DIE GESCHICHTE DES SCHLOSS AMBRAS
Das berühmte Schloss Ambras hatte einst - als es noch kein Schloss, sondern eine Burg war - die Aufgabe, die aus dem Unterinntal zum Brenner führende Straße zu bewachen. Im 11. und 12. Jahrhundert war die Burg im Besitz der Grafen von Andechs, der Gründer von Innsbruck. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts schlug für Ambras die große Stunde: Erzherzog Ferdinand II. ließ aus der ungemütlichen und engen mittelalterlichen Festung ein behagliches, geräumliches, nach dem damaligen Geschmack ausgestattetes Renaissanceschloss machen, um mit seiner geliebten Gemahlin, Philippine Welser, darin zu wohnen. Einige dieser Zimmer und Säle sind bis heute erhalten geblieben. Dem massigen, fast schmucklosen Bauwürfel des Hochschlosses, dessen vier Stockwerke einen quadratischen Innenhof umschließen, wurde 1570/71 ein Festsaal (später „Spanischer Saal“ genannt) vorgelagert. Im Sommer finden hier regelmäßig Konzerte mit alter Musik statt, womit dem Saal etwas von seiner ursprünglichen Bestimmung wiedergegeben wird. Zu Lebzeiten der „Schönen Welserin“ war Ambras vielbewunderte Hauptresidenz der Fürsten. Im Schloss und in dem rundherum angelegten Park ging es oft froh und ausgelassen zu. Nach dem Tod seiner Gemahlin wohnte Ferdinand II meistens in Innsbruck, baute aber das Ambraser Unterschloss durch mehrere Gebäude aus. Er richtete ein regelrechtes Museum ein. In fünf Rüstkammern, einer Kunst - und Wunderkammer, in Bibliothek und Antiquarium zeigte er seinen Gästen Kostbarkeiten aus allen Ländern. Daraus entstand die berühmte „Ambraser Sammlung“, die nach dem Tod Ferdinands nach Wien kamen. Aber auch Ambras kann seinen Besuchern noch eine ziemlich gute Erinnerung an das fürstliche Museum geben.