Der Anspruch dieser Arbeit soll sein, herauszufinden, wie in stationären Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung mit dem Thema Kindeswohlgefährdung (KWG) bei Kindern im Alter von null bis sechs Jahren durch sozialpädagogische Fachkräfte präventiv umgegangen wird. Mit dieser Forschung soll ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten in Bezug auf KWG gegeben werden.
Kindeswohlgefährdungen sind vor allem in Wohngruppen für junge Mütter oder Väter Themen, mit denen die jungen Eltern konfrontiert werden können beziehungsweise werden könnten. Während meines elfwöchigen Praktikums in einer Mutter-/Vater-Kind-Wohngruppe war dieses Thema allgegenwärtig und wurde von mir oft beobachtet. Beim Ansprechen des Themas, musste ich vermehrt feststellen, dass die jungen Mütter und Väter mit Verschlossenheit oder verbaler Aggressivität reagierten. Präventive Maßnahmen konnte ich nicht direkt wahrnehmen. Dass dennoch präventiv gearbeitet wird, war mir nicht direkt bewusst.
Gerade im stationären Kontext der Hilfen zur Erziehung (HzE) können die sozialpädagogischen Fachkräfte häufiger Signale für eine drohende Gefährdung des Kindeswohls wahrnehmen, als anderweitig. Durch ihren regelmäßigen, längerfristigen Kontakt zu Kindern und Eltern sind sie in der Lage, die Lebenswirklichkeit von Familien umfassend in den Blick zu nehmen, tragfähige Kooperationen aufzubauen und frühzeitige Angebote und Hilfen zu organisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung als Leitbegriffe
- Formen der Kindeswohlgefährdung
- Körperliche Misshandlung
- Seelische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Sexuelle Gewalt
- Risikofaktoren und Schutzfaktoren
- Risikofaktoren der Eltern
- Risikofaktoren der Kinder
- Schutzfaktoren
- Die rechtliche Grundlage im Kinderschutz
- Das vereinfachte Ablaufschema nach § 8a SGB VIII
- Der Schutzauftrag von Fachkräften nach § 8a SGB VIII
- Präventionsmaßnahmen
- Frühe Hilfen
- Netzwerkarbeit
- Forschungsdesign
- Ausgangspunkt und Forschungsfrage
- Methodik der Untersuchung
- Zielgruppe
- Datenerhebung
- Fragebogenerstellung
- Durchführung der Befragung
- Gütekriterien
- Datenanalyse
- Statistische Angaben
- Geschlecht
- Alter
- Berufsjahre
- Qualifikation
- Was ist für Sie eine Kindeswohlgefährdung?
- Gibt oder gab es bisher eine Kindeswohlgefährdung in Ihrer Einrichtung?
- Gibt es ein Ablaufschema innerhalb Ihrer Einrichtung, an der Sie eine Kindeswohlgefährdung erkennen?
- Wenn ja, welches?
- Wie ist der Ablauf anhand dieses Schemas?
- Nutzen Sie dieses Schema?
- Wenn nein, wie agieren Sie stattdessen?
- Welche Formen der Kindeswohlgefährdung sind Ihnen bekannt?
- Welche der genannten Formen von Kindeswohlgefährdung tritt bzw. trat bisher am häufigsten in Ihrer Einrichtung auf?
- Kennen Sie Maßnahmen, um Kindeswohlgefährdungen präventiv zu umgehen?
- Wenn ja, welche?
- Welche dieser Maßnahmen nutzen Sie bei einer Kindeswohlgefährdung am ehesten?
- Ist Ihnen die „insoweit erfahrene Fachkraft“ Ihrer Einrichtung bekannt?
- Nutzt Ihre Einrichtung Netzwerke im Falle einer Kindeswohlgefährdung?
- Wenn ja, welche?
- Zusammenfassung
- Statistische Angaben
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit dem präventiven Umgang mit Kindeswohlgefährdung im stationären Kontext der Hilfen zur Erziehung. Sie soll einen Einblick in die Praxis der sozialpädagogischen Fachkräfte geben und die verschiedenen Formen der Kindeswohlgefährdung, Risikofaktoren, Schutzfaktoren und Präventionsmaßnahmen beleuchten.
- Definition von Kindeswohlgefährdung und Verständnis der Fachkräfte
- Handlungs- und Interventionsstrategien bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
- Häufigkeit der verschiedenen Formen von Kindeswohlgefährdung
- Effektivität von Präventionsmaßnahmen im stationären Kontext
- Relevanz von Netzwerken im Umgang mit Kindeswohlgefährdung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Kindeswohlgefährdung im stationären Kontext der Hilfen zur Erziehung ein. Sie beschreibt den persönlichen Ausgangspunkt und die Relevanz des Themas.
- Das Kapitel "Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung als Leitbegriffe" definiert die zentralen Begriffe und erörtert die Kriterien, die eine Kindeswohlgefährdung ausmachen.
- Das Kapitel "Formen der Kindeswohlgefährdung" stellt verschiedene Formen von Kindeswohlgefährdung vor, wie z.B. körperliche Misshandlung, seelische Misshandlung, Vernachlässigung und sexuelle Gewalt.
- Das Kapitel "Risikofaktoren und Schutzfaktoren" untersucht die Faktoren, die das Risiko einer Kindeswohlgefährdung erhöhen oder verringern. Es werden sowohl Risikofaktoren der Eltern als auch der Kinder und Schutzfaktoren beleuchtet.
- Das Kapitel "Die rechtliche Grundlage im Kinderschutz" behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen des Kinderschutzes, insbesondere den Schutzauftrag von Fachkräften nach § 8a SGB VIII.
- Das Kapitel "Präventionsmaßnahmen" stellt verschiedene präventive Maßnahmen vor, die zum Schutz des Kindeswohls beitragen können, z.B. Frühe Hilfen und Netzwerkarbeit.
- Das Kapitel "Forschungsdesign" erläutert die Methodik der Untersuchung, die Zielgruppe und den Forschungsansatz der Arbeit.
- Das Kapitel "Datenerhebung" beschreibt die Erstellung und Durchführung des Fragebogens sowie die Gütekriterien der Untersuchung.
- Das Kapitel "Datenanalyse" präsentiert die Ergebnisse der statistischen Auswertung des Fragebogens.
Schlüsselwörter
Kindeswohlgefährdung, stationärer Kontext, Hilfen zur Erziehung, sozialpädagogische Fachkräfte, Präventionsmaßnahmen, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Netzwerkarbeit, § 8a SGB VIII, quantitative Befragung, Fragebogen
- Quote paper
- Vivien Gahl (Author), 2020, Präventiver Umgang mit Kindeswohlgefährdung. Umgang in stationären Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/961923