Oasen in der Sahara


Exposé / Rédaction (Scolaire), 1999

3 Pages


Extrait


Oasen in der Sahara

Oasen - Definition

Oasen sind Gebiete in einer Wüste mit ausreichend Feuchtigkeit für eine permanente Vegetation. Es gibt Grundwasser-, Quell- und Flussoasen, des weiteren auch Deflationsniederungen (Gebiete, die vom Wind bis zum Grundwasserspiegel abgetragen wurden).

Jedoch sind heute eingige Oasen durch Austrocknung und Sanddünen bedroht.

Oasen - ein altes Thema in neuer Sicht

Der Begriff Oase wird keineswegs einheitlich verwendet. Da er in der Umgangssprache und auch in der Fachsprache benutzt wird, gibt es erhebliche Unterschiede in der Definition. Aber es gibt auch Merkmale, die immer in der Literatur zu finden sind:

- Aridität und weitgehend unbesiedeltes Land, was zum Inselcharakter der Oasen führt nutzbares Wasser
- begrenzter Bewuchs von Kulturpflanzen, deren Anbau mit Hilfe von Bewässerung als Lebensgrundlage dient
- Dattelpalme als Hauptanbaukultur
- kompakte ländliche Siedlung neben der Bewässerungsflur

Im 19. Jhd. Unternahmen viele Europäer Forschungsreisen nach Afrika. Sie beschrieben die Oasen als angenehme Rastplätze und als Gärten in der Wüste . In den folgenden Jahren wurde der Kontrast zwischen der feindlichen W üste und der schützenden Oase zum Leitmotiv.

Durch die infrastrukturelle Erschließung der Oasen durch Briten, Franzosen und Italiener war es möglich, die Oasen systematisch zu bereisen und zu erforschen. Das Forschungsinteresse galt vorwiegend der Frage, wie Oasen funktional organisiert sind.

Auch wenn die Oasenwirtschaft oft als traditionell bezeichnet wurde, erkannten die europäischen Kolonialherren die sehr komplexe und oft ausgeklügelte technische und soziale Organisation der Oasenwirtschaft als respektable Kulturleistung an. Mit dem Ende der Kolonialzeit und dem Beginn der Erdöl- und Erdgasgewinnung im Norden Afrikas erfolgte ein tiefer Einschnitt in die Welt der Oasen. Gründe für den wirtschafltichen Verfall der Oasen waren auch:

- Klimaverschlechterung und Verringerung der fossilen Wasservorräte
- Niedergang des Karawanenverkehrs
- Rückgang der Dattel als Leitkultur
- Abwanderung der Oasenbewohner in außerlandwirtschaftliche Berufe (vor allem Petrochemie)
- ineffiziente Bewässerungsmethoden mit zu hoher Arbeitsbelastung
- Sesshaftwerdung der Nomaden

Während dieser Oasen-Krise entstanden immer mehr High-Tech-Oasen. Diese sind vor allem durch neue Wasserförderungsmethoden geprägt. Die Produktion der High-Tech-Oasen ist auf den Markt ausgerichtet, der Produktionsabsatz ist erklärtes Ziel.

Heute kann ein Oase nur noch selten mit dem traditionellen Oasenbild verglichen werden. Denn neue Berufe, zurückgekehrte Gastarbeiter und Bevölkerungswachstum haben die Oasen verwandelt. Oasenstädte haben manchmal über 100 000 Einwohner.

Auswirkungen der Tourismus auf die Oasen (Beispiel Tunesien)

Als einsame Inseln in mitten der weiten Wüste besitzen Oasen ein hohe touristische Attraktivität. Für die Oasen bedeuten Massentourismus und Konsumgesellschaft ergänzende wirtschaftliche Einnahmequellen.

Für die Touristen sind fast ausschließlich die traditionellen Oasen von Interesse, denn sie vermitteln wegen des optisch erkennbaren Wasserverteilungsystems den Eindruck traditioneller Strukturen. Die ersten Hotels wurden in den Oasen entstanden in der franz. Protekoratszeit. Einige dieser Hotels wurden zu legendären Übernachtungsorten eines frühen Oasentourismus.

Durch die systematische Förderung des Tourismus, der als Pfeiler der künftigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gilt, wurden im ganzen Land Tourismuszentren errichtet. Doch die Tourismuspolitik brachte zunächst nicht die erhofften Erfolge in den Oasen, weil die Küstenregionen ein spektakuläres Wachstum erlebten.

Der Sahara-Tourismus zeigt in vielfältiger Weise die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auf die Oasen: Es wurden einige tausend neue Arbeitsplätze und eine moderne Infrastruktur geschaffen, der Tourismus war und ist entscheidender Faktor f ür das Siedlungswachstum. Auch andere Wirtschaftsbereiche profitieren vom Sahara-Tourismus. So findet man z.B. in der Oasensiedlungen eine Art Disneyland à la Orient . Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen erhöhte sich rasch durch den Zustrom von Touristen. Dennoch gibt es neben der positiven Seite auch Schwachpunkte im Sahara-Tourismus:

- Arbeitsplätze im Tourismussektor nur saisonal und schlecht bezahlt
- Investitionen für neue Projekte werden immer höher, Hotels luxuriöser, aber die Preise und Einnahmen gehen wegen steigender Konkurrenz zurück

Auch auf lokaler Ebene hat der Tourismus große Spuren hinterlassen. Die dynamische Entwicklung hat zu einer wirtschaftlichen Blüte in den Oasen geführt. Doch die Industrieentwicklung führte zu Luftverschmutzung, starkem Siedlungswachstum und verschärfte die Konflikte um das verfügbare Wasser immer mehr. Der Tourismus lässt die Tradition einer bislang intakten Gesellschaft verkommen. Trotz mancher negativer Effekte bleibt der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, auch wenn die Oasen noch lange nicht so viele Touristen anziehen wie die Küstenregionen.

Siedlungswandel in den Oasen

In den Oasen der Sahara vollzieht sich ein Umbruch der Siedlungsstruktur. Die Bevölkerung verlässt immer mehr die Qsur. Ein Qsar ist eine eng bebaute Dauersiedlung mit Handel und Gewerbe. Sie ist von einer Mauer umgeben und besitzt Festungstürme, die als Vorratsspeicher genutzt werden. Es gibt eine städtische Ordngung, einen Marktplatz, Moscheen und eine Schule.

Die Bevölkerung siedelt sich in kleinen "Ersatzdörfern" an Straßen und Pisten an. Andererseits gibt es auch staatlich organisierte Plansiedlungen.

Gründe für den Siedlungswandel:

- die Oasenbewohner finden gute Verdienstmöglichkeiten außerhalb der Oasenwirtschaft (Arbeitsmigration nach Frankreich, Arbeitsmärkte in der Sahara)
- die Schutzfunktion des Qsars wird nicht mehr benötigt
- in den Qsar herrscht eine sehr große Bevölkerungsdichte
- Repräsentanten der Sippenverbände (Dorfrat) lenkten Gemeinschaftsaufgaben nach schriftlich fixierten Regeln. Diese soziale Ordnung wurde durch moderne Verwaltungsstrukturen ersetzt. Die ländliche Oasenbevölkerung ist weitgehend sich selbst überlassen.

Die Sippen teilen sich das dörfliche Kollektivareal auf. In der Hausbautechnik und in der Architektur passt man sich immer mehr an die Stadt an.

Die moderne Oasenstadt hat ein großes Arbeits-, Ausbildungs- und Infrastrukturangebot. Durch den raschen und hektischen Ausbau der Städte werden die alten Siedlungsräume zu dichtbevölkerten Wohnquatieren.

Technologische und landwirtschaftliche Veränderungen in den Oasen

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Sahara und damit auch die Funktion der Oasen verändert. Die vorhandenen Zustände mussten überdacht werden.

- Es wurden effektivere Produktionsstrategien entwickelt.
- Es wurde ein leistungesfähigeres Straßennetz gebaut, um den Transport und Strecken besser zu bewältigen.
- Heutzutage sind scheinbar unbegrenzte Wassermengen verfügbar. Durch die Motorpumpe kann aus großen Tiefen trotzdem Wasser befördert werden.

Früher in den traditionellen Oasen wurden oft drei Anbaustockwerke benutzt, d.h. drei unterschiedlich große Anbaupflanzen wurden auf einer Fläche angebaut.

Die Oasen lagen traditionell auf tief gelegenen Flächen, weil dort - entweder durch artesische Brunnen, Quellen oder Überschwemmungen - die Bewässerung am einfachsten war.

Da heute Wasser vor allem durch Tiefbohrungen und Motorpumpen befördert wird, ist ein Standort für ein Land, das erschlossen werden soll, fast unbegrenzt.

Durch diesen geradezu unbeschränkten Wasservorrat ist eine Anbau- und Produktionsausrichtung weit über den privaten Verbrauch möglich und damit werden private Erschließungsmaßnahmen immer alltäglicher.

Denn einen Vorteil versprachen sich die privaten "Erschließer" in der Nebensaison, weil sie dann wegen dem Klima trotzdem anbauen können.

Außerdem können Futterpflanzen über das ganze Jahr weg angebaut werden. Teure Anschaffungen wie z.B. beheizte Gewächshäuser sind ebenfalls überflüssig, falls man weiß, geothermisches Wasser zu nutzen.

Und gerade auch diese Privatunternehmen werden durch den Staat gefördert, weil dieser eine Lebensmittelselbstversorgung erreichen will. Er will die Unabhängigkeit des Landes von Lebensmittelimporten erhöhen.

Aber jedoch all diese neuen Fördertechnologien in Kombination mit der rasch wachsenden Bevölkerung und Weiterverbreitung der Verstädtung haben wesentlich das Gleichgewicht des landwirtschaftlichen Ökosystems gesört.

Der Staat hat bisher keine Rücksicht auf die Umwelt genommen und somit sind einige Flächen der Sahara heute Beispiele für den Misserfolg moderner Entwicklungsmaßnahmen.

Fin de l'extrait de 3 pages

Résumé des informations

Titre
Oasen in der Sahara
Université
Real Centro Universitario Maria Cristina
Auteur
Année
1999
Pages
3
N° de catalogue
V96874
ISBN (ebook)
9783638095495
Taille d'un fichier
328 KB
Langue
allemand
Mots clés
Oasen, Sahara
Citation du texte
Sascha Kubera (Auteur), 1999, Oasen in der Sahara, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96874

Commentaires

  • invité le 5/4/2001

    Oasen in der Sahara.

    Ich bin 7.Klasse und finde den Bericht toll .Weil er alles ethaellt was man wissen muss.Außerdem ist er nicht komplieziert geschrieben.
    Danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Titre: Oasen in der Sahara



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