Brecht, Bertolt - Mutter Courage


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2000

3 Páginas


Extracto


Inhalt:

Als Marketenderin Courage zieht Anna Fierling durch den Dreißigjährigen Krieg, immer hinter den Heeren und Schlachten her. Sie verdient am Krieg und hofft ihre drei Kinder Eilif, Schweizerkas und die stumme Kattrin gut durch die schlimme Zeit zu bringen. Dieser Krieg aber, den sie für sich und ihre Geschäfte auszunutzen glaubte, richtete Courage zugrunde, nimmt ihr alle Kinder, wenngleich sie unbelehrbar bleibt: „Ich laß mir den Krieg von euch nicht madig machen. Es heißt, er vertilgt die Schwachen, aber die sind auch hin im Frieden. Nur, der Krieg nährt seine Leute besser.“

1624 in Schweden verliert die Courage ihren ältesten Sohn, den kühnen Eilif, an die Soldatenwerber. Sie will den Feldwebel eine neue Gürtelschnalle aufschwatzen, doch er macht das Geschäft und listet ihr den Sohn ab: „Wer vom Krieg leben will, muß ihm auch etwas geben.“ 1626 in Polen erntet Eilif als Soldat Lob vom Feldhauptmann, da er den Bauern unbarmherzig das Vieh abjagt. Als kleine Darstellung singt er für den Koch und den Feldprediger das Lied vom Weib und den Soldaten und führt den Säbeltanz vor. Einige Jahre später wird er als Mordbrenner hingerichtet - wofür man ihn ausgezeichnet hat im Krieg, das wird im kurzen Zwischenspiel des Friedens als Verbrechen bestraft. Das konnte Eilif, der nur den Krieg kennt, nicht wissen. Auch den jüngeren Sohn Schweizerkas zwingt man den Soldatendienst auf. Wegen seiner Redlichkeit wird er erschossen, da er, von den Kaiserlichen gefangen, immer noch den Schweden und der ihm anvertrauten Regimentskasse die Treu hält. Courage feilscht zu lange, um ihn die Freilassung zu erkaufen, und wird mitschuldig an seinem Tod. Unverdrossen passt sie sich an, singt das Lied von der großen Kapitulation und verzichtet darauf, ihre Rechte bei der Obrigkeit einzuklagen. Koch und Feldprediger schließen sich der Marketenderin an und begleiten ihren Planwagen. Die stumme Kattrin verstößt mit ihrer Menschlichkeit immer wieder gegen den Geschäftssinn ihrer Mutter. Das Mädchen schielt begehrlich nach den roten Stiefeln der Lagerhure Yvette, sie nimmt sich auch eines Säuglings an, der nach dem Tod seiner Mutter hilflos im zerstörten Haus wimmert. Der Koch macht der Courage einen Antrag. Da er in Utrecht eine kleine Kneipe geerbt hat, bietet er ihr ein Zuhause; allerdings ohne Kattrin. Courage lehnt ab und will die Tochter nicht im Stich lassen. Das Lied von König Salomo bekräftigt, dass in dieser finsteren Zeit Menschlichkeit und Tugend gefährlich und überflüssig sind. Jede Menschlichkeit richtet Kattrin zugrunde, als sie 1636 durch wildes Getrommel die Stadt Halle vor dem Überfall der Landsknechte warnt, wird sie mit einer Soldateska vom Dach heruntergeschossen. Doch in der Stadt hat man die Warnung mit dem letzten Trommelschlag gehört und die Gefahr erkannt. Zuletzt spannt Mutter Courage sich allein vor den Wagen und zieht ihn weiter mit den Worten: „Ich muß wieder in´n Handel kommen.“

Interpretation:

Bertolt Brecht wurde am 10.02.1898 in Augsburg als Sohn eines Angestellten geboren. Sein Vater wird später zum Prokuristen und Kaufmännischen Direktor einer Augsburger Papierfabrik. Schon früh veröffentlicht Brecht Gedichte und Aufsätze in den „Augsburger Neuesten Nachrichten“.1919 bringt Paula Banholzer Brechts ersten Sohn Frank zur Welt, der 1943 als russischer Soldat fällt. 1919 - 1924 ist Brecht in München und studiert Medizin und Theaterwissenschaften. Er ist auch Dramaturg bei den Münchner Kammerspielen unter Otto Falckenberg tätig. 1922 erhält er den Kleist-Preis für das Drama „Trommeln in der Nacht“. 1922 - 1927 Ehe mit Marianne Zoff, 1923 Geburt der Tochter Hanne. 1924 - 1933 lebt er in Berlin. 1924 Geburt des Sohnes Stefan und 1930 Geburt der Tochter Barbara. 1924 - 1926 ist er dramaturgischer Mitarbeiter am dt. Theater in Berlin bei Max Reinhardt. 1933 emigriert er vor den Nationalsozialisten nach Prag, Wien, die Schweiz, Paris und Dänemark. Dort bleibt er bis 1939, dann übersiedelt er 1940 nach Schweden und 1941 nach Finnland. 1941 - 1947 lebt er mit seiner Familie in Santa Monica.1947 - 1949 lebt er in Zürich. Bertolt Brecht starb am 14.08.1956 in Ost Berlin an einem Herzinfarkt.

Hauptwerke/Dramen: Baal (1918); Trommeln in der Nacht (1919); Die Dreigroschenoper (1928); Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930); Die hl. Johanna der Schlachthöfe (1932); Der Dreigroschenroman (1934); Leben des Galilei (1938); Der gute Mensch von Sezuan (1939); Die Geschäfte des J.Caesar (1944); Der kaukasische Kreidekreis (1945).

„Mutter Courage und ihre Kinder“ ist eine Chronik des Dreißigjährigen Krieges in 12 Bildern, die am 19.04.1941 in Zürich Uraufgeführt wurde.

Personen: Mutter Courage, ihre Tochter Kattrin, ihre Söhne Eilif und Schweizerkas, der Feldwebel, der Werber, der Koch, der Feldprediger, der Feldhauptmann, der Zeugmeister, den Obristen, Yvette, der Schreiber, der Fähnrich, die Soldaten, Bauern und Bäuerinnen. Ort und Zeit: Feldlager in Dalarne(Schweden) und N-Deutschland; 1624 - 1636 Als Grundlage diente Brecht Grimmelhausens abenteuerlicher Simplicissimus. Courage wechselt die Fronten so oft wie die Länder, alles fürs Geschäft. Der Feldprediger sieht in ihr eine „Hyäne des Schlachtfeldes“. Courage bemerkt, dass der Krieg die Fortsetzung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist: „Wenn man die Großkopfigen reden hört, führen die Krieg nur aus Gottesfurcht und für alles, was gut und schön ist. Aber wenn man genauer hinsieht, sinds nicht so blöd, sondern führen den Krieg für Gewinn. Und anders würden die kleinen Leut wie ich auch nicht mitmachen.“ Zum großen Erfolg des Stückes hat neben den Songs von Paul Dessau auch beigetragen, dass Courage als leidende, Mitleid erweckende Mutterfigur den Zuschauern zu Herzen ging. Sie hält ihr Händlertum für das Wichtigste, aber es zerstört ihre Kinder, eins nach dem anderen. Die oben genannten Songs sind Verfremdungseffekt, die den Zuschauer zur Aktivität anregen und sein kritisches Bewußtsein wecken sollen. Sie unterbrechen das Dramengeschehen, schaffen Distanz und die Figuren fallen aus ihrer Rolle. Zu den wichtigsten V-Effekten zählen: der Kommentar, der den Handlungsablauf unterbricht und das Geschehen in einen historischen Zusammenhang bringt; die Verwendung von Songs, Chören und die Zitaten; die Anrede des Publikums; die Projektionen; die Unterstützung der Gestik durch Masken; die Spaltung einer Figur und die Neugestaltung als Gegenstück zu Bestehendem. Brecht erfand das epische Theater, mit dem er das Illusionstheater der Vergangenheit bekämpft, das den Zuschauer in eine passive Rolle versetzt. Brecht will im Zuschauer keine Illusion erzeugen, sondern ihn zum Nachdenken, zur Stellungsnahme und zu sittlich-sozialer Entscheidung treiben. Das epische Theater ist: erzählend; macht den Zuschauer zum Betrachter; weckt seine Aktivität; der Zuschauer wird einem Problem gegenübergestellt; erzwingt vom Zuschauer Entscheidungen; RATIO! „Mutter Courage und ihre Kinder“ ist das meistgespielte Drama Brechts, indem Handel, Geschäft und Krieg die Hintergründe sind; es ist ein Appell gegen den Krieg.

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Detalles

Título
Brecht, Bertolt - Mutter Courage
Autor
Año
2000
Páginas
3
No. de catálogo
V96897
ISBN (Ebook)
9783638095723
Tamaño de fichero
402 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Brecht, Bertolt, Mutter, Courage
Citar trabajo
Harald Messner (Autor), 2000, Brecht, Bertolt - Mutter Courage, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96897

Comentarios

  • visitante el 22/3/2007

    Meinung.

    Wieso ging die Mutter Courage denn zu Herzen und erweckte Mitleid? Wenn sie zu Herzen ging und dies zum Erfolg des Stückes geführt hat, wäre das wohl nicht im Sinne Brechts gewesen! Nach seiner Theorie des epischen Theaters sollte eine Einfühlung in Personen möglichst vermieden werden, um eine kritische Distanz zu ermöglichen...

  • visitante el 23/5/2002

    mutter courage.

    zu wenig informationüber die songs aus mutter courage,und zu wenig infos über die neben personen,der rest war aber garnicht so schlecht

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Título: Brecht, Bertolt - Mutter Courage



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