Der Balkan unter türkischer Herrschaft


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2000

19 Páginas


Extracto


HINTERGRUNDINFORMATION:

,,Seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. lebten die Illyrer auf der Balkanhalbinsel, in einer Region, die Kosovo, das heutige Makedonien und Gebiete, die heute im Südwesten Serbiens liegen, umfasste. Sie wurde vom Römischen Reich erobert und vom 8. bis zum 12 Jahrhundert war Kosovo der Mittelpunkt des mittelatlerlichen Staates Raska. Gegen Ende des 12. Jahrhunde annektierte der serbische Herrscher Stefan Nemanja dieses Gebiet. Während dieser Zeit nahm die serbische Bevölkerung in Kosovo zu. "1

Eine vertretene These besagt, daß die Vertreibung der Illyrer von ihrem ursprünglichen Gebiet ebenfalls die Vertreibung der, von diesen abstammenden, Albanern in den Süden (u.a. auch in das heutige Albanien) zur Folge hatte.

Entgegengesetzt dieser Vermutung schließen sich, vor allem serbische Autoren, der weitverbreiteten Ansicht an, die Albaner seien erst im 17. und 18. Jahrhundert während der Türkenzeit nach Kosovo eingewandert.2

Die Zeit der Türkenherrschaft:

Die Epoche der Türkenherrschaft am Balkan setzte 1352, mit dem Eindringen der Osmanen, einem turkstämmigen Herrschergeschlecht, das auf dem ehemaligen Gebiet des byzantinischen Imperiums entstammt, von Kleinasien, ein.

1354 wurde dann schließlich Ankara und 1361 Adrianopel eingenommen. Die Osmanen drangen weiter in den Balkan vor, bis es dann 1389 zur Schlacht am Amselfeld ( ,,Kosovo Polje") kam, die eine vernichtende Niederlage der Serben, Bulgaren, Bosnier, Albaner, Polen und Mongolen (unter der Führung Lazars) zur Folge hatte.

Während der Schlacht gelangte ein serbischer Adeliger in das türkische Lager, indem er sich als Deserteur ausgab, und erstach Murad I, den Sultan und Heerführer der Osmanen, mit einem vergifteten Dolch. Trotz dieses Verlustes errangen die Osmanen einen entscheidenden Sieg über die serbische Armee; Lazar, der serbische König wurde gefangen genommen und hingerichtet, Serbien wurde osmanischer Vasallenstaat. Der 28. Juni, der Sankt-Veits-Tag, ist seit der Schlacht auf dem Amselfeld ein wichtiger nationaler Gedenktag in Serbien.3

Die Balkanvölker, deren Reaktion und deren Veränderung durch die Osmanisierung

,,Die Serben, ein südslawisches Volk, stammt aus dem Gebiet um den Fluß Raska. Der mittelalterliche serbische Staat hatte gegen starke Nachbarn (Bulgarien, Byzanz, Ungarn) zu kämpfen. Unter dem Zaren Dusan (1308-1355) erlangte Serbien seine größte Ausdehnung."

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten4

Doch zur gleichen Zeit breitete sich auch das Osmanische Reich weiter aus bis es schließlich zur Schlacht am Amselfeld, und mit der damit resultierenden Niederlage der Serben kam. Es kam auch in der Folgezeit immer wieder zu Kämpfen zwischen Serben und Türken, bis diese 1459 Smederevo südlich von Belgrad einnahmen und Serbien unter direkte türkische Herrschaft fiel. Von da an stand Serbien schließlich 345 Jahre unter ständig andauernder türkischer Fremdherrschaft. 5

Jedoch hielten die Serben ihren Wertvorstellungen zum größten Teils stand oder flüchteten infolge der osmanischen Eroberungen nach Österreich und Ungarn, wo sie anfänglich den Schutz der Habsburger genossen. Die Habsburger machten sich diese

Bevölkerungsverschiebung zunutze, um seit dem 16.Jh ihr eigenes Grenzverteidigungssystem auszubauen. Die Neusiedler der Habsburger- Monarchie erhielten Grund und Boden und waren von Steuern und Abgaben weitgehend befreit. Im Gegenzug wurden sie zum Militärdienst und zur Verteidigung der Grenze gegen die weiter vordringenden Osmanen verpflichtet. Neben der Religionsfreiheit wurden den Serben 1630 in den berühmten ,,Statua Valachorum" gewisse Selbstverwaltungsrechte gewährt. Schließlich entwickelte sich die ,,Militärgrenze" aus einigen befestigten Wehrsiedlungen.6

Diejenigen Serben, die weiterhin unter türkischem Einfluß standen, wurden zwar oberflächlich osmanisiert, hielten aber schließlich doch an ihrer Religion, dem serbisch- orthodoxem und ihrer serbokroatischen Sprache fest. Dennoch gibt es noch immer eine muslimische Minderheit in Teilen Serbiens. Aber nicht nur die Religion läßt an die vergangene Türkenherrschaft erinnern. So kann man noch jetzt einige Moscheen und Bauwerke wie die osmanische Brücke in Prizren besichtigen. (Abbildung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ab 1393 stand dann schließlich auch Bulgarien unter türkischer Herrschaft.

Nachdem die Bulgaren sich gegen die byzantinische Herrschaft enthoben, wurde das 2. Bulgarische Reich Gegründet. Es bestand anfänglich aus dem Gebiet zwischen dem Balkan und der Donau. Bis zum 13. Jahrhundert umfasste es große Nachbargebiete, wie Teile Serbiens und ganz Westmakedonien. 1230 wurde Bulgarien der größte Staat Südost- Europas. Zu dieser Zeit wurde auch die Anerkennung der bulgarischen Kirche durchgesetzt. 1330 erlitt die bulgarische Armee eine Niederlage gegen die Serben und wurde dann 25 Jahre lang kaum mehr als eine serbische Provinz.7

,,Als 1382 zuerst Sredec, das die Türken von da an Sofia bezeichneten, und 1393 die Hauptstadt Veliko Tarnovo den Osmanen in die Hände fielen, war der türkischen Vormacht kein Einhalt mehr zu bieten. Die Sieger (die Türken) veränderten die Struktur des Landes in stärkerem Maße als in den anderen von ihnen eroberten Gebieten. Das Zentrum des Reiches war nicht allzu weit entfernt und brauchte aus strategischen Gründen eine Art gefestigtes Vorfeld.

Eine frühe türkische Kolonisation erfaßte zunächst Städte und Festungen, in denen sich die politisch-militärische Administration niederließ. Manche Städte wie Sofia wiesen im 16.Jh bereits eine überwiegend türkische, besser gesagt islamische Bevölkerung auf, wodurch sich das Erscheinungsbild der Ort, bisweilen auch der Name änderte.

Kirchen wurden, falls sie nicht zerstört waren, in Moscheen umgewandelt, neue Gebäude im orientalischen Stil entstanden. Aus strategischen Gründen wurden an den Hauptstraßen entlang den Flüssen Marica und Vardar, aber seit 1515 auch an der Schwarzmeerküste türkische Kolonisten angesiedelt. Im 17.Jh setzte sich die Erschließung durch türkische Ansiedler fort.

Noch im 19.Jh kam es zu Versuchen, andere muslimische Volksgruppen auf bulgrischem

Boden seßhaft zu machen. Erst mit dem Wiedererstehen eines autonomen bulgarischen Fürstentums im Jahre 1879 änderte sich die Lage von Grund auf.

Die Vorfahren der heutigen muslimischen Minderheiten in Bulgarien - Türken, Pomaken und Zigeuner- waren zum großen Teil Einwanderer aus Anatolien. Eine andere Gruppe hingegen, darunter vor allem die Pomaken, war das Ergebnis einer systematischen Islamisierungspoliik gegenüber der unterworfenen Bevölkerung, deren Ausmaß und Umfang unter den Historikern jedoch umstritten ist. Zunächst traten wohl Einzelpersonen und kleinere Gruppen aus unterschiedlichen Motiven zum Islam über, sei es daß religiöse Gründe ausschlaggebend waren wie bei der Sekte der Bogumilen, die von den beiden Kirchen (der katholischen wie der orthodoxen) verfolgt worden war, sei es aus Opportunismus (= eine auf den persönlichen Vorteil bedachte, prinzipienlose, der jeweils herrschenden Situation angepasste Änderung der (politischen) Einstellung oder Meinung. 8 ) um wirtschaftlicher oder sozialer Vorteile willen wie bei einzelnen Grundherren.

Die Furcht um Leib und Leben hat bei manchen sicher auch eine Rolle gespielt. Im bulgarischen Volkslied wird das Schicksal bulgarischer Mädchen beklagt, die von Türken geraubt und zur Ehe sowie zum Reliegionswechsel gezwungen wurden. Zu Massenübertritten kam es im 17. Jh in den Rhodopen, wobei unter den Fachleuten umstritten ist, wie weit dabei Zwang und Gewalt angewandt wurde. Eine Quelle, auf die sich bulgarische Geschichtsschreiber stützen, wird von türkischen in ihrer Echtheit angezweifelt. Der griechische Metroplit von Plovdic hatte einige Dörfer beim Großwesir Mehmed Pascha denunziert (= ,,verpetzen"), sie weigerten sich die Abgaben zu entrichten und planten einen Aufstand. Sieben Dörfer um Cepino seien daraufhin, um Strafmaßnahmen zu entgehen, mit dem Riester Konstantin umd dem Ban Verljo an der Spitze konvertiert. 1657 wurden demnach 33 Klöster und 218 Kirchen mit mehreren Dörfern zerstört. Infolge der verschiedenen Türkenkriege wurden immer wieder christliche Bevölkerungsteile der Islamisierung unterworfen."9

Heutzutage bekennt sich die Mehrzahl der Bevölkerung mittlerweile zur orthodoxen Kirche Bulgariens. Offizielle Amtssprache ist Bulgarisch und wird auch von 90% der Bevölkerung gesprochen, wobei Türkisch jedoch die am weit verbreitetste Sprache der Minderheiten darstellt. Ebenso wie mit der Sprache, verhält es sich auch mit der Religion - die Muslime gehören nur mehr einer Minderheit, wie den Katholiken, Protestanten und Juden an.10

1453 wurde Konstantinopel (Istanbul) von den Türken unter Sultan Mehmed Fatih eingenommen. Das hatte den Untergang des Byzantinischen Reiches zur Folge, da das Reich militärisch und finanziell zerrüttet war und die erhoffte Hilfe aus dem Westen blieb aus. Konstantinopel wird letzten Endes osmanische Reichshauptstadt.

Byzantinisches Reich

Das Byzantinische Reich ging aus der östlichen Hälfte des Römischen Kaiserreiches hervor. Kaiser Justinian I. konnte um die Mitte des

6. Jahrhunderts noch einmal das Römische Reich unter einer Herrschaft

vereinen; unter seinen Nachfolgern ging jedoch ein Großteil der Eroberungen wieder verloren. Die Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 bedeutete das Ende des Byzantinischen Reiches. 11

Nachdem Konstantinopel eingenommen worden war, unternahm der türkische Sultan noch weitere Vorstöße auf die Peloponnes und Attika. um 1460 wurden diese Teile Griechenlands dem Osmanischen Reich (Ottomanisches Reich) angegliedert. In den folgenden 200 Jahren vertrieben die Osmanen Venedig und andere verbündete Staaten aus den ihnen verbliebenen Stützpunkten an der Küste Griechenlands und auf den Griechischen Inseln. Die Eroberungspolitik endete mit der Einnahme Kretas 1669. Venedig gewann für eine kurze Zeit (1699-1718) die Kontrolle über die Peloponnes zurück, ansonsten blieb Griechenland mit Ausnahme der weiterhin zu Venedig gehörenden Ionischen Inseln bis zum 19. Jahrhundert unter strenger osmanischer Herrschaft. Die türkische Herrschaft war in vielerlei Hinsicht folgenschwer für das griechische Volk; im Lauf der Zeit nahm sie dann korrupte und brutale Formen an. Einige Griechen stiegen jedoch in relativ privilegierte Stellungen innerhalb des Reiches auf. Der griechische Patriarch war sowohl das politische als auch das geistliche Oberhaupt aller Orthodoxen, und viele Phanarioten (nach dem vornehmen Stadtviertel

Konstantinopels benannt) hatten hohe Posten als osmanische Verwalter und politische Berater inne. 12

Muslime bilden heute nur mehr ein Minderheit in Griechenland, denn rund 97 Prozent gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an. Die übrigen 3 Prozent sind überwiegend Muslime, Katholiken und Protestanten.

Die Muslime Griechenlands, die seit dem 14. Jh, was die Türken betrifft, eingewandert sind, sind Sunniten. Im Unterschied zur Türkei, wo Atatürks Reformen im Rechtswesen zum Tragen kamen, sind drei Muftis, also religiöse Fphrer, für familienrechtliche Fragen zuständig. Sie werden aus den Mitteln religiöser Stiftungen bezahlt. Ebenfalls im Unterschied zur Türkei, wo das Traen spezifischer Gewandung für Geistliche verboten ist, zeigen sie sich mit Fes und grünem Talar in der Öffentlichkeit. Eigene Radio -und Fernsehprogramme werden für diese Minderheit nicht ausgestrahlt. Sie ist deshalb auf den Empfang von Sendungen aus der nahen Türkei angewiesen, wodurch in politischen Krisen eine bestimmte Einflussnahme nöglich wird.

Im Alltag gilt das Zusammenleben mit den Griechen als problemlos.13

,,1463 wird Bosnien osmanisch. Das Land blieb trotz zahlreicher Aufstände gegen die Türken fast 400 Jahre unter osmanischer Herrschaft.

Bosnien wurde in eine osmanische Provinz umgewandelt, die mittelalterliche städtische Kultur wurde von der massiveren osmanisch-illamischen Urbanisierung, vor allem im 16. Jh, überlagert und verdrängt. Sarajevo, Mostar, Travnik und Banja Luka - im Mittelalter kleine Marktflecken - wurden zu osmanischen Zentren ausgebaut. Die islamisierte Bevölkerung nahm regen Anteil an der orientalischen Reichskultur.

Das wichtigste Ergebnis der türkischen Epoche ist allerdings die Entstehung der völlig neuen kofessionellen Verhältnisse, in welche der Islam einen festen Platz einnahm und bis heute die politische Dynamik in dieser Region wesentlich mitbestimmt.

Bis 1530 waren die Katholiken jedoch noch die zahlenmäßig stärkst Religionsgruppe. Allerdings änderte sich das im Laufe des 16. und 17. Jh von Grund auf. Die massive orientalische Urbanisierung (Bosnien wurde zu einem türkischen Bollwerk gegen Europa ausgebaut) wurde begleitet von intensiven Islamisierungsprozessen, die schließlich dazu führten, daß der Islam in der zweiten Hälfte des 16. Jh den ersten Platz in der bosnisch- herzegowinischen Bevölkerung einnahm. Demnach handelte es sich bei den bosnischen Muslimen zum überwiegenden Teil nicht um Türken, sondern um zum Islam übergetretene Bosnier und andere Südslawen, die ihre slawisch Sprache beibehalten haben. Gleichzeitig wuchs auch der Anteil der serbisch-orthodoxen Bevölkerung durch Zuwanderung aus Serbien und Montenegro schnell an. Als paramilitärische Kräfte in der osmanischen Expension gegen Mitteleuropa waren die serbisch-orthodoxen Walachen vorwiegend in den eroberten Grenzgebieten, im heutigen Nord-und Westbosnien angesiedelt worden (das damals Türkisch-Kroatien genannt wurde). Im Verlaufe der zahlreichen Türkenkriege gin ein beträchtlicher Teil dieser Hirtennomaden nach Ldalmatien und Kroatien und wurde unter der neuen venezianischen bzw. österreichischen Herrschaft militärisch noch straffer organisiert. So entstand die sog. Vojna Krajina (Militärgrenze), die die heutigen Hauptkrisenregionen in Kroatien und Bosnien umfaßt.

Der bosnisch-herzegowinische Kathalolizismus schrumpfte weiter, sowohl durch Übertritte zum Islam als auch durch Abwanderungen, und fiel im 17. Jh auf den dritten Platz zurück, auf dem er bist heute blieb. Der Große Türkenkrieg (siehe Türkenkriege auf S.9 des Referats) hatte für den Bestand der Katholiken katastrophale Folgen, dann dem österreichischen Expeditionskorps schlossen sich auf dem Rückzug fast alle Katholiken aus Zentral- und Nordostbosnien an. Nahezu der gesamte katholische Mittelstand (insbesondere die Kaufmannschaft) verließ das Land. Erst im Laufe des 18. und 19.Jh begann sich die Zahl der Katholiken wieder zu erholen.

Die muslimische Bevölkerung erlitt ebenfalls zahlenmäßig Verluste durch Türkenkriege und Epedimien, aber sie konnte diese Verluste durch Aussiedler aus Ungarn, Kroatien und Dalmatien nach der christlichen Rückeroberung dieser Länder kompensieren und damit der ersten Platz bis in das 19. Jh halten. Im 19.Jh übernahmen dann die Serben dem erstem Platz und behielten ihm nis zum Ende der sechziger Jahre im 20. Jh.

Der Anteil der Serbisch-Orthodoxen stieg ständig an und nach dem Großen Türkenkrieg verbesserte sich auch ihre sozioökonomische Struktur wesentlich. Denn während die muslimische und die katholische Kaufmannschaft irreparable Verluste in diesem Drieg erlitt, schlug die orthodoxe Kaufmannschaft vor allem im 18.Jh in den Städten starke Wurzeln.

In der letzten Phase der osmanischen Herrschaft im 19.Jh entschied sich bei den christlichen Untertanen in Bosnien-Herzigowina die moderne nationale Zugehörigkeit: Katholiken fühlten sich als Kroaten, Orthodoxe als Serben. Die Muslime betrachteten sich dagegen als Teil des

- übernationalen- osmanischen Reichsvolkes."14

Somit sind heutzutage etwa 44 Prozent. Die Serben sind mit rund 31 Prozent zweitgrößte Volksgruppe; sie sind Anhänger der serbisch-orthodoxen Kirche. Etwa 17 Prozent der Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina sind Kroaten; der überwiegende Teil von ihnen bekennt sich zum Christentum, vorwiegend zur römisch-katholischen Kirche. Alle drei Volksgruppen sprechen serbokroatisch; die Muslime und die Kroaten verwenden das lateinische Alphabet, die Serben hingegen das kyrillische. 15

Noch immer findet man sehr viele von den Türken einst erbaute Moscheen vor. Unter anderem die, in der Nähe von Mostar. (siehe Abbildung)

1468 wird Albanien von den Osmanen eingenommen.

Wie bereits unter ,,Hintergrundinformationen" Berichtet, stammen die Albaner (so die albanische Forschung) von den Illyrern ab. Ab dem 3. Jh kamen die Albaner dann unter römische Herrschaft, bis sich dann später die Serben, Bulgaren, Normannen und Venezianer einander in der Herrschaft über die Albaner abwechselten. Schließlich wurden sie, nachdem sie erbitterte Gegenwehr geleistet hatten, doch noch den Osmanen unterworfen. Von da an blieben sie dann 500 Jahre unter türkischer Herrschaft.

Die Türken konnten nie die uneingeschränkte Herrschaft über Albanien gewinnen. In der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewannen einige einheimische Prinzen an Einfluss. Von 1775 bis 1796 regierten die Bushatis im Herzogtum Shkodër und dehnten ihre Macht auf Nord- und Mittelalbanien aus. Von 1790 bis 1822 regierte Ali Pasha das Herzogtum Janina, welches das Gebiet von Vlorë und Berat bis Çamëria und Thessaly umfasste. Ende des 19. Jahrhunderts erwachte das Nationalbewusstsein der Albaner. 1878 formierte sich die albanische Nationalbewegung (Liga zur Verteidigung der albanischen Nation). Von 1878 bis 1881 kämpften die Albaner um den Erhalt ihrer territorialen Einheit und um die Lösung von der Türkei. 16

Noch immer sind ungefähr 70 Prozent der Albaner Muslime (der Rest spaltet sich auf in orthodoxe und katholische Christen), da im 16./17. Jh die Albaner überwiegend zum Islam konvertierten. Erst nun konnten sie somit eine privilegierte Stellung innerhalb des Osmanischen Reiches erlangen. 1967 wurden allerdings alle religiösen Einrichtungen von der albanischen Regierung abgeschafft worden. Erst ab 1990 wurde das Recht auf Religionsfreiheit wieder offiziell gewährt.

Die albanische Sprache wird zu der thrakisch-illyrischen Untergruppe der indogermanischen Sprachfamilie gezählt und hat zwei Hauptdialekte: Gegisch und Toskisch. Nach der Machtübernahme der Kommunisten 1944 wurde eine Amtssprache auf der Grundlage des toskischen Dialekts eingeführt. 17

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Obwohl die Türken bereits mehrmals von Ungarn besiegt werden konnten, wurde Ungarn dann 1526 schließlich doch noch osmanische Provinz, nachdem die ungarische Armee in der Schlacht bei Mohács vernichtend geschlagen wurden.

Zur selben Zeit etwa ging die Stephanskrone an die Habsburger über und infolge dessen kommt Kroatien unter deren Einfluß. Mit der Zeit, dehnte sich das Herrschaftsgebiet der Habsburger bis nach Ungarn aus und die Ungarn wurden wieder zum römisch-katholischen Glauben bekehrt. Seither hat sich an der religiösen Einstellung in Ungarn kaum mehr etwas geändert. Neben dem römisch- katholischen Glauben bekennt sich ein Drittel der Bevölkerung zum Protestantismus. Muslime gibt es keine mehr.18

Den Höhepunkt ihrer Ausbreitung erreichten die Türken als sie 1529 zum 1. Mal nach Wien vordrangen. Die osmanische Armee war allerdings für eine Belagerung schlecht ausgerüstet und musste ihr Unternehmen bald wieder abbrechen. Ende Oktober zog Süleiman ab; bei seiner Rückkehr 1532 konnte er die Belagerung nicht wieder aufnehmen, da Wien von Ferdinands Bruder, Kaiser Karl V.,

Unterstützung erhalten hatte und außerdem in der Zwischenzeit die Befestigungs- anlagen des Stadt wesentlich verstärkt worden waren. (Unter anderem auch durch die Militärgrenze in Kroatien und Slowenien.)19

Die Belagerung Wiens 1529 (Gemälde von Peeter Snayers, Rafael Valls Gallery, London).

Rafael Valls Gallery/Bridgeman Art Library

Niedergang des Osmanischen Reiches

Die ersten Rückschläge erlitten die Türken erstmals in der Seeschlacht vor Lapanto

(nördlich vom Golf von Korinth), die am 7. Oktober 1571 stattfand. In der Schlacht kämpfte eine türkische Flotte mit über 270 Galeeren gegen die Flotte der von Spanien, Venedig und dem Papst gebildeten Heiligen Liga. Papst Julius II. hatte diese Allianz im Jahre 1511 ins Leben gerufen. Die Flotte der Heiligen Liga bestand aus 200 Rudergaleeren und sechs großen venetianischen Segelgaleeren und wurde von Don Juan d'Austria kommandiert. Beide Seiten erlitten schwere Verluste; am Ende siegte die Flotte der Heiligen Liga, die über 100 der feindlichen Galeeren kapern und Tausende christlicher Sklaven befreien konnte. Dieser Sieg war der erste große Sieg der Christen über das Osmanische Reich und daher von nicht zu unterschätzender psychologischer Bedeutung. Er leitete zwar den Niedergang der Vorherrschaft des Osmanischen Reiches im Mittelmeerraum ein, dafür gewannen die Osmanen jetzt nach und nach an Land die Überlegenheit.20

Die zweite Belagerung von Wien 1683 markierte den Beginn vom Ende der osmanischen Herrschaft in Europa. Diesen neuerlichen türkischen Vorstoß initiierte der Großwesir Kara Mustafa, der dringend einen militärischen Erfolg zur Festigung seiner eigenen Position brauchte; er rechnete mit einem Erfolg gegen Kaiser Leopold I., der durch die Niederlagen gegen Ludwig XIV.von Frankreich geschwächt war. Die Türken, zahlenmäßig weit überlegen, schlossen am 16. Juli einen Belagerungsring um die Stadt; ihnen fehlte allerdings die für eine Belagerung notwendig Artillerie. Inzwischen rückte eine österreichisch-deutsch- polnische Armee unter Johann III. Sobieski zum Entsatz heran und schlug am 12. September 1683 am Kahlenberg bei Wien die Türken entscheidend.21

- 1. Türkenkrieg

1699 kam es zum Frieden von Karlowitz. Das Haus Österreich verfügte nun über ein wohlabgerundetes, geschlossenes Territorium, das den Raum der Ostalpen, der Sudeten- und Karpatenländer erfüllte und dessen Ostgrenze nun gesichert schien. Dieser großartige Aufstieg, der von dem 12. September 1683 seinen Ausgang nahm, macht Österreich zur Großmacht; die Vorherrschaft Frankreichs in Europa war gebrochen, die Türkei in eine Defensivstellung gedrängt worden, die Europa kaum mehr gefählich werden konnte.22

1716 trat Österreich an der Seite Venedigs erneut in den Krieg gegen die Türken ein. Prinz Eugen besiegte am 5. August 1716 die Osmanen bei Peterwardein, und im Frieden von Passarowitz vom 21. Juli 1718 erhielt Österreich auch das Banat, die Kleine Walachei und Nordserbien23

- 2. Türkenkrieg

1736 verbündete sich Österreich, das durch den Polnischen Thronfolgekrieg geschwächt war, mit Russland gegen die Osmanen. Österreich, nun ohne Prinz Eugen und mit einer vollkommen unzureichenden Strategie, musste im Frieden von Belgrad vom 18. September 1739 Nordserbien und die Kleine Walachei wieder an die Osmanen abtreten.24 1774 wurde der russisch-osmanische Friedensvertrag von Kücük Kainarca (andere Schreibweise: Kütschük-Kainardschi) gefeiert. In diesem wurde die Religionsausübung für die Bewohner der Moldau-Provinz, der Walachei und Bessarabiens zugesichert, womit das Zarenreich das Schutzrecht über die orthodoxen Christen in der Türkei erhalten hatte. Die orientalische Frage trat seitdem in ein neues Stadium; schon ging es nicht mehr darum, die europäischen Mächte zu einer gemeinsamen Abwehr der Türden zusammenzubringen, sonder sich über die Aufteilung des osmanischen Erbes zu vertändigen.25

Ab 1804 führten die Serben einen Befreiungskrieg, der neun Jahre dauerte und damit endete, dass das Gebiet 1813 unter türkische Kontrolle fiel. Zwei Jahre später führte MiloObrenoviç eine zweite Revolte an. Innerhalb weniger Monate wurde fast ganz Serbien von der türkischen Herrschaft befreit. Obrenoviç wurde 1817 als Erbprinz anerkannt, und Serbien erhielt begrenzte Autonomie unter der Oberhoheit des Sultans. Durch den Vertrag von Adrianopel nach dem Russisch-Türkischen Krieg (1828-1829) erhielt Serbien größere Autonomie, und die Anzahl türkischer Garnisonen (= Truppenstandort in Friedenszeiten) wurde verringert.26

In den Jahren von 1821- 1829 erlangten die Griechen ihre Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich. Beeinflusst vom Gedankengut der Aufklärung und der nationalen Bewegungen in Mittel- und Westeuropa entstand in Griechenland zu Beginn des 19. Jahrhunderts der revolutionäre Geheimbund Hetairia Philikon. Ermutigt von der erfolgreichen Erhebung der

Serben gegen die Osmanen (1804-1817) begann der Geheimbund mit der Vorbereitung der Erhebung gegen die Osmanen. Am 6. März 1821 rückte Alexandros Ypsilanti (1792-1828) mit seiner ,,Heiligen Schar" und unterstützt von Albanern und Bulgaren im Fürstentum Moldau ein und rief zum Aufstand auf. Der Aufstand scheiterte im Juni 1821, vor allem deshalb, weil die erwartete russische Hilfe ausgeblieben war. Anfang April 1821 hatte der Erzbischof von Patras zu einer allgemeinen Erhebung aufgerufen, und wenig später hatten die Griechen beinahe die ganze Peloponnes mit Ausnahme von Nauplia und Tripolis und am

7. Mai auch Athen unter ihre Kontrolle gebracht. Die Griechen konnten die türkischen

Angriffe zunächst zurückschlagen und auch die türkische Flotte besiegen; dann aber gewann das Osmanische Reich Griechenland bis zum Golf von Korinth zurück und verhinderte ein Übergreifen des Aufstandes auf Epirus. Anfang 1825 intervenierte der osmanische Statthalter in Ägypten, Mehmet Ali, zugunsten des osmanischen Sultans Mahmud II. in Griechenland; bis Ende 1825 hatten seine Truppen beinahe die ganze Peloponnes erobert, im April 1826 fiel Mesolongion, und am 15. August 1826 nahmen sie Athen ein; die Akropolis von Athen blieb jedoch bis zum Juni 1827 in griechischer Hand.

Die Heilige Allianz hatte bereits 1822 den Griechischen Unabhängigkeitskampf verurteilt; aber Hunderte Philhellenen, Freiwillige aus ganz Europa, unter ihnen Lord Byron, kamen besonders unter dem Eindruck der Rückeroberung der Peloponnes durch die Osmanen nach Griechenland, um für die griechische Unabhängigkeit zu kämpfen, und sie unterstützten den Kampf finanziell. Am 6. Juni 1827 beschlossen Großbritannien, Frankreich und Russland im Londoner Vertrag ein gemeinsames Eingreifen zugunsten Griechenlands. Nachdem

schließlich auch noch russische Truppen über den Balkan nach Konstantinopel vorrückten, zog Mehmet Ali alle seine Truppen aus Griechenland zurück.27

- Griechenland war unabhängig!

1856 kam es zur Gleichberechtigung von Christen mit Muslimen im Osmanischen Reich. 1676 kam es zu antitürkischen Aufständen in Bulgarien, die zu Gunsten Bulgariens ausgingen.

1877/78 fand erneut ein Krieg zwischen den Türken und den Russen statt, der mit dem

Vertrag von San Stefano beendet wurde. Mit den Beschlüssen des Berliner Kongresses

(Juni/Juli 1878) sollte der Vertrag von San Stefano revidiert werden, der im März 1878 den

8. Russisch-Türkischen Krieg beendet hatte und durch den Russland seine Machtposition auf dem Balkan deutlich ausbauen konnte. Unteranderem wurden Rumänien und Montenegro wieder unabhängig, die Unabhängigkeit Serbiens wird bestätigt, Bulgarien wird autonomes

Fürstentum, Mekedonien bleibt osmanisch und Österreich-Ungarn erhält das Recht zur Okkupation (= Besitzergreifung) Bosnien-Herzigowinas.28

1903 herrschten auch antitürkische Aufstände in Makedonien, was zur Folge hatte, daß auch heute keine Muslime in dieser Region angesiedelt sind. Die Makedonen gerhören überwiegend dem christlich-orthodoxen Glauben an, mit Ausnahme von wenigen griechisch-katholischen Makedonen und der Torbesi, die ethnische Makedonen, jedoch islamischer Religionszugehörigkeit sind.29

Die Balkankriege:

1. Balkankrieg

Die Schwächung des Osmanischen Reiches bot den Balkanstaaten die Gelegenheit zur Eroberung Makedoniens und zur Befreiung des Balkans von den Resten der osmanischen Herrschaft. Im Sommer 1912 wurde die Lage auf dem Balkan immer gespannter, besonders nach dem 14. August, als Bulgarien die Türken aufforderte, Makedonien die Autonomie zu gewähren. Die Staaten des Balkanbundes - Serbien, Bulgarien, Montenegro und Griechenland

- begannen am 30. September mit der Mobilmachung; am 8. Oktober 1912 erklärte

Montenegro dem Osmanischen Reich den Krieg, und am 17. Oktober folgte die

Kriegserklärung der drei anderen Balkanbund-Staaten an das Osmanische Reich. Während der folgenden knapp zwei Monate errang der Balkanbund eine Reihe von entscheidenden Siegen über die Türken und zwang das Osmanische Reich zur Aufgabe praktisch seines gesamten europäischen Besitzes. Ende November baten die Türken um einen Waffenstillstand. Das Waffenstillstandsabkommen wurde am 3. Dezember von allen Bündnispartnern außer Griechenland unterzeichnet; Griechenland setzte seine militärischen Operationen gegen das Osmanische Reich fort. Ende Dezember trafen sich die Vertreter der Kriegsparteien mit den europäischen Großmächten auf der Londoner Botschafterkonferenz, um die Balkanfrage zu lösen. Die Türken lehnten die Friedensbedingungen der Balkanstaaten ab; die Konferenz scheiterte am 6. Januar 1913. Am 23. Januar kamen durch einen Staatsstreich im Osmanischen Reich die Jungtürken an die Macht, und innerhalb einer Woche flammten die Kämpfe wieder auf.

Die Türken, an allen Fronten geschlagen, erreichten am 19. April 1913 erneut einen Waffenstillstand mit Bulgarien, Griechenland und Serbien. Montenegro schloss sich ein paar Tage später an. Am 30. Mai 1913 wurde in London, wieder unter Vermittlung der europäischen Großmächte, ein Präliminarfrieden vereinbart, demzufolge die Türken die Insel Kreta an Griechenland abtreten und auf alle europäischen Gebiete westlich der Linie zwischen dem Schwarzmeerhafen Midia und Enos, einer Stadt an der türkischen Ägäisküste, verzichten mussten; dem Osmanischen Reich verblieb also auf dem europäischen Festland nur noch ein schmaler Landstreifen zwischen Dardanellen und Bosporus.

2. Balkankrieg

Der Londoner Vorfriede führte zu neuen Konflikten zwischen den Staaten des Balkanbundes, besonders zwischen Serbien und Bulgarien, die sich um die Aufteilung Makedoniens stritten. Zudem war Serbien unzufrieden, da es entgegen seinen Erwartungen keinen direkten Zugang zur Adria erhalten hatte. Am 1. Juni 1913 schlossen Griechenland und Serbien ein Bündnis gegen Bulgarien, und am 29. Juni brach der 2. Balkankrieg aus: Ein bulgarischer General unternahm ohne Befehl seiner Regierung einen Angriff auf die Verteidigungsstellungen der Serben. Obwohl die bulgarische Regierung bestritt, von diesem Angriff gewusst zu haben, erklärten Serbien und Griechenland am 8. Juli Bulgarien förmlich den Krieg. Zwei Wochen später hatten sich auch Montenegro, Rumänien und das Osmanische Reich dem Krieg gegen Bulgarien angeschlossen. Da Bulgarien diesem Bündnis nicht gewachsen war, bat es am 30. Juli um einen Waffenstillstand. Im anschließenden Friedensabkommen, das am 10. August im rumänischen Bukarest geschlossen wurde, verlor Bulgarien einen Großteil seiner Gewinne aus dem 1. Balkankrieg, darunter fast 7 770 Quadratkilometer an Rumänien, und der größte Teil Makedoniens fiel Serbien und Griechenland zu. In späteren Abkommen trat Bulgarien außerdem noch einiges Territorium an die Türkei ab. Albanien, das bis zur Londoner Botschafterkonferenz unter osmanischer Hoheit gestanden hatte, wurde ein unabhängiger Staat.

Die Balkankriege hatten eine tief greifende Wirkung auf den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte: Der Zerfall des Osmanischen Reiches und Bulgariens führte zu gefährlichen Spannungen zwischen den Nachfolgestaaten auf dem Balkan. Die Friedensvereinbarungen hatten ein starkes und ehrgeiziges Serbien geschaffen, was im benachbarten Österreich-Ungarn vor dem Hintergrund der Nationalitätenprobleme im eigenen Land zu großem Misstrauen gegenüber Serbien führte. Die Ermordung des österreichischen Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajevo lieferte Österreich-Ungarn schließlich den Vorwand zur Kriegserklärung gegen Serbien am 28. Juli 1914, die schließlich den 1. Weltkrieg auslöste. 30

Ausfwirkungen des Osmanischen Reiches noch heute:

Die Osmanenherrschaft auf dem Balkan ist, obgleich sie eine Wende der Gesamtverhältnisse bewirkte, sicher nicht kategorisch als ,,türkisches Gewaltjoch" zu bezeichnen. Tatsächlich waren die politischen Gegebenheiten der mittelalterlichen Staaten in Südosteuropa schon vor der osmanischen Eroberung nicht mer stabil gewesen, bedingt duch die Interessen rivalisierender Fürstenhäuser, die nun einen großen Teil ihrer Macht an die Pforte verloren.

In den von den Türken eingenommenen Gebieten setzte ein tiefgreifender Prozeß der Islmisierung und Orientalisierung ein. Städte und Märkte erhielten einen orientalischen Charakter. In Skopje (türk. Üsküb) beispielsweise, einer bereits in illyrischer Zeit gegründeten Stadt, zeugen noch heute eine Anzahl von Moscheen, ein Hamam (= türkisches Badehaus) aus dem 15. Jh, sowie ein Han (= Herberge) aus dem 17.Jh von der einstigen türkischen Lebensweise. Auch in ethnischer Hinsicht traten spürbare

Veränderungen für das Land ein: Zahlreich Türken zogen als Gewerbetreibende zu; Griechen sowie Armenier be- stimmten zunehmend den Handel. In dieser Branche waren auch die Juden sehr stard vertreten. Ihr ältestes Zentrum am Balkan war Saloniki, das in osmanischer Zeit temporär die größte jüdische Gemeinde Europas und für immer das wichtigste sephardische Zentrum in Südosteuropa wurde.31

Unter anderem importierten die Türken auch den Kaffee in unsere Region. Aber vorallem ist in der Zeit der Türkenherr- schaft der Ursprung des heutigen Balkankonfliktes zu finden.

,,Der Balkan unter türkischer Herrschaft" von Johanna Martinkowic am 25.5.1999

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1 Encarta Enzyclopedia: Stichwort: ,,Kosovo"

2 Encarta Enzyclopedia: Stichwort: ,,Albanien" u. Lit.: ,,Der ruhelose Balkan" S. 185

3 "Amselfeld, Schlacht auf dem", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998.

4 Lit. ,,Völker und Stämme dieser Erde" Seite 337/38 unter ,,Serben"

5 "Serbien", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-

6 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 117/118

7 "Bulgarien", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

8 "Opportunismus", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

9 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 208/209

10,,Bulgarien" , Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

11,,Konstantinopel", Encarta Enzyclopedie

12 "Griechenland", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

13 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 215/216

14 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 157-58

15 "Bosnien und Herzegowina", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

16 "Albanien", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

17 "Albanien", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 / Seite 22 unter ,,Albaner"

18,,Ungarn", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie.

19 "Wien, Belagerungen von", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

20 "Lepanto, Seeschlacht bei", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

21 "Wien, Belagerungen von", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

22 lit. ,,Das Werden Österreichs" (Zöllner. Schüssel) S. 143/44

23 "Türkenkriege", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

24 "Türkenkriege", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

25 lit. ,,Das Zeitalter des Absolutismus 1600-1789" (von Walter Hubatsch) Seite 196

26 "Serbien", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

27 "Griechischer Unabhängigkeitskrieg", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993- 1998

28 "Berliner Kongress", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 / lit." Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 308: Zeittabelle

29 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite: 220

30 "Balkankriege", Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998

31 lit. ,,Der ruhelose Balkan" (dtv wissenschaft) Seite 222/223

Final del extracto de 19 páginas

Detalles

Título
Der Balkan unter türkischer Herrschaft
Autor
Año
2000
Páginas
19
No. de catálogo
V97711
ISBN (Ebook)
9783638961622
Tamaño de fichero
717 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Balkan, Herrschaft
Citar trabajo
Johanna Martinkowic (Autor), 2000, Der Balkan unter türkischer Herrschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97711

Comentarios

  • visitante el 26/11/2008

    Torbesi.

    Sehr geehrte Damen und Herren
    Nach dem ich diesen Text gelesen habe interessiert es mich ob sie über das Volk Torbesi wisse,seit wann dieses Volk existiert und warum dieses Volk nicht als selbständiges Volk anerkennt wird.
    Wenn sie über dieses Thema mehr wissen würde ich sie bitten das sie mir einige Dokumente schicken würden, weil ich gehöre zu diesem Volk und ich habe das Intersesse mehr davon zu erfahren.
    Ich danke Ihnen im voraus.

  • visitante el 26/3/2005

    tadel an madam autorin.

    die slawische paranoia gegen die türken sollte sich langsam ma dem ende neigen wa.Schoen hast du die osmanischen besatzungpraktikten geschildert,grausam und furchtbar uaaahahaaaa.Wenn man sich aber die besatzungspraktiken aller besatzenden global player zu der Zeit sich betrachtet? was sieht man denn da?Unsere spanischen concistadores kollegas schlachten ein ganzes kontinent ab ,Engländer und Franzosen wo soll man da anfangen?!Ich heisse grausame besatzungspraktiken nicht gut ,aber dat gehörte nu ma zum programm,nicht nur bei osmanen sondern bei allen ,wobei man bei einer klassifizierung dieser player zu der zeit was gewalt angeht, die osmanen im unteren durchschnitt ansiedeln koennte.Deshalb kann ich dein referat nur belächeln.
    EinTip für dein nächstes geschichtsreferat:Wie die kreuzritter kostantinopel plünderten und was die orthodoxe kirche bis heute davon hält.

  • visitante el 15/1/2004

    So ein schrott habe ich schon lange nicht gelesenSolltest weniger Cetnikzeitschriften lesen.

  • visitante el 11/3/2003

    Der Balkan unter türkischer Herrschaft.

    Johanna, du sollst mehr über die bulgarische Geschichte lesen.Das was drin im Referat steht entspricht nicht der Wahrheit.Es gab nämlich einen anderen Krieg vor dem 1.Balkankrieg, der bulgarisch-serbische nämlich.Ich denke, du weiss Bescheid wie der ausging...
    Ausserdem hat die bulgarische Kirche Anerkennung noch im ersten bulgarischen Reich gefunden. Der grösste Unsinn aber ist die Behauptung, dass Bulgarien 25 Jahre nichts weiteres als eine serbische Provinz war.Um deine Kenntnisse in der Geschichte zu erweitern, erleuchte ich dich, dass es umgekehrt war, Serbien war das Land, das bei dem bulgarischen König Simeon der Größte vollkommen erobert wurde.Das über dem 2.Balkankrieg finde ich auch nicht ganz korekt.Deinen deutschen Mitschülern kannst du problemlos solcher Qautsch erzählen. Doch die Geschichte besagt etwas anderes.Vielleicht aber solltest du im Referat erklären, wo kommt der Nachname"Duschan" her, den der serbische König trägt.Falls du nicht weiß, er hat seinen Vater erwürgt, um den Thron zu besteigen.Daher "Duschan".
    Wenn du noch mehr erfahren willst, kannst mich gern schreiben.
    Alles Gute!
    4ao

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Título: Der Balkan unter türkischer Herrschaft



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