Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Pluralisierung des Wissens in der Postmoderne und die sich dadurch ergebenden Chancen und Grenzen für einen bildenden Umgang mit Wissen. Zunächst werden in der Einleitung die wichtigsten Konzepte und Arbeitshypothesen vorgestellt, auf deren Grundlage diese Arbeit fußt.
Eine Vorannahme bzw. These, die dieser Arbeit zugrunde liegt, ist Francois Lyotard (1979) entnommen. In dem Essay „Das Postmoderne Wissen – Ein Bericht“ geht er davon aus, dass das Wissen in der selben Zeit, in der die Gesellschaften in das sogenannte postindustrielle und die Kulturen in das sogenannte postmoderne Zeitalter eintreten, seinen Status wechselt.
Im ersten Kapitel soll die von Lyotard (1979) postulierte Transformation des Status und der damit einhergehende postmoderne Zustand von Wissen im Hinblick auf zwei Leitfragen genauer beschrieben werden. Was bedingt die Transformation? Wohin führt die Transformation?
Die erste Frage wird im Hinblick auf die in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts neu aufgekommenen Technologien beantwortet. Nach Lyotard (1979) betreffen technologische Transformationen die beiden hauptsächlichen Funktionen des Wissens: die Forschung und die Übermittlung der Erkenntnisse und verändern diese. Die zweite Frage zielt auf den aktuellen Zustand der Gesellschaft in hoch entwickelten Staaten ab. Hierfür wird Noldas (2001) Konzept der Wissensgesellschaft aufgegriffen, welches von der wachsenden Bedeutung des Wissens als Ressource und Basis sozialen Handelns ausgeht und die Pluralisierung des Wissens thematisiert. In diesem Kapitel kommen Heterogenität, Pluralisierung und marktkonforme Nutzbarmachung als Strukturmerkmale postmodernen Wissens erstmals in den Blick und werden anhand von Beispielen sichtbar gemacht. Abschließend wird unter Rückgriff auf die Konzeption des "situierten Wissens" in Anschluss an Donna Haraway (1996) eine feministische Perspektive auf das Wissen aufgegriffen und diese wegen ihrer inhärenten Veränderung für das Welt- Fremd- und Selbstverständnis für den Bildungsbereich fruchtbar gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Postmodernes Wissen, eine Transformation
- Das soziokulturelle Wissen, Versuch einer gesellschafts- und machtkritischen Perspektive
- Situiertes Wissen - ein Alternativkonzept
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Pluralisierung von Wissen in der Postmoderne und den sich daraus ergebenden Chancen und Grenzen für einen bildenden Umgang mit Wissen. Sie analysiert die Transformation des Status von Wissen im postmodernen Kontext und untersucht die gesellschaftlichen und machtkritischen Aspekte des Wissensbegriffs.
- Die Transformation des Wissens in der Postmoderne
- Der soziokulturelle Wissensbegriff und seine gesellschaftliche Einbettung
- Eine gesellschafts- und machtkritische Perspektive auf Wissen
- Situiertes Wissen als ein alternatives Konzept
- Der bildende Umgang mit Wissen in der Wissensgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Postmodernes Wissen, eine Transformation
Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Konzepte und Arbeitshypothesen der Arbeit vor und erläutert die von Francois Lyotard postulierte Transformation des Wissens in der Postmoderne. Es untersucht die Ursachen und Folgen dieser Transformation im Hinblick auf die Entwicklung neuer Technologien und die Entstehung der Wissensgesellschaft.
Das soziokulturelle Wissen, Versuch einer gesellschafts- und machtkritischen Perspektive
Dieses Kapitel analysiert die Komplexität des Wissensbegriffs unter Berücksichtigung seiner lebensweltlichen Dimension. Es stellt den soziokulturellen Wissensbegriff vor und zeigt dessen Verknüpfung mit gesellschaftlichen Praktiken, sozialen Regeln und Bedeutungen. Es wird eine gesellschafts- und machtkritische Perspektive auf Wissen eröffnet, die die Infragestellung von wissenschaftlichen Wissensansprüchen und deren Verstrickung in hegemoniale Prozesse beleuchtet.
Situiertes Wissen - ein Alternativkonzept
Dieses Kapitel erörtert Möglichkeiten eines bildenden Umgangs mit Wissen und problematisiert die Reduktion von Wissen auf bloße Information. Es stellt Donna Haraways Konzept von der "Situierung des Wissens" vor und untersucht dessen Bedeutung für den Bildungsbereich.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit umfassen die Postmoderne, Wissensgesellschaft, Wissenstransformation, soziokulturelles Wissen, gesellschaftliche Praktiken, Macht, situiertes Wissen, Bildung, Objektivität, feministische Wissenskonzeption.
- Quote paper
- Moritz Ebenführer (Author), 2018, Die Pluralisierung des Wissens in der Postmoderne. Chancen und Grenzen für den Bildungsbereich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/961952