In der Schule bildet Genderarbeit einen wichtigen Bestandteil, weil die Schule eine besonders einflussreiche Institution im Hinblick auf Beziehungen zwischen den Geschlechtern darstellt. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, zu bestimmen, welche Geschlechterverhältnisse im koedukativen Sportunterricht bestehen. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Wie erleben und deuten Sportlehrkräfte Geschlechterbrücken und -barrieren im Sportunterricht?
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden Leitfaden-Interviews bei Sportlehrkräften an der Grundschule X geführt. Die Antworten der befragten Lehrkräfte zeigen, dass aus Sicht der Sportlehrkräfte der koedukative Unterricht einen wichtigen Bestandteil im Umgang mit dem Geschlecht ausmacht. Diese sind jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, die von den drei
Genderkompetenz-Komponenten aus Wissen, Wollen und Können abhängen. Die Genderkompetenz-Komponenten haben gezeigt, dass sie einen zentralen Bestandteil im koedukativen Unterricht bilden und sich deshalb Sportlehrkräfte mit dem eigenen Verhalten im Umgang mit dem Geschlecht befassen sollten, um stereotypisches Verhalten gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler zu reflektieren.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung (Deutsch)
- Abstract (English)
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung in das Thema
- 1.2 Begründung der Leitfrage
- 1.3 Aufbau der Masterarbeit
- 2. Theoretische Grundlagen zum Umgang mit Geschlecht im Sportunterricht
- 2.1 Zur Kategorie Geschlecht
- 2.1.1 Das Geschlecht im biologischen Sinn
- 2.1.2 Das Geschlecht im soziologischen Sinn
- 2.2 Koedukation im Schulunterricht
- 2.2.1 Geschichtlicher Hintergrund zum Umgang mit Geschlecht im Unterricht
- 2.2.2 Die Debatte um die Koedukation im Sportunterricht
- 2.2.3 Geschlechtersensibilität im Sportunterricht
- 2.2.4 Reflexive Koedukation
- 2.2.5 Geschlechtergerechtigkeit
- 2.2.6 Koedukation im Sportunterricht – pro und contra
- 2.3 Genderkompetenz im Schulunterricht
- 2.3.1 Definition Genderkompetenz
- 2.3.2 Genderkompetenz von Lehrerinnen und Lehrern
- 2.4 Formulierung von Grundannahmen
- 3. Methodik
- 3.1 Methodendiskussion
- 3.2 Das Leitfaden-Interview
- 3.3 Grounded Theory
- 3.4 Kodierverfahren der Grounded Theory
- 3.5 Untersuchungsfeld
- 3.6 Gang der Untersuchung
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Koedukative Aspekte
- 4.1.1 Bevorzugung geschlechtergemischten Unterrichts
- 4.1.2 Geschlechtergemischter Unterricht als Chance für positive Entwicklungen
- 4.1.3 Gleichberechtigte Förderung von Mädchen und Jungen
- 4.2 Monoedukative Aspekte
- 4.2.1 Phasenweise Trennung zwischen Jungen und Mädchen
- 4.2.2 Geschlechtergetrennter Unterricht wird von Schülerinnen und Schülern selbst organisiert
- 4.3 Umgang mit Klischees
- 4.3.1 Klischeehafte Äußerungen werden wahrgenommen
- 4.3.2 Klischeehafte Äußerungen werden thematisiert und behandelt
- 4.4 Umgang mit Geschlecht
- 4.4.1 Dem Umgang mit Geschlecht wird keine hohe Relevanz beigemessen
- 4.4.2 Unsicherheiten im Umgang mit Geschlecht
- 4.5 Reproduktion von Rollenverhalten
- 4.6 Kulturelle Vielfalt als Ursache für verstärkte Rollenverhalten
- 5. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Geschlechterverhältnis im koedukativen Sportunterricht in der Grundschule aus der Lehrersicht. Ziel ist es, die Erfahrungen und Interpretationen von Sportlehrkräften hinsichtlich Geschlechterbrücken und -barrieren im Sportunterricht zu analysieren. Die Arbeit untersucht, wie Sportlehrkräfte die Koedukation im Sportunterricht erleben und welchen Stellenwert der Umgang mit Geschlecht in ihrem Unterricht hat.
- Genderkompetenz im Sportunterricht
- Geschlechterverhältnisse in der Koedukation
- Erfahrungen und Interpretationen von Sportlehrkräften
- Umgang mit Stereotypen und Rollenverhalten
- Reflexion des eigenen Verhaltens im Umgang mit Geschlecht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Geschlechterverhältnis im koedukativen Sportunterricht ein, begründet die Leitfrage und stellt den Aufbau der Masterarbeit dar.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die Kategorie Geschlecht im biologischen und soziologischen Sinn, beleuchtet die Koedukation im Schulunterricht mit ihren historischen und aktuellen Aspekten und definiert die Genderkompetenz von Lehrerinnen und Lehrern.
- Kapitel 3: Methodik: Hier werden die methodischen Grundlagen der Untersuchung vorgestellt, das Leitfaden-Interview und die Grounded Theory als Forschungsmethoden erläutert und das Untersuchungsfeld sowie der Gang der Untersuchung beschrieben.
- Kapitel 4: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Interviews mit Sportlehrkräften, wobei sowohl koedukative als auch monoedukative Aspekte im Unterricht beleuchtet werden. Es wird untersucht, wie die Lehrkräfte mit Klischees umgehen und welche Relevanz der Umgang mit Geschlecht in ihrem Unterricht hat.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Genderkompetenz, Koedukation, Geschlechterverhältnisse, Sportunterricht, Lehrerperspektive, Stereotypen, Rollenverhalten, Geschlechterbrücken und -barrieren.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Das Geschlechterverhältnis im koedukativen Sportunterricht in der Grundschule aus der Lehrersicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/973933