Eine einkommensbedingte Ausdifferenzierung der Kundenbedürfnisse hat seit Mitte der 20. Jahrhunderts in allen Industrienationen die Anforderungen an das Management steigen lassen. In vielen Unternehmen mußte eine immer größere Zahl von strategischen Geschäftsfeldern (SGF) geleitet werden. Vor diesem Hintergrund entwickelten amerikanische Unternehmungsberatungen seit den 60er Jahren verschiedene Konzepte der strategischen Portfolio-Analyse und setzten sie bei zahlreichen Unternehmen ein.
Diese Portfolio-Konzepte gehen auf die von Markowitz entwickelte
Portfolio Selection Theory1 zurück, in der ein Portfolio die optimale
Mischung verschiedener Wertpapiere darstellt. Unter der
strategischen Portfolio-Analyse versteht man die Analyse der SGF
einer Unternehmung im Hinblick auf ihre Marktposition und die
charakteristischen Merkmale des relevanten Marktes.2 Die
Ergebnisse werden in einer meist zweidimensionalen Matrix
visualisiert, wobei eine der Achsen eine Umwelt- und die andere eine
Unternehmensdimension beschreibt.3
Anschließend werden ausgehend von ihrer Position im Portfolio für
die einzelnen Geschäftsfelder globale strategische Stoßrichtungen,
sogenannte Normstrategien abgeleitet. Diese Normstrategien sollen
die Erreichung eines angestrebten Sollzustandes, des Soll-Portfolios,
sicherstellen. Dieses richtet sich nach der Zielgröße, welches dem
Portfolio-Konzept zugrunde liegt. Die meisten Portfolio-Modelle
fordern ein Cash-Flow-Gleichgewicht zwischen den SGF.
[...]
1 Vgl. Markowitz (1959).
2 Vgl. Kreikebaum (1997), S.75.
3 Vgl. Gälweiler (1980), S.183.
Inhaltsverzeichnis
- Normstrategien in Portfolio-Konzepten als Untersuchungsgegenstand
- Portfolio-Konzepte im Überblick
- Systematisierung von Normstrategien in Portfolio-Konzepten
- Finanzmittelbezogene Strategien
- Investitionsstrategien
- Desinvestitionsstrategien
- Abschöpfungsstrategien
- Selektionsstrategien
- Fertigungsbezogene Strategien
- Ökologiebezogene Strategien
- Finanzmittelbezogene Strategien
- Kritische Würdigung der aus den Portfolio-Konzepten abgeleiteten Normstrategien
- Schwachpunkte der impliziten Prämissen der Portfolio-Planung
- Fehlerquellen bei Unterstellung der Gültigkeit des Erfahrungskurveneffektes und des Lebenszykluskonzeptes
- Problematik der zugrunde liegenden Zielgrößen
- Problematik der Portfolio-Konstruktion
- Vorbemerkung
- Problematik bei Auswahl und Gewichtung der Einflußfaktoren
- Problematik der Abgrenzung der Strategischen Geschäftseinheiten und der Einteilung der Matrix
- Anwendungsprobleme der globalen Normstrategien
- Beschränkung auf eine Zieldimension
- Vernachlässigung des Zeitbezuges
- Nicht-Beachtung des Situationsbezuges und von Interdependenzen mit anderen Strategischen Geschäftsfeldern
- Schwachpunkte der impliziten Prämissen der Portfolio-Planung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der kritischen Würdigung von Normstrategien in Portfolio-Konzepten. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen dieser Strategien aufzuzeigen und ihre Anwendbarkeit in der Praxis zu beleuchten.
- Systematische Einordnung von Normstrategien in Portfolio-Konzepten
- Analyse der impliziten Prämissen von Portfolio-Planung
- Kritik an der Konstruktion und Anwendung von Portfolios
- Bewertung der Anwendbarkeit der Normstrategien in verschiedenen Unternehmenssituationen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Anwendung von Portfolio-Konzepten in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 liefert eine Einführung in das Thema Normstrategien in Portfolio-Konzepten und deren Bedeutung für die Unternehmensstrategie. Es werden die relevanten Definitionen und Konzepte vorgestellt.
- Kapitel 2 bietet einen Überblick über verschiedene Portfolio-Konzepte und ihre grundlegenden Elemente. Es werden die bekanntesten Ansätze wie das BCG-Matrix, das McKinsey-Matrix und das General Electric-Matrix vorgestellt.
- Kapitel 3 systematisiert die verschiedenen Normstrategien, die sich aus den Portfolio-Konzepten ableiten lassen. Es wird eine Unterscheidung zwischen finanzmittelbezogenen, fertigungsbezogenen und ökologiebezogenen Strategien getroffen.
- Kapitel 4 widmet sich der kritischen Würdigung der Normstrategien. Es werden die Schwachpunkte der impliziten Prämissen der Portfolio-Planung, die Problematik der Portfolio-Konstruktion und die Anwendungsprobleme der globalen Normstrategien aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Portfolio-Konzepte, Normstrategien, BCG-Matrix, McKinsey-Matrix, General Electric-Matrix, Erfahrungskurveneffekt, Lebenszykluskonzept, Strategische Geschäftseinheit, Strategisches Geschäftsfeld, Investitionsstrategien, Desinvestitionsstrategien, Abschöpfungsstrategien, Selektionsstrategien, Kritik, Anwendungsprobleme.
- Arbeit zitieren
- Sven Maertens (Autor:in), 2001, Kritische Würdigung von Normstrategien in Portfolio-Konzepten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9778