Ziel dieser Arbeit wird es sein, die barkidische Herrschaft in Iberien ab dem Übergang des Hamilkar Barkas 237 v. Chr. bis zum Saguntkonflikt unter Hannibal 219 v. Chr. zu rekonstruieren und zu bewerten. Der Schwerpunkt dieser Hausarbeit wird dabei auf der Frage liegen, mit welcher Absicht die Barkiden nach Iberien gingen und welche Folgen ihre Herrschaft dort nach sich zog. Dabei wird auch zu klären sein, inwiefern es sich dabei um karthagische oder barkidische Interessen handelte und ob sich die Ziele dieser Politik womöglich auch im Laufe der Zeit verändert haben. Die Ereignisse werden chronologisch geschildert, um so am besten mögliche Unterschiede in der Vorgehensweise der drei Barkiden feststellen zu können.
Mit dem Zweiten Punischen Krieg, der das Mächteverhältnis zwischen Rom und Karthago nachhaltig auf Seiten Roms verlagerte, assoziiert man vor allem den karthagischen Feldherrn Hannibal Barkas und seine Alpenüberquerung. Was häufig nur wenig Beachtung findet sind aber die Entwicklungen, die überhaupt zum Ausbruch des wohl bekanntesten antiken Krieges führten, im Besonderen die Expansion Karthagos in Iberien. Da man sich bereits in der Antike der besonderen Bedeutung des Zweiten Punischen Krieges für den Aufstieg Roms bewusst war, schrieben viele römische und griechische Geschichtsschreiber, häufig in Überblicksdarstellungen der römischen Geschichte, über dieses Ereignis.
Dazu zählen Fabius Pictor, Polybios, Cornelius Nepos, Diodor, Livius, Appian und Cassius Dio. Somit gibt es Werke ab etwa 200 v. Chr. bis ins 3. Jhd. n. Chr., die dieses Thema behandeln. Während die antiken Geschichtsschreiber sich weitestgehend einig waren, dass Rachegelüste der Barkiden und die generelle Treulosigkeit der Punier den Krieg auslösten, ist eine Beurteilung der realen Gründe schwierig, gerade weil karthagische Quellen nicht überliefert sind. In der modernen Forschung ist das Thema der Barkiden in Iberien zwar ein oft behandeltes Thema, jedoch meist nur als Randerscheinung in Überblicksdarstellungen des Zweiten Punischen Krieges oder allgemeinen Werken über die karthagische Geschichte. Die Region Spanien findet in der Forschung generell erst verstärkte Relevanz, als sie Teil des Römischen Reiches wurde .
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Iberien und Karthago vor den Barkiden
- 3. Hamilkar
- 3.1 Gründe für den erneuten Übergang
- 3.2 Verbindungen nach Karthago
- 3.3 Etablierung der Herrschaft
- 4. Hasdrubal
- 4.1 Weitere Expansion in Iberien
- 4.2 Die Rolle Neu-Karthagos
- 5. Hannibal
- 5.1 Kriegszüge in Iberien
- 5.2 Geplanter Krieg gegen Rom?
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit rekonstruiert und bewertet die barkidische Herrschaft in Iberien von 237 v. Chr. (Übergang Hamilkars) bis zum Saguntinischen Konflikt 219 v. Chr. Der Schwerpunkt liegt auf den Absichten der Barkiden bei ihrem Vorgehen in Iberien und den daraus resultierenden Folgen. Es wird untersucht, ob es sich um karthagische oder barkidische Interessen handelte und ob sich diese Ziele im Laufe der Zeit veränderten.
- Die Motive der Barkiden für die Expansion nach Iberien.
- Die Auswirkungen der barkidischen Herrschaft auf die iberische Bevölkerung und die lokalen Machtstrukturen.
- Das Verhältnis zwischen den Barkiden und Karthago.
- Die Entwicklung der barkidischen Politik im Laufe der Zeit.
- Die Rolle Iberiens im Vorfeld des Zweiten Punischen Krieges.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung erläutert den Fokus der Arbeit auf die barkidische Expansion in Iberien als Vorgeschichte zum Zweiten Punischen Krieg. Sie betont die Knappheit karthagischer Quellen und die Notwendigkeit, die Handlungen der Barkiden im Kontext ihrer Ziele und der iberischen Situation zu interpretieren. Der Zweite Punische Krieg wird als Ausgangspunkt der Betrachtung erwähnt, doch der Schwerpunkt liegt auf der vorhergehenden iberischen Expansion und den daraus resultierenden Bedingungen, die zum Krieg führten. Die Arbeit zielt darauf ab, die Handlungen der Barkiden zu rekonstruieren und zu beurteilen, sowohl ihre karthagischen als auch individuellen Motive zu analysieren und die Entwicklung ihrer Politik im Zeitverlauf zu verfolgen.
2. Iberien und Karthago vor den Barkiden: Dieses Kapitel beschreibt die iberische Halbinsel vor der Ankunft der Barkiden. Es werden die frühen Kontakte von Phöniziern und Griechen mit Iberien dargestellt, wobei der Fokus auf dem Handel und den daraus resultierenden Beziehungen liegt. Die Phönizier, angetrieben durch Rohstoffknappheit in ihrer Heimat, etablierten Handelsposten, konzentrierten sich jedoch nicht auf eine umfassende Besiedlung. Griechische Kolonien existierten ebenfalls, jedoch blieb der griechische Einfluss im Vergleich zum phönizischen umstritten. Die Karthager übernahmen später phönizische Siedlungen, konfrontierten die Griechen aber nicht mit größeren Konflikten. Dieses Kapitel legt das Fundament für das Verständnis des iberischen Kontextes, in dem die Barkiden ihre Expansion begannen.
3. Hamilkar: Das Kapitel konzentriert sich auf Hamilkar Barkas, seinen Wunsch nach Rache an Rom nach dem Ersten Punischen Krieg und seine Expansion in Iberien. Cornelius Nepos wird als Quelle zitiert, der Hamilkar als rachegetriebenen und kriegstreiberischen Feldherrn darstellt. Seine vorherigen militärischen Erfolge im Ersten Punischen Krieg und im Söldnerkrieg unterstreichen seine Kompetenz und begründen, warum er mit dem Auftrag betraut wurde, Iberien zu erobern. Das Kapitel argumentiert, dass Hamilkars römerfeindliche Haltung sowohl seine Motivation als auch seine Eignung für die karthagische Expansion repräsentiert. Es wird impliziert, dass Karthago einen Feldherrn benötigte, der den Krieg gegen Rom vorbereiten konnte, und Hamilkar erfüllte diese Erwartungen.
Schlüsselwörter
Barkiden, Iberien, Karthago, Zweiter Punischer Krieg, Hamilkar, Hasdrubal, Hannibal, römische Expansion, iberische Stämme, karthagische Politik, militärische Expansion, Handel, Rohstoffe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Barkidischen Herrschaft in Iberien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die barkidische Herrschaft in Iberien zwischen 237 v. Chr. (Ankunft Hamilkars) und dem Saguntinischen Konflikt 219 v. Chr. Der Fokus liegt auf den Motiven und Zielen der Barkiden (Hamilkar, Hasdrubal, Hannibal) und den daraus resultierenden Folgen für Iberien und das Verhältnis zu Karthago. Die Arbeit analysiert, ob es sich um karthagische oder barkidische Interessen handelte und wie sich diese Ziele im Laufe der Zeit entwickelten.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf antike Quellen, wobei die Knappheit an karthagischen Quellen explizit erwähnt wird. Als Beispiel wird Cornelius Nepos genannt, der Hamilkar als rachegetriebenen Feldherrn beschreibt. Die Interpretation der Quellen und die Einordnung der Handlungen der Barkiden im iberischen Kontext stehen im Mittelpunkt der Analyse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Iberien und Karthago vor den Barkiden, Hamilkar (mit Unterkapiteln zu seinen Motiven, Verbindungen nach Karthago und der Etablierung seiner Herrschaft), Hasdrubal (mit Unterkapiteln zur weiteren Expansion und der Rolle Neu-Karthagos), Hannibal (mit Unterkapiteln zu seinen Kriegszügen und den Plänen für einen Krieg gegen Rom) und Fazit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Motive der Barkiden für die iberische Expansion, die Auswirkungen ihrer Herrschaft auf die iberische Bevölkerung und lokale Machtstrukturen, das Verhältnis zwischen den Barkiden und Karthago, die Entwicklung der barkidischen Politik im Laufe der Zeit und die Rolle Iberiens im Vorfeld des Zweiten Punischen Krieges.
Welche Rolle spielt der Zweite Punische Krieg in dieser Arbeit?
Der Zweite Punische Krieg wird als Ausgangspunkt der Betrachtung erwähnt, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der vorhergehenden iberischen Expansion und den Bedingungen, die zum Krieg führten. Die Arbeit rekonstruiert und bewertet die Handlungen der Barkiden als Vorgeschichte zum Zweiten Punischen Krieg.
Was ist über die Situation in Iberien vor der Ankunft der Barkiden bekannt?
Das zweite Kapitel beschreibt die iberische Halbinsel vor der Ankunft der Barkiden, die frühen Kontakte von Phöniziern und Griechen und deren Handelstätigkeiten. Die Phönizier konzentrierten sich auf Handelsposten, nicht auf umfassende Besiedlung. Griechische Kolonien existierten, jedoch blieb der griechische Einfluss im Vergleich zum phönizischen begrenzt. Die Karthager übernahmen später phönizische Siedlungen, größere Konflikte mit den Griechen gab es nicht. Dieses Kapitel liefert den Kontext für die barkidische Expansion.
Welche Rolle spielt Hamilkar in der Arbeit?
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf Hamilkar Barkas, seine Rache an Rom nach dem Ersten Punischen Krieg und seine Expansion in Iberien. Seine militärischen Erfolge im Ersten Punischen Krieg und im Söldnerkrieg werden als Begründung für seinen Auftrag zur Eroberung Iberiens genannt. Die Arbeit argumentiert, dass Hamilkars römerfeindliche Haltung seine Motivation und Eignung für die karthagische Expansion repräsentierte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Barkiden, Iberien, Karthago, Zweiter Punischer Krieg, Hamilkar, Hasdrubal, Hannibal, römische Expansion, iberische Stämme, karthagische Politik, militärische Expansion, Handel, Rohstoffe.
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- Jannik Rickert (Author), 2018, Die barkidische Herrschaft in Iberien. Intention und Konsequenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974843