Diese Arbeit befasst sich mit dem Teledolmetschen. Dazu wird vorerst ein Überblick über die historische Entwicklung desselben gegeben, bevor die verschiedenen Arten differenziert definiert werden. Anschließend wird auf Experimente und Fallbeispiele eingegangen. Abschließend werden Probleme dieses Dolmetschens erläutert.
In der heutigen Zeit erfahren die Medien eine unglaublich schnelle und progressive Entwicklung. Dies führt zu immer mehr Herausforderungen an das Berufsfeld eines Dolmetschers. Man spricht von Dolmetschen in den neuen Medien. Dafür werden Bezeichnungen wie "remote interpreting", "teleconference", "videoconference" und "multilingual videoconference" verwendet. Allein durch diese unterschiedlichen Begrifflichkeiten ist in diesem Zusammenhang zu erkennen, dass alles an einer immerwährenden fortschreitenden Entwicklung teilnimmt.
In Westeuropa kamen Mitte des 20. Jahrhunderts neben den klassischen Formen des Konferenzdolmetschens immer wieder neue Formen auf. Diese sind TV-Dolmetschen, Filmdolmetschen, Telefondolmetschen, Remote Interpreting, Voice over und Webcasting. Hierbei wurde einerseits zwischen Konferenzen mit Verdolmetschungen über eine Satellitenverbindung und andererseits Konferenzen mit Verdolmetschungen über eine ISDN-Leitung unterschieden.
Bereits Ende der 60er Jahre gab es Satellitenübertragungen im Fernsehen, die simultan gedolmetscht wurden. Zehn Jahre später, Ende der 70er Jahre, hat man durch gedolmetschte Satellitenkonferenzen erste Erfahrungen im Bereich des so genannten Teledolmetschens gesammelt. Ein Beispiel dazu ist die UNESCO-Konferenz von Nairobi im Jahr 1976. Es wurde eine Verbindung zwischen den Dolmetschern, die sich in Paris befanden, und der Generalversammlung der UNESCO in Nairobi aufgebaut. Durch diese Satellitenverbindung wurde untersucht, wie sich die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen auf die Leistung der Dolmetscher und allgemein auf ihre physische und psychische Wahrnehmung auswirken. Es folgten weitere UN-Konferenzen mit einer Verdolmetschung per Satellitenverbindung wie zwischen New York City und Wien oder New York City und Buenos Aires. Ein weiteres Beispiel dazu ist die United Nations Conference on the Exploration and Peaceful Use of Outer Space in Wien 1982, bei der sich die Dolmetscher in einem gesonderten Gebäude befanden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung & Entwicklung
- Definitionen
- Simultandolmetschen
- Remote interpreting
- Teleconference
- Videoconference
- Multilingual videoconference
- Merkmale
- Experimente
- Multilingual videoconference
- Merkmale
- ETSI-Experiment
- AllC-Simulation
- Remote Interpreting Project
- Fallbeispiele
- Alpbacher Technologiegespräche: Medien im Netz
- Videokonferenz von Wien nach Genf
- Probleme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und den Herausforderungen des Dolmetschens in den neuen Medien, insbesondere im Kontext von Tele- und Videokonferenzen. Sie analysiert die verschiedenen Bezeichnungen und Konzepte, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, und beleuchtet die spezifischen Merkmale und Herausforderungen von Remote Interpreting im Vergleich zum klassischen Simultandolmetschen.
- Entwicklung und Definitionen von Dolmetschen in den neuen Medien
- Remote Interpreting im Vergleich zum klassischen Simultandolmetschen
- Technologische Entwicklungen und Experimente im Bereich von Tele- und Videokonferenzen
- Herausforderungen und Chancen von Remote Interpreting für Dolmetscher und Konferenzteilnehmer
- Fallbeispiele und Analysen von konkreten Anwendungen von Remote Interpreting
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einführung und Entwicklung von Dolmetschen in den neuen Medien, wobei verschiedene Bezeichnungen und Konzepte wie „remote interpreting“, „teleconference“, „videoconference“ und „multilingual videoconference“ erläutert werden. Es werden die unterschiedlichen Formen des Dolmetschens in den neuen Medien, wie TV-Dolmetschen, Filmdolmetschen und Telefondolmetschen, vorgestellt, und die historischen Entwicklungen des Teledolmetschens über Satellitenverbindungen und ISDN-Leitungen werden skizziert.
Im zweiten Kapitel werden die Definitionen von Simultandolmetschen, Remote Interpreting, Teleconference, Videoconference und Multilingual Videoconference vorgestellt. Es werden die unterschiedlichen Definitionen der Fachbegriffe aus verschiedenen Quellen zusammengefasst.
Das dritte Kapitel widmet sich den Merkmalen von Tele- und Videokonferenzen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Konferenzteilnehmer sich an einem Ort befinden und die Dolmetscher per Videokonferenz zugeschaltet sind, was eine Übertragung über Satellitenverbindungen oder ISDN-Kanäle erfordert. Die spezifischen Herausforderungen für Dolmetscher im Kontext von Remote Interpreting werden beleuchtet, insbesondere die fehlende direkte Einbeziehung in das Konferenzgeschehen, der eingeschränkte Informationsfluss und die fehlende Möglichkeit zur nonverbalen Kommunikation.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Experimenten im Bereich von Multilingual Videoconferences. Es werden verschiedene Projekte wie das ETSI-Experiment, die AllC-Simulation und das Remote Interpreting Project vorgestellt.
Im fünften Kapitel werden zwei konkrete Fallbeispiele von Telekonferenzen mit Verdolmetschung vorgestellt: die Alpbacher Technologiegespräche und eine Videokonferenz von Wien nach Genf. Diese Beispiele dienen dazu, die praktische Anwendung von Remote Interpreting in verschiedenen Kontexten aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themengebiete wie Remote Interpreting, Teleconference, Videoconference, Multilingual Videoconference, Simultandolmetschen, technologische Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen des Dolmetschens in den neuen Medien, sowie die spezifischen Aspekte der nonverbalen Kommunikation in digitalen Konferenzen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2007, Teledolmetschen und Remote interpreting. Eine kritische Betrachtung an verschiedenen Fallbeispielen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/976677