1893) Theorie des optimalen Stimulationsniveaus Die netzartig angelegte Formatio reticularis (im Mittelhirn) mit diffusen Kerngebieten reicht von der Medulla Oblongata bis zum Diencephalon. Durch die sog. Bremerschen Schnitte konnte nachgewiesen werden, daß die Formatio reticularis für die Aktiviertheit zuständig ist.
1. Schnitt: encephale isolé zw. Rückenmark u. Medulla oblongata
2. Schnitt: cerean isolé zw. unterer u. oberer Vierhügelplatte
Nach Schnitt 1 zeigten Katzen einen normalen Schlaf-Wachrythmus. Nach Schnitt 2 schliefen die Katzen nur noch.
Durch Die Stimulation des Mittelhirns wird Schlaf induziert durch Stimulation der FR kammmen Tiere in den Zustand der Erregung.
Aszendierendes Retikuläres Aktivations System
ARAS oder RAS
Die Formatio Reticularis erhält sensorische Einströme von allen Reizen; sie erhält Infos und Impulse aus allen möglichen Regionen des Gehirns. Die FR wird als das Substrat des Aktivationssystemsbezeichnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wirkung der Formatio Reticularis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die FR erhält über Kollaterale alle möglichen Reize
Hormoneller Einfluß auf die FR
Großman (1967) Injektion von Hormonen
Folge: deutliche Desynchronisation (=hyp. Reaktion für Aktiviertheit.
Ingwar 1955 Großhirnareale getrennt vom übrigen Nervensyystem.FR- Reizung elektr. Stimulation => tonische Aktivierung in Froßhirnarealen. Erregung über
Hormone FR = ????? Anbindung aus ZNS ????
Verbindung von FR zum Großhirn (unspezifisch) 1. capsula interna = Faserbahn, die durch Kerne von der FR zum Cortex laufen (schnell). 2. mittlere Thalamusareale mit vielen Schaltstellen (langsam).
Dempsey und Morrisson 1942 stimulierten Thalamusareale unregelmäßig:
es erfolgte Antwort vom Cortex. Die Autoren benutzen folgende Bezeichnungen Aktiviertheit =
Zustand Aktivierung = Prozeß tonisch = beim Joggen langanhaltender phasisch = Schreck = kurzer Prozeß Villablanca Experimente mit Katzen. Nach einer Läsion der FR erfolgte Schlaf. Nach 4 Tagen nahmen die Tiere den Schlaf-Wach-Rhythmus wieder auf. Vermutung: Außerhalb der FR noch andere Bereich an der Aktivierung mitwirken.
1. stimulusspezifische vs individualspez. Erregungszustände
2. generelle vs differentielle Aktivíerungsprozesse (Haider 1959)
3. tonische vs phasische Aktivierungsprozesse
4. synergetische vs antagonistische Aktivíerungsprozesse
5. zentralevs periphere Aktivíerungsprozesse
6. sympathische vs parasympathische Aktivíerungsprozesse
Physiologische Indiktoren
1. Evozierte Potentiale
2. Langsame Hirnpotentialänderungen
3. EEG
4. EMG, MV
5. PGR
6. Atmung, Kreislauf
7. Langsame Hautpotentialänderungen
8. Energieumsatz, Körpertemperatur
Aktivierung zeigt sich nicht in allen Indikatoren (die phasische Aktivierung ist gut im EEG zu sehen).
Olds & Milner
implantierten Elektroden im Thalamus Thalamusreizung als Belohnung
Bei Schreck = RS fördert, Limbisches System hemmt
Häufig gestellte Fragen
Was sind Aktivierungstheorien und universelle Anregungsprozesse?
Aktivierung wird als ein universeller Anregungsprozess verstanden, der den Hintergrund für Verhalten und Erleben (Wahrnehmung, Vorstellung, Handlung) bildet. Die Zustände der Aktivierung variieren, z.B. hohe Aktivierung in Bewertungssituationen und niedrige im Gespräch mit Freunden.
Was besagt das eindimensionale Aktivierungskonzept?
Dieses Konzept, entstanden in den 50er Jahren, basiert auf der Jerkes-Dodson-Beziehung und besagt, dass ein mittleres Aktivationsniveau für maximale Leistung und Wohlbefinden sorgt.
Wie definiert I. E. Duffy Aktivierung?
I.E. Duffy definiert Aktivierung als Arousal, also als Energiefreisetzung in verschiedenen Systemen.
Wie beschreibt Jahnke Aktivierung?
Jahnke (1974) beschreibt Aktivierung als einen Prozess, bei dem die Handlungsbereitschaft des Organismus durch Umweltvariationen ausgelöst oder verändert wird.
Wie beschreibt Fahrenberg Aktivierungsprozesse?
Fahrenberg (1979) definiert Aktivierungsprozesse als universelle, reversible Anregungszustände, die unter physiologischen (Kälte, Wärme) oder psychologischen Bedingungen (Stress) auftreten.
Was besagt Mahnos Theorie des optimalen Stimulationsniveaus?
Mahnos Theorie (basierend auf Wundt) beschreibt, dass die Formatio reticularis (im Mittelhirn) für die Aktiviertheit zuständig ist. Bremersche Schnitte belegen dies. Ein optimales Stimulationsniveau ist wichtig für die Funktion.
Was ist das ARAS/RAS?
ARAS (Aszendierendes Retikuläres Aktivations System) oder RAS ist ein System, bei dem die Formatio Reticularis sensorische Informationen von allen Reizen erhält und als Substrat des Aktivierungssystems dient.
Welchen hormonellen Einfluss hat die FR?
Laut Großman (1967) führt die Injektion von Hormonen zu einer Desynchronisation, die auf Aktiviertheit hindeutet.
Welche Verbindungen bestehen zwischen FR und Großhirn?
Es gibt zwei Verbindungen: 1. Capsula interna (schnell) und 2. Mittlere Thalamusareale mit vielen Schaltstellen (langsam).
Was sind die verschiedenen Arten von Aktivierungsprozessen?
Es werden verschiedene Arten unterschieden: stimulusspezifische vs. individualspezifische, generelle vs. differentielle, tonische vs. phasische, synergetische vs. antagonistische, zentrale vs. periphere, und sympathische vs. parasympathische Aktivierungsprozesse.
Welche physiologischen Indikatoren gibt es für Aktivierung?
Zu den physiologischen Indikatoren gehören: evozierte Potentiale, langsame Hirnpotentialänderungen, EEG, EMG, MV, PGR, Atmung, Kreislauf, langsame Hautpotentialänderungen, Energieumsatz und Körpertemperatur.
Was haben Olds & Milner in ihren Experimenten herausgefunden?
Olds & Milner implantierten Elektroden im Thalamus und fanden heraus, dass Thalamusreizung als Belohnung wirkt.
Wie beeinflusst die Formatio Reticularis unterschiedliche Triebzustände?
Bei Schreck fördert die Formatio Reticularis die Reaktion, während das Limbische System sie hemmt. Bei hohem Triebniveau wird der Anreiz durch das Limbische System gehemmt.
- Citation du texte
- Klaus Lorenzen (Auteur), 1998, Aktivierungstheorien / universelle Anregungsprozesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95940