Gottesbeweise des Thomas von Aquin


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2000

1 Pages


Extrait


Die Gottesbeweise des Thomas von Aquin (1225-1274, Scholastiker)
Alex Landsberger
Landsi@web.de

1. Bewegungsbeweis
Überall in der Welt gibt es Bewegung. Alle Bewegung verlangt ein Bewegendes. Da eine Reihe von bewegten Bewegern aber nicht ins Unendliche zurück-gehen kann, weil es sonst keinen Anfang der Bewegung gäbe, muß es einen ersten Beweger geben, der selbst unbewegt ist, und das ist Gott.

2.Kausalitätsbeweis
Jede Wirkung hat eine Ursache. Da aber nichts Ursache seiner selbst ist (weil es sonst logisch sich selbst vor-ausgehen müßte) und die Reihe der Ursachen nicht ins Unendliche gehen kann, muß es eine erste selbst nicht verursachte Ursache geben, nämlich Gott.

3. Kontingenzbeweis
Alles was es in der Im-manenz gibt, verdankt seine Entstehung einem anderen Wesen: Nichts kann sich selbst er-schaffen. Außerdem ist jedes immanente Ding entbehrlich: Es existiert nicht notwendig, son-dern kontingent (lat. contingéntia n.Pl. ,,das zufällig Existierende").
Es gibt also Dinge, die notwendig sind, und zwar aus sich selbst heraus oder durch ein anderes. Da aber die Reihe der aus einem anderen notwendigen Dinge nicht ins Unend-liche gehen kann, muß es ein erstes durch sich notwendiges geben: Gott

4. Stufenbeweis
Überall in der Welt gibt es das Gute in ver-schiedenen Vollkom-menheitsgraden.
Wegen des Aus-schlusses des regressus in infinitum muss die oberste Stufe der Güte und Vollkommenheit ein Wesen sein, das sein Gut- und Vollen-detsein niemand an-derem verdankt, son-dern diese Eigenschaf-ten in unendlichem Maße in sich selber trägt.
Dieses unendlich gute und vollkommene Wesen nennen wir Gott.

5. Finalitätsbeweis
Der ganze Kosmos ist geordnet, zweckmäßig konstruiert und zielge-richtet. Vernunftlose Dinge bedürfen, um ihr Ziel zu erreichen, eines Erkennenden, der das Ziel setzt (z.B. bedarf der Pfeil des Schützen). Die zielgerichtete Einrichtung der Welt bedarf daher Gottes als des obersten Lenkers, der die Zwecke setzt.

Def.: regressus in infinitum: Rückgriff auf eine unendliche Reihe immanenter Wirkursachen. Thomas von Aquin schließt dies aus.

Fin de l'extrait de 1 pages

Résumé des informations

Titre
Gottesbeweise des Thomas von Aquin
Auteur
Année
2000
Pages
1
N° de catalogue
V96527
ISBN (ebook)
9783638092036
Taille d'un fichier
323 KB
Langue
allemand
Annotations
Zusammenfassung der 5 Wege Gott zu beweisen (nach T.v.Aquin)
Mots clés
Gottesbeweise, Thomas, Aquin
Citation du texte
Alex Landsberger (Auteur), 2000, Gottesbeweise des Thomas von Aquin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96527

Commentaires

  • invité le 7/11/2019

    Sehr geehrter Herr oder Frau Gast!

    Ad "Wenn es nichts gibt, das aus dem Nichts entstehen kann, dann gehört auch dieser Gott dazu.": Aus dem Nichts kann nur Gott, den der hl. Thomas von Aquin hier meint, etwas erschaffen. Also kann Gott als Ursache dessen, was er aus dem Nichts erschaffen kann, rein logisch nicht selbst zu diesem Nichts gehören, nein, dann ist ER erst recht der wahrhaft Seiende, das Sein selbst (siehe Seinsprinzip).

    Ad "Das Gott jünger als die Entstehung der Welt ist, da er aus der agyptischen Götterwelt entnommen wurde, kann man nachlesen.": Wo haben Sie denn das her? Wenn Gott die Ursache der Entstehung der Welt ist, dann wäre er von der Logik her, sogar älter und nicht jünger. Aber Sie meinen bestimmt nicht denselben Gott wie der hl. Thomas von Aquin, welcher der grösste Philosoph aller Zeiten und Kirchenlehrer der röm.-kath. Kirche ist. Unser Gott kommt von nirgendwo her und existiert raum- und zeitlos auch ohne Sie, er hat Sie und uns aus reiner Liebe geschaffen. Geben Sie's doch zu: Sie kennen IHN ja gar nicht.

    Ad "Da die Erde keine Scheibe ist, sondern eine Kugel, wird sicherlich auch die Welt keinen Rand haben und die Zeit keinen Anfang.": Diese Schlussfolgerung ist geradezu ein Paradebeispiel von einem Trugschluss vom Typ "Sophisma accidentis", das heißt ein Trugschluss durch Verwechslung von Zufälligem und Wesentlichem. Übrigens: Raum und Zeit sind ebenso Geschöpfe wie auch das Universum selbst. Der Urknall kann zwar die Ursache der Entstehung des einen Weltalls, das wir kennen, sein, dennoch hat der Urknall selbst wiederum eine Ursache, nämlich Gott, sonst wäre ja der Urknall irrtümlich selbst ein Gott.

    Ad "Im Verhältnis zum Immer ist unsere Lebenszeit verdammt kurz. Und nur in dieser kurzen Zeit kann man tief und extrem weit denken. Die Entfernungen, die man durch das Denken zurücklegen kann sind unglaublich. Das hat weniger mit dem Gott zu tun, als vielmehr mit Religion.": Sie vergessen, dass der Mensch ein Abbild Gottes ist und dass der Mensch sowohl einen Leib hat, der in Raum und Zeit beheimatet ist, aber auch einen Geist, der außerhalb von Raum und Zeit ist oder sein kann. Die Denkfähigkeit des Menschen ist gerade deshalb nicht unglaublich sondern klar durch die Vernunft erkennbar. Beides, die Denkfähigkeit und die Vernunft, gehören zum Wesen des Menschen und sind keine Akzidenzien.

    Ad "Möge die Welt der Zukunft zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Menschen so beschränkt gedacht haben wie T.v.Aquin!": Was meinen Sie mit der "Welt der Zukunft" und was mit "beschränkt"? Ist die "Welt der Zukunft" eine Person? Wie sonst könnte sie etwas Derartiges zur Kenntnis nehmen, als dass die Menschen nicht alle so beschränkt gedacht haben. Nun ja, das ginge ja noch. Da Sie ja auch ein Mensch sind, wird Sie die Beschränktheit des menschlichen Denkens eher treffen als den hl. Thomas von Aquin, der grösste Philosoph aller Zeiten und Kirchenlehrer der röm.-kath. Kirche. Aber dass einer sich über den grössten Philosophen aller Zeiten stellt, das lässt ihn in der Tat groß werden, aber leider nur relativ kurz, nämlich, solange er ihn nicht besser kennt.

    Deshalb wünsche ich Ihnen viel Glück und ein vertieftes Studium der aristotelisch-thomistischen Philosophie (was auf Deutsch heißt: Liebe zur Weisheit).

  • invité le 9/12/2001

    Zu den Gottesbeweisen des T. v. Aquin.

    Wenn es nichts gibt, das aus dem Nichts entstehen kann, dann gehört auch dieser Gott dazu.

    Das Gott jünger als die Entstehung der Welt ist, da er aus der agyptischen Götterwelt entnommen wurde, kann man nachlesen.

    Da die Erde keine Scheibe ist, sondern eine Kugel, wird sicherlich auch die Welt keinen Rand haben und die Zeit keinen Anfang.

    Im Verhältnis zum Immer ist unsere Lebenszeit verdammt kurz. Und nur in dieser kurzen Zeit kann man tief und extrem weit denken. Die Entfernungen, die man durch das Denken zurücklegen kann sind unglaublich. Das hat weniger mit dem Gott zu tun, als vielmehr mit Religion.
    Möge die Welt der Zukunft zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Menschen so beschränkt gedacht haben wie T.v.Aquin!

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