Die Beatles - Biographie und musikalische Entwicklung


Presentation / Essay (Pre-University), 2000

14 Pages


Excerpt


1. Biographien

JOHN WINSTON LENNON kam am 9. Oktober 1940 in Liverpool. Die Eltern, Fred Lennon und seine Frau Julia trennten sich 2 Jahre später. Julia gab ihren Sohn in die Obhut ihrer Schwester Mary Smith und deren Ehemann George, wo John den Großteil seiner Kindheit verbrachte. Lennon begann sich schon sehr früh für Musik zu interessieren (wobei er die Schule vernachlässigte) und gründete 1955 seine 1. Band, die er in Anlehnung an die Quarry Bank Grammar School die QUARRY MEN nannte. Nach einem Auftritt seiner Band lernte er einen Gitarristen namens Paul McCartney kennen.

JAMES PAUL MCCARTNEY wurde am 18. Juni 1942 in Liverpool als Sohn von Jim und Mary McCartney geboren. Er wuchs mit seinen Bruder Michael wohlbehütet auf. Im Gegensatz zu John war er ein sehr guter Schüler. Nach dem seine Mutter 1956 starb, entdeckte Paul seine Liebe zur Musik und lernte Gitarre spielen.

1956 schloß er sich auch den Quarrymen an. 1958 spielten John und Paul unter den Namen THE NURKTWINS ( die meisten früheren Mitglieder stiegen aus ) und stießen auf George Harrison einem Schulfreund von Paul.

GEORGE HARRISON kam am 25. Februar 1943 in Liverpool als jüngster Sohn von Harold und Louise Harrison auf die Welt. Zur Musik kam er relativ früh durch seine Brüder und die Unterstützung seiner Eltern. Am Liverpool Institute lernte er Paul McCartney kennen, welcher ihm John vorstellte. Lennon ließ George vorspielen -und nahm ihn in die Gruppe auf.

STUART FERGUSSON VICTOR SUTCLIFFE geboren am 23. Juni 1940 in Edinburgh trat nur auf Johns Drängen in die Band ein. Er war Maler und obwohl er noch nie einen E-Baß in der Hand hatte, kaufte er sich auf Johns Anraten einen.

Erste Anfänge

Im Juni des Jahres 1959 stellten sie sich Carrol Levis, einem Talentsucher vor und traten unter den neuen Namen “The Moondogs“ im Liverpooler Empire Theater auf. In Anlehnung an “Buddy Holly and the Crickets” und “Cliff Richards and the Shadows” nannten sie sich nun “Johnny and the Moondogs”. Leider kamen sie über den 2. Platz des Wettbewerbes nicht hinaus.

Larry Pames wurde dann auf die Band aufmerksam, engagierte sie aber trotzdem nicht, da Thomas Moore, ihr Schlagzeuger nicht auf Tourneen mitwollte. Nachdem der Sprung ins Profilager gescheitert war, traten sie von August bis Oktober 1959 wieder unter ihren Namen “Quarrymen” auf. Unter anderem spielten sie im Liverpooler Casbah Club, der von der Mutter des Schlagzeugers Pete Best geleitet wurde. PETE BEST schloß sich zunächst kurzfristig der Band an. Dennoch löste sich die Gruppe im November 1959 aus verschiedenen Gründen auf.

Kurze Zeit später fanden sich die Hobbymusiker Lennon, McCartney, Harrison und Sutcliffe jedoch wieder zusammen und versuchten einen neuen Start, zunächst als “Long John und the Silver Beatles” dann aber schließlich als “Johnny and the Silver Beatles”, in Anlehnung an “Buddy Holly and the Crickets” (Heuschrecken). Den Namen Beatles setzten sie aus “Beetle” (Käfer) und den Musikbegriff “Beat” (Schlag) zusammen. Ab jetzt traten sie bei Tanzveranstaltungen in und um Liverpool regelmäßig auf. Im März 1960 machten sie eine zweiwöchige Schottland Tournee.

Die Hamburger Zeit: “Mach Schau”

Sommer 1960 erhielten die SILVERBEATLES ihr erstes Auslandsangebot.

Allan Willams, Besitzer eines Nachtclubs in Liverpool und so etwas wie ihr 1. Manager, gelang es sie als Ersatzgruppe für “Rory Storm and the Hurricanes” in Hamburger Clubs unterzubringen. Im August trafen die Beatles - man hatte inzwischen den Zusatz “Silver” weggelassen in Hamburg ein. Vom Inhaber des Indra und des Kaiserkellers wurden sie in einem kleinen, schäbigen Zimmer über dem Bambi-Kino einquartiert. Zwei Monate lang mußten sie im Indra jeden Abend bis zu 8 Stunden auf der Bühne stehen und spielen. Der Job war hart und riß sie schlagartig aus allen Träumen vom fidelen Musikerleben.

Denn das Publikum war anspruchsvoll und verlangte “Mach Schau”.

Hamburg bildete den Schmelztiegel, der die Beatles aus talentierten Möchtegerns in Künstler verwandelte. Vor allem entdeckten die zukünftigen “Pilzköpfe” ihren eigene Sound, außerdem wurden sie mit dem Showbusiness vertraut und lernten wie man mit dem Publikum umgeht.

Im Anschluß an ihr Engagement im Indra wechselten die Beatles in den Kaiserkeller, wo sie “Rory Storm & the Hurricans” mit dem Schlagzeuger Ringo Starr kennenlernten. Sie waren sehr erfolgreich und zogen ein großes Publikum an, unter anderen machte die Band die Bekanntschaft mit den jungen Fotographen und Graphiker Klaus Voorman und dessen Freundin Astrid Kirchherr. Dabei begann eine Romanze zwischen Stu und Astrid, die sich November 1960 verlobten.

Kurz darauf kam das Angebot im besten und größten Club der Reeperbahn aufzutreten, im Top Ten. Doch überraschender Weise tauchte die Polizei bei George auf, da er noch nicht 18 war und zudem auch keine Arbeitsgenehmigung besaß. Aus diesem Grund wurde ihm nahegelegt Deutschland vor Ablauf von 24 Stunden zu verlassen. Da es noch andere Komplikationen gab, verließ die Band schließlich Hamburg. Die Beatles spielten dann diverse Konzerte in Liverpool, im Cavern Club, wobei das Publikum vor Begeisterung raste.

Nachdem George 18 geworden war, verschaffte Allan Williams ihnen wieder Auftritte in Hamburg. In der Hansestadt galten die fünf inzwischen als die Rock’n’Roll-Gruppe aus Liverpool. Von April bis Juni gastierten sie im Top Ten und avancierten rasch zur besten Gruppe Hamburgs. Während dieser Zeit soll Astrid Kirchherr für Stu eine neue Frisur kreiert haben. Sie kämmte ihm die Haare in die Stirn, was von den anderen Beatles mit albernen Witzen quittiert wurde. Später kämmten sich auch John, George, Paul und Pete die Haare nach vorne - aus welchen Grund auch immer. Als man bei der deutschen Schallplattenfirma Polydor nach einer Begleitgruppe für eine Produktion mit den Sänger Tony Sheridan suchte,bekamen die Beatles den Zuschlag.Es wurde eine Single mit den Liedern:“When The Saints Go Marching In” und “My Bonnie” eingespielt, die für Ihre Karriere noch wichtig werden würde.

Juni 1960 heirateten Stu und Astrid in Hamburg, wobei Stuart auch gleichzeitig die Band verließ. George, Paul, John und Pete kehrten nach Liverpool zurück. Die Beatles, wieder in ihrer Heimatstadt, gastierten nun im Cavern Club und erfreuten sich einer großen Fangemeinde.

Epstein

Am 28.10.61 verlangte ein gewisser Raymond Jones im Plattengeschäft nach der Platte “My Bonnie” von den Beatles. Der Geschäftsführer der diesen ausgefallenen Plattenwunsch entgegennahm hieß Brian Epstein, der zukünftige Manager der Pilzköpfe. Die Single war nicht aufzutreiben, da sie nicht in England erschienen war. Doch Brian machte sich auf die Suche nach der Band und fand sie im Cavern Club. Ihm gefielen die vier und er bemühte sich um einen Managervertrag, den er am 3.12.61 bekam.

Epstein kümmerte sich um einen Schallplattenvertrag, doch die meisten Firmen waren nicht interessiert. Schließlich bekamen die Beatles einen Vorspieltermin am 1.12.62 bei Decca, doch sie hatten kein Glück. Dick Rowe, der damalige Produzent und A&R Manager traf die vielleicht größte Fehlentscheidung in der Geschichte der Musikindustrie und nahm stattdessen “Brian Pools and the Tremeloes”.

Die Band pendelte dann noch einige Male zwischen Hamburg und Liverpool, wobei sie erfuhren, daß Stuart Sutcliffe an einem Gehirntumor gestorben war. Während die Beatles noch in der deutschen Stadt gastierten, bot Brian Epstein seine Gruppe bei fast allen Plattenfirmen Londons an. Nach vielen Absagen, bekam er aber doch ein Gespräch mit den Produzenten der kleinen Plattenfirma Parlophone, die aber dem größten Schallplattenkonzern Englands angehörte, der EMI ( Electric Music Industries) . Dieser Produzent hieß Georg Martin und er nahm die Band unter Vertrag. Am 17. August wurde Pete Best entlassen und statt ihm kam ein anderer Schlagzeuger mit den bürgerlichen Namen Richard Starkey dazu.

RINGO STARR wurde am 7.Juli 1940 als einziges Kind von Richard und Elsie Starkey in Liverpool geboren. Er wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Da Richard in seiner Kindheit eine Reihe schwerer Krankheiten durchmachen mußte verbrachte er viel Zeit in Krankenhäusern und konnte deshalb nicht die Schule beenden. Da er keine, für ihn richtige Lehrstelle fand begann Ringo sich für Musik zu interessieren. Von seinem ersten Geld kaufte er sich ein Schlagzeug und fand schnell Anschluß in der gerade aufblühenden Liverpooler Szene. Er wurde von “Rory Storm and the Hurricans” engagiert, da Schlagzeuger zu der Zeit rar waren. Bei einem Konzert in Hamburg lernte er die Beatles kennen und wurde am 18.862 bei Ihnen Mitglied.

Im September 1962 nahm die Gruppe ihre 1. Single “Love Me Do” und später ihr erstes Album “Please Please Me” auf, von denen die LP Nr.1 in den englischen Charts wurde.

Im Dezember hatte die Gruppe ihre letzten Gigs im Hamburger Star Club.

2. Musikalische Entwicklung

1. Phase: Rock’n’ Roll Musik

Die Beatles bezeichneten sich selbst als Rock’n’Roll Band. Geprägt wurden sie durch Elvis, Little Richard, Bill Halley, Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Buddy Holly, Cliff Richard und Skifflemusik ( einen Kunstprodukt aus schwarzen Folk- & Country & Western - Musik , welches auf selbstgebastelten Instrumenten gespielt wurde ). Aber auch die Musik der Schwarzen wie Black, R&B und Motown beeinflußte die Beatles gewaltig. Sie spielten viele Cover -Versionen auf ihren Konzerten und bauten ihre Erfahrungen auch in ihre eigenen Stücke ein. Selbstverständlich war auch ihr erstes Album “ Please Please Me” purer Rock’n’Roll.

I Saw Her Standing There:

Schon das erste Lied “I Saw Her Standing There” verkörperte mit seinem eindeutig sexuellen Begehren und seiner rohen musikalischen Energie eindeutig das Wesen dieser Musikrichtung. Wie bei vielen früheren Werken der Band ist der Sound das Entscheidende und nicht unbedingt der Text. Sie schrieben anfangs einfache Songs ohne sich sonderlich Gedanken darüber zu machen, sondern um einen Sound zu schaffen, der pure Lebenslust ausstrahlt. Der Text war beinahe bedeutungslos.

Twist and Shout:

Dies zeigt sich auch bei dem Stück “Twist and Shout” , das zwar nicht von den Beatles ( sondern den Leslie Brothers) geschrieben wurde, welches sie aber doch exzellent coverten. Von 1962 bis 1965 bildete “Twist and Shout” einen Höhepunkt Ihrer Live-Auftritte. Rauh, erregend und heiser war der Song eine treibende Tanznummer ganz im Stile der schwarzen Musik. Die Blues - Wurzeln des Rock’n’Rolls zeigen sich dabei in “Twist and Shout” mit seiner schlichten Struktur aus 2 Akkorden und den Frage-Antwort-Stimmen. Aber auch Johns Leadstimme ist sehr wichtig. Von der 1. Silbe an ist klar, das er alles riskiert. Nicht nur die kehlige Rauheit seiner Stimme, sondern auch die lustvolle Dringlichkeit in seinen Vortrag, wenn er z.B. “C’mon and twist a little closer ...” singt fesseln die Aufmerksamkeit des Zuhörers und machen diesen Song zu einer gelungenen Cover-Version.

In den folgenden Jahren brachten die Beatles reifere Stücke als “I Saw Her Standing There” und “Twist And Shout” zustande, aber reif bedeutet nicht notwendig besser, schon gar nicht, wenn es um Rock’n’Roll geht. Das gesamte Album wurde in einer ganztägigen Marathonsession aufgenommen. Bei ihrem hektischen Tourneeprogramm war natürlich nie genug Zeit übrig, um neue Songs zu proben, geschweige denn zu schreiben. George Martin schlug deshalb vor, Songs aus dem Programm der Beatles aufzunehmen. Die Idee bestand darin die Energie der Live - Auftritte der Fab-Four einzufangen. “Please Please Me” wurde in den Großbritannien sofort ein Hit und brach alle Rekorde.

2. Phase: Die Tourneen und Beatlemania

Mit dem Erfolg und dem vollbepackten Terminplan erlebten die Beatles von 1963-1966 eine entscheidende Veränderung. In diesem Zeitraum nämlich verwandelte sich das Massenphänomen, das den Namen Beatlemania trug, von einem aufregenden, immer fröhlichen Abenteuer in eine erstickende, manchmal sogar gefährliche Unternehmung voller Isolation, Banalität und drohende künstlerische Erschöpfung. John, Paul, George und Ringo kämpften im wahrsten Sinne des Wortes vor und nach den Auftritten um ihr Leben, um der tobenden Menge zu entkommen und sie wurden von den Medien regelrecht belagert. (Eine Parodie dieser Manie ist in ihrem Film “A Hard Day’s Night” zu erkennen.)

Dieser Wahnsinn zeigte sich in seiner grausamsten Form auf den Tourneen, und 1966 hatte die Beatlemania die Band endgültig von der Bühne vertrieben (von da an machten sie ihre Musik nur noch in der Abgeschiedenheit des Studios). Wann genau die Beatlesmania einsetzte ist umstritten, auf jeden Fall im Jahr 1963.

Im November 1963 kam ihr 2. Album: “With The Beatles” heraus.

With the Beatles: Vom Aufbau her ist das 2. Album ähnlich konzipiert wie das vorherige. Fremdkompositionen wechseln eigene ab, wobei die Qualität der Eigenkompositionen merkbar besser wurde. Dennoch schrieben sie einfache Popsongs, wobei der Text wieder beinahe bedeutungslos und nur der Sound wichtig war. Neben einigen “Fließbandproduktionen” wie “Hold Me Tight” schrieben John und Paul aber auch “Kostbarkeiten” wie “All My Loving” , ”She Loves You” und “From Me To You” . Der bedeutendste Einfluß war zweifellos die Musik der Schwarzen. Die Beatles coverten R’n’B, Motown und versuchten diesen Sound in ihre Stücke einfließen zu lassen.

Dessen Singleauskopplung “I Want To Hold Your Hand” wurde als erste Beatlessingle Platz 1 der amerikanischen Charts. Dies war natürlich ein Ansporn auch in anderen Ländern zu touren. Nachdem die vier 1963 England erobert hatten, verbrachten sie 1964 damit, ihren Herrschaftsbereich bis an die Grenzen der englischsprachigen Welt auszudehnen. Sie besuchten die USA, die Niederland, Dänemark, Schweden, Hong Kong, Australien und Neuseeland, wobei sich die Massenhysterie von einem Land zum anderen glich.

März 1964 kam dann “A Hard Day’s Night” heraus.

A Hard Day’s Night: Schon beim Eröffnungsakkord des Titelsongs bemerkt man, dass die Beatles innovativer geworden sind. Dieser ist kein gewöhnlicher sondern ein eigentlich zufällig entstandener Akkord. Mit “A Hard Day’s Night” brach eine neue Ära der Musik der Beatles an. Aber es gab auch entscheidende technische Neuerungen: Die Plattenindustrie ging zur Vierspur - Tonaufnahme über.

“A Hard Day’s Night” besteht vollständig nur aus Eigenkompositionen, wobei die Qualität der einzelnen Songs gestiegen ist. John dominiert das Album. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Stärke der Songs vor allem in der Melodie und ihrer Energie, allmählich beginnen auch die Texte besser zu werden. Schlichte Reime und “oberschülerhafte” Stories bleiben zwar mehr die Regel als die Ausnahme, doch einige Texte sind schon sehr vielversprechend. Die Eröffnungstrophe von “A Hard Day’s Night” ist zum Beispiel alles andere als ein Teenagerseufzer. In “If I Fell” ist die Liebe reifer und emotional tiefer geworden.

Zwar erzielten die Beatles phantastische Einnahmen und erhielten die höchsten Gagen, die je bezahlt wurden, doch dafür hetzten sie nur von einen Konzert zum anderen In immer größer werdende Hallen bis sogar in Footballstadien. Das berüchtigte Konzert im New York Shea Stadium am 15.August 1965 stellte sogar einen Weltrekord auf, sowohl was die Zuschauerzahl (55.600) als auch die Bruttoeinnahmen (30.4000 Dollar) betraf.

3. Phase: Die Schattenseiten des Ruhms und Folgen daraus:

Die Tourneen konnten sogar Gefahr für ihr Leben bedeuten. 1966, als die Beatles nicht auf einer Party erschienen, die von der Frau des philippinischen Diktators Ferdinand Marcos gegeben wurde, mußten sie erfahren wie hart die Strafe sein konnte, wenn man beim VIP- Spiel nicht mitmachte. Sogar der britische Botschafter rief an und äußerte Befürchtungen, dass die Sache ernste Folgen mit sich ziehen könnte. Am Flughafen von Manila trafen sie auf bewaffnete Soldaten und einem Mob, der nach ihnen trat und sie stieß.

Auch bei anderen zahlreichen Gelegenheiten kam die Gruppe nur knapp an Schlimmeren vorbei. Das Publikum randalierte, die Menge fiel einmal über eine Beatles-Limousine her und drückte das Dach ein, Flugzeuge wurden von Fans überflutet. Es gab sogar Todesdrohungen für jeden einzelnen. Doch auch das Risiko eines Kreativen und emotionalen Todes war groß. Übermäßiger Ruhm hatte schon Elvis ruiniert, glücklicherweise entgingen die Beatles aber diesem Schicksal.

Trotzdem bemerkte man ihr “schöpferisches” Nachlassen bei der Platte “Beatles For Sale” The Beatles for Sale: Bei dem Album, dass die Beatles Ende 1964 herausbrachten, war ein künstlerisches Opfer der Beatlemania und die dadurch entstandene Erschöpfung nicht mehr zu übersehen. Sogar auf dem Albumcover ist dies zu sehen: Die vier schauen ängstlich und müde aus, beinahe so, als ob sie sich vor dem was als nächstes kommt fürchten würden. Ihr bis dahin sorgloses Image hatte bereits Schaden genommen. Außerdem fanden sie nicht mehr soviel Zeit ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Nur acht von 14 Stücken stammten von John und Paul - ein gewaltiger Rückschritt nach “A Hard Day’s Night”. Eigentlich ist es schon ein Rätsel wie Lennon und McCartney überhaupt Zeit fanden, um so viele neue Songs zu schreiben, die teilweise sehr gut sind. Wobei die ersten 3 Songs : “No Reply”, “I’m A Loser” und “Baby’s In Black” ebenfalls einen schwermütigen Ton anschlagen.

Die Texte wurden immer wichtiger und persönlicher. Dieses Album stand am Anfang von dem was John Lennon früher als “meine Dylan- Periode” bezeichnete, einer Zeit, in der seine Texte realistischer und variantenreicher wurden. Während dieser Zeit lernten die vier auch Bob Dylan kennen, der zu ihren Bewunderern zählte (was aber auch auf Gegenseitigkeit beruhte). Die Band und der Folk-Musiker beeinflußten sich auch gegenseitig. Während Dylan sich mehr in Richtung Rock’n’Roll orientierte, wurden die Songs der Beatles immer poetischer.

Bei “I’m A Loser” liefert der Text das übliche Lennon-Bild von der Liebe als einen Krieg um Besitz und Betrug, den er verloren hat. Bis dahin unterscheidet sich der Song keineswegs von früheren Kompositionen. Erst im Refrain “I’m a loser and I’m not what I appear to be”, wird klar, dass er über sich selbst singt. Und dies war ein Eingeständnis, das den beunruhigenden Fotos auf dem Cover entsprach.

In den Liedern wurden aber auch persönliche Erfahrungen eingebaut:

z.B.: deutete “She’s A Woman” die Bekanntschaft (durch Bob Dylan) mit Marihuana an. Die Textzeile “turn(s) me on when I feel lonely” war die erste explizite Anspielung der Beatles auf Drogen.

Auf dem Album sind außerdem ein paar technische Neuerungen zu finden, mit denen sich ein neuer Sound erzeugen ließ, zum Beispiel: die elektronischen Gimmicks die “I Feel Fine” und “Eight Days A Week” einleiten. Denn bei “I Feel Fine” erfanden die Beatles als erste die Rückkopplung auf einer Platte und “Eight Days A Week” ist der erste Popsong, der mit einer Aufblende (dem fade in im Gegensatz zum fade out) beginnt.

Help!: Die Arbeit an diesem Album war während einer Zeit, die Lennon als seine “Fat Elvis - Periode” bezeichnete. 1965 hatte er Übergewicht, trank zuviel, seine Frau langweilte ihn und er hatte die unendlichen Absurditäten der Beatlesmania über. Diese Probleme ließ er in die Songs des Albums einfließen:

Der Titelsong “Help!” war der erste Beatlessong in dem es auf den Text mindestens noch so sehr ankam wie auf die Musik. Allerdings scheinen nur wenige damals die ganze Bedeutung des Textes wahrgenommen zu haben. Dabei war dies vielleicht Lennons bester Text. Seine Stärke besteht in der unmißverständlichen Kraft autobiographischen Erfahrung, doch drückt John seine persönliche Wahrheit so einfach und überzeugend aus, dass sie universell gültig wird. Man muss kein Rock’n’Roll - Star sein, um die Sehnsucht nach einer helfenden Hand und den Wunsch nach einer Rückkehr in glücklichere Zeiten zu verstehen. John stellt der verwirrenden Gegenwart, in der “life has changed in oh so many ways”, eine sorglose Vergangenheit gegenüber und fleht dann: “please help me get my feet back on the ground”.

Zuerst schrieb er den Song in einem langsameren Tempo, wie es seiner Stimmung angemessen war. Doch das Tempo wurde beschleunigt, um den Song kommerzieller zu machen, eine Entscheidung, die Lennon später kritisierte.

Die Beatles wurden bei diesem Album noch mehr vom Stil des jungen amerikanischen Sängerpoeten Dylans beeinflußt. Schon bei dem Album “Beatles For Sale” zeigten sich erste Anzeichen von Dylans Einfluß, doch auf “Help!” haben sich diese vorsichtig tastenden Versuche zu ernsthaften musikalischen Ergebnissen weiterentwickelt. Neben dem Titelsong finden sich aber auch andere gute Songs.

Doch nicht nur auf dem textlichen Sektor sondern auch musikalisch entwickelten die vier sich weiter:

Die sanften Flötentöne, die das Stück “You’ve Got To Hide Your Love Away” zum Ende bringen, sind in der Hinsicht bemerkenswert, da zum ersten Mal ein fremder Musiker eingesetzt wurde, um bei einer Beatles - Aufnahme mitzuwirken. Seit “Help!” machten die Pilzköpfe sich auf die Suche nach neuen Effekten, die sich im Experimentieren auf neuen Instrumenten entwickeln ließen. Das Streichquartett, das bei “Yesterday” zum Einsatz kam, ist hierfür das wohl bekannteste Beispiel. Insgesamt werden viele Instrumente eingesetzt, die von den Beatles bis dahin noch nicht verwendet wurden.

Zum Beispiel spielt Lennon bei “The Night Before” und “You Like Me Too Much” das E - Piano. Bei “I Need You” spielt Harrison das erste Mal auf einer Tone - Pedal - Gitarre. Die Melodie dieses Songs zeigte außerdem, dass Harrison sich schon langsam zu einem immer besseren Songschreiber entwickelte.

Die Musikrichtungen, die sich auf “Help!” vorführten, reichten vom normalen Popsong über Folkrock, Country and Western, der typischen Ballade bis zum erdigen Rock’n’Roll.

4. Phase: “Wir werden erwachsen”:

Rubber Soul: war eindeutig das bis dahin beste Album der Beatles. Sie begannen ihre Alben weniger als bloße Zusammenstellungen ihrer Singles zu sehen, sondern als eigene Kunstform. Man merkt, dass die Beatles inzwischen einige musikalische Reife erlangt haben - durch die Beatlemania sind sie auch sichtlich erwachsen geworden. Sie nahmen das Studio immer mehr in ihrer eigene Hand und lernten bei diesem Album viel über Studiotechnik - was sich bei “Sgt. Pepper” als hilfreich zeigte.

Sie verwendeten viele neue Instrumente: Das Harmonium war das damalige Lieblingsspielzeug der vier, das sie bei Liedern wie “The Word” und “We Can Work It Out” einsetzten. Besonders ist auch das Pianosolo im Mittelteil von “In My Life” , welches von George Martin gespielt wird und an ein barockes Cembalo erinnert. Überhaupt ist der musikalische Wagemut der Beatles enorm groß. Bei “Norwegian Wood” setzten sie als erste eine Sitar in einem Poplied ein.

Aber auch ihre Qualität als Songschreiber und ihre poetische Sensibilität hatten seit der Veröffentlichung von “Help!” einen großen Sprung nach vorne gemacht. Zusätzlich zu den “romantischen” Themen ihrer Popsongs gestatteten sich die Beatles den einen oder anderen Kommentar zu der Gesellschaft in der sie lebten.

We Can Work It Out:

Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Song “We Can Work It Out”, der die brilliante Zusammenarbeit zwischen Lennon und McCartney zeigt.

Das Entscheidende an diesem Lied war der Text. Die Zeilen berühren den Zuhörer, weil ein Problem angesprochen wird, dass alle Menschen miteinander verbindet - nämlich wie man miteinander auskommen soll. Auf einer Ebene ist “We Can Work It Out” ein Liebeslied in dem ein Partner den anderen drängt, nicht die Beziehung aufzugeben. Doch Pauls Bitte um Kompromiß und Versöhnung, verstärkt noch durch Johns Warnung “life is very short and there’s no time for fussing and fighting my friend” , gilt für jede Form der zwischenmenschliche Beziehung. Dieses Thema - der Versuch des “Friedensschaffens” - ist typisch für die Gedanken der 60er und der Song zeigt, dass die Beatles sich mit den “Zeitproblemen” auseinandersetzten.

Aber auch ansonsten waren sie sehr “zeitgemäß”:

Ende 1965 rauchten die Beatles regelmäßig Marihuana und nahmen LSD. Dies ist auch in dem Album angedeutet. Zum Beispiel: Im Refrain des Songs “Girl” atmet Lennon stark und heftig ein, was sich eindeutig wie das Einziehen des Marihuanarauches in die Lungen anhört.

5. Phase: Die psychedelische

Phase

Revolver: Was sich schon bei “Rubber Soul” abzuzeichnen begann, wurde jetzt immer deutlicher. Die Zeit der simplen Beatles-Songs war vorbei. Besonders John erkannte was man mit technischen Aufnahmetricks an neuen Gestaltungsmöglichkeiten hinzugewonnen hatte. Auch bei den Texten erreichten die Songs neue Höhepunkte; kluge, nachdenkliche Texte waren jetzt mehr die Regel als die Ausnahme. Die Beatles erweiterten ihre Möglichkeiten über geradlinige Liebeslieder hinaus und versuchten sie an grundsätzlichen Aussagen, die sie schließlich zu einem Sprachrohr ihrer Generation werden ließen. Nach “Revolver” war es eigentlich nicht verwunderlich, dass die vier als Live-Gruppe aufgehört hatten zu existieren. Die Songs waren zu komplex , um sie auf der Bühne zu reproduzieren, und die schon seit einiger Zeit vorhanden Tourmüdigkeit bestärkte die Gruppe natürlich noch mit dem touren aufzuhören. Nachdem “Revolver” abgemischt war, gingen die Beatles 1966 noch einmal auf Tournee und bereisten Amerika und Asien.

Tomorrow Never Knows: Dieser Song ist der musikalisch kühnste, er kommt im wesentlichen nur mit einem Akkord aus. Mit dieser bizarren, hypnotischen LSD - inspirierten Komposition Lennons wird das Album beschlossen. Der Text zu “Tomorrow Never Knows” stammt aus Timothy Learys Handbuch “Psychedelische Erfahrungen”.

Überhaupt waren sehr viele - zu der Zeit entstandene Songs - von Drogen inspiriert.

In der Öffentlichkeit kam dies teilweise nicht sehr gut an, gewisse Lieder wurden bei BBC aus diesen Gründen nicht gespielt , wie zum Beispiel: “A Day In The Life” - obwohl das natürlich totaler Blödsinn war. Es ließ sich nicht ohne weiteres behaupten, dass der Drogenkonsum das Leben der Beatles zerstört hätte, denn die “drogengetränkten” Alben “Sgt. Pepper” und “Revolver” zählen zu ihren Meisterwerken. Dennoch reagierte das Establishment, welches die vier zuerst gefeiert hat, spürbar geschockt. John und George wurden sogar - getrennt voneinander - verhaftet, weil sie verbotene Substanzen besaßen. Trotz der Kritik hielten die Beatles dennoch an ihrer Überzeugung fest.

Einige Monate später schockierten John, Paul, George und Ringo die Menge wieder erneut, mit der Ankündigung, dass sie die Drogen aufgeben wollen. Ihr Image blieb aber weiterhin angekratzt, da die Mitteilung im Kontext zu ihrem neuen Enthusiasmus für die spirituellen Lehren des Maharishi Yogis kamen. Februar 1968 unternahm die Gruppe eine Reise zum Meditationszentrum des Maharishis nach Indien.

Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band: Diese LP war die aufwendigste Produktion der Beatles, insgesamt arbeiteten die Beteiligten mehr als 700 Stunden bis zur Vollendung. Allein die Kosten für die reine Studiozeit beliefen sich auf 40.000 Pfund - eine für damalige Verhältnisse astronomische Summe.

In der Relation ebenso teuer war das berühmte Plattencover von “Sgt. Pepper”, das in Entwurf und Ausstattung neue Maßstäbe im Popgeschäft setzen sollte.

Zu der Zeit verbrachten die Beatles Stunden damit neue Sounds zu entdecken. Zum Beispiel spielten sie Aufnahmen rückwärts oder doppelt so schnell und erhielten eigenartige neue Töne. Außerdem galt der Satz “Das geht nicht” für ihre Experimentierfreudigkeit nicht. Wenn ein Toningenieur oder Martin meinte, dass etwas unmöglich sei, meinten die vier nur darauf, dass man es trotzdem probieren solle.

Als bekanntestes Beispiel dafür gilt wohl “Strawberry Fields” , von dem John zwei Takes zu einem verschmelzen lassen wollte, obwohl sie völlig verschieden waren Doch da er nie Harmonielehre studiert hatte und deswegen keine Ahnung von der gesamten Musiktheorie hatte - wie übrigens auch Paul, George und Ringo - war er überzeugt, dass die Umänderung zu schaffen ist. Martin schaffte dies dann tatsächlich, indem er einen Teil des Songs verlangsamte und einen verschnellerte.

Strawberry Fields und Penny Lane:

Überhaupt zählen “Strawberry Fields” ( eine Lennon - Komposition) und “Penny Lane” (von McCartney geschrieben) zu sehr bemerkenswerten Songs. Beide behandeln das Thema Kindheit, jedoch auf sehr verschiedene Weise. Die beiden Lieder sind damit ein sehr gutes Beispiel für die Unterschiedlichkeiten von Paul und John. Während Paul eine fröhliche, optimistische und sentimentale Erzählung über die Menschen von nebenan aus seiner Kindheit schreibt, spricht John in “Strawberry Fields” wieder seine Identitätskrise an.

Interessant an den beiden Songs ist außerdem, dass für sie Werbefilme gedreht wurden, die man als Grundlage für die späteren Musikvideos bezeichnen kann.

Überhaupt sorgte “Sgt. Pepper” dafür, dass die vier nun endgültig in die Musikgeschichte eingingen. Zwar waren die einzelnen Songs vielleicht nicht die besten, die von den Beatles je aufgenommen wurden, doch der Gesamteindruck ist überwältigend. Nicht umsonst spricht man hier vom ersten Konzeptalbum der Popgeschichte - wobei Lennon dies stets bestritt.

Auch im technischen Bereich war das Album eine tolle Leistung. Obwohl die Technologie sich damals noch auf ein Vierspurtonband beschränkte, packte das Team das Album voll mit vielen Schichten faszinierender Geräusche. Der Song “Good Morning Good Morning” wurde mit zahlreichen Tiergeräuschen angereichert - vom krähenden Hahn bis zum Tiergeschrei am Ende.

Auch ihre spirituelle Veränderung zeigte sich in einigen Texten des Albums. Z.B.: auch im Harrison Lied “Within You Without You”. Sogar musikalisch sorgte er mit indischen Instrumenten für eine bestimmte Atmosphäre.

Die vier, nun mehr “Nicht - Pilzköpfe”, wurden nun von allen Kritikern voll akzeptiert und sie hatten sich endgültig in die Musikszene etabliert. Deshalb war es auch kein Wunder, dass die Beatles bei der ersten weltweiten Ausstrahlung eines Fernsehprogramms , nämlich “Our World”, England vertraten. Eigens dafür komponierten sie “All You Need Is Love”.

Anfang 1968 reisten sie nach Indien, wo sie sich mit der Meditation des Maharishi befassen wollten. Währenddessen arbeiteten sie eher weniger enthusiastisch am Film “Yellow Submarine”.

Ihr anderer Film “Magical Mystery Tour” wurde währenddessen gnadenlos von den Kritikern zerrissen und als der erste Tiefpunkt in der Karriere der Beatles bezeichnet.

(Die Arbeit des Film war übrigens vom Tod Epsteins- der wahrscheinlich sogar Selbstmord war - überschattet.)

Die Beatles störten sich aber nicht an den miesen Kritiken des Filmes und gaben selber zu, dass er nur eine Spielerei war. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass er den “genialen” Beatles - Klassiker “I’m The Walrus” - mit seinem bizarren Text viele verschiedene Interpretationen zuließ ( in Wirklichkeit wollte Lennon nur einen total sinnlosen Song schreiben, da ihm die ewigen falschen Interpretationen der Kritiker auf die Nerven gingen) - enthielt.

Sie gründeten - durch Epsteins Tod gezwungen einen neuen Manager zu finden - eine eigene Firma: Apple. Diese Firma sollte junge und unbekannte Künstler fördern und managen. Die Firma war aber kein Erfolg, da die Beatles eigentlich nichts von Geld und Management verstanden und schon bald hatten sie auf ihrem Konto riesige Schulden.

6. Phase: Die ersten

Bandkomplikationen

Mit der Zeit entwickelten die Beatles andere Interessen und lebten sich langsam auseinander. John zum Beispiel verliebte sich in die Japanerin Yoko Ono und konnte nicht mehr ohne sie leben. Er nahm sie also auch zu den Studioaufnahmen mit. Dies führte auch zu Reibereien, die immer heftiger wurden und zu Streits ausarteten. Auch im Album “The Beatles” (auch als “Weißes Album” bezeichnet”) ist dies zu merken.

The Beatles: Dieses Album ist eigentlich kein Album einer Band, sondern eine Aufreihung von Solostücken. Oft spielten nicht einmal alle Beatles bei den Aufnahmen mit. George fühlte sich benachteiligt, weil keiner auf seine Songs achtete, John war nur mit Yoko beschäftigt, Paul spielte sich als Chef auf und Ringo verließ sogar kurzzeitig die Band. Das gesamte Klima war also mehr als Schlecht. Dennoch ist “The Beatles” randvoll mit sehr kreativen Songs, die von den Beatles größtenteils während dem Indienaufenthalt geschrieben wurden.

Zu den hervorragenden Stücken gehörten “While My Guitar Gently Weeps” , “Julia”, “Blackbird”, “Happiness Is A Warm Gun” und “Revolution” . Erwähnt sollte auch das avantgardistisches Stück von Lennon “Revolution Number 9” werden. Es ist eine eigenartige Collage aus verschiedenen Geräuschen und sogar Schreien, die eindeutig auf Yokos Beeinflussung zurückgeht.

Um Reibereien aus dem Weg zu gehen, wurden sogar andere Musiker zum Mitspielen eingeladen, diese Taktik wirkte sogar. Bei “While My Guitar Gently Weeps” zum Beispiel, spielte Eric Clapton an der Leadgitarre.

Es ist auch zu bemerken, dass die Studiotechnik - im Vergleich zu “Sgt. Pepper” -zurückgeschraubt wurde. Dies ergibt sich einfach daraus, dass die meisten Songs in Indien komponiert wurden und deshalb meistens nur auf die Gitarre zentriert waren.

Auch beim Cover waren die Beatles mehr als schlicht. Es war einfach weiß (deshalb der Name “Weißes Album”).

7. Phase: Der Bruch

Die Beatles brachen dann wirklich auseinander während der Aufnahmen des Filmes “Let It Be”. Dieser Film sollte zeigen, wie die Beatles ein Album aufnehmen - genaugenommen das gleichnamige Album. Doch der Film und das Album wurden zu einem totalen Desaster. Ähnlich wie beim “Weißem Album” war ein großer Teil der Aufnahmezeit von Streits durchsät. So daß George Martin sich sogar weigerte jemals wieder ein Album mit den Beatles aufzunehmen (beim letzten Album “Abbey Road” konnten sie ihn dennoch überreden es wieder zu produzieren, aber nur weil sie ihm versprachen “brav” zu sein).

Ein Grund für die Aufruhr innerhalb der Gruppe waren die Probleme mit ihrer Firma.Das Management war schwieriger als erwartet. Daraus erwuchsen immer mehr und mehr Meinungsverschiedenheiten. Der größte Konflikt war die Frage nach dem neuen Manager der Beatles. John, George und Ringo waren für Allen Klein, während Paul hartnäckig auf die Anwälte Lee und John Eastman (übrigens Vater und Bruder seiner Verlobten Linda) bestand.

Auch die Produktion des Filmes trag zum Bruch bei. Während der Aufnahmen verließ George Harrison die Band, wenn er auch, wie zuvor schon Ringo, nach ein paar Tagen wieder zurückkehrte.

Überhaupt hatten die Beatles nicht viel Lust bei diesem Album mitzuwirken, bis auf Paul, der alle antrieb und sie damit entsetzlich nervte. Das Album an sich kam erst sehr spät heraus (sogar erst nach dem eigentlich letztem Album “Abbey Road”). Der Grund dafür war das Desinteresse, keiner wollte die stundenlangen Aufnahmen anhören und schneiden, damit daraus ein Album wurde.

Dennoch enthält dieses Album auch ein paar Klassiker wie “Let It Be” , “Get Back” , “Across The Universe” und “The Long And Winding Road”. Das Album war vielleicht kein durchgehend gelungenes Album, aber diese Lieder machen es hörenswert. Und anders als bei “The Beatles” sangen Paul und John bei sechs von zwölf Aufnahmen zusammen.

Ihr letztes Konzert war am Dach des Abbey-Road - Aufnahmestudios als Ende ihres Filmes gedacht und wurde zu ihrem wahrscheinlich berühmtesten und spektakulärsten. Am Ende kam sogar die Polizei, da sich einige Leute über den “Lärm” beschwert hatten.

Nach dem Chaos des Albums “Let It Be” rafften sich die Beatles, wissend das dies ihre letzte LP sein würde, noch einmal auf und nahmen ihr letztes Meisterwerk “Abbey Road” auf.

Abbey Road: Bei diesem Album entwickelten sich die Beatles sogar noch weiter. Das besondere an diesem Album war, dass auf der zweiten Seite der Platte die Songs zu einem Medley verschmolzen (diese Songs sind aber fast nur von McCartney geschrieben).

Oft wird erzählt, dass die Beatles besonders John und Paul sich während dieser Zeit gehaßt und so gut es geht gemieden haben. Diese Behauptungen stimmen aber nur zum Teil. Bei “The Ballad Of John And Yoko” zum Beispiel bestritten nur McCartney und Lennon die Aufnahmen. Und sie kamen auch miteinander aus, zwar waren sie merklich nicht mehr die alten Freunde, dennoch gingen sie höflich miteinander um. Die Aufnahme der Platte schien mehr zu einem Job geworden zu sein. Ein Job in dem sie aber brillierten.

Das Album enthält insgesamt sehr schöne Lieder, besonders von George Harrison, dem man “Here Comes The Sun”und “Something” zuschreiben konnte.

“Something” zählt zu dem vielleicht schönsten Liebeslied, das Harrison geschrieben hat. Es war kommerziell übrigens auch sehr erfolgreich. An diesem Song ( und “Here Comes The Sun”) erkennt man, dass George sich zu einem Songwriter der Meisterklasse entwickelt hat.

Sogar von Ringo ist ein Lied zu finden - der sich meist beim Songschreiben zurückgehalten hat, da er seiner Meinung nach nicht sonderlich viel Talent dafür besaß.

Sein Stück “Octupus Garden” ist ein nettes Lied, welches aber eindeutig von Pauls “Yellow Submarine” beeinflußt war.

Das Album endet mit “The End” (das 23 Sekunden lange Liedchen “Her Majesty” wurde von einem Tontechniker im Nachhinein darangehängt und aus irgendeinem Grund beibehalten). In “The End” trat jeder Beatles sozusagen noch einmal ins Scheinwerferlicht. Zuerst kam Ringos Schlagzeug-Solo - sein erstes und einziges während der Beatleskarriere - dann folgen ein paar Gitarrenakkorde und jeder Gitarrist spielt ein Soli. Paul setzt an , ihm folgt George und als letzter steigt John ein, der die Sache auch beendet.

Am 10. April 1970 verkündete Paul McCartney offiziell, dass er die Gruppe verlassen hat und gab somit das Ende der Beatles an.

3. Die Filme

1. A Hard Day’s Night(1964):

Der erste Beatles Film spiegelt auf ironische und amüsante Weise das Leben der vier jungen Männer während der Beatlemania wieder. Er zeigt wie die Pilzköpfe von einem Termin zum nächsten hetzen, ohne dabei wirklich einmal Ruhe für sich selbst zur Verfügung gestellt zu bekommen. Indem “A Hard Day’s Night” viele Szenen die die Beatles auf der Flucht vor kreischenden Teenagern zeigt verwendet, vermittelt er wie die Beatlesmania von innen aussah. Im Film wird auch sehr oft das Klischee der “frechen aber liebenswerten Pilzköpfe” präsentiert, welches durchaus nicht ganz richtig war.

Der Film kam bei Publikum und Kritikern gleichfalls sehr gut an.

2. Help!(1965):

In diesem Film wird erzählt, dass Ringo wegen eines Opferringes an seiner Hand, den er nicht runtergeben kann, gejagt wird. Der Mann muss sogar um sein Leben bangen, da die “Ringjäger” nicht einmal davor scheuen ihn zu töten. Aus diesem Grund flüchten die vier Pilzköpfe nach Österreich zum schifahren, auf die Bahamas und werden letztendlich sogar polizeilich beschützt bis dann am Ende alles gut -wenn auch etwas chaotisch- ausgeht.

Dieser Film stellte sich als eine große künstlerische Enttäuschung heraus, auf die sogar die Beatles später mit Verachtung zurückblickten, dennoch kam er beim Publikum relativ gut an.

3. The Magical Mystery Tour(1967):

Über die Handlung des Filmes ist nicht viel zu sagen, weil er eigentlich gar keine hat: Eine Reisegruppe unternimmt eine Busfahrt und erlebt die eigenartigsten Sachen.

”The Magical Mystery Tour” war ein noch größeres Desaster als “Help!”. die Kritiker massakrierten ihn und er wurde als erster echter Fehlschlag der Beatles bezeichnet. Die Beatles gaben selber zu, dass sie nur “herumgesponnen” haben.

Wichtig ist es auch zu erwähnen, dass dieser Film die erste Aktivität der Beatles nach dem Tod von Brian Epstein war. Viele Menschen machten diesen Umstand verantwortlich für die Qualität des Filmes. In Wirklichkeit hatte Epstein aber schon lange keinen Einfluß mehr auf John, Paul, George und Ringo und dieses “Werk” war nicht ihr erstes, das sie alleine “vollbrachten”. Von manchen Leuten wurde sogar aufgrund des verlorengegangenen Management das Ende der Beatles befürchtet, doch das sollte sich noch nicht so schnell bewahrheiten.

4. Yellow Submarine(1968):

Der Zeichentrickfilm erzählt die Geschichte wie die Beatles das Pepperland von den bösen Meanies retten.

Während der Arbeit zeigten die Beatles sehr wenig Enthusiasmus für diesen Film. Brian Epstein hatte sich mit “Yellow Submarine” einverstanden erklärt, um den auf drei Filme laufenden Vertrag mit United Artists zu erfüllen. Weil es ein Zeichentrickfilm war, mußten die Beatles nur einen Soundtrack beisteuern, der sie aber ebensowenig interessierte und der deshalb nur mittelmäßig wurde. Der Film ist aber sehr gut angekommen.

5. Let It Be (1969)

Der letzte Film sollte den Zuschauern zeigen, wie die Beatles ein Album schreiben, proben und aufnehmen.

Das Projekt von Paul wurde aber eine mittlere Katastrophe, weil erstens die Band schon am zerbrechen war. Zweitens war keiner der anderen daran interessiert mitzuarbeiten und die Aufnahmearbeiten wurden ihnen nur aufgedrängt.

Folglich gab es etliche Reibereien und Streitigkeiten während der Aufnahmen. Falls die Gruppe einmal nicht in Rangeleien verwickelt war, spielten sie eher lustlos, gelangweilt und lethargisch ihre Stücke. Das aufgenommene Album “Let It Be” wurde sogar lange Zeit danach nicht bearbeitet, da keiner Lust dazu hatte.

Das berühmte Ende steht aber genau im Gegensatz zu den trostlosen Studioszenen:

Die Beatles beschlossen ihr letztes Konzert zu geben und zwar auf dem Dach des APPLE-Gebäudes. Dieser Auftritt war vergleichbar mit den früheren Konzerten der Beatles. Da dieses “Konzert” aber nicht angemeldet war und sich ein paar Menschen über den “Lärm” beschwerten -die meisten genossen jedoch die Musik- kam am Ende sogar die Polizei um den Auftritt zu beenden.

Der Film kam heraus, als die Beatles schon längst keine Band mehr waren.

Excerpt out of 14 pages

Details

Title
Die Beatles - Biographie und musikalische Entwicklung
Author
Year
2000
Pages
14
Catalog Number
V97073
ISBN (eBook)
9783638097482
File size
383 KB
Language
German
Keywords
Diese Arbeit enthält die Biographien der vier Beatles
Quote paper
Natascha Sattler (Author), 2000, Die Beatles - Biographie und musikalische Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97073

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Title: Die Beatles - Biographie und musikalische Entwicklung



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