Der Fokus der Arbeit liegt auf den Modalpartikeln der deutschen Sprache. Dieser kleinen Einheit von Worten wurde lange Zeit wenig bis keine Aufmerksamkeit geschenkt. Für den seltenen Fall, dass sie innerhalb der Germanistik Beachtung fanden, waren sie eher negativ konnotiert. Eisenberg bezeichnete die Modalpartikel als „Zaunkönige“ oder gar als „Läuse im Pelz der deutschen Sprache“, die keine grammatische Funktion besitzen. Auch heute noch gelten Modalpartikeln allgemein als Füllwörter, die genutzt werden, um unschöne Pausen im Redefluss zu stopfen. Werden beispielsweise in einem Referat wiederholt die Modalpartikel „ja“, „eben“ oder „halt“ verwendet, wird dies in der Regel bemängelt und man wird darauf hingewiesen, beim nächsten Mal auf die Lückenfüller zu verzichten.
Der Autor untersucht hierfür folgende Fragestellungen: Wie lassen sich Modalpartikeln definieren und welche syntaktischen Eigenschaften haben sie? Was ist Grammatikalisierung und wie läuft diese ab? Gibt es bereits hier schon Hinweise darauf, dass Modalpartikeln einen Grammatikalisierungsprozess durchlaufen? Wenn es einen Grammatikalisierungsprozess gibt, wo genau liegt die grammatische Funktion von Modalpartikeln? Kann man Modalpartikeln in die Klasse der grammatischen Zeichen einordnen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Modalpartikeln und ihre syntaktischen Eigenschaften
- Grammatikalisierung: Versuch einer Definition
- Grammatikalisierung und ihre Anwendbarkeit auf Modalpartikeln
- Modalpartikeln als grammatische Zeichen
- Analyse
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der grammatischen Funktion von Modalpartikeln in der deutschen Sprache. Ziel ist es, die oft als „Füllwörter“ oder „Läuse im Pelz der Sprache“ verunglimpfte Wortklasse in das Konzept der Grammatikalisierung zu integrieren. Die Arbeit strebt an, die Funktion der Modalpartikeln über die rein pragmatische hinaus aufzuzeigen und ihre Rolle als grammatische Elemente zu belegen.
- Definition und syntaktische Eigenschaften von Modalpartikeln
- Das Konzept der Grammatikalisierung und dessen Anwendbarkeit auf Modalpartikeln
- Die grammatische Funktion von Modalpartikeln
- Analyse der relationalen Funktion von Modalpartikeln anhand von Beispielen
- Legitimation der Grammatikalisierung von Modalpartikeln
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Definition und syntaktischen Eigenschaften von Modalpartikeln. Es wird auf ihre lange Zeit vernachlässigte Rolle in der Linguistik eingegangen und die gängigen Auffassungen von Modalpartikeln als pragmatische Elemente zusammengefasst. Das zweite Kapitel stellt das Konzept der Grammatikalisierung vor und diskutiert seine Anwendbarkeit auf Modalpartikeln. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Modalpartikeln aufgrund ihrer syntaktischen Eigenschaften tatsächlich einen Grammatikalisierungsprozess durchlaufen können. Kapitel 3.1.2 fokussiert sich auf die grammatische Funktion von Modalpartikeln. Es wird untersucht, ob Modalpartikeln in die Klasse der grammatischen Zeichen eingeordnet werden können.
Schlüsselwörter
Modalpartikeln, Grammatikalisierung, syntaktische Eigenschaften, grammatische Funktion, pragmatische Funktion, Abtönungspartikel, relationale Funktion, deutsche Sprache, Datenbank für gesprochenes Deutsch.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Grammatische Funktion und Grammatikalisierung von Modalpartikeln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960770