Buddhas Haltung der Erweckung


Exposé / Rédaction (Scolaire), 1997

5 Pages, Note: 2


Extrait


Referat zum Thema Zen-Buddhismus

Der Ursprung

Buddhas Haltung der Erweckung

Die Quelle des Zen ist die Erfahrung des Buddhas Shakyamuni, der vor 2500 Jahren in der Zazenhaltung sitzend die Erweckung verwirklichte. Diese Praxis des Zazen enthält die Essenz seiner Lehre, deren Botschaft eine universelle Tragweite hat: Zaz en ist nichts anderes als die Rückkehr zum Normalzustand von Körper und Geist.

Die Lehre Buddhas ist nicht eine Angelegenheit der Philosophie und schon gar nicht der Metaphysik. Sie ist gelebte Erfahrung. Man könnte sie mit einer Medizin vergleichen, die der kranken Menschheit eine Heilkur anbietet. Buddha hatte nicht die Absicht, eine neue Religion zu gründen, sondern wollte dem Menschen helfen, den Ursprung seines Leidens zu verstehen und sich davon zu befreien. Diese Befreiung nennen man Erweckung Buddhas, höchste Weisheit und wahre Freiheit. Es wird durch Zazen ver wirklicht.

Geschichte des Zen Buddhas Erfahrung ist ohne Unterbrechung von Meister zu Schüler weitergegeben worden, und diese Übermittlung bildet so eine kontinuierliche Linie.

Nach einer nahezu tausendjährigen Entwicklung in Indien, brachte der Mönch Bodhidharma diese Lehre zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert n.Chr. nach China. China erwies sich als fruchtbarer Boden als "Chan" erlebte das Zen in diesem Land seine B lütenzeit. In dieser Zeit prägte sich die Einzigartigkeit und Reinheit der Praxis ganz besonders aus.

Im 13.Jahrhundert brachte der japanische Mönch Dogen nach einem Chinaaufenthalt das Zen nach Japan. Als Begründer der sogenannten Soto-Zen-Schule gilt der Meister Dogen als wichtigster buddhistischer Philosoph. In der Folge hat d as Zen dann die japanische Kultur tief beeinflußt, da auch noch über 20.000 Tempel diese Ausstrahlungskraft präsentieren.

Das Zen kommt durch den Meister Deshimaru nach Europa

Im 20.Jahrhundert begann der Westen sich für den philosophischen Aspekt des Zen zu interessieren, während gleichzeitig Meister Kodo Sawaki in Japan der mittlerweile schwach gewordenen Praxis neue Impulse und Ideen gab. Nach dem Tod von Kodo S awaki kam sein Nachfolger, Taisen Deshimaru nach Frankreich, um , wie Bodhidharma es 1500 Jahre vorher in Japan getan hatte, dem Westen "die Essenz" dieser Lehre zu überbringen.

Während der fünfzehn Jahre, die er in Paris verbrachte, schuf Taisen Deshimaru über hundert Zazengruppen auf vier Kontinenten und gründete den großen Tempel des Abendlandes "La Gendronni<\i>re" bei Blois, in Frankreich. Seine Schüler, wie er sie nennt, führen heute sein Werk weiter, indem sie Zazen praktizi eren und seine Unterweisung in vielen Ländern Europas, Afrikas und vor allem Amerikas verbreiten.

Lebendige Erfahrung

Obwohl sich Zen im Herzen einer der ältesten Traditionen der Menschheit, dem Buddhismus, entwickelt hat, so kann man es weder Religion noch Philosophie nennen. Der Meister Deshimaru sagte, dass es "die Religion von der Religion" sei , das heisst, dass Zazen den dem Menschen angeborenen Geist weckt, ohne auf irgendeinem Dogma zu beruhen.

Zen ist auch jenseits aller Systeme und Ideologien, da es über die Religion und die Philosophie hinausgeht, es soll sogar über den Buddhismus hinausgehen. Es wendet sich unmittelbar ans Herz des Menschen, es ist die lebendige Erfahrung und der schöpferische Impuls von jeglichem Formalismus, wenn man den Aussagen der Anhänger des Zen glauben schenkt. Zen s oll auch die Quelle der Selbsterkenntnis darstellen, die weit über die Unterschiede von Systemen, Wertvorstellungen , Nationen und Rassen hinausgeht.

Zazen ist die Erfahrung der Einheit von jeglicher Dualität. Daher ist es schwierig, darüber zu sprechen, denn die Sprache trennt, bewirkt einen Einschnitt in die Wirklichkeit des Seienden. Und deshalb wird Zen nicht mittels Schriften weitergegeben, sondern nur von Mensch zu Mensch, von Lehrer zu Schüler oder, wie die Zen-Gläubiger sagen, von "meinem Geist zu deinem Geist".

Alle Naturwissenschaften beobachten den Menschen aus einem besonderen Blickwinkel, aber die Summe all dieser Betrachtungsweisen wird nie einen lebendigen Menschen ergeben, denn ein menschliches Wesen ist jenseits aller denkbaren Analys en. Dieses jenseits ist das Leben und das Leben ist der Zen. Der Meister Deshimaru sagte hierzu: " Wenn ihr dem Zen einen Namen geben wollt, nennt es: Das Leben."

Die innere Revolution

Zurück zur Ausgangssituation

Zen stellt keine spezielle, geheimnisvolle oder esoterische Praxis da, was durchaus möglich wäre. Zen ist nicht anderes als die Rückkehr zum Normalzustand von Körper und Geist.

Der Normalzustand oder die Ausgangssituation ist weder eine Norm noch ein spezieller Zustand. Es bedeutet, einen weiten, freien Geist wiederzufinden ohne Kategorien und Angst; es bedeutet viel mehr sich in Einklang bringen mit dem kosmischen System , sich mit den anderen harmonisieren und weniger egoistisch und angeberisch werden. Der Normalzustand ist der von keinem begrifflichen Gerüst begrenzte Geist. In Zazen nennt man es das hishyro-Bewußtsein: jenseits des Denkens und des Nicht-Denkens.

Die moderne Welt, die Gesellschaft und die Erziehung haben unsere Verhaltensweisen, unsere Art die Dinge zu sehen, und unseren Lebensstil "programmiert". Die Zazenpraxis, welche die Dualität aufhebt, bringt unseren Körper und unser Gehirn wie der ins Gleichgewicht und führt uns zum Normalzustand zurück.

Die Widersprüche und der Weg der Mitte

Zen ist weder nur spirituell noch nur materiell, es soll beide Aspekte beinhalten. Manche Leute folgen lediglich der Gesellschaft,andere hingegen suchen nur das rein geistige, ohne eine Verbindung herzustellen.

Vom Standpunkt des individuellen Denkens der Zen unterscheidet man Raum, Zeit, Leben und Tod. Aber vom Standpunkt des kosmischen Lebens aus sind Zeit und Raum, Leben und Tod, nicht getrennt. Zen ist außerhalb des Dualismus, den das Raum an Zeit verbundene Denken hervorbringt.

Der Meister Deshimaru sagt hierzu: "Die Gegensätze miteinander in Einklang bringen, indem man an ihre Quelle geht, dies ist das Eigentliche der geistigen Haltung im Zen. Der Weg der Mitte: die Widersprüche umfassen, eine Synthese daraus bilden, ihr Gleichgewicht verwirklichen."

Daran glauben nunmal nicht alle Menschen, was der Hauptgrund ist, warum sich das Zen nicht auch in Deutschland durchgesetzt, laut Anhängern des Zen sind die Deutschen "zu leichtgläubig um Zen zu verstehen." Was immer sie darunter auch versteh en.

Der Buddha-Zustand

Das Ideal des Zen ist der Buddha-Zustand, die Begrenzung des persönlichen Strebens zu durchbrechen und offen zu sein für das Wohl aller Wesen und Menschen, was geringe Zusammenhänge mit dem Christentum erkennen lässt. Das soll übrigens das Handeln des Bodhisattva darstellen (Bodhi= Erweckung, Verständnis ; Sattva= in die Welt der Erscheinungen eintauchen). Der Bodhisattva ist also derjenige, der die leidenden Wesen versteht, ihnen hilft und sie mit Mitgefühl auf den "ric htigen" Weg, den Weg des Zen, führt.

Für den Bodhisattva ist das Leben keineswegs ein Hindernis oder eine Last, sondern es ist der Weg, durch den er sein Satori, seinen "Traum", verwirklicht. Er lenkt das Leben, anstatt von ihm gelenkt zu werden. Desweiteren hat er keine Angst und er kann alle Wesen retten, auch die, die schon vor langem von dem "richtigen" Weg abgekommen sind. Das Ideal des Bodhisattva ist es also, die Menschen zur Wahrheit zu führen, sie auf den Weg der Erweckung zu bringen.

Die Praxis des Zazen

Zazen führt man aus, indem man sich auf ein Kissen setzt, was man "zafu" nennt, wobei die Beine im sogenannten Lotus gekreuzt hat.

Nun schaut man, mit halboffenen Augen, gen Himmel. Die Zen-Anhänger sagen, dass jede Kleinigkeit eine Bedeutung bei dieser Haltung hat, sie versuchen in s kosmische Leben einzudringen.

Die Nicht-Angst

Wir leben in einer Welt der Angst: Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Tod, Angst vor Heutzutage zeigt sich die Angst in einer ständigen Beklemmung, die das Leben unterbricht. Sie soll auch der Ursprung von Krankheiten sein, sagen zumindest die Zen-Anhänger.

Während Zazen jedoch soll es möglich sein, dass die Emotionen wie Blasen an die Oberfläche eines Flusses steigen, und so der Geist zum gegenwärtigen Moment zurückgebracht wird, wodurch man von der Angst befreit wird.

Die Aktivität wird gebremst...außer mit Zen und Ki Unsere heutige Gesellschaft bremst den Antrieb, die Vitalität, die jedes Wesen besitzt durch eine künstliche Lebensweise, chemische und/oder genveränderte Lebensmittel, überheizte Wohnungen, moderne Transportmittel, die keinerlei Anstrengung mehr abverlangen. All diese Künstlichkeiten lassen den Menschen in Richtung Passivität zurückfallen, was den Zen nicht gefällt, weshalb sie es verhindern bzw. aufhalten wollen.

Ki ist die Manifestation der universellen Energie. Es bringt in Bewegung und treibt voran, weshalb es vor allem in Stresssituatioen helfen soll.

Um ein seh starkes Ki zu entwickeln, ist man in Zazen sehr konzentriert, konzentriert auf eine ruhige Atmung und Bewegung.

Wie jedoch kann man vom Ki gebrauch machen ? Diese Frage lässt sich nur unzureichend beantworten, die Zen glauben, es sei wiederum durch Konzentration, da man "seine Energie in eine einzelne Handlung auf einmal legt". ?

Warum sollte man überhaupt Zen praktizieren ? Zen ist, nach Meinung der Anhänger, die einzige "Religiöse Tätigkeit", mit der man zum Gleichgewicht zurückfinden kann. Weitere Gründe gibt es sich, man müsse sie "selbst herausfinden und selbst beurteilen können."

Der Einfluss des Zen auf Europa

Zen findet in Europa nur in Frankreich größere Beachtung. In nahezu allen anderen Europäischen Ländern hat Zen kaum eine Bedeutung. Insgesamt schätzt man die Anhängerzahl des Zen- Buddhismus auf etwa 2 Millionen Menschen, rund 90% davon sollen angeblich in Frankreich leben, wobei alle diese Zahlen unbestätigt sind, sie basieren auf Schätzungen der Zen-Gläubiger. Auch in Deutschland soll es eine (verschwindend geringe) Zahl von Gläubigern geben, welche sich jedoch im Hintergrund halten.

Zen - wo finde ich etwas über Zen ?

Inzwischen gibt es eine Unmenge von Büchern über die Zen. Weitaus verbreitetet ist jedoch das ZENMagazin, welches in französischer und englischer Sprache gedruckt wird. Es informiert die Zen- Anhänger in den USA, GB und in Frankreich über die neuesten Erfahrungen, die Zen-Anhänger gemacht haben. Zen gibt es inzwischen sogar im weltweiten Datennetz Internet, Unter http://www.spirit.com/ZEN/zen.html findet man Informationen über Aktivitäten der Zen.

Fin de l'extrait de 5 pages

Résumé des informations

Titre
Buddhas Haltung der Erweckung
Cours
Zen bzw. (Zen)Buddhismus im Fach kath. Religion.
Note
2
Auteur
Année
1997
Pages
5
N° de catalogue
V96033
ISBN (ebook)
9783638087100
Taille d'un fichier
330 KB
Langue
allemand
Mots clés
Buddhas, Haltung, Erweckung, Fach, Religion
Citation du texte
Tobias Wagner (Auteur), 1997, Buddhas Haltung der Erweckung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96033

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