Häufig gestellte Fragen: Informationen für Patienten nach einer Nierentransplantation
Welche Informationen sind nach einer Nierentransplantation wichtig?
Nach einer Nierentransplantation sind Informationen zur Infektionsprophylaxe, zum Umgang mit Biomüll, erkälteten Personen, Pflanzen/Erde und Soorbefall im Mund-Rachenraum wichtig. Besonders wichtig ist der richtige Umgang und die Einnahme von Immunsuppressiva wie Sandimmun (immer zur gleichen Zeit, mit gleichem Getränk, im Glas mit Metallöffel, nach dem Trinken Zähne putzen), Imurek (nicht gleichzeitig mit Allopurinol, nur mit Handschuhen teilen), und Cortison (mögliche Nebenwirkungen wie Blutzuckererhöhung, Skelettveränderungen, Magen-Darmgeschwüre etc.). Tacrolimus darf niemals zusammen mit Ciclosporin A eingenommen werden. Bei Fieber, Erkältungen, Brennen beim Wasserlassen, Durchfall, Fieber ohne Begleitsymptome, Knochen- und Muskelschmerzen oder nachlassenden Ausscheidungen sollte ein Nephrologe konsultiert werden. Blut im Urin, starke Schmerzen im Transplantationsgebiet, hohes Fieber (besonders nachts/Wochenende) und starker Gewichtsverlust erfordern die sofortige Kontaktaufnahme mit dem Transplantationszentrum. Im Urlaub sind besondere Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Hygiene (z.B. nur gekochtes Eis, keine Straßenverkäufer) zu beachten.
Wie sieht die ambulante Betreuung nach der Transplantation aus?
Das Transplantationszentrum überwacht Sie engmaschig, zunächst häufiger, später in größeren Abständen. Untersuchungen umfassen Sonographie der Niere, Blutuntersuchungen zur Nierenfunktion und Kontrolle der Immunsuppressiva (nüchtern, 12 Stunden nach der letzten Medikamenteneinnahme). Regelmäßige Termine sind einzuhalten, um Fragen zu klären.
Wie sollte ich meine Medikamente einnehmen?
Die Einnahme der Immunsuppressiva ist täglich und zeitlich exakt einzuhalten. Ein aktueller Medikamentenplan vom Nephrologen ist immer mitzuführen. Bei Medikamenten von anderen Ärzten ist Rücksprache mit dem Nephrologen oder Apotheker wegen möglicher Wechselwirkungen erforderlich. Der Medikamentenvorrat sollte nicht zu Neige gehen. Sandimmun-Lösung muss direkt vor der Einnahme entnommen, in ein Glas mit Apfelsaft (kein Grapefruit-Saft!) gegeben, mit einem Metallöffel umgerührt und sofort getrunken werden. Nach der Einnahme sind die Zähne zu putzen. Sandimmun-Kapseln und Prograf-Kapseln sind unmittelbar vor der Einnahme aus der Folie zu nehmen. Sandimmun enthält Alkohol.
Wie kann ich Infektionen vermeiden?
Immunsuppressiva schwächen das Immunsystem. Enger Kontakt mit erkälteten Personen sollte vermieden werden. Selbstbeobachtung ist wichtig (Fieber, Muskel-/Gelenkschmerzen, weißliche Beläge auf der Zunge, Durchfall). Kontakt mit Biomüll und Erde sollte möglichst vermieden werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sind im Urlaub zu treffen?
In südlichen Ländern herrschen oft schlechte Hygienebedingungen. Nur gekochtes Eis verwenden, kein Essen von der Straße kaufen und Getränke nur aus versiegelten Flaschen/Dosen trinken. Bei starkem Erbrechen, Durchfall oder starken Kopfschmerzen sollte sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Welche Symptome erfordern die sofortige Kontaktaufnahme mit dem Arzt oder dem Transplantationszentrum?
Blut im Urin, starke Schmerzen im Transplantationsgebiet, anhaltendes hohes Fieber (besonders nachts/Wochenende), starker Gewichtsverlust und Nachtschweiß, starke weißliche Beläge auf der Zunge und Durchfall erfordern die sofortige Kontaktaufnahme mit dem Transplantationszentrum oder dem Nephrologen. Regelmäßige Blutdruckmessung und Kontrolle von Zahnfleisch/Mundschleimhaut, Wassereinlagerungen und Urinausscheidung sind ebenfalls wichtig.
1. Welche Informationen sind für den Patienten nach einer Nierentransplantation wichtig?
Folgende Informationen sind für einen Patienten nach Transplantation wichtig:
- Infektionsprophylaxe
- Umgang mit Biomüll
- Umgang mit erkälteten Mitbewohnern/Lebenspartnern/Kindern
- Umgang mit Pflanzen/Erde
- Erkennen von Soorbefall im Mund/Rachenraum
- Umgang und Einnahme von Immunsuppressiva
- Immunsuppressiva müssen immer genommen werden
- Sandimmun-Lösung Optoral® immer zu selben Zeit mit der selben Getränkesorte, im Glas und mit Metalllöffel Glas anschließen mit Getränk auffüllen und nachtrinken, Zähne putzen nicht vergessen (Gingivahyperplasie)
- Sandimmun‚-Lsg und -Kps enthalten Alkohol!
- Kein Grapefruit-Saft bei der Einnahme verwenden, erhöht die Serumspiegel von Ciclosporin und Tacrolimus
- NW von Sandimmun‚ können sein: Gingivahyperplasie (Verhinderung durch Zähneputzen) und vermehrter Haarwuchs insbesondere bei Frauen
- Bei Imurek‚ darauf achten, das kein Allopurinol (Zyloric®) gleichzeitig eingenommen wird, steigert die Toxizität um das fünffache!!! Imurek‚-Tabletten dürfen nur mit Handschuhen in der Mitte geteilt werden, dabei beachten das kein Wirkstoffstaub eingeatmet wird.
- Cortison (Decortin-H®)
Unter Einnahme von Cortison kann es zu Blutzuckererhöhung kommen, unter längerer Dauertherapie
- Veränderungen des Skelettsystems
- Blutzuckererhöhung
- Magen- und Darmgeschwüre
- Appetitsteigerung
- Akne
- Stammfettsucht
- grauer Star
- Einblutungen in die Haut
- Tacrolimus (Prograf ®)darf nie Zusammen mit Ciclosporin A eingenommen additiver Effekt!
Über die speziellen Nebenwirkungen muss unbedingt der behandelnde Arzt mit dem Patienten sprechen. Das Pflegepersonal sollte die Nebenwirkungen der verschiedenen Immunsuppressiva kennen, um auf Fragen von Patienten antworten zu können. Alle Nebenwirkungen dieser Pharmaka hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen.
Bei den folgenden Erkrankungen halten Sie Rücksprache mit Ihrem Nephrologen
- Bei Fieber und Erkältungskrankheiten
- Brennen beim Wasserlassen
- Länger anhaltender Durchfall
- Fieberzustände ohne Begleitsymptome
- Knochen und Muskelschmerzen
- Nachlassen der Ausscheidungen
Bei folgenden Beschwerden melden Sie sich im Transplantationszentrum
- Blut im Urin
- starke Schmerzen im Transplantationsgebiet
- Hohes Fieber vor allem Nacht und am Wochenende
- starker Gewichtsverlust
- Verhalten im Urlaub
- Südliche Länder haben schlechte Hygienebedingungen nur Eiswürfel aus gekochtem Wasser verwenden kaufen sie kein Essen auf der Straße Getränke nur aus Dosen und Flaschen
- Bei Durchfällen, Erbrechen, starke Kopfschmerzen gehen sie in die Ambulanz des nächsten Krankenhauses
- Wann kontaktiere ich meinen Nephrologen und wann das Transplantations- Zentrum
- Routineuntersuchung im Transplantations-Zentrum
2. Infoblatt
Sehr geehrte(r)
Das Transplantationszentrum gratuliert Ihnen zur erfolgten Nierentransplantation. Wir möchten Ihnen nun ein paar Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben.
Ambulante Betreuung durch Ihr Transplantationszentrum
Kurz nach der Transplantation werden Sie engmaschiger, danach in größeren Abständen von Ihrem Transplantationszentrum untersucht. Diese Untersuchungen werden zum Teil vom Transplantationszentrum und von Ihrem Nephrologen durchgeführt. Bitte nehmen Sie die Termine war und nutzen Sie die Gelegenheit um Fragen und Unklarheiten anzusprechen. Meist wird die Niere mittels Sonographie untersucht. Blutuntersuchungen geben Aufschluss über die Funktion der Niere. Zur Spiegelkontrolle der immunsuppressiven Therapie kommen Sie bitte nüchtern und nach 12 Stunden der letzten Einnahme ihres Medikamentes. Diese Untersuchung findet morgens statt.
Medikamente
Sie sind auf eine Vielzahl von Medikamenten angewiesen, die eine Abstoßungsreaktion des Körpers auf ihr neues Organ unterdrücken. Diese Medikamente müssen täglich eingenommen werden. Die strenge zeitliche Einnahme ist daher unerlässlich. Von Ihrem Nephrologen bekommen Sie immer den aktuellen Medikamentenplan. Diesen Medikamentenplan nehmen Sie bitte zu jedem Arztbesuch ( Haus- oder Facharzt) mit.
Werden Ihnen Medikamente von anderen Ärzten rezeptiert, wenden Sie sich Zweck Verträglichkeiten an Ihren Nephrologen oder Apotheker.
Vermeiden Sie, dass der Medikamentenvorrat zu Neige geht, und versuchen Sie die Einnahme in ihren Tagesablauf zu integrieren.
Im Umgang mit Sandimmun‚-Optoral müssen sie folgendes beachten.
Sandimmun-Lösung® immer direkt vor der Einnahme mittels des Entnahme-Set entnehmen. Siehe Darstellung 1
Geben Sie die Lösung in ein Glas und verdünnen Sie es mit Apfelsaft, Kakao oder ähnlichem. Verwenden Sie nie Grapefruit-Saft, dieser erhöht die Wirksamkeit um ein mehrfaches. Rühren Sie die so entstandene Suspension mit einem Metalllöffel um und trinken diese sofort aus, schenken Sie sich nochmals nach und trinken sie den Rest aus.
Darstellung 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nur so können Sie die verordnete Dosis zu sich nehmen. Bitte verwenden sie keine Kunststoffgefäße oder Löffel, denn dieses Medikament bindet sich an PVC und die Dosierung wird ungenau.
Bitte unbedingt nach Einnahme der Lösung die Zähne putzen. Der Wirkstoff in Sandimmun® führt zu Zahnfleischwucherungen.
Bei Zahnfleischwucherungen halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem behandelnden Nephrologen. In einigen Fällen ist es sinnvoll den Mund-Rachenraum mit Hexitidin-Lsg zu spülen ( bitte nur nach Rücksprache)
Sandimmun‚ Kapseln Optoral und Prograf‚-Kapseln immer unmittelbar vor der Einnahme aus der Folie entnehmen und mit viel Flüssigkeit einnehmen.
Besonderheit: Sandimmun Lösung/Kapseln Optoral® enthalten Alkohol!
Infektionen
Immunsuppressiva (Sandimmun‚ Optoral oder Prograf®) setzen die Abwehr für bestimmte Keime in unserer Umwelt herab. Vermeiden Sie daher den engen Kontakt mit erkälteten Angehörigen. Diese Schutzmaßnahme reicht meist aus um sich wirksamen zu schützen.
Ihre Fähigkeit zu Selbstbeobachtung ist sehr wichtig. Durch Sie, können zum Beispiel auftretende Infektionen erkannt werden.
Bei Fieber, Muskel und Gelenkschmerzen, die mit starken weißlichen Belägen der Zunge verbunden sind und bei Durchfällen, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Nephrologen.
Vermeiden Sie den Kontakt mit Biomüll. Biomüll enthält meist Sporen von Pilzen die bei einem Menschen mit Abwehrschwäche zu Infektionen führen können.
Der Umgang mit Pflanzen und Erde kann auch problematisch sein, wenn möglich vermeiden Sie diesen.
Urlaub
Vergegenwärtigen Sie sich, das in südlichen Ländern oft schlechte Hygienebedingungen herrschen.
Verwenden Sie nur Eiswürfel aus gekochtem Wasser, kaufen Sie kein Essen auf der Straße und trinken Sie immer Getränke aus versiegelten Flaschen oder Dosen.
Sollten Sie um Urlaub plötzlich starkes Erbrechen, Durchfall oder starke Kopfschmerzen bekommen melden Sie sich in der Ambulanz des nächsten Krankenhauses.
Selbstbeobachtung
Messen Sie ihren Blutdruck regelmäßig und teilen Sie Veränderungen Ihrem Arzt mit. Kontrollieren Sie das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut auf weißliche Beläge oder Entzündungen
Achten Sie auf Wassereinlagerungen am Körper und beobachten Sie die Urinausscheidung, sollte diese drastisch zurückgehen verständigen Sie bitte den Arzt.
Bei folgenden Beschwerden melden Sie sich bitte sofort in Ihrem Transplantations-Zentrum oder Ihrem Nephrologen.
- Blut im Urin
- Starke Schmerzen im Transplantationsgebiet
- Hohes anhaltendes Fieber, vor allem nachts und am Wochenende
- starker Gewichtsverlust und Nachtschweiß
- starke weißliche Beläge auf der Zunge
- Durchfälle
Diese Infoblatt soll Ihnen eine kleine Hilfestellung im Umgang mit der neuen Situation bieten. Haben Sie fragen, wenden Sie sich an Ihren Nephrologen oder an Ihr Transplantationszentrum.
Auf der dieser Seite können Sie sich die wichtigsten Telefonnummern und Daten notieren und zum Beispiel in Ihrer Brieftasche oder Geldbeutel aufbewahren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Arbeit zitieren
- Armin Krause (Autor:in), 2000, Patienteninformation nach Nierentransplantation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96845