Soziale Nachhaltigkeit im Öffentlichen Raum am Beispiel der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz


Trabajo Escrito, 2018

18 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhalt

Abstract

1. Einleitung

2. Bundesgartenschau
2.1 Städtebauliche Veränderungen in Koblenz und Umgebung
2.2 Wirtschaftliche Veränderungen in Koblenz und Umgebung
2.3 Funktionen und Effekte der Bundesgartenschau

3. Nachhaltigkeit
3.1 Definition
3.2 Das 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit

4. Der öffentliche Raum
4.1 Definition
4.2 Funktion

5. Die Analyse Soziale Nachhaltigkeit

6. Anwendung öffentlicher Raum auf die BUGA
6.1 Öffentlichkeitskultur
6.1 Ökonomische Funktion
6.2 Soziale Funktion
6.3 Stadtgestalterische Funktion

7. Fazit

Literaturverzeichnis

Abstract

Die vorliegende Hausarbeit gibt einen Überblick über die soziale Nachhaltigkeit und Nutzung eines öffentlichen Raumes am Beispiel der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz. Hierzu wurden zunächst der öffentliche Raum und der Begriff der Nachhaltigkeit definiert und erklärt. Danach wurden die städtebaulichen und wirtschaftlichen Veränderungen durch die Bundesgartenschau 2011 aufgelistet. Die Grundlage der Hausarbeit ist eine Analyse zur Sozialen Nachhaltigkeit von Gebhardt, Hannappel und Dohmen, die jedoch auf hausarbeitsrelevante Themen reduziert wurde. Abschließend wurde die Funktion von Raum genauer betrachtet und es wurde überprüft, wie sich die soziale Nachhaltigkeit im öffentlichen Raum anhand der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz verändert und entwickelt hat. Der Autor erhofft sich durch seine Forschung ein größeres Verständnis von Nachhaltigkeit und Raumsoziologie zu entwickeln und die Veränderungen durch die Bundesgartenschau in Koblenz künftig im Alltag besser wahrzunehmen.

1. Einleitung

Die Bundesgartenschau hat Koblenz in den letzten Jahren verwandelt. Verändert hat sich nicht nur das Stadtbild mit den vielfältigen Investitionen in die Infrastruktur, in Grün- und Rheinanlagen, in Kulturdenkmäler, in touristische Ausflugsziele und in besondere Highlights wie der Seilbahn – verändert haben sich auch die Menschen.

Mit diesem Zitat äußerte sich Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, damaliger Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, im Anschluss an die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz, um die Veränderungen in Koblenz in städtebaulicher und sozialer Sicht aufzuzeigen. In dieser Hausarbeit wird die Nachhaltigkeit, durch die Bundesgartenschau entstandenen Veränderungen, hinsichtlich ihrer sozialen Komponenten überprüft und es wird untersucht, ob die Bundesgartenschau einen öffentlichen Raum verändern kann. Hinsichtlich Nachhaltigkeit und Raum wurde das Thema stark eingegrenzt, da es sonst den Rahmen dieser Hausarbeit überschreiten würde. Es wurde sich besonders auf die Funktion des öffentlichen Raumes und die soziale Nachhaltigkeit im Drei-Säulen-Modell fokussiert um im späteren Verlauf der Arbeit, bei der Analyse zur sozialen Nachhaltigkeit und Anwendung im öffentlichen Raum, die Kernkompetenzen verständlich und klar auf das Thema anwenden zu können.

Zu Beginn wird dargelegt, wie Nachhaltigkeit definiert wird und es wird Bezug zur sozialen Nachhaltigkeit innerhalb des Drei-Säulen-Modells genommen. Des Weiteren wird im nachfolgenden Schritt der öffentliche Raum definiert und seine Funktion erläutert. Nachfolgend werden kurz wichtige Informationen zur Bundesgartenschau aufgelistet, um im nächsten Schritt die Analyse zur sozialen Nachhaltigkeit verständlicher zu machen. Als nächstes erfolgt die Anwendung von öffentlichem Raum durch die Bundesgartenschau und zum Schluss wird im Fazit die Verbindung zwischen sozialer Nachhaltigkeit und öffentlichem Raum gezogen.

2. Bundesgartenschau 2011

Die Bundesgartenschau, nachfolgend immer BUGA abgekürzt, ist eine alle zwei Jahre in wechselnden deutschen Städten stattfindende große Ausstellung zu Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Die Koblenzer Bundesgartenschau fand von April bis Oktober 2011 in Koblenz und Umgebung statt und war die erste Bundesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Neben dem Wunsch nach einer nachhaltigen Stadtentwicklung war die angestrebte Stärkung des Tourismus in Stadt und Region einer der Gründe, warum sich Koblenz für die Durchführung einer Bundesgartenschau entschieden hatte. Das gemeinsame Ziel bei den Vorbereitungen ab 2006 lautete: „viele zufriedene Bürger, hohe Gästezahlen und eine modernisierte Stadtlandschaft, die für eine Generation das Leben in Koblenz erfreulich und attraktiv macht.“ (Lewentz 2006, S.3) Das Logo für die Bundesgartenschau 2011 war ein buntes Kaleidoskop, welches zum einen die Dynamik symbolisieren sollte, die die Stadt mit der Vorbereitung zur Bundesgartenschau entwickelte, zum anderen wollten die Veranstalter damit auf die spielerischen Elemente, auf ein fröhliches, farbenfrohes Fest verweisen. Der Slogan der Gartenschau lautete „Koblenz verwandelt“.

2.1 Städtebauliche Veränderungen in Koblenz und Umgebung

Kernbereich 1: Kurfürstliches Schloss

Die erste zu nennende innerstädtische Baumaßnahme der BUGA ist die Erweiterung und Verschönerung des Kurfürstlichen Schloss in Koblenz. Das Kurfürstliche Schloss, welches die bedeutendste Schlossanlage am Mittelrhein stellt, ist zugleich auch Sitz verschiedener Behörden und somit Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Das Areal um das Kurfürstliche Schloss ist mit 8,6 Hektar der größte innerstädtische genutzte Bereich bei der BUGA. Die Schlossanlage ist mit einer Gartenanlage zur Stadt hin orientiert, welche außerdem als Haupteingang zur BUGA dienen sollte. Um das Kurfürstliche Schloss und seine Gartenanlagen besser erreichbar zu machen, wurde eine Achse vom neuen Schienenhaltepunkt Koblenz Stadtmitte über die Schloßstraße, durch das Schloss selbst zum Rhein hin geschaffen. Voraussetzung für eine Umgestaltung des Schlossvorplatzes war die Verlagerung der Parkplätze. Dazu entstand unter dem Schlossplatz eine Tiefgarage mit 446 Stellplätzen, die für 11 Mio. Euro von der Provinzial Rheinland errichtet wurde und am 17. Mai 2010 freigegeben werden konnte. Die Umgestaltung des Vorplatzes zur Bundesgartenschau erreichte eine erhebliche Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Die gesamte Anlage ist mit vielfältigen Pflanzenarten, Wasserflächen, Springbrunnen, radialen Stufenanlagen und Sitzmauern, weitläufigen Beeten und breiteren Wegen sowie einer Skater Plaza ausgestattet. Die preußische Stadtmauer hinter dem Schloss wurde erneuert und mit zwei neuen Durchgängen für BUGA-Besucher versehen. Am Rheinufer entstand eine 100 Meter breite Sitztreppenanlage, die am 11. Juni 2010 eingeweiht werden konnte.

Kernbereich 2: Blumenhof am deutschen Eck

Der zweite Kernbereich der BUGA ist der Blumenhof am Deutschen Eck hinter dem Reiterdenkmal von Kaiser Wilhelm I. Die neu errichtete Parkanlage liegt im Bereich von Kastorkirche, Deutschherrenhaus und Deutschem Eck. Der Kernbereich zwei der BUGA steht unter dem Motto "Gartenerlebnis: Wasser, Kultur und Kunst". Hierzu wurden drei Gärten angelegt, der Paradiesgarten, der Blütenhof und der Skulptur Garten. Die drei Gärten widmen sich den Aspekten Kirche, Religion und Kunst. Außerdem wurden die drei Höfe zwischen Kastorkirche und Deutschherrenhaus zur Bundesgartenschau komplett umgestaltet. Bei Bauarbeiten an der Kastorkirche entdeckte man des Weiteren einen antiken Graben. Um die BUGA-Besucher schneller und einfacher zwischen den verschiedenen Kernbereichen zu transportieren, wurde moselaufwärts ein Busparkplatz hinter dem deutschen Eck errichtet. Um den Busparkplatz herum entstanden Grünflächen, Gastronomie und ein Wasserspielplatz. Der Blumenhof am Deutschen Eck wurde somit autofrei, um den Besuchern ein entspannteres Klima zu gewährleisten. Am Rheinufer des zweiten Kernbereichs befindet sich außerdem auch die Talstation der Seilbahn, die hinauf zur Festung Ehrenbreitstein führt.

Kernbereich 3: Plateau des Ehrenbreitsteins

Der dritte Kernbereich der BUGA 2011 ist das Plateau des Ehrenbreitsteins. Die Festung und das Plateau, ehemals militärisches Gelände, standen unter dem Motto "Gartenwissen: Natur, Umwelt und Gärtnern". Das Plateau des Ehrenbreitsteins sollte als die zentrale Ausstellungsfläche der BUGA angesehen werden. An der Westseite des Plateaus befindet sich die Bergstation der Seilbahn, die die Besucher vom Blumenhof am Deutschen Eck hinauf zum Festungsgelände bringt. Auf der Ostseite des Geländes wurde außerdem der Schrägaufzug Ehrenbreitstein in Betrieb genommen, damit Besucher aus dem Tal hinauf zur Festung kamen und um somit das Verkehrsaufkommen rund um die Festung zu minimieren. Die extra angefertigte hölzerne Aussichtsplattform mit 360° Blick bietet einen Ausblick über das gesamte Mittelrheintal und den Kernbereich zwei am Deutschen Eck. Auf dem Plateau wurde eine großzügige Gartenlandschaft mit verschiedenen Themengärten angelegt und in Blumenhallen wurden Pflanzbeete oder Pflanzenarrangements vorgestellt. Außerdem entstanden ein Kletterspielplatz und mehrere Stadthausgärten.

Weitere bauliche Maßnahmen

Neben den drei Kernbereichen der BUGA wurden weiter Maßnahmen ergriffen, um die Stadt Koblenz für BUGA-Besucher attraktiver zu machen. „Dazu gehören begleitende Maßnahmen wie etwa die Sanierung der Festung Ehrenbreitstein, die das Land Rheinland-Pfalz mit zusätzlichen fast 50 Millionen Euro realisierte, sowie die Sanierung von Schloss Stolzenfels inklusive eines Parkhauses und weiterer Infrastrukturgebäude am Eingang. Dazu gehören ebenso der Bau einer Tiefgarage unter dem Schlossvorplatz durch einen privaten Investor, der Bau von zwei Hotels und eines Gesundheitszentrums am Hauptbahnhof, die Sanierung der Jugendherberge auf der Festung Ehrenbreitstein und des Campingplatzes in Koblenz-Lützel, die Renovierung des Pegelhauses, des Biergartens am Deutschen Eck und der Rhein-Mosel-Halle sowie der Bau eines Justiz-Zentrums und die Errichtung des Forums Mittelrhein auf dem Zentralplatz- um nur einige Projekte zu nennen, die durch die Bundesgartenschau Koblenz 2011 angestoßen wurden.“ (Gandner 2012, S.40)

2.2 Wirtschaftliche Veränderungen in Koblenz und Umgebung

Finanzielle Bilanz

Die BUGA 2011 in Koblenz kann als positiv wirtschaftliches Projekt angesehen werden. In 185 Tagen kamen 3.569.269 Besucher, was zu einem Ergebnis von etwa 12,9 Millionen an Mehreinnahmen führte. Einige größere BUGA-begleitende Projekte, wie zum Beispiel der Umbau der Rhein-Mosel-Halle für 33 Millionen Euro, die Hochwasserschutzanlage Neuendorfer Straße für 45 Millionen Euro, die Sanierung Festung Ehrenbreitstein und Umgestaltung des südlichen Festungsplateaus für 45 Millionen Euro, die Bebauung des Zentralplatz für 235 Millionen Euro sowie das Deinhardgelände (Justiz-Zentrum) für 24 Millionen Euro waren Kosten , die das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Koblenz, RREEF Investment GmbH sowie Provinzial Versicherung sich teilten. (Koblenz 2011 GmbH 2011, S. 28)

Die Stadt Koblenz nahm von den geplanten 28 Millionen Euro zur Förderung tatsächlich 24 Millionen ein. Das Land Rheinland-Pfalz nahm von den geplanten 49 Millionen Euro zur Förderung tatsächlich 46 Millionen ein. Die geplanten Einnahmen der BUGA-GmbH beliefen sich auf 25, tatsächlich waren es jedoch 42 Millionen Euro. Das geplante Gesamtbudget waren 102 Millionen Euro, doch die tatsächlichen Einnahmen beliefen sich auf über 112 Millionen Euro.

[...]

Final del extracto de 18 páginas

Detalles

Título
Soziale Nachhaltigkeit im Öffentlichen Raum am Beispiel der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz
Universidad
University of Koblenz-Landau
Calificación
1,7
Autor
Año
2018
Páginas
18
No. de catálogo
V977883
ISBN (Ebook)
9783346326911
ISBN (Libro)
9783346326928
Idioma
Alemán
Palabras clave
Öffentlicher Raum, Soziale Nachhaltigkeit, soziale Nutzung, Stadtsoziologie, Raumsoziologie, Bundesgartenschau, Nachhaltigkeit, 3-Säulen-Modell, Ökonomische Funktion, Soziale Funktion, Stadtgestalterische Funktion
Citar trabajo
Felix Weiland (Autor), 2018, Soziale Nachhaltigkeit im Öffentlichen Raum am Beispiel der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/977883

Comentarios

  • No hay comentarios todavía.
Leer eBook
Título: Soziale Nachhaltigkeit im Öffentlichen Raum am Beispiel der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz



Cargar textos

Sus trabajos académicos / tesis:

- Publicación como eBook y libro impreso
- Honorarios altos para las ventas
- Totalmente gratuito y con ISBN
- Le llevará solo 5 minutos
- Cada trabajo encuentra lectores

Así es como funciona