Kabale und Liebe: Ferdinand, ein "Genie" im Sinne des Sturm und Drang


Presentation / Essay (Pre-University), 2000

9 Pages, Grade: 1-


Excerpt


Gliederung

A. Inhaltsangabe von „Kabale und Liebe“

B. „Kabale und Liebe“ - ein Drama des Sturm und Drang?
I. Merkmale für die Zugehörigkeit des Dramas zu dieser Epoche
1. Kennzeichen eines Dramas des Sturm und Drang
1.1 Kampf zwischen Vater und Sohn
1.2 Übereinstimmungen mit dem Vorbild Shakespeares durch
1.2.1 starke Bildhaftigkeit und Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks
1.2.2 Tiefe der seelischen Erfahrung
2. Ferdinand, ein Genie im Sinne des Sturm und Drang
2.1 Leidenschaftliche und gefühlsbetonte Sprache und Handlungsweise
2.2 Subjektivität und Realitätsferne in der Religion und der Liebe
2.3 Rücksichtslosigkeit gegenüber Luise und dem Präsidenten
2.4 Kritik an der Gesellschafts- und Ständeordnung
II. Widersprüche zu den Idealen
1. Ferdinand - nur in Ansätzen ein Stürmer und Dränger
1.1 Scheitern der versuchten Selbstverwirklichung und vollen Entwicklung des eigenen Ichs
1.1.1 in der Liebe zu Luise
1.1.2 in der Loslösung vom Vater
1.2 Ferdinand - oft nur ein Theoretiker
1.3 Mittel des Adels zur unbedingten Durchsetzung des Freiheitsideals
III. „Kabale und Liebe“ als vollwertiger Vertreter des Sturm und Drang

C. Bedeutung des Werkes in der heutigen Zeit

„Kabale und Liebe“, ein bürgerliches Trauerspiel in 5 Akten aus dem Jahr 1783, erzählt die Geschichte einer unerfüllten Liebe zwischen Ferdinand von Walter, einem Major adeliger Abstammung, und Luise Millerin, einer Tochter aus kleinbürgerlichem Hause. Obwohl die vorherrschende Ständeordnung dieser Zeit eine Verbindung zweier Menschen aus verschiedenen Ständen streng untersagt, verlieben sich beide ineinander. Als die Väter der beiden von der Beziehung erfahren, unternehmen sie alles, um selbige zu unterbinden. Herr Miller versucht, seiner Tochter die Liebe zu Ferdinand und die zum Scheitern Verurteilte Beziehung auszureden. Der Präsident, Ferdinands Vater, schmiedet mit Hilfe seines Sekretärs Wurm eine Intrige gegen Ferdinand und Luise. Hinter dem Rücken seines Sohnes bereitet er dessen Hochzeit mit Lady Milford vor, einer adeligen Frau, die in Ferdinand verliebt ist. Dieser Plan scheitert jedoch, die Liebe Ferdinands zu Luise ist stärker als die ständische Verpflichtung. Auch die vom Präsidenten angeordnete Festnahme Luises schlägt fehl. Um seine Liebe zu Luise verwirklichen zu können, bereitet Ferdinand die Flucht zusammen mit seiner Geliebten vor, doch Luise kann es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, ihren Vater im Stich zu lassen und ihm so seinen wertvollsten Besitz zu rauben. Als letztes Mittel hecken der Präsident und Wurm eine Kabale aus, die ihr Ziel nicht verfehlen wird. Sie bringen Luise dazu, einen fingierten, zweideutigen Brief zu verfassen, der später Ferdinand zugespielt wird. Der Hofmarschall von Kalb wird überredet, sich als Luises Liebhaber auszugeben, um Ferdinand zur Abkehr von Luise zu bringen. Dies gelingt mit Hilfe des Briefes, der für Ferdinand nach einem Liebesbrief Luises an Kalb aussieht. Aus Eifersucht und Enttäuschung über Luises angebliche Untreue schwört er „Tod und Rache!“ (IV,3). Fest entschlossen, sich und Luise zu vergiften, besucht er die Millers. Nachdem Luise und Ferdinand bereits von der vergifteten Limonade getrunken hatten, fliegt die Intrige des Präsidenten auf, jedoch zu spät. Luise stirbt in seinen Armen, er selbst wenig später.

Der Kampf zwischen Vater und Sohn, der für Ferdinand tödlich endet, ist ein Merkmal eines Dramas des Sturm und Drang. In den Dramen dieser Epoche spielt der Konflikt zwischen Vater und Sohn eine bedeutende Rolle, so auch in „Kabale und Liebe“. „Feierlich entsag ich hier einem Erbe, das mich nur an einen abscheulichen Vater erinnert!“ (I,7), entgegnet er seinem Vater, der ihn als Nachfolger seiner Schreckensherrschaft auserwählt hat. Dieser Kampf wird durch gegenseitige Intrigen noch verstärkt, doch dazu später mehr.

Weitere Hinweise auf ein Drama des Sturm und Drang nach Shakespeares Vorbild ergeben sich aus dessen Definition. Ein Drama im Sinne Shakespeares muss eine starke Bildhaftigkeit und Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks beinhalten. Dieses Kriterium wird von „Kabale und Liebe“ eindeutig umgesetzt. Die Hauptcharaktere verwenden viele Metaphern zum Ausdruck ihrer Gedanken und Gefühle, v.a. Ferdinands Ausdrucksweise ist reichlich mit Verbildlichungen und Vergleichen unterlegt, wenn er sich im Dialog mit Luise befindet. „Mein bist du, und wärfen Höll` und Himmel sich zwischen uns“ (II,5), betet er sie an. Wenn sie erst geflohen sind, „werden [sie] Gott in keinem Tempel mehr dienen, so zieht die Nacht mit begeisternden Schauern auf, der wechselnde Mond predigt [ihnen] Buße, und eine andächtige Kirche von Sternen betet mit [ihnen].“ (III,4).

Auch das Empfinden und die Beschreibung tiefer seelischer Erfahrungen deuten auf Einflüsse Shakespeares hin. Ausführlich werden Gefühle des Leidens, der Liebe und des Hasses beschrieben, die bildlich unterlegt werden. Besonders bei den Unterhaltungen zwischen Luise und Ferdinand können deren Wechselbad der Gefühle und die Tiefe der seelischen Erfahrung gut nachvollzogen werden. „Halt! Halt! Entspringe mir nicht, Engel des Himmels! Kalt, kalt und feucht! Ihre Seele ist dahin! Gott meiner Luise! Gnade! Gnade dem verruchtesten Mörder! Es war ihr letztes Gebet!“ (V,7). Mit diesen letzten Worten vor Luises Tod lässt Ferdinand seinen Gefühlen freien Lauf, er zeigt seine tiefe Trauer und den Hass auf sich selbst.

Ferdinand, der Hauptperson des Stücks, besitzt charakteristische Eigenschaften eines Stürmers und Drängers. Seine Sprache ist sehr gefühlsbetont, worauf schon genauer eingegangen worden ist, doch auch seine Handlungen und Taten werden von seinen Gefühlen und seiner Leidenschaft gesteuert, nicht von der Vernunft. Dies zeigt sich darin, dass er sich in ein bürgerliches Mädchen verliebt und auch zu seiner Liebe steht. Wäre sein Verhalten vernunftgesteuert, so würde er entweder seine Liebe verheimlichen oder unterdrücken, um nicht in Gefahr zu geraten, sein Erbe, sein Ansehen und seine Ehre zu verlieren. Von seinen Gefühlen gelenkt will er sogar mit Luise fliehen. „Schlag ein Uhr Mitternacht wird ein Wagen hier anfahren. Ihr werft euch hinein. Wir fliehen.“ (III,4), schlägt er Luise vor. Er wäre somit bereit, seine gesamte Existenz für die Liebe zu Luise aufzugeben.

Typisch für Ferdinand als Vertreter dieser Epoche ist außerdem die Subjektivität gegenüber der Religion und der Liebe. „Du brauchst keinen Engel mehr - Ich will mich zwischen dich und das Schicksal werfen - empfangen für dich jede Wunde - auffassen für dich jeden Tropfen aus dem Becher der Freude - dir ihn bringen in der Schale der Liebe“ (I,4). Ferdinand ist stets von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt, seine subjektive Sichtweise macht nicht einmal vor dem religiösen Dogmatismus halt. Durch diesen Ausspruch stellt er sogar die Allmächtigkeit Gottes in Frage, er sieht sich und die Liebe als Ersatz für die Religion. Er beurteilt seine Liebe zu Luise ebenfalls nach seinem eigenen Empfinden, so dass er nicht erkennt, dass Luises Vorstellungen von der Verwirklichung ihrer Liebe mit den seinigen nicht identisch sind. In seinen Überlegungen über die gemeinsame Zukunft mit Luise legt er zudem eine ausgeprägte Realitätsferne an den Tag. „Wo wir sein mögen, Luise, geht eine Sonne auf, eine unter - Schauspiele, neben welchen der üppigste Schwung der Künste verblasst (...) Ein Lächeln meiner Luise ist Stoff für Jahrhunderte, und der Traum des Lebens ist aus, bis ich diese Träne ergründe.“ (III,4). Seine Zukunftspläne schweifen ab in das Reich seiner Träume.

Da die Liebe zu Luise ihm alles bedeutet, nimmt er keine Rücksicht auf alles , was ihm bei der Durchsetzung seiner Ziele im Wege steht. Somit erfüllt er nach der Definition Shakespeares ein weiteres Kriterium eines Genies im Sinne des Sturm und Drang. Seine Rücksichtslosigkeit zeigt er aber nicht nur gegenüber seinem Vater. „Nein! So wahr Gott lebt!“ (I,7) weigert er sich, dessen Willen zu befolgen, Lady Milford zu heiraten. Auch und v.a. gegenüber Luise. Wenn auch unbewusst zerstört er ihre bürgerliche und sittliche Existenz durch seinen Willen, seine Liebe zu realisieren. Durch seinen bis ins Egozentrische reichenden Individualismus verletzt er Luise sehr. Für ihn ist nur die Liebe wichtig. „Du, Luise, und ich und die Liebe! - Liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel? Oder brauchst du noch etwas Viertes dazu?“ (III,4) fragt er sie, doch die Antwort Luises „Und du hättest keine Pflicht mehr als deine Liebe?“ (III,4), hätte ihm deutlich aufzeigen müssen, dass es für Luise eben doch noch etwas Viertes gibt, nämlich die Pflicht. Doch durch seine Rücksichtslosigkeit verbunden mit seiner Egozentrik übersieht er die wahren Gefühle Luises. Er ist so verblendet vom unbedingten Willen der Durchsetzung seines Freiheitsideals, dass er Luises Andeutungen übersieht.

Eine weitere wichtige Eigenschaft für ein Drama des Sturm und Drang ist die Kritik an der vorherrschenden Gesellschafts- und Ständeordnung. Beide Hauptcharaktere des Stücks verdammen die Ständeordnung, Luise in ihrem Herzen, Ferdinand versucht sie durch den Plan einer Flucht zu umgehen. „Wenn die Schranken des Unterschieds einstürzen - wenn von [ihnen] abspringen all die verhassten Hülsen des Standes - Menschen nur Menschen sind“ (I,3), dann ist Luise am Ziel ihrer Träume. Sie traut sich diese Schranken des Standes jedoch niemals öffentlich zu kritisieren. Ganz im Gegensatz dazu steht Ferdinand, er legt keinen Wert auf seine adelige Abstammung und die damit verbundenen Privilegien und Aufgaben. Er zieht es sogar vor, ein Leben lang in Armut zu leben, anstatt der Nachfolger seines Vaters zu werden: „Oh, immer noch besser, als ich kröch` um den Thron herum.“ (I,7).

Doch ein Kraftgenie, ein „ganzer Kerl“ wie er im Buche steht ist Ferdinand nicht. Einige seiner Verhaltensweisen sind nicht deckungsgleich mit den Idealen eines Stürmers und Drängers. Ein weiterer Widerspruch ist der misslungene Versuch der Selbstverwirklichung Ferdinands und die volle Entwicklung seines eigenen Ichs, was ein Genie des Sturm und Drang auszeichnet. Zwar spricht der Versuch der Selbstverwirklichung für ihn, doch in der Umsetzung ist er gescheitert. Für ihn bedeutet die Selbstverwirklichung in der Liebe, dass in seinem Leben nur noch er, Luise und die Liebe existiert (vgl. III/4), ohne weitere Verpflichtungen. Dies versucht er durch eine Flucht mit Luise zu realisieren. Doch sein Versuch scheitert daran, dass er sich nicht über die Bedürfnisse von Luise im Klaren ist und nur versucht, seinen eigenen Willen durchzusetzen. Stattdessen wird durch seinen und dem Tod Luises deren Vorstellung von Selbstverwirklichung erfüllt, denn schon zu Beginn sehnt sie sich nach dem Tod. „Wenn Gott kommt, und die Herzen im Preise steigen. Ich werde dann reich sein.“ (I,3).

Aber auch die Loslösung Ferdinands von seinem Vater bleibt ohne Erfolg. Er schafft es nicht, seinen eigenen Willen gegen den seines Vaters durchzusetzen. Letztendlich wird der Wunsch des Vaters, dass die Liebe zwischen Ferdinand und Luise zerstört wird, erfüllt, wenn auch durch den Tod der beiden. Während der Intrige gegen ihn nähert Ferdinand sich seinem Vater sogar wieder, er ist sogar soweit, dass er bereit ist, ihm zu verzeihen. „Verzeihung für meinen Undank, mein Vater! Ich bin ein verworfener Mensch. Ich habe ihre Güte misskannt. (...) Verzeihung! Verzeihung! Ihren Segen, mein Vater!“ (IV,5), fleht er ihn um Vergebung an.

Diese misslungene Abgrenzung vom Vater ist vielleicht auch auf die theoretische Veranlagung Ferdinands zurückzuführen, da er kein vom Leben geprägter Mensch ist. Stattdessen schweift er oft in Fantasiewelten ab, die er niemals erreichen wird. Er besitzt auch nicht die Fähigkeit, sich gegen andere durchzusetzen. Er hat seine Flucht mit Luise in seinen Gedanken bereits bis aufs letzte Detail geplant: „Wird dieses Aug` nicht ebenso schmelzend funkeln, ob es im Rhein oder in der Elbe sich spiegelt, oder im Baltischen Meer?“ (III,4). Obwohl er bereits über das Ziel seiner Flucht nachdenkt, wird es jedoch nie dazu kommen.

Aber der stärkste Gegensatz zum Stürmer und Dränger sind die Mittel, mit denen er seine Freiheit, seine Liebe und seinen Hass durchsetzen will. Immer wieder bedient er sich für den Adel charakteristische Methoden, im Grunde geht er vor wie sein Vater, nur in etwas abgeschwächter Form. Er besucht Lady Milford in der Absicht, „sie zu beleidigen und ihren Hass zu verdienen.“ (II,3). Doch das ist nicht die einzige Situation, in der er im Verhalten seinem Vater ähnelt. „Tod und Rache!“ (IV,2) schwört er sogar seiner ehemals heißgeliebten Luise, da er einen Nebenbuhler vermutet. Schließlich vergiftet er Luise aus Rache, die er ihr geschworen hat. Er ist somit selbst an dem tragischen Ende der Liebesgeschichte schuld. Auch seine Eitelkeit im Bezug auf seine Ehre und seinen Stolz verbinden ihn mit dem Adel. „Meine Ehre, Vater - wenn sie mir diese nehmen, so war es ein leichtfertiges Schelmenstück, mir das Leben zu geben“ (I,7). Sein Ehrgefühl ist ihm sogar wichtiger als sein Leben.

Aber durch seine letzten Worte distanziert er sich wieder deutlich von der höfischen Welt, indem er seinem Vater verzeiht und für ihn um Vergebung bittet. “Gott dem Erbarmenden gehört dieser letzte.“ (V,8). Damit drückt er seine christliche Grundhaltung aus.

In Anbetracht aller oben aufgeführten Argumente ist Ferdinand kein „ganzer Kerl“, kein Genie im Sinne des Sturm und Drang. Er ist zwar leidenschaftlich, gefühlsbetont und rücksichtslos, dass er jedoch mit „urtümlicher Kraft seinen Weg bahnt und jedes Gesetz mit unbändigem Willen beiseite stößt“, kann man von ihm nicht behaupten. Dennoch ist es falsch zu sagen, er sei kein Stürmer und Dränger. In einigen Punkten zeigt er gute Ansätze, die mit den Idealen dieser Epoche übereinstimmen, und die Grundzüge sind bei ihm durchaus vorhanden. Er scheitert jedoch an der Gesellschaftsordnung. Ihn als Stürmer und Dränger in Ansätzen zu bezeichnen erscheint deshalb als angemessen. Die Antwort auf die Themafrage, ob „Kabale und Liebe“ ein Stück des Sturm und Drang ist, ist jedoch eindeutig mit ja zu beantworten. Das einzige untypische Merkmal ist das manchmal von den Idealen abweichende Verhalten Ferdinands, doch alle anderen für den Sturm und Drang spezifischen Eigenschaften treffen auf das Stück zu. Somit ist „Kabale und Liebe“ ein vollwertiger Vertreter dieser Strömung der deutschen Literatur.

„Kabale und Liebe“, ein Drama des Sturm und Drang, und dessen Inhalt und Probleme sind für unsere Gegenwart nicht völlig bedeutungslos. Dies verdeutlicht schon alleine der Hit „Join me“ von der Gruppe HIM, der derzeit die Charts erobert. Er handelt von zwei Verliebten, die nicht mehr länger die Qualen des Lebens ertragen wollen und einen Ausweg im Selbstmord suchen. Aber auch die Auflehnung einzelner gegen den Staat und die Gesellschaftsordnung sind keinesfalls Vergangenheit, was Beispiele aus China und dem Iran deutlich vor Augen führen. Ganz im Gegenteil: Probleme dieser Art werden auch in Zukunft weiter existieren. Es ist also selbst in unserem Computerzeitalter lehrreich und nicht verkehrt, „Kabale und Liebe“, das auf den ersten Blick etwas angestaubt wirkt, aber dennoch aktuell ist, zu lesen. Danach wird man merken, dass noch viele weitere Parallelen zur Gegenwart existieren.

Literaturverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kommentar:

Deine Gliederung zeigt eine gute Anordnung der Argumente, sie ist sehr Aspektreich und sprachlich fast perfekt formuliert. Der Fehler, dass die steigernde Anordnung der Argumente übersehen wurde, relativiert sich durch die persönliche Stellungnahme. Allerdings ist die Gliederung nicht ganz korrekt durchnummeriert. Die Einleitung ist eine gelungene, sehr angenehm zu lesende Inhaltszusammenfassung des Dramas. Sehr sinnvoll ist, zunächst die Merkmale, die Kabale und Liebe zu einem Drama des Sturm und Drang machen, darzustellen. Da sowohl Themafrage als auch eine Art Überleitung, die den Leser in das Vorgehen einführt, fehlen, geschieht dies aber zu unvermittelt. Die Konzentration auf Ferdinand in einem zweiten Teil der Argumentation ist ebenfalls sehr sinnvoll. Die Argumentationsstruktur ist gelungen, da alle Behauptungen vielschichtig abgesichert sind. Bei manchen Erkenntnissen ist es schade, dass eine Vertiefung den Rahmen der Arbeit gesprengt hätte. Bei dem letzten und damit wichtigsten Punkt des ersten Teils hättest du vertiefen müssen, denn für die Auflehnung Ferdinands gegen die Ständeordnung lassen sich eindeutigere Beweise finden. Die Zitate können geschickter in den Satzzusammenhang eingebaut werden. Du verwendest sie fast immer in Form der wörtlichen Rede. Bei indirekten Zitaten müssen ebenfalls die Textstellen nachgewiesen werden. Der Übergang zwischen persönlicher Stellungnahme und Schluss, der die Arbeit schön abrundet, fehlt, wie schon von der Einleitung zum Hauptteil. Deine Arbeit ist stilistisch gelungen und liest sich sehr angenehm, da du flüssig formulierst. Du kannst noch Folgendes verbessern: Formuliere noch mehr verbal und stelle sicher, dass die Bezüge immer deutlich werden. Die äußere Form deiner Arbeit ist tadellos, denn du hast alle formalen Vorgaben eingehalten und sauber gearbeitet. Das Literaturverzeichnis zeigt, dass du dich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Insgesamt ist deine Leistung trotz kleinerer Schwächen noch sehr gut. (1-)

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Details

Title
Kabale und Liebe: Ferdinand, ein "Genie" im Sinne des Sturm und Drang
Grade
1-
Author
Year
2000
Pages
9
Catalog Number
V96849
ISBN (eBook)
9783638095242
File size
342 KB
Language
German
Keywords
Kabale, Liebe, Ferdinand, Genie, Sinne, Sturm, Drang
Quote paper
Matthias Dötterl (Author), 2000, Kabale und Liebe: Ferdinand, ein "Genie" im Sinne des Sturm und Drang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96849

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