Simmels Geldtheorie und dessen Rezeption in der Gegenwart


Trabajo de Seminario, 1998

33 Páginas, Calificación: 1.0


Extracto


VORWORT

GEORG SIMMEL war ein grosser Mann seiner Zeit, der noch heute mit seinen Studien und Arbeiten die Lehrenden und Studierenden beschäftigt. Sein Verständnis des Verhältnisses von Philosophie und Soziologie können wir am Beispiel seines 1900 erstmals publizierten Werks „ Philosophie des Gel des “ nachlesen und studieren.

Wenn auch Simmel sich schon in den neunziger Jahren mit den Problemen der Geldwirtschaft und des Geldverkehrs auseinandersetzte hat und die da- mit zusammenhängenden Probleme recherchierte, so vertiefte er seine Stu- die, indem er die Reflexionen dieser Problematik untersuchte und analysier- te, erst Ende der Neunziger. Er liess das Geld in mehreren seiner Arbeiten und Essays zum Hauptthema werden, die auch alle kurz hintereinander ver- öffentlicht wurden: < Das Geld in der modernen Kultur > (1896), < Die Be- deutung des Geldes für das Tempo des Lebens > (1897) und < Zur Philoso- phie der Arbeit > (1899). All diese Aufsätze sind unverändert in das Werk < Philosophie des Geldes > (1900) eingegangen.

Sicher wurde der Titel seines Essays nicht von ihm zufällig oder aus einer Laune heraus gewählt. Wenn es auch anfangs schwierig ist, dieses nachvollziehen zu können, so glaube ich, dass der Titel für sich spricht und dass zu erreichen vermag, für das Simmel ihn auswählte. Dieses zentrale soziologische Buch Simmels trägt den Begriff < Philosophie > sicher auch aus dem Grund, weil damit im Wissenschaftsgefüge des ausgehenden 19. Jahrhunderts mehr Aufmerksamkeit zu erhalten war.

Doch Simmels grosse Interesse an der Geldwirtschaft und die damit zu- sammenhängenden Probleme (seiner Zeit) sind auf seine eigenen Erfahrun- gen basiert und gestützt, die er als Städter erfuhr und die sein Leben prägten und nicht weniger beeinflussten. Simmel hatte in die schon zu seiner Zeit grosse Stadt Berlin, einen direkten Einblick und schrieb über „[…] den en- gen wechselseitigen Zusammenhang der Geldwirtschaft mit dem Anwachsen der Grossstädte.“ 1

Doch dieses soll nicht alleiniger Grund für die Titelwahl sein. Für ihn stand fest, dass er bei der Behandlung, Forschung und Untersuchung für seine Studie und bei der Bedeutung des Geldes für seine Prozesse gesellschaftlicher Differenzierung über die von ihm gesetzte Grenze der Soziologie, hinausgehen wird. Er vertrat die Ansicht, dass die Soziologie, wie jede andere Wissenschaft, „[…] an zwei Grenzen in Philosophieüber […]“ 2 geht. Simmel beschreibt diese Grenzen wie folgt:

„Einmal bei anthropologischen oder psychologischen Grundannahmen [ und z]um anderen dann, wenn die Soziologie bei umfangreichen Deutungsversu- chen zu Spekulationen gelangt - etwa zum Verständnis von Individuum und Gesellschaft -, die über die empirisch gesicherten Kenntnisse hinausgehen.“ 3

Simmel war sich von Beginn an bewusst, dass er beide Grenzen zu brechen und zu übertreten hatte, um nicht nur an der Oberfläche zu bleiben, sondern auch die Hintergründe zu finden (zu verstehen). Seiner Ansicht nach, lagen

„[…] die Ursachen für das wirtschaftliche Leben […] nicht nur in wirtschaft- lichen Formen wie der Gesellschaft […], sondern sie sind auch Ergebnis tie- ferer Wertungen und psychologischer und metaphysischer Voraussetzun- gen.“ 4

An dieser Stelle begann Simmel dann auch seine Studie und untersuchte die psychologischen und anthropologischen Grundannahmen. Er stellte eine Reihe von Theorien auf, die er anhand seiner Untersuchungen und erlangten Ergebnisse bzw. Ansichten präzisierte und unterlegte. Unter anderem entwi- ckelt er auch seine wertpsychologische Theorie, „ money makes the world go round.5 die er in erste Linie basierend auf die Geldwirtschaft erstellte, aber dabei nicht die immateriellen Austauschprozesse ausser Acht liess. Für ihn war klar, dass das Wertgefühl nicht nur die ökologischen Austauschprozes- se, sondern auch die nichtökologischen (immateriellen) beinhaltet.

EINLEITUNG

Sollten die Klassiker die Soziologie oftmals staubig und trocken sein, die Literatur schwer und mühsam lesbar und nicht weniger selten auf anhieb verständlich, so kann ich nur behaupten, dass dies nicht so zu sein hat. Unter den Klassikern, zu dem unter anderem auch Max Weber gehört, suchte ich mir Herrn Georg Simmel aus, nicht da ich ihn als den besseren zu bezeich- nen glaube, sondern vielmehr da seine Studien, Analysen, Thesen und As- pekte beeindrucken. Er ist meines Erachtens ein grosser Soziologie, dessen Aufsätze und Arbeiten beeindruckend und spannend in ihrer Thematik und Darstellung sind. Ich hatte durch diese Arbeit einen, wenn auch nur kleinen Einblick, in die Bücher, die von Simmel oder über ihn sind. In seiner Arbeit und Studie über das Geld und die Geldwirtschaft, kam er zu beeindrucken- den Ergebnissen, mit denen ich mich in dieser Arbeit, auseinandersetzten möchte.

Meine Arbeit stelle ich unter den Aspekt, inwieweit Simmel mit seiner Ana- lyse und seinen Thesen, die er vor rund hundert Jahre aufgestellt hat, durch seine Forschung und Untersuchung zu dieser Thematik kam und in wieweit sie bezug auf die Gegenwart nehmen. So versuche ich darzustellen, inwie- weit Simmels Geldtheorie und Vorhersagen auf Heute zustimmen. Und setzte diese Arbeit unter der Überschrift „ Simmels Geldtheorie und dessen Rezeption in der Gegenwart.

Um meine Vorgehensweise nachvollziehen zu können, werde ich im fol- genden Abschnitt diese näher erläutern und präzisieren. Damit erst einmal Zugang in die Thematik gefunden wird, beginne ich vorab mit einer Einfüh- rung in die Studie Simmels. Es ist sehr wichtig, dass schon zu Beginn die Bedeutung des Geldes klar wird, um auch die starke Position und Rolle, die von ihm ausgeht, nachzuvollziehen. Nur wenn der Einfluss, der von dem Geld und der Geldwirtschaft ausgeht, verstanden ist, sind die, durch die Entwicklung mit sich gekommenen Veränderungen einzuordnen. Ich möch- te versuchen, diese Veränderungen darzustellen und dabei die positi- ven wie auch negativen Folgeerscheinungen zu präzisieren. Simmel spricht von einer sogenannten Schattenseite, die vom Geld ausgeht. Bei dieser Ar- beit bin ich immer wieder auf wichtige Begrifflichkeiten gestossen, die ich als wichtig empfinde und aufzugreifen versuche. Durch das Geld ist den (uns) Menschen neue Möglichkeiten geboten, die zur Erfüllung von Wün- schen, Träumen und das Erreichen von Zielen ermöglichen. Diese neuen Möglichkeiten bringen Veränderungen mit sich, die Einfluss auf das beruf- liche, private wie auch soziale Gebiet nehmen. Simmels Interesse beziehen sich auch auf die Phänomenologie alltäglicher Erscheinungen. Es geht hier um die Beschreibung der Wirkungen der Geldwirtschaft auf das alltägliche Verhalten und Leben, „[…] auf das Lebensgefühl der Individuen, die Ver- kettung ihrer Schicksale, auf die objektive Kultur […].“ 6 Simmel hält an der Registratur sozialer Tatsachen fest, „[…] die sich […] ebenso zwanglos wie zwangsläufig zu einer zentralen Erfahrung bündeln lassen: der Entfrem- dung.7 Nach Simmel kommt es durch die stetig steigende Bedeutung (Ein- fluss) des Geldes zu einem Entfremdungsprozess, den er auch „ Differenzie- rungs-Prozess“ nennt. Durch ihn kommt es zu einer Anonymität in den So- zialbeziehungen. Simmel verwendet in seiner Studie Begriffe wie < Preis- Leistungsverhältnis > und < Arbeitsteilung >, deren Basis und Gründung er in der Historie des Geldes zu finden glaubt.

So versuche ich in dieser Arbeit analytisch vorzugehen und die Bedeutung und Wichtigkeit des Geldes darzustellen. Meine Absicht ist feststellen zu können, inwieweit Simmels Geldtheorie auf die Gegenwart anwendbar ist.

Bevor ich den Inhalt Simmels Studie darstelle, versuche ich erst einmal einen Überblick zu vermitteln, den ich als eine Einführung in diese Thematik bezeichnen möchte.

Simmel beschäftigte sich mit einem breiten Spektrum, was schon an seinem weit gefecherten akademischen Vorlesungen erkennbar wird. Er setzte sich im Laufe seines Lebens mit den „Fragen der Soziologie und Ethik, Probleme der Sozialpsychologie und mo- dernen Kultur, Die Geschichte der Philosophie, insbesondere der des 19. Jahrhundert, […]“ 8

auseinander. Doch die herausragende Problematik, mit der sich Simmel ver- stärkt befasst hat - in den Jahren vor der Jahrhundertwende - war das Geld und die Geldwirtschaft. Er zeigte grosses Engagement und Interesse die „[…] Frage nach dem Geld, der Geldwirtschaft und ihrem Einfluss auf das moderne Leben und die Kultur […]“ 9 zu untersuchen. In der Studie zu die- sem Thema aus dem Jahr 1889, hat sich Simmel in seinem Essay > Psycho- logie des Geldes < einen Namen geschaffen. Er kam damals zu dem Ergeb- nis, „[…] dass das Geld <das absolut Objektive> sei, an dem alles Persön- liche endet.10 Für ihn war dies die Begründung, weshalb das Geld auch nicht über eine Geschichte verfügt, oder wenigstens in dem Sinne,

„[…] wie sie jedem anderen Besitzstück für unser Gefühl den verschiedens- ten, positiven und negativen, oft durch nichts auszuwägenden Wert verleiht, die Vorstellung, dass an einem bestimmten Gelde <Blut klebt <oder> ein

Fluch haftet> ist eine sentimentale Projizierung oder Berechnung und mit wachsendem Geldverkehr notwendigerweise immer seltener werdend.“ 11

1900 erscheint das Buch > Philosophie des Geldes <, an dem Simmel lange Zeit gearbeitet hatte. Es ist das Jahr,

„[...] wo Feud die Traumdeutung, Deniker Die Rassen und Völker der Erde und Mach die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen publiziert, wo Schnitzlers Reigen und Heinrich Manns Im Schlaraffenland veröffentlicht werden.“ 12

Ein Freund Simmels, Karl Joöl, war davon überzeugt, dass dieses Werk neben all die anderen Veröffentlichungen, Entdeckungen und Kundgebungen, „den Nerv der Zeit Getroffen“ 14 hat.

„Denn in diesem Zeitalter der Procente und Stückzahlen, der Grade und Nummern, der Majoritäten, der Paragraphen, der Minuten, der Waagen und Messer entwerfe die Philosophie des Geldes ein Gesamtbild moderner Kultur unter dem Zeichen des Geldes. [Jung setzt fort, dass] [d]ieses Buch, das nur in dieser Zeit und nur in Berlin geschrieben werden (konnte), erlauschte mit feinstem Ohr den innersten Ton modernen Lebens aus dem Stimmengewirr des grossen Markts [...].“ 15

An dieser Stelle wird die gewaltige Rolle, wie Jung es ausdrückt, deutlich. Es geht hier aber nicht um jene Rolle, die das Geld schafft, sondern viel- mehr um die, die es in der Gesellschaft spielt. Dieses Werk Simmels, sollte aber weniger als

„[...] ein philosophischer Betrag zu[r] ökonomischen Frage- und Problemstellung [verstanden werden, sondern] als eine (kryptische) Theorie der Moderne [zu begrei- fen sein].“ 16

Simmel selbst weist in seinem Vorwort darauf hin, dass sein Essay nicht als irgendein philosophischer Beitrag zu einer nationalökonomischen Frage diene, sondern sei als ökonomische Wissenschaft zu verstehen, wenn es denn überhaupt eine Philosophie hierzu gibt. Es geht ihm in erster Linie um den historischen Materialismus - sein Ziel war es, das wirtschaftliche Leben in die geistliche Kultur einzubeziehen. Hierbei stiess Simmel aber auf Kritik und wurde als „ Geldapologeten17 bezeichnet. Doch dieses stimmt so nicht, wenn Simmel sich auch in erster Linie nur mit dem groben Erscheinungs- bild auseinandersetzte und auch an der Oberfläche blieb, Jung benutzt hier den Begriff „ Oberflächenerscheinungen “, so lässt er die alltäglichen Um- gangsformen nicht ausser acht.

Man kann davon ausgehen, dass der Grund für Simmels grosse Begeiste- rung und Interesse an der Geldwirtschaft und mit den damit verbundenen Problemen, seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen sind, mit den er als Städter unmittelbar konfrontiert wurde. So erhielt er durch das Aufwach- sen in der Grossstadt Berlin einen Einblick und wurde Zeuge des rapiden Wachstums der neunziger Jahre.*1 Geprägt und geleitet aus jener Zeit, ent- nahm er wohl auch die Basis seines Essays < Die Grossstädte und das Geis- tesleben > (1903). In diesem Werk setzt er sich intensiv mit der Philosophie des Geldes und dessen Zusammensetzung auseinander. Kritiker seiner Zeit beurteilten dieses Werk als eine „[…] gedrängte Zusammenfassung wesent- licher Einsichten […].“ 18 Nach Simmel ist der exponentielle Wachstum der Grossstädte, der schon immer von der Geldwirtschaft getragen wurde, ab- hängig mit der Ausweitung der Verstandesherrschaft. Er schreibt hierzu:

„[die] Geldwirtschaft […] und Verstandesherrschaft […] stehen im tiefsten Zusammenhänge. Jenen ist gemeinsam die reine Sachlichkeit in der Behandlung von Menschen und Dingen, in der sich die formale Gerechtigkeit oft mit rücksichtsloser Härte paart.“ 19

Die Bedeutung des Geldes ist im Laufe der Zeit zunehmend geworden und so sind wir längst in eine Zeit gekommen (an einem Zeitpunkt angekommen), indem das Geld unverzichtbar geworden ist.

Simmel spricht an dieser Stelle von einem Wandel auf ökologischer wie sozialer Ebene, der auf die Geldwirtschaft und seiner stetig steigenden Bedeutung zurückzuführen ist. Er entwickelt die These,

„[…] dass der Wert eines Objekts in dem Maße steigt, in dem es für das Sub- jekt schwieriger wird, es zu erreichen. Erst wenn ein Hindernis oder eine Schwierigkeit zur Erlangung des Objekts überwunden werden muss, wird dieses für uns wertvoll.“ 20

Dies bedeutet nach Simmel, dass ein Objekt für den Menschen erst dann als wertvoll bezeichnen wird, wenn dieses begehrt und mit irgendwelchen Wünschen und Träumen in Verbindung gebracht ist. Somit kommt einer Sache erst Wert zu, insofern ein Subjekt (Mensch) es als wertvoll bezeich- net.

„[…] In welchen empirischen oder transzendentalen Sinne man auch von >Dingen< im Unterschied vom Subjekte sprechen möge - eine >Eigen- schaft< ihrer ist der Wert in keinem Fall, sondern ein im Subjekt verbleiben- des Urteil über sie.“ 21

Daraus lässt sich schliessen, dass „ Wertschätzung und Wertgrösse [ … ] wie- derum abhängig vom Grund der Begehrung des Subjekts [sind].22 Simmel wendet in diesem Zusammenhang den Begriff < Distanz > an, den er wie folgt präzisiert: „ Je grösser die Schwierigkeit, d.h. je grösser die Distanz ist, um so grösser ist sein Wert für das bewertende Subjekt.23 Doch diese Dis- tanz muss berechenbar und überschaubar sein (sie darf nicht unendlich oder unüberbrückbar erscheinen), da sonst der Mensch davon ablässt es, es besit- zen zu wollen.

Simmel geht bei dem Menschen von einem kalkulierten Verhalten aus. Der Mensch (das Subjekt) muss einige Hindernisse, Mühen und Schwierigkeiten bewältigten (Simmel spricht hier auch von Opfer bringen), um das begehrte Objekt zu erhalten. Sind diese Anforderungen bzw. die Eigenleistung höher als der Nutzen aus dem Objekt, ist der Mensch (das Subjekt) nicht bereit dieses zu leisten. Nach Simmel ergibt sich aus dieser Überlegung das < Preis-Leistungsverhältnis >. Es liegt also im Interesse des Menschen, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Investition und dem Erwerb vor- handen ist. Simmel entwickelt seine Theorie zwar in erste Linie auf die Geldwirtschaft bezogen, lässt aber die Bedeutung von immateriellen Werten nicht ausser Acht. Er entwickelt seine Theorie weiter, indem er behauptet, dass sich das Geld zu einem < Wertmassstarb > entwickelte, was es zu einem Medium, in welchem die Tauschakte vollzogen wird, machte.

Für Simmel steht fest, dass das Medium, in dem der Verstand seine Berechnungen und Kalkulationen anstellt, das Geld sei. Er setzt fort,

„[...] indem das Geld alle Mannigfaltigkeiten der Dinge gleichmässig aufwiegt, alle qualitativen Unterschiede zwischen ihnen durch Unterschiede des Wieviel ausdrückt, indem das Geld, mit seiner Farblosigkeit und Indifferenz, sich zum Generalnenner aller Werte aufwirft, wird es der fürchterlichste Nivellierter, es höhlt den Kern der Dinge, ihre Eigenart, ihren spezifischen Wert, ihre Unvergleichbarkeit rettungslos aus.“ 24

Dies bedeutet aber auch, dass das Geld nicht beschränkt nur auf das wirt- schaftliche Leben ist, sondern erfasst auch jegliche Lebenseinstellung, Werthaltung wie auch die Interaktion. Simmel geht so gar an dieser Stelle weiter und behauptet, dass das Geld das Tempo des Lebens bestimmt. Die Bedeutung und Wichtigkeit des Geldes ist sicher unumstritten und den- noch darf man nicht vergessen, dass es an sich keinen Wert hat - kein wert- voller Gegenstand ist, da es seinen Wert nur durch seine Funktion erhält. Das Geld ist ein Hilfsmittel, mit dem man den Wert einzelner Produkte und Gegenstände festlegen und genau gegeneinander abwägen kann. Simmel schreibt hierzu: „[…] mit der Hilfe des Geldes können wir den Wert des Objekts in jede beliebige Form giessen, während er vorher in diese eine gebrannt war […].“ 25 Mit anderen Worten heisst das, dass die Menschen (wir), „[…] mit dem Gelde in der Tasche [ … ] frei [sind] […].“ 26 Der Mensch war ohne das Zahlungsmittel (Geld) gebunden und abhängig von dem Gegenstand, den er als Gegenwert erhielt. Seine Konservierung und Fruktifizierung machte ihn abhängig. Damit hat das Geld grossen Einfluss auf unserer Entwicklung genommen und sein Wandel steht für sich. Korte fasste dies in einem, meines Erachtens sehr treffenden Satz, zusammen, dass das Geld „[…] den Wandel von der mittelalterlichen Naturalwirtschaft zu einem kapitalistischen Produktionssystem […]“ ermöglichte. 27

Durch die Bedeutung, nahm natürlich auch der Einfluss zu, den das Geld in der Gesellschaft und somit in unserem Leben spielt.

Simmel liess die gegenwärtige Zeit bei seinen Untersuchungen nicht unbe- rücksichtigt, es ging ihm ebenso um die Gegensätze zwischen der neuen Zeit und dem Mittelalter. Für ihm stand fest, dass im Vergleich, die Basis zum Verständnis liegt, denn um diesen Gegensatz - die Entwicklung des Geldes - begreiflich zu machen, sollte man mit den Untersuchungen bzw. Vergleichen beginnen. Simmel sagt hierzu:

„[…] im Mittelalter findet sich der Mensch in bindender Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oder zu einem Landbesitz, zum Feudalverband oder zur Korporation […] seine Persönlichkeit war geschmolzen in sachliche oder soziale Interessenkreise, und die letzteren wiederum empfingen ihren Charakter von den Personen, die sie unmittelbar trugen […].“ 28

Dieses bedeutet, dass der Mensch in früherer Zeit in eine feste Bindung ein- gegliedert wurde und somit immer Angehöriger einer bestimmten Gruppe war. Doch dieses hat sich nach Simmel in der modernen (heutigen) Zeit geändert. Der Mensch ist durch Modernisierung, der immer fortschreitenden Technologie und nicht zuletzt durch das Geld flexibel geworden. Hier spricht Simmel von den gesellschaftlichen Veränderungen - Veränderungen durch das Geld. Für ihn steht fest, dass der moderne Mensch unserer Zeit neuen Werten nacheifert und sich zum Ziel gesetzt hat. Die Schwerpunkte sind längst nicht mehr dort anzusiedeln, wo sie bei unseren Grosseltern zu finden sind. Simmel spricht von einer Einheitlichkeit, die dem Menschen ihre Selbständigkeit bietet, wodurch jedoch ihre Persönlichkeit auf sich ge- stellt und in der Gemeinschaft unterzugehen wagt. So mag es für Simmel die Konsequenz sein, dass die Objektivierung, wie er es nennt, immer stär- ker in den Vordergrund kommt, und damit die Subjektivierung (die Persön- lichkeit) weicht.

Durch diesen starken Einfluss auf die Gesellschaft, bringt das Geld auch Veränderungen mit sich. Diese sind aber nicht nur auf den ökonomischen Bereich beschränkt, sondern betreffen auch, wie schon erwähnt, das unökonomischen bzw. immateriellen Gebiet.

So setzt der Mensch neue Werte, Massstäbe und sucht nach neuen Inhalten in seinem Leben. Den sachlichen Lebensinhalten wurden unvergleichbare Objektivität verliehen. Das hatte zur Folge, dass die Rolle des Menschen eine andere geworden ist, im Vergleich zu der damaligen Zeit. Die Person besitzt nicht mehr die alleinige Macht, sie ist zum Teil geworden. Der Mensch ist fortan nur noch ein Glied in der Kette - ein Glied in der Gesell- schaft. In Bereichen der Technik, Organisation, sowie in den Berufen „[…] gelangen mehr und mehr die eigenen Gesetze der Dinge zur Herrschaft und befreien sie von der Färbung durch Einzelpersönlichkei- ten […].“ 29 Sowie es auch die Menschen durch ihre Technik mit der Natur taten und heute noch tun. Sie passen diese ihren Angewohnheiten, Wün- schen und Bedürfnissen an und gehen dabei nicht weniger nach ihren Vor- teilen und verändern das ursprüngliche Bild der Natur. Während man im Mittelalter die bindende Zugehörigkeit fand, so erkennt man in der Neuzeit, dass das Subjekt und Objekt gegeneinander verselbständigt wurde. Ziel der neuen Gesellschaft war es, dass jeder sich unabhängig und dadurch selb- ständig und frei entwickeln kann nach seinen eigenen Maßstäben und Fä- higkeiten. Simmel benutzt in diesem Zusammenhang den Begriff < Differen- zierungs-Prozess >.

Das Geld bietet uns ein breites Feld von Möglichkeiten, die wir uns so erfüllen können.

Das Geld wird zum Zahlungsmittel und sein Besitz zur Notwendigkeit. Der Mensch strebt es durch seine Tätigkeit an. Doch, und dieser muss unter- schieden werden, beim Ziel Geld zu erhalten (verdienen), handelt es sich nicht um ein sogenanntes < konstantes > Ziel. Während das Ziel nach Geld zu streben ständig präsent und wie Simmel schreibt „[…] in jedem Augen- blick prinzipell möglich […]“ 30 ist, sind konstante Ziele zeitabhängig. Sie werden nicht zu jeder Zeit gewünscht oder gar angestrebt. Er schreibt wei- ter,

„[…] indem das Geld immer mehr zum absolut zureichenden Ausdrücke und Äquivalent aller Werte wird, erhebt es sich in ganz abstrakter Höhe über die ganze weite Mannigfaltigkeit der Objekte, es wird zu dem Zentrum, in dem die entgegengesetztesten, fremdesten, fernsten Dinge ihr gemeinsames finden und sich berühren; damit gewährt tatsächlich auch das Geld jene Erhebung über das Einzelne, jenes Zutrauen in seine Allmacht wie in die eines höchsten Prinzips, uns dieses Einzelne und Niedrigere in jedem Augenblicke gewäh- ren, sich gleichsam wieder in dieses umsetzen zu können […].“ 31

Hier wird über die Bedeutung des Geldes in der Gesellschaft gesprochen. Seine Auswirkung und Position. Das Geld bewirkt in uns ein reines Gefühl von Besitz.

Neben der Erleichterung, die wir durch das Geld erfahren, bringt es auch Unannehmlichkeiten mit sich, die nicht zu leugnen sind.

Das Geld wirft nach Simmel auch seine Schatten über „unsere“ Gesell- schaft. Wenn es auch nützt, unsere Bedürfnisse, Wünsche, Träume und Zie- le zu realisieren und zu befriedigen, so ist das Geld doch auch „gemein“. Das Geld ist ein Äquivalent für alles. Doch Simmel spricht an dieser Stelle von der Ausnahme, das Individuelle, welches er als vornehm bezeichnet. Während das Höchste herabgesetzt werden kann, so kann das Niedrigste nie heraufgesetzt werden. So verliert vieles an eigenem Wert. Denn „[…] durch diesen Charakter, [ … ] den das Geld immer mehr annehmen muss, je mehr Dinge er aufweist, [ … ] verliert es seine frühere Bedeutung […].“ 32 Simmel präzisiert dies anhand von Beispiele. Im siebten Jahrhundert wurde die Geldbusse bzw. Kirchenbusse durch Geld ersetzt. Den Menschen wur- den ihre Sünden vergeben, indem sie einen bestimmten Betrag zahlten, der von der Kirche festgelegt wurde. Aus dem Religionsunterricht wissen wir noch, dass Luther einer jener war, der sich mit seinen Thesen gegen diese Handhabung einsetzte. In unseren modernen Rechtsprechung, wird die Geldstrafe nur noch für relativ leichte Vergehen verhängt, wie Falschparken oder Missachtung von Geschwindigkeitsbegrenzung. Dies ist aber nicht als Zeichen gegen, sondern für die wachsende Bedeutung des Geldes zu verste- hen. In der heutigen (modernen) Zeit wächst die Bedeutung und damit die Stellung des Geldes kontinuierlich. Im Gegensatz zum Mittelalter, ist mit Geld fast alles erreichbar und sicher alles käuflich. Umso mehr ist die Zeit dadurch farb-, charakter- und musterlos geworden. Es ist Mittel zum Zweck, denn durch seinen Besitz kann man vieles erwerben und sich erfüllen. Doch es ist nicht zu vergessen, das es nur ein Glied ist, welches den Zweck erfüllt, Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Das Geld hat sich im Laufe der Zeit eine feste und gesicherte Position und Rolle in der Gesellschaft verschafft.

„[…] kein Element […] als das Geld, niemals ist ein Objekt, das nur als Mit- tel wert hat, mit solcher Energie, solcher Vollständigkeit und solchem Erfol- ge für dem Gesamtbestand des Lebens zu einzelnen […] ausgewachsen […].“ 33

Die zentrale Stellung des Geldes wächst mit dem ständig breiter werdenden Feld von Produkten, die man mit ihm erreichen kann. Mit dieser Annähe- rung und der Erleichterung an alles Wünschenswerte herankommen zu kön- nen, wächst auch die Sehnsucht nach diesem. So wächst die Sehnsucht und Leidenschaft, nicht nach dem Fernen oder Versagten, sondern nach dem Nichtbesitzenden. Die Instanz Geld wird zum unbedingten Ziel des moder- nen Menschens. Simmel spricht von „[…] dem im Gelde das unabstellbare Rad gegeben ist, dass die Maschine des Lebens [ … ] macht […].“ 34

Es wird deutlich, dass sich Simmel bei seiner Studie die Gegenwart wie Vergangenheit bezieht, dabei aber keinesfalls die Zukunft der Entwicklung des Geldes ausser Acht lässt. In seinem Essay < Philosophie des Geldes > schreibt er auch über seine Zukunftsprognose, in der er die Folgen - positiv wie negativ - darzustellen versucht. Hier zeigt Simmel deutlich wie sehr er sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat.

So schreibt Simmel beispielsweise, dass der Höhepunkt dieser modernen Entwicklung die Aktiengesellschaft ist. Hier hat der einzelne Aktionär (In- vestor) keinen Einfluss mehr. Er ist nicht mit seiner Person (direkt), sondern mit seiner Geldsumme (indirekt) beteiligt. Damit hat er weder Mitsprache- recht noch kann er Entscheidungen beeinflussen oder gar treffen. Durch den zur Verfügung gestellten Betrag (die Geldsumme), wird er an dem Gewinn beteiligt. An dieser Stelle handeln also die Verantwortlichen für ihn und er tritt in den Hintergrund. Simmel ist davon überzeugt, dass diese Unpersön- lichkeit und Farblosigkeit, die dem Geld eigen ist, immer mehr ansteigen wird. Durch diese immer stärker an Bedeutung gewinnende Instanz Geld, löst sich die Gemeinschaft auf und es entstehen Gruppen, deren „Getrennt- heit“ stark betont ist und durch das Geld in Beziehung zueinander stehen. Hier erfüllt das Geld also die Funktion der Überbrückung der einzelnen Gruppen. Dieses war im Mittelalter undenkbar, dass das Geld (der Besitz) mit dem Eigentümer (Besitzer) trotz der Entfernung miteinander vereint war. Dieses ist allein durch das Geld möglich geworden. Simmel schreibt hierzu,

„[…] da[ss] und die bisher einzige Möglichkeit einer Vereinigung unter abso- luter Reserve aller Persönlichkeiten und Spezifischen gelehrt hat - eine Eini- gungsform, die uns heute vollkommen selbstverständlich ist, aber eine der ungeheuersten Wandlungen und Fortschritte in der Kultur darstellt […].“ 35

Doch durch diese Wichtigkeit, die das Geld in unserer Gesellschaft gewon- nen hat, ergeben sich auch Nachteile. Das Geld, welches oftmals ein (der) Grund für Klage, Kriminalität und Streit ist, wird in seiner Wirklichkeit und Stellung in der Gesellschaft kritisiert. Doch seine Notwendigkeit, konkrete Werte für das Geld zu erhalten, verleiht ihm seine starke Bedeutung - und macht es unverzichtbar. Dadurch erfahren wir die absolute Abhängigkeit unserer modernen Gesellschaft. Des Geldes Existenz ist von den Interessen der Menschen abhängig, da es lebensnotwendig und damit unerlässlich ge- worden ist.

Das Geld übernimmt die Teilung von Produkten und dient somit indirekt als Tauschmittel. Simmel gelangt über den Wert des Geldes zum Tausch da- durch,

„[…] dass er das gesamte Wirtschaften auf Tauschbeziehungen gründet. Die Produktion spielt für ihn nur eine untergeordnete Rolle, Wert und Tausch hbedingen sich wechselseitigV und die Wirtschaft selbst stellt einen hSpezialfall der allgemeinen Lebensform des TauschesV dar, da hder Tausch die Quelle ökonomischer Werte istV. Das Wertmass und mithin das Medium, in dem Tauschakte vollzogen werden, ist für Simmel das Geld.“ 36

Somit liegt im Geld „[…] der Wert der Dinge, als ihre wirtschaftliche Wechselwirkung verstanden [wird und ihren] reinsten Ausdruck und Gipfel gefunden [hat].“ 37

Es wirkt bindend zwischen den (uns) Menschen. Die Arbeit wird auf viele Einzelne verteilt und am Ende zählt das gemeinsam erbrachte Ergebnis. Daraus lässt sich schliessen, dass es die Arbeitsteilung fördert, denn nur die Einzelleistung ist in Geld aufzuwiegen. Durch den Wandel des Geldes, wird die Arbeitsteilung erleichtert und damit trägt es zu einer gesteigerten sozia- len Differenzierung bei. Korte ist der Auffassung, dass durch

„[…] [d]ie Erleichterung der Arbeitsteilung durch die Geldwirtschaft, ebenso wie die Geldwirtschaft selbst haben aber auch Folgen für die Sozialbeziehun- gen.“ 38

So nehmen auf der einen Seite die Kontakte zwischen den Menschen zu, aber auch ihre Abhängigkeit von einander. So werden die Sozialbeziehun- gen, die durch die Befriedigung von Bedürfnissen, Wünschen und Zielen entstehen immer unpersönlicher, da das Geld eine Anonymität in diesen Sozialbeziehungen schafft.

Wenn ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Folgen eingehe, so sollte man die positiven Folgen, die durch das Geld entstanden sind nicht vernachlässigen. Mit der Einführung des Geldes wurde die Garantie gewähr- leistet, dass man sich aus persönliche Verpflichtungen mit Geld freikaufen konnte. Das heisst mit anderen Worten, dass jene Personen, die über das Mittel Geld verfügen, andere Personen bezahlen können, die Arbeiten, Pflichten und Aufgaben erfüllen, die die Person nicht selbst erledigen möch- te bzw. kann. Eine weitere Folgeerscheinung ist die Befreiung der Hörigen und Leibeigenen. Diese verschiedenen Dienstleistungen wurden durch das Geld langsam umgewandelt. Erst wurden sie beschränkt, dann fixiert und schliesslich in Geldabgabe umgewandelt. Die Einführung der Geldabgabe für erbrachte Leistung, befreite die Menschen aus ihren Fesselungen und Assoziationen. Fortan gab es keine Anerkennung mehr für das unpersönli- che Ergebnis ihrer Arbeit. Geld vermittelt zwar auf der einen Seite Bindung und Abhängigkeit, doch auf der anderen Seite auch Befreiung.

Für Simmel stand in seiner Studie über das Geld auch das Verhältnis zwi- schen der Persönlichkeit und ihrem Besitz im Vordergrund. In seiner Arbeit findet man deutliche Zusammenhänge zwischen dem alltäglichen Leben und der modernen Geldwirtschaft. Simmels Hauptthese basiert stark auf seinen Studienergebnissen < Über sociale Differernzierung >, die besagt,

„ […] dass nämlich mit wachsender Differenzierung und immer komplexen Wechselwirkungsprozessen die Abhängigkeit von einer fixen Gruppe zugunsten vielfältiger, nur relativer Abhängigkeiten schwindet, damit aber die individuelle Freiheit wächst.“ 39

Als Beispiele für diese Differenzierung (Entfremdungsprozess) zählt Simmel die fortgeschrittene Arbeitsteilung und immer moderner werdende Technik auf - Beispiele, die auch in seinem Essay < Philosophie des Geldes > angesprochen werden. Damit ist die Tätigkeit (Arbeit) für den Menschen (Arbeiter) zu etwas Objektiven (Fremden) geworden,

„[…] das er nicht nur nicht mehr ist, sondern […] auch nicht mehr hat, [was daraus entsteht, da nicht mehr die] […] potentielle Arbeitsmenge sich in wirkliches Arbeiten umsetzt […].“ 40

Man kann dieses sehr gut an Hand der deutschen Geschichte (bis hin zum Mittelalter) erkennen. In damaligen Zeiten wurde das persönliche Recht von dem Besitz an Grund und Boden abhängig gemacht. Hierbei war die lokale Verbindung zwischen dem Menschen (Besitzer) und seinem Besitz sehr eng. Doch die neue Zeit brachte die Geldwirtschaft hervor, da die Zusam- mengehörigkeit zwischen Person und dem Besitz lockerer geworden ist. Zwischen Subjekt und Objekt schob sich immer stärker die <qualitätslose Instanz> des Geldes und Geldwertes. Die Entfernung zwischen Besitzer und Besitz nahm kontinuierlich zu, bis zu dem Grad, an dem das Geld die Rolle des Vermittlers übernahm. Durch diese neue Instanz kommt es zu einer <fernwirkenden Form> des Besitzes. Was mit anderen Wort heisst, dass der Mensch und der (sein) Besitz nicht an ein und demselben Ort zu sein haben. Dieses ist zur heutigen Zeit sicher etwas ganz Normales. Doch dieses ist erst durch das Geld möglich geworden, wodurch noch einmal die Bedeutung des Geldes ersichtlich wird. Das Geld eröffnete dadurch dem Menschen neue Möglichkeiten, die ihm eine gesteigerte Selbständigkeit und Unabhängigkeit verlieh. Die mittelalterliche Korporation, die den ganzen Menschen ein- schloss, war zwar eine Gemeinschaft aber keine Assoziation von Individu- en, sondern eine Lebensgemeinschaft in fachlicher, gesellschaftlicher, reli- giöser und politischer Hinsicht. Diese Gruppierungen lebten unmittelbar von ihren Mitgliedern, in denen sie rechtlos waren. Dieses wäre in der einheitli- chen Gesellschaftsform undenkbar gewesen. In ihr hatte die Geldwirtschaft eine neue Assoziation geschaffen. Sie verlangten von ihren Mitgliedern Geldbeträge - Mitgliedsbeiträge. So erhält der Begriff „ Assoziation “ eine reine Sachlichkeit. Das hatte zur Folge, dass keine personale Färbung mehr möglich war. Damit verlor diese Bindung die Stellung als ganze Person. Durch das Empfangen von Geld, wurde das Interesse des einzelnen Men- schen ausgedrückt - wenn auch nur indirekt durch das von ihm gezahlte Geld.

Hier sind wir wieder an der Stelle angelangt, die begründet, warum Simmels Essay den Titel < Philosophie des Geldes > trägt. Er hat bei seinen Untersu- chungen zu dieser Studie und bei der Behandlung dieses Themas, die Be- deutung des Geldes und seiner Prozesse für die gesellschaftliche Differenzierung die (seine) Grenzen überschritten.

Simmel geht am Ende seiner Studie (seines Essays) auf das Verhältnis des Geldes zu den tieferen Zügen und Motiven unserer Kultur ein. Er versucht dem Charakter und die Grösse des modernen Lebens in eine Formel zu fassen, die seines Erachtens wie folgt lautet könnte:

„[…] dass die Gehalte der Erkenntnis, des Handelns, der Idealbildung aus ihrer festen, substantielen und stabilen Form in den Zustand der Entwicklung, der Bewegung, der Labilität überführt werden […].“ 41

Simmel entwickelt in seinem Essay eine sogenannte < Entfremdungstheo- rie >, die er „ Tragödie der Kultur “ nennt. Wodurch er zum Ausdruck brin- gen möchte, dass er „[…] die Menschheitsgeschichte als fortgesetzten Pro- zess von Kultivierungsleistungen […]“ versteht. 42 So steht für Simmel fest, dass „[…] das Geld rationalisiert und versachlicht die Beziehungen zwi- schen den Menschen, bis hin zur Entfremdung “ verursacht. 43 So schränkt diese Entwicklung die objektiven Möglichkeiten der Menschen immer mehr ein, was in Simmels < Tragödie der Kultur > deutlich wird. So setzt er fort, dass „[…] die alten Formen des Zusammenlebens der Menschen [ … ] ihre Bedeutung [verlieren], ohne dass, [ … ] neue angemessene an ihre Stelle ge- treten wären.44 An dieser Stelle überschreitet Simmel die Grenzen der Soziologie und kommt zur Philosophie.

Simmel vertiefte dieses Thema später noch einmal und machte es zum Thema eines anderen Essays, der den Titel trägt < Der Begriff und die Tra- gödie der Kultur > (1911/12). Für ihn stand fest, dass der Weg zur Kultur über die Vergegenständlichung und somit zur Entäusserung von Objektivie- rung und Versachlichung führt. Simmel geht in seinem Essay näher auf die Dynamik dieses Prozesses ein. So kommt er zu dem Schluss, dass „[…] die Objektivierungsleistungen des Menschen einen Bereich schaffen, der, ein- mal geschaffen, dann ein von den Subjekten unbeeinflussbares Eigenleben gewinnt.“ 45 So ist dieser Prozess für Simmel deshalb tragisch, „[…] weil die Kultur, obwohl überlebensnotwendig für die Menschheit, mit fortschrei- tender Entwicklung den Menschen als fremde Macht gegenübertritt.“ 46

ZUSAMMENFASSUNG

Zusammenfassend kann man sagen, dass Simmel ein grosses Engagement zeigte, die „[…] Frage nach dem Geld, der Geldwirtschaft und ihrem Ein- fluss auf das […] Leben [und der Gesellschaft][…]“ zu erforschen. 47 Es ging ihm dabei aber nicht so sehr um die Rolle, die das Geld schafft, son- dern primär um die, die es in der Gesellschaft hat. Simmel selbst weist in seinem Vorwort darauf hin, dass sein Essay nicht als ein philosophischer Beitrag zu einer nationalökonomischen Frage diene, sondern als eine öko- nomische Wissenschaft zu interpretieren und zu verstehen sei. Wobei er selbst nicht sicher war, ob es denn überhaupt eine Philosophie hierzu gibt. Simmel betont in seinen Aufsätzen über die Geldwirtschaft immer wieder, dass die Bedeutung des Geldes im Laufe der Zeit stetig zugenommen hat und auch noch immer zunimmt. So sind wir längst in eine Zeit (an-) ge- kommen, in der das Geld eine unverzichtbare und nicht mehr wegzuden- kende Aufgabe erfüllt. Er spricht an dieser Stelle von einem Wandel auf ökologischer wie sozialer Ebene, der auf die Geldwirtschaft und seiner stei- genden Bedeutung (Wichtigkeit) zurückzuführen ist. Aus diesem Gedan- kengut entwickelt Simmel die These, „[…] dass der Wert eines Objekts in dem Masse steigt, in dem es für das Subjekt schwieriger wird, es zu errei- chen [- zu erhalten] […].“ 48 Was mit anderen Worten besagt, dass ein Ob- jekt erst dann für den Menschen als wertvoll zu bezeichnen ist, wenn dieses in Verbindung mit Wünschen, Träumen und Verlangen in Verbindung zu bringen ist. Daraus lässt sich folgern, dass „ Wertschätzung und Wertgrösse […] abhängig vom […] [Begehren] des Subjekts [sind].“ 49 Aus dieser Über- legung entwickelte er eine Reihe von Theorien. So schreibt er; „ Je grösser die Schwierigkeit, d.h. je grösser die Distanz ist, um so grösser ist sein Wert für das beschwerte Subjekt.“ 50 Doch dieses ist nur bedingt richtig, denn auch hier sind Grenzen festzustellen. Diese Distanz muss überschaubar und damit berechenbar sein. Aus dieser Überlegung begründet Simmel das < Preis-Leistungsverhältnis >. Hier wiegt der Mensch (das Subjekt) die Ei- genleistung und den Nutzen aus dem Objekt miteinander ab. Simmel ent- wickelt diese Theorie zwar primär auf die Geldwirtschaft, lässt aber die Be- deutung von immateriellen Werten nicht ausser Acht. Er setzt an seinen Ge- danken an und entwickelt seine Theorie weiter, indem er behauptet, dass sich das Geld zu einem < Wertmassstab > entwickelte. Für Simmel stellt die fortlaufende Entwicklung (Bedeutung) des Geldes auch die Befreiung (Un- abhängigkeit) der Menschen dar. Das Geld bringt durch seinen Einfluss Veränderungen mit sich, die nicht nur auf den ökonomischen Bereich be- grenzt bleiben, sondern auch das unökonomische bzw. immaterielle Gebiet betreffen. So setzt der Mensch neue Werte und Massstäbe und verfolgt längst andere Ziele, wie es die vorherige Generation tat. Simmel setzte sich in seiner Studie nicht nur mit dem Vergangenen und dem Gegenwärtigen auseinander, sondern er befasste sich auch mit dem Zukünftigen und schrieb (s-) eine Zukunftsprognose.

SCHLUSSWORT

Wie ich schon in der Einleitung schrieb, versuchte ich anhand der verschiedenen Texte darzustellen, inwieweit die von Simmel aufgestellten Thesen und Theorien, die er während seiner Studie über das Geld entwickelte und aufstellte, bezug auf die Gegenwart nehmen. So verfasste ich diese Arbeit unter der Überschrift „ Simmels Geldtheorie und dessen Rezeption in der Gegenwart “, um zu konstruieren, inwiefern Simmels Zukunftsprognose und seine Theorie über die Entwicklung des Geldes zutreffen.

Anhand dieser verschiedenen Literatur von Simmel selbst und über ihn - geschrieben von den vielen Wissenschaftlern und Biographen - wird einem schnell deutlich, wie stark er sich mit dem Geld, seiner Rolle und Position in unserer Gesellschaft bzw. mit der Geldwirtschaft auseinandergesetzt hat. Simmel liess die gegenwärtige Zeit bei seiner Forschung und Studien nicht unberücksichtigt. In seinen Essays stösst man immer wieder auf Vergleiche zwischen der Vergangenheit und Gegenwart - seiner Zeit. Aus diesen Ver- gleichen zieht er die Information, um Spekulationen, Vermutungen und Thesen über die Zukunft zu konstruieren. Das Geld, heute längst zu einem unverzichtbaren und nicht mehr wegzudenkenden Mittel geworden, nimmt Einfluss, nicht nur auf das ökonomische Gebiet, sondern auch auf den un- ökonomischen (immateriellen) Bereich. Durch das Geld kommt es zu Ver- änderungen, die den Menschen in seinem Verhalten und Agieren beeinflus- sen. So ist Simmel davon überzeugt, dass der moderne (heutige) Mensch, der längst neue Werte, Massstäbe und Inhalte in seinem Leben sucht, andere Kriterien erfüllen muss, um „glücklich“ zu werden (sein). So spielt das Geld seine eigene Rolle und lässt die Menschen, die dafür arbeiten, abhängig werden. Wenn es auch neue Möglichkeiten schafft, weite Wege zurück zu legen und Probleme hilft zu lösen, so bringt es aber auch Schwierigkeiten mit sich. Simmel wusste um diese und liess auch sie nicht unbenannt. Be- wirkt das Geld in uns das Gefühl von Besitz und Macht, so scheint es wie ein unsichtbarer grauer Schleier über der Gesellschaft und verkörpert die Abhängigkeit. Ist sie auch bindend, so werden die Sozialbe ziehungen, die durch die Befriedigung von Bedürfnissen, Wünschen und Ziele entstehen, immer unpersönlicher. So ist Simmel davon überzeugt, dass dies die Entwicklung in eine Richtung der Anonymität innerhalb der Sozial- beziehungen treibt. Der Mensch wird zu einem Teil der Gesellschaft (Ob- jektivierung) - ein Glied in der Gesellschaftskette. So schreibt Simmel, dass in Bereichen der Technik, Organisation, sowie in den Berufen „[…] mehr und mehr die eigenen Gesetze der Dinge zur Herrschaft [gelangen] und […] sie von der Färbung durch Einzelpersönlichkeiten [befreien] […].“ 51

Ist das Geld auch immer wieder Thema nervenzerreibender, dramatischer und oftmals kitschiger Hollywoodstreifen, so ist es nicht weniger oft in der Realität Grund für Mord und Totschlag. Haben sich auf der einen Seite viele Familien auf Grund des Erbes zerstritten, so heiraten ebenso viele wegen diesem. Nicht desto trotz, kann man dem Geld nicht nur negativen zu schreiben. Durch seine Erfindung und Entwicklung und die immer mehr zunehmende Bedeutung entstehen diese Möglichkeiten, von denen schon Simmel wusste: „[…] mit dem Geld in der Tasche [sind die Menschen (wir)] frei, […].“ 52 Was bedeutet, dass die Menschen durch das Geld frei sind - Orts ungebunden. Spielte das Geld immer eine Rolle in der Geschich- te, seinen Abläufen und Entwicklungen z.B. Französische Revolution, so steht für Simmel fest, dass sich dieses nicht auf die Zukunft betrachtet än- dern wird. Er versuchte in seiner Zukunftsprognose zu verdeutlichen, in welche Richtung die Entwicklung ihren Lauf nehmen wird. Meines Erach- tens nach traf Simmel hier ins Schwarze, wenn auch diese Prognose schon zu veralten beginnt. Gehen wir davon aus, dass Simmels Prognose auf die Zukunft gesehen über hundert Jahre alt ist, und zu dieser Zeit Kreditkarten, Homebanking und europäische „Gemeinschaftswährung“ fern jegliche Vor- stellungen waren, so ist die Vorstellung von Aktien beeindruckend. Hier sind deutliche Ansätze und würden wir diesen Gedanken weiterverfolgen, so kämen wir dorthin, wo wir heute, Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, sind, wo wir mit imaginärem Geld zahlen. Längst sind wir in unserer modernen Welt da angekommen, wo Bargeld nur noch einen kleinen Prozentteil des Geldes ausmacht, was im Umlauf ist.

Wie Simmel schon sagte, ist die Entwicklung des Geldes kontinuierlich und setzt sich von Generation zu Generation fort. Die Vielfältigkeit und Mög- lichkeiten werden mit der Zeit immer umfangreicher und damit auch un- übersichtlicher. Die Berufsfelder der Banken-, Anlage-, Vermögens- und Steuerberater sind breit und zukunftsorientiert, da sie längst unabkömmlich geworden sind.

Hat das Geld auch einen grossen Einfluss auf die Menschen genommen und sich zu einem festen Begriff entwickelt, so dürfen wir nie vergessen, dass das Geld an sich keinen Wert hat. Wertvoll ist es nur durch dem, was es darstellt, wodurch sein Wert zwar festgelegt ist, aber für jeden persönlich eine andere Wichtigkeit und Rolle hat. Ich möchte meine Arbeit mit einem Zitat aus einem Werbespot unserer Zeit beenden. Es ist die Werbung einer der grössten Banken Europas, der HypoVereinsbank, die sagt: „[…] Das Geld; verbringen wir die Hälfte unseres Lebens damit, es zu verdienen, und die andere Hälfte damit, uns darüber Gedanken zu machen [ … ].53

1. März 1858 Georg Simmel, geboren in Berlin (Deutschland) (als siebten Kind; jüdischer Eltern)

(BIS 1914, LEBT SIMMEL IN BERLIN)

1870 Besuch des Friedrich-Werder-Gymnasiums (Berlin)

1876 Studium: Geschichte, Philosophie, Völkerpsychologie, Kunstgeschichte, Altitalienisch,

1881 Promotion (Dissertation: Das Wesen der Materie nach Kants Physischer Monadologie)

1885 Privatdozent

1890 Eheschliessung mit Gertrud Kinel (Schriftstellerin, bekannt u. d. Pseudonym Marie-Luise Enckendorf)

1901 Professur

1911 Dr. rer. Pol. H.c. der Universität Freiburg

1914 Professur in Strassburg

26. Sep. 1918 gestorben in Strassburg

LITERATURVERZEICHNIS (BIBLIOGRAPHIE)

I. WERKE VON GEORG SIMMEL

Simmel, Georg Philosophie des Geldes (gesammelte Werke, Bd. 1) Berlin 1958

Simmel, Georg (Herausgegeben von Michael Landmann) Das individuelle Gesetz - Philosophische Exkurse [Kap. „ Das individuelle Gesetz “; S.178-184] Suhrkamp 1968

Simmel, Georg (Herausgegeben v. David P. Frisby & Klaus Christian Köhnke) Philosophie des Geldes (Bd. 6) Suhrkamp 1989

Simmel, Georg Schriften zur Soziologie (eine Auswahl herausgegeben und eingeleitet von Heinz-Jürgen Dahne & Otthein Rammstedt) [Kap. „ Das Geld in der modernen Kultur 1896 “; S.78-94) Suhrkamp 1989

II. LITERATUR ÜBER GEORG SIMMEL

Frisby, David Simmel and Since Essays on Georg Simmel ’ s Social Theory [Kap. Part II /5 „ Some economic aspects of The Philosophy of Money “; Pg.80-97] By Routledge 1992

Jung, Werner Georg Simmel zur Einführung Hamburg 1990

Korte, Hermann Einführung in die Geschichte der Soziologie (Bd. II - UTB, 3 Auflage) Opladen 1995

[...]


*1 Georg Simmel wurde am O1. März 1858 in der Stadt Berlin geboren. Er war eines von sieben Kinder, jüdisch getaufter Eltern. Simmels Leben spielte sich bis 1914 in Berlin ab.

01. Jung, Werner - 1990,56

02. Korte, Hermann - 1995,91

03. Korte, Hermann - 1995,91

04. Korte, Hermann - 1995,91

05. Korte, Hermann - 1995,92

06. Jung, Werner - 1990,64

07. Jung, Werner - 1990,72

08. Jung, Werner - 1990,55

09. Jung, Werner - 1990,55

10. Jung, Werner - 1990,55ff

11. Jung, Werner - 1990,56 (Zit. a. Simmel 1889,1261)

12. Jung, Werner - 1990,58

14. Jung, Werner - 1990,58

15. Jung, Werner - 1990,58

16. Jung, Werner - 1990,58ff

17. Jung, Werner - 1990,60

18. Jung, Werner - 1990,56

19. Jung, Werner - 1990,56ff (Zit. a. Simmel 1984,193)

20. Korte, Hermann - 1995,92

21. Frisby, David P. & Köhnke, Klaus Christian - (Bd.6)1989,29

22. Jung, Werner - 1990,62

23. Korte, Hermann - 1995,92

24. Jung, Werner - 1990,57 (Zit. a. Simmel 1984,196)

25. Simmel, Georg - 1989,84

26. Simmel, Georg - 1989,84

27. Korte, Hermann - 1995,93 (ANALYTISCHER TEIL)

28. Simmel, Georg - 1989,78 IV.

29. Simmel, Georg - 1989,78

30. Simmel, Georg - 1989,89

31. Simmel, Georg - 1989,90

32. Simmel, Georg - 1989,86

33. Simmel, Georg - 1989,89

34. Simmel, Georg - 1989,89

35. Simmel, Georg - 1989,81 VIII.

36. Korte, Hermann - 1995,62ff

37. Frisby, David P. & Köhnke, Klaus Christian - (Bd.6)1989,121

38. Korte, Hermann - 1995,93

39. Jung, Werner - 1990,61

40. Frisby, David P. & Köhnke, Klaus Christian - (Bd.6)1989,632

41. Simmel, Georg - 1989,92

42. Korte, Hermann - 1995,93

43. Korte, Hermann - 1995,94

44. Korte, Hermann - 1995,94

45. Jung, Werner - 1990,70

46. Jung, Werner - 1990,70 (ANALYTISCHER TEIL) ZUSAMMENFASSUNG

47. Jung, Werner - 1990,55

48. Korte, Hermann - 1995,92

49. Jung, Werner - 1990,62

50. Korte, Hermann - 1995,92 SCHLUSS

51. Simmel, Georg - 1989,78

52. Simmel, Georg - 1989,84

53. Fernsehwerbung - 1998 (HypoVereinsbank) ZEITTAFEL

Final del extracto de 33 páginas

Detalles

Título
Simmels Geldtheorie und dessen Rezeption in der Gegenwart
Universidad
Technical University of Berlin
Curso
Seminar: Klassiker der Soziologie
Calificación
1.0
Autor
Año
1998
Páginas
33
No. de catálogo
V96658
ISBN (Ebook)
9783638093347
Tamaño de fichero
415 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Simmels, Geldtheorie, Rezeption, Gegenwart, Seminar, Klassiker, Soziologie
Citar trabajo
Sven Sixten Weyer (Autor), 1998, Simmels Geldtheorie und dessen Rezeption in der Gegenwart, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96658

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