Der Hunger als „Waffe“ infolge von Belagerungen ist bis zum jetzigen Zeitpunkt lediglich ein „Begleitelement“ der Forschung zur Militärgeschichte im Mittelalter. Oft wird das Thema nur am Rande angesprochen und findet keine ausreichende Beachtung. Diese Arbeit versucht diesem gegenwärtigen Momentum mit der Fragestellung „Hunger durch Belagerung – eine effektive kriegerische Strategie zur Demoralisierung und Kapitulation der städtischen Bevölkerung?“ zu einem gewissen Teil entgegenzuwirken.
Zur Beantwortung der Frage dienen die Belagerungen von Wien 1483-1485 und Neuss 1474-1475 als Fallbeispiele und Forschungsgegenstand. Die Angreifer versuchten in beiden Fällen die Versorgung der Stadt zu unterbinden und ein Aushungern zu erzwingen. Es handelt sich um zwei bedeutende Belagerungen des 15. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1) Die Belagerung von Neuss und Wien in der Historiografie
- 2) Hinter den Mauern – die Belagerung von Neuss 1474-1475
- 3) Hinter den Mauern – die Belagerung von Wien 1483-1485
- 4) Vor den Mauern - auf Seiten der Burgunder und Ungarn
- 5) Die Effektivität der „Hungerbelagerungen“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die strategische Anwendung von Hunger während der Belagerungen von Neuss (1474-1475) und Wien (1483-1485) im Mittelalter. Das Ziel ist es, die Effektivität dieser Strategie zu bewerten, indem die Auswirkungen auf sowohl die belagerten Städte als auch die Angreifer analysiert werden.
- Die Auswirkungen von Hunger auf die städtische Bevölkerung
- Die Rolle der Belagerer bei der strategischen Anwendung von Hunger
- Die Auswirkungen von Hunger auf die Moral und die Entscheidungsfindung der Belagerten
- Die Logistischen Herausforderungen der Angreifer während langwieriger Belagerungen
- Die Effektivität von Hunger als Waffe in der mittelalterlichen Kriegsführung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die wichtigsten Quellen für die Belagerungen von Neuss und Wien, wobei insbesondere die Rolle der „Dye hystorj des beleegs van Nuys“ und „Chroniques de Jean Molinet“ hervorgehoben wird.
Kapitel 2 und 3 analysieren die Auswirkungen der Belagerungen auf die städtische Bevölkerung von Neuss und Wien. Dabei wird die Bedeutung von Lebensmittelknappheit, die Auswirkungen auf die Moral der Bürger sowie die Herausforderungen für die Verteidiger hervorgehoben.
Kapitel 4 widmet sich der Perspektive der Angreifer, der Burgunder und Ungarn. Die Belagerungsstrategien, die logistischen Schwierigkeiten der Angreifer sowie die Auswirkungen von Hunger auf deren eigene Truppen werden im Detail beleuchtet.
Das fünfte Kapitel diskutiert die Effektivität der Hungerstrategie im Kontext der beiden Fallbeispiele. Es werden die Auswirkungen von Hunger auf die Kriegsführung, die strategischen Vorteile und Nachteile sowie die Frage der Moral in Bezug auf die Anwendung von Hunger als Waffe untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit umfassen Hungerbelagerungen, mittelalterliche Kriegsführung, strategische Ressourcen, Nahrungsmittelknappheit, Moral, Logistische Herausforderungen, die Belagerungen von Neuss und Wien, sowie die Quellen „Dye hystorj des beleegs van Nuys“ und „Chroniques de Jean Molinet“. Die Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit dem Einfluss von Hunger als kriegerischem Mittel, der strategischen Anwendung von Hunger zur Schwächung der Verteidigung und den Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.
- Citar trabajo
- Martin Erlebrook (Autor), 2019, Der Hunger als Waffe. Die Belagerungen von Neuss 1474 bis 1475 und Wien 1483 bis 1485, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960366
