Die Leitfrage der folgenden Hausarbeit ist: Welche Handlungsoptionen bzw. welche politische Implikationen ergeben sich aus den globalen Trends für die EU im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik? Eine Frage, die eng damit verbunden ist, jedoch nur partiell beantwortet wird, lautet: Inwieweit kann die Friedens- und Konfliktforschung mögliche Lösungsvorschläge für die kommenden sozio-ökonomische und politische Problemstellungen und Konflikte anbieten? Zur Beantwortung dieser Fragen wird auf die Theorie der „imperialen Lebensweisen“ vom Politikwissenschaftler Ulrich Brand zurückgegriffen. Die EU als Gesellschaftsformation wird hingegen mit dem (neo-)realistischen Blickwinkel der Internationalen Politik begriffen.
Der Friede wurde "Europa" in die Wiege gelegt, so erscheint es angesichts der griechischen Mythologie und den bisherigen archäologischen Funde. Europa, ähnlich wie jeder Nationalstaat bzw. staatliches Konstrukt ist ein Produkt seiner Mythologien, seiner eigenen Erzählungen und kann somit als "subjektive Fiktion", oder auch als "imagined community" bezeichnet werden. Insofern erscheint auch die Vision vom europäischen Geist des Friedens als ein bloßes narratives Instrument zur Identitätsstiftung. Die Idee des Friedens durchzieht aber nicht nur die europäische Mythologie. Stolz zitiert die Europäische Kommission folgenden Ausspruch des ehemaligen deutschen Außenministers Guido Westerwelle: "Die europäische Integration ist das erfolgreichste Friedensprojekt der (neueren) Geschichte". Die EU hat im Jahr 2012 sogar den Friedensnobelpreis für die Verbreitung von Frieden, Demokratie und Menschenrechte erhalten.
In einer Zeit der Dauerkrise (Migrations-, Wirtschafts-, Umweltkrise…) muss sich die EU vor immer größer werdenden Herausforderungen stellen.
Angesichts dieser Konflikt-geladenen Zukunft steht das „Friedensprojekt“ EU am Scheideweg und dabei stellt sich folgende Frage: Mit welcher Außen- und Sicherheitspolitik wird die EU auf diesen soziale Trends antworten, wenn sie gleichzeitig an den Menschenrechten und ihrer eigenen „Friedensmission“ festhalten will?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und methodologische Vorgehensweise
- Begriffsbestimmungen
- Realismus und Neorealismus
- Gewalt und Konflikt
- Imperiale Lebensweisen
- Hegemonie (Gramsci)
- Globale Transformationsprozesse
- Gesellschaftliche Strukturveränderungen und Digitalisierung
- Klimawandel und Ressourcenknappheit
- Machtveränderungen im internationalen System
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (EU) im Kontext des globalen Transformationsprozesses. Sie befasst sich mit der Frage, wie die EU auf die Herausforderungen und Veränderungen der globalen Ordnung reagieren kann und welche Handlungsoptionen sich daraus ergeben. Dabei wird die EU als ein (neo-)realistisches Projekt verstanden, welches seine eigene hegemoniale Position und den Zugang zu weltweiten Ressourcen sichern möchte.
- Die EU im Kontext des globalen Transformationsprozesses
- Die Herausforderungen der EU im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik
- Die Rolle des Realismus und Neorealismus in der Analyse der EU-Politik
- Die „imperialen Lebensweisen“ als Erklärung für die EU-Außenpolitik
- Die Bedeutung von Frieden und Konflikt im Kontext der EU-Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die methodologische Vorgehensweise dar. Sie beleuchtet die Herausforderungen der EU im globalen Transformationsprozess, wobei insbesondere der Fokus auf die „Versicherheitlichung“ des sozialen Lebens liegt.
- Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe, die im Kontext der Seminararbeit relevant sind, wie z. B. Realismus, Neorealismus, Gewalt, Konflikt und Imperiale Lebensweisen. Die Bedeutung des Konflikts wird dabei als integraler Bestandteil der menschlichen Gesellschaft hervorgehoben, der gezähmt, aber nicht unterdrückt werden sollte.
- Globale Transformationsprozesse: Dieses Kapitel beleuchtet die globalen Transformationsprozesse, die die EU im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik vor Herausforderungen stellen. Es behandelt Themen wie gesellschaftliche Strukturveränderungen und Digitalisierung, Klimawandel und Ressourcenknappheit sowie Machtveränderungen im internationalen System.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, globaler Transformationsprozesse, Realismus und Neorealismus, imperiale Lebensweisen, Gewalt und Konflikt sowie der „Versicherheitlichung“ des sozialen Lebens. Dabei werden empirische Daten und Zukunftsprognosen von Experten herangezogen, um die Herausforderungen der EU im 21. Jahrhundert zu analysieren.
- Arbeit zitieren
- Josef Muehlbauer (Autor:in), 2018, Die Außen- und Sicherheitspolitik der EU im globalen Transformationsprozess. Von der idealistisch-mythologischen Vision des ewigen Friedens bis zur (neo-)realistischen Geopolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/963040