Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Sozialen Arbeit zwischen Hilfe und Kontrolle. Die Diskurse werden in der Kinder- und Jugendhilfe sehr kontrovers geführt. Die einen behaupten, dass Soziale Arbeit aus dem Grundsatz der Hilfe besteht. Andererseits sollte auch die Seite der Kontrolle Betrachtung finden. Gesellschaftliche Normen und Wertevorstellungen sowie idealtypische Vorgaben bestimmen und erzeugen eine gewisse Erwartungshaltung an die Individuen. Daraus ergibt sich ein Dilemma der Paradoxien professionellen Handelns, welche in der Rahmung von Hilfe und Kontrolle seinen Ursprung finden. Die Auseinandersetzung mit der Fragestellung findet unter dem Dach der institutionellen Hilfeplanungen in der Kinder- und Jugendhilfe statt.
Als Theoriediskurs werde ich mich im ersten Teil der Arbeit dem Konzept der Lebensweltorientierung annähern. Diese Annäherung mündet in die lebensweltorientierte Soziale Arbeit nach Thiersch. Anschließend geht es um eine Neuprofilierung von Handlungs- und Deutungsmustern aufgrund der Tatsache, dass gegenwärtig Kinder und Jugendliche viel Kraft aufwenden müssen, um einen Lebensplan zu entwickeln. Es gilt zu klären, ob dieser seine Torpedierung oder zumindest eine Erschwernis in zeitlichen Vorgaben und Handlungsleitfäden von Institutionen findet. Aufgreifend an diese These richtet sich der Blick auf das rechtliche Gebilde von Hilfeplanungen und dessen Struktur. Um dabei ein besseres Verständnis für das berufliche Handeln und die Beauftragung zu erhalten, soll eine kurze Bearbeitung der Mandatierung Sozialer Arbeit Aufschluss geben. Das vierte Kapitel befasst sich schlussendlich mit der kritischen Auseinandersetzung vom beruflichen Handeln und bietet das berufliche Selbstkonzept als handlungsleitend an.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Annäherungen an das Konzept der Lebensweltorientierung
2.1 Grundlagen der Alltagstheorie und Lebensweltorientierung
2.2 Thierschs Konzept zur lebensweltorientierten Sozialen Arbeit
2.1.1 Bedeutung des Konzepts
2.1.2 Rekonstruktion von Lebenswelt
2.1.3 Handlungs- und Strukturmaxime
3. Soziale Arbeit zwischen Hilfe und Kontrolle
3.1 Das SGB VIII
3.2 Hilfeplanungen in der Kinder- und Jugendhilfe
3.3 Vom beruflichen Doppel- zum professionellen Tripelmandat
3.4 Jugendämter im Spannungsfeld von Bürokratie und professionellem Handeln
4. Professionelles Handeln im Widerspruch
4.1. Reflexion als Grundlage professionellen Handelns
4.1.1 Reflexion sozialpädagogischer Entscheidungsfindung
5. Diskussion im Hinblick auf die Fragestellung
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