Spinnen
Die Stellung der Spinnen im Tierreich
Das gesamte Tierreich ist in mehrere Stämme unterteilt, diese wiederum in Klassen, Ordnungen, Familien und Arten.
Die Spinnen gehören dem Stamm der Gliederfüßer (Arthropoden) an, dem bei weitem artenreichsten Stamm des gesamten Tierreiches, der fast 80% aller bisher bekannten Tiere umfasst:
Gliederfüßer (Arthropoda)
Krebstiere Tausendfüßer Hundertfüßer Insekten Spinnentiere
(Crustacea) (Diplopoda) (Chilopoda) (Insecta) (Arachnida)
Spinnen gehören nicht zu den Insekten!
Spinnen zeichnen sich aus durch:
- Deutliche Gliederung des Körpers (Kopfbruststück und Hinterleib) und der Gliedmaßen
- Besitzen einen Chitin-Panzer (Außenskellet)
- Im Laufe des Wachstums wird das zu klein gewordene Außenskelett abgeworfen und durch ein größeres ersetzt
Spinnen sind Landbewohner. Am Kopfbruststück sitzen die 6 oder 8 Punktaugen und alle Entwickelten Gliedmaßen ( 2 Paar Mundwerkzeuge, 1 Paar Kiefertaster, 1 Paar Kieferklauen und 4 Paar Beine). Beine häufig 7-Gliedrig.
Kopfbruststück und Hinterleib sind nur durch einen schmalen Stiel (Petiolus) miteinander verbunden.
Am Hinterleib liegen die Geschlechtsorgane, spaltenförmige Atemlöcher (Stigmen) die den Eingang zu den Tracheenlungen bilden und 1-4 Paare kegelförmige Spinnwarzen.
Ernährung
Spinnen ernähren sich vorwiegend von Insekten. Es gibt umherwandernde, Jagdspinnen und sesshafte Spinnen mit Fanggewebe. Bei den umherwandernden Jagdspinnen wiederrum kann man unterscheiden zwischwen Lauerjägern die ihre Beute auflauern und erst aus allernächster Nähe anspringen, und Jagdspinnen die ihre Beute anfallen, sich auf sie niederfallen lassen oder bespringen. Spinnen saugen ihre Beute aus! Die Beute wird durch einen Biss, bei dem durch die Klauen der Kieferklauen Gift in die Beute eingespritzt wird, gelähmt. Danach wird das Opfer meist noch mit Seide umsponnen, zum einen, damit die Beute auch ganz und gar unbeweglich wird, zum anderen, damit sie besser transportiert werden kann. Spinnen verdauen ihre Nahrung schon außerhalb des Körpers, d. h. die Spinne spuckt einen kleinen Tropfen Verdauungssaft auf die Beute oder in die Beute. Dieser Saft löst das Gewebe an und auf, so dass die Spinne nun den Verdauungssaft mit den gelösten Gewebeteilchen in sich aufsaugen kann. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gesamte Beute ausgesaugt oder aufgesaugt wurde - nur harte Chitinteilchen können von diesem Saft nicht angelöst werden, sie bleiben übrig. Die Speispinnen bespucken ihre Beute mit einer Leim-Giftmasse über einer Entfernung von über 10mm in zickzackfäden über das Tier hin und her, so dass die Beute nach einiger Zeit völlig bewegungsunfähig ist. Spinnen werden am häufigsten von anderen Spinnen gefressen.
Der Lebensraum der Spinnen
Die meisten Spinnen kommen in einem eng begrenztem Lebensrum vor, der für die einzelnen Arten typisch ist. Es passiert jedoch auch, dass man einzelne Tiere am "falschen" Platz antrifft. So wandern z.B. die Männchen der netzbauenden Spinnen zur Paarungszeit umher, um eine Partnerin zu finden, und auch Jungspinnen benötigen einige Zeit, bis sie den ihnen zusagenden Lebensraum gefunden haben. All diese Tiere wird man hin und wieder auf ihren Wanderungen an einem völlig untypischen Lebensraum antreffen. Im großen und ganzen kann man jedoch behaupten, daß die einzelnen Arten an einen bestimmten Lebensraum gebunden sind, so wird man im Bodenstreu lebende Arten kaum an Bäumen finden, im Haus lebende Tiere kaum im Wald.
Man kann den Lebensraum der Spinnen grob in vier Zonen unterteilen:
1. eine Bodenzone, in der die Spinnen zwischen Bodenstreu, im Moos und unter Steinen leben.
2. eine Vegetationszone, in der vor allem Spinnen vorkommen, die Fangnetze anlegen und die hier die Möglichkeit haben, ihre mehr oder weniger großen Netze zwischen Pflanzenstengeln und niederem Gesträuch anzulegen. Hier lauern auch viele Jagdspinnen auf Blütenpflanzen ihrer Beute auf.
3. eine Strauchzone, die bis in höhere Höhen (ca. 4,50 m) reicht und in der sich größere Spinnen-Arten mit großen Netzen aufhalten, die auf große Fluginsekten lauern.
4. eine Baumzone, die über 4,50 m hinausreicht und wohl den größten Spinnen-Arten vorbehalten bleibt.
Balzverhalten und Begattung
Das Balzverhalten und die eigentliche Begattung sind von Art zu Art sehr verschieden.
Meist werden die Weibchen schon wenige Tage nachdem sie geschlechtsreif geworden sind von den Männchen begattet. Es ist noch nicht eindeutig bekannt wodurch die Männchen auf die Weibchen aufmerksam werden.
Die Geschlechtsöffnung liegt bei den Männchen wie auch bei den Weibchen zwischen den Blätterlungen auf der Hinterleibsunterseite. Äußere Geschlechtsorgane fehlen, deshalb werden drei- oder viereckige Netze gesponnen (manche spinnen auch nur dünne Fäden) auf die einige Samentropfen aufgetragen werden. Am Fußglied des Kiefertasters sitzt ein Organ, in dem ein spiralförmig aufgerollter, blindgeschlossener Schlauch mit ausgezogener Spitze liegt. Mit Hilfe dieser feinen Schlauchspitze können nun die auf dem Samennetz oder Samenfaden abgelegten Samentropfen in den Schlauch aufgezogen werden. Bis zur Begattung wird der Samen in diesem Schlauch gespeichert.
Häufig gestellte Fragen
Welche Stellung nehmen Spinnen im Tierreich ein?
Spinnen gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda), einem sehr artenreichen Stamm. Innerhalb der Gliederfüßer sind sie der Klasse der Spinnentiere (Arachnida) zugeordnet. Es ist wichtig zu beachten, dass Spinnen keine Insekten sind.
Was sind die charakteristischen Merkmale von Spinnen?
Spinnen zeichnen sich durch eine deutliche Gliederung des Körpers in Kopfbruststück und Hinterleib aus. Sie besitzen ein Außenskelett aus Chitin, das im Laufe des Wachstums durch Häutung ersetzt wird. Spinnen haben 6 oder 8 Punktaugen am Kopfbruststück, sowie Mundwerkzeuge, Kiefertaster, Kieferklauen und vier Beinpaare.
Wie erfolgt die Ernährung von Spinnen?
Spinnen ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Es gibt verschiedene Jagdstrategien, darunter umherwandernde Jagdspinnen und sesshafte Spinnen mit Fangnetzen. Die Beute wird durch einen Biss gelähmt und oft mit Seide umsponnen. Spinnen verdauen ihre Nahrung außerhalb des Körpers, indem sie Verdauungssäfte auf die Beute absondern und die gelösten Gewebeteile aufsaugen.
Welche Lebensräume bevorzugen Spinnen?
Die meisten Spinnen bevorzugen einen eng begrenzten Lebensraum, der für die jeweilige Art typisch ist. Der Lebensraum kann grob in vier Zonen unterteilt werden: Bodenzone, Vegetationszone, Strauchzone und Baumzone. Die einzelnen Arten sind in der Regel an einen bestimmten Lebensraum gebunden.
Wie verläuft das Balzverhalten und die Begattung bei Spinnen?
Das Balzverhalten und die eigentliche Begattung sind von Art zu Art sehr verschieden. Die Männchen werden auf die Weibchen aufmerksam, und die Begattung erfolgt, indem die Männchen Samentropfen auf Netze oder Fäden auftragen und mit Hilfe eines Organs am Kiefertaster aufnehmen. Die männlichen und weiblichen Begattungsorgane passen zusammen wie Schloss und Schlüssel.
Was fressen Spinnen?
Spinnen ernähren sich vorwiegend von Insekten, aber sie werden auch von anderen Spinnen gefressen.
Wie verdauen Spinnen ihre Nahrung?
Spinnen verdauen ihre Nahrung schon außerhalb des Körpers, d. h. die Spinne spuckt einen kleinen Tropfen Verdauungssaft auf die Beute oder in die Beute. Dieser Saft löst das Gewebe an und auf, so dass die Spinne nun den Verdauungssaft mit den gelösten Gewebeteilchen in sich aufsaugen kann.
- Arbeit zitieren
- Dominic Mayer (Autor:in), 2000, Spinnen - Referat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97354