In der empirisch psychologischen Forschung der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass die allgemeine Lügendetektion nur in einem geringen Maß besser ist als die zufällige Ratewahrscheinlichkeit von 50% (Bond & DePaulo, 2006). Nur wenige Forscher haben sich bereits damit befasst, welche Implikationen das Sprechen einer Fremdsprache auf das Lügen und die Genauigkeit der Lügendetektion hat.
Es gibt zwei Forschungsrichtungen, auf Basis derer man mögliche Differenzen beim Erzählen von Lügen und der Lügendetektion zwischen Muttersprachlern im Vergleich zu Fremdsprachlern untersuchen kann: Die kognitive Psychologie und die Sprachpsychologie. Die Forschung im Bereich der kognitiven Psychologie befasst sich damit, welche kognitiven Auswirkungen das Lügen und das Sprechen einer Fremdsprache auf ein Individuum haben. Neben dem kognitiven Ansatz wird in der Sprachpsychologie erforscht, welche emotionalen Veränderungen durch das Lügen und das Sprechen der Mutter- oder Fremdsprache hervorgerufen werden. Aufgrund der Resultate dieser beiden Forschungsrichtungen ergeben sich zwei unterschiedliche Hypothesen, welche die Forscher in den folgenden Studien hinzuziehen, um die Differenzen zwischen Fremd- und Muttersprachlern zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Cognitive-Load-Hypothese
- 2.2 Emotional-Distance-Hypothese
- 3 Empirische Studien
- 3.1 Zusammenfassung der Studie „The Language of Lies: Behavioral and Autonomic Costs of Lying in a Native Compared to a Foreign Language\" (Suchotzki & Gamer, 2018).
- 3.2 Zusammenfassung der Studie „You Must Be Lying Because I Don't Understand You: Language Proficieny and Lie Detection\" (Elliott & Leach, 2016)
- 3.3 Vergleich der empirischen Studien
- 4 Diskussion
- 4.1 Zusammenfassung
- 4.2 Kritik
- 4.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den Einfluss des Sprechens einer Fremdsprache auf das Lügen und die Genauigkeit der Lügendetektion. Der Fokus liegt auf den kognitiven und emotionalen Prozessen, die beim Lügen in der Mutter- und Fremdsprache auftreten.
- Cognitive-Load-Hypothese: Erhöhter kognitiver Aufwand beim Lügen in einer Fremdsprache
- Emotional-Distance-Hypothese: Erleichtertes Lügen in einer Fremdsprache aufgrund emotionaler Distanz
- Empirische Studien: Analyse relevanter Forschungsarbeiten zum Thema Lügen und Sprache
- Vergleich der Studien: Gegenüberstellung der Ergebnisse und Implikationen für die Lügendetektion
- Diskussion: Zusammenfassung der Ergebnisse, kritische Betrachtung und Ausblick auf zukünftige Forschungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema Lügendetektion und beleuchtet die Bedeutung des Sprachfaktors für die Untersuchung von Lügenprozessen.
Der theoretische Hintergrund stellt zwei zentrale Hypothesen vor: die Cognitive-Load-Hypothese und die Emotional-Distance-Hypothese. Erstere erklärt den erhöhten kognitiven Aufwand beim Lügen, insbesondere in einer Fremdsprache. Die Emotional-Distance-Hypothese hingegen postuliert, dass Lügen in einer Fremdsprache durch die emotionale Distanz erleichtert wird.
Das Kapitel "Empirische Studien" fasst die Ergebnisse von zwei relevanten Forschungsarbeiten zusammen. Die erste Studie von Suchotzki & Gamer (2018) untersucht die Auswirkungen des Lügens in einer Fremdsprache auf das Verhalten und die physiologischen Reaktionen der Teilnehmer. Die zweite Studie von Elliott & Leach (2016) konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Sprachkenntnissen und der Genauigkeit der Lügendetektion.
Schlüsselwörter
Lügendetektion, Fremdsprache, Muttersprache, Cognitive-Load-Hypothese, Emotional-Distance-Hypothese, kognitiver Aufwand, emotionale Distanz, sprachliche Kompetenz, empirische Forschung, Verhaltensindikatoren, physiologische Reaktionen, Lügendetektor, Sprachpsychologie, Kognitive Psychologie.
- Citar trabajo
- Celine Tatus (Autor), 2020, Lügen und Sprache. Differenzen zwischen Fremd- und Muttersprachlern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960830