Selbstoptimierung und Bildung in Zeiten des Neoliberalismus

Ein Gefälle aus Macht und internationalen Lenkungen


Hausarbeit, 2020

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Analyse wichtiger Begriffe
2.1 Selbstoptimierung und Quantified-Self
2.2 Enhancement

3. Bildung und Optimierung- ein Blick in die Vergangenheit
3.1 Giovanni Pico della Mirandola- „über die Würde des Menschen“
3.2 Wilhelm von Humboldt- Bildung als Menschenwerdung

4. Neoliberalismus und Selbstoptimierung
4.1 Das neoliberale Paradigma in ihren Grundzügen
4.2 Selbstoptimierung als neoliberales Prinzip

5. Die Machtausübung auf das leistungsgeforderte Subjekt
5.1. Das Subjekt und die Macht

Resümee

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Schlauer, schöner, gesunder, besser- so lautet die Parole der modernen Gesellschaften. Die Selbstoptimierung ist in der gegenwärtigen Zeit im Trend und gilt als Leitmotiv im modernen Zeitgeist. Mit der Zeit entwickelte sich der Begriff Selbstoptimierung in eine Chiffre für die neoliberale Gesellschaft und ihrer Subjekte. Sie gilt als gesamtgesellschaftlicher Maßstab, wobei ein mühsamer Kampf um ein optimiertes Ich, Erfolg und soziale Anerkennung geführt wird. Dieser kräftezehrende Kampf wird von den derzeit vorherrschenden neoliberalen Vorstellungen geprägt, und verwickelt die Menschen in eine ambivalente Dimension. Ein Ausbruch aus dieser ist kaum zu imaginieren.

Die methodische Vorgehensweise dieser Arbeit stützt sich vorerst auf eine Analyse zentraler Begriffe, woraufhin relevante bildungstheoretische Konzepte präsentiert werden, die für ein historisches Grundverständnis von (Selbst-)Bildung und Selbstoptimierung sorgen. Der darauffolgende Hauptteil widmet sich der Selbstoptimierung in neoliberalen Zeiten. Dabei werden die eminentesten Charakteristika des Neoliberalismus referiert, woraufhin der Bezug zur Selbstoptimierung hergestellt wird. Anschließend geht es verschärft um das Subjekt, die sich zu einem leistungsgeforderten Subjekt transformiert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer Subjekt-Macht-Analyse. Die thematische Auseinandersetzung soll beweisend aufzeigen, inwiefern der neoliberale Ordnungsrahmen die gesellschaftlichen Strukturen und Anforderungen an Individuen verändert hat. Vor diesem Hintergrund soll ausgewiesen aufgezeigt werden, dass Selbstoptimierung als Voraussetzung in neoliberalen Herrschaftszeiten gilt und in ein Gefälle aus Macht und intentionalen Führungen verstrickt ist.

2. Analyse wichtiger Begriffe

Im Rahmen des Kapitels wird ein erster Erklärungsversuch zum Hauptthema der Selbstoptimierung unternommen, woraufhin die relevanten Begriffe „Selbstoptimierung“, „Quantified-Self“ und „Enhancement“ definiert werden.

2.1 Selbstoptimierung und Quantified-Self

Ableitend vom lateinischen „optimus“ („Beste/r“, „Hervorragendste/r“) beschreibt Selbstoptimierung eine allgemeingültige und fortwährende Verbesserung des Selbst, wobei die bestmögliche und vollendete Selbstversion angezielt wird. „Selbstoptimierung verlangt, das Beste aus sich selbst zu machen“ (Heide v. Felden, 2019, S. 4). Während Verbesserung pointiert jede Modifizierung mit dem Ziel eines besseren Zustandes meint, bedeutet Optimieren das Erreichen einer finalen perfekten Form. Denn das Optimum definiert sich als das höchste erreichbare Maß, den ein Mensch, ein System oder eine Institution unter den gegebenen Umweltbedingungen erreichen kann (vgl. F. Dagmar 2019: 11). Wichtig hervorzuheben ist, dass nicht der perfekte Mensch bestrebt wird, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, in dem die individuell bestmögliche Verfassung erlangt wird (vgl. Duttweiler: 3). Zudem gilt die Optimierung als eine Ausnahmeerscheinung der Steuerung (vgl. Meißner 2016: 222). „Man vergleicht den gegebenen Ist-Wert mit einem zu erreichenden Soll-Wert, also dem anvisierten Ziel, und versucht die Differenz zu minimieren“ (Luhmann 1988: 326). Im Interesse liegt eine Übertragung dieser Steuerung auf das Selbst. Nun stellt sich die Frage, wie diese Übertragung vermittelt werden soll. Die Antwort darauf lautet „Quantified Self“- die Erhehung quantitativer Daten über sich selbst. Das Motiv der Kombination von „Quantified Self“ und Selbstoptimierung prägte der Managementguru Peter Drucker mit folgenden Worten: „if you cannot measure it, you cannot improve it.“. Daraus wird deduziert, dass eine Messung als unverzichtbare Vorbedingung für eine Optimierung gilt.

Somit dienen die aufgezeichneten Daten, wie zum Beispiel Gefühlslage, Leistungsfähigkeit, Schlafqualität und körperliche Zustände, dabei als Maßstab für ein reflektiertes und optimiertes Handeln (vgl. Meißner 2016: 222). Nun stellt sich allerdings die Frage, ob die Selbstvermessung per se zu einer Selbstoptimierung im Sinne einer Selbstverbesserung und Selbsteffektivierung führt. Um auf diese Frage eine plausible Antwort geben zu können, werden im weiteren Verlauf fünf Auswirkungen der quantitativen Datenerhebung aus der Literatur zur Accountforschung (vgl. u.a. Heintz 2010, 2012; Vollmer 2003, 2004; Mennicken und Vollmer 2007; Morgan 1988; Hopwood 1978; Vormbusch 2004) bezogen auf das Phänomen „Quantified-Self“ expliziert. Zuallererst ist zu erwähnen, dass durch die Datenerhebung der Gegenstand manifest und greifbar wird. Daraus ergibt sich die zweite Konsequenz- die Selbstüberraschung. Die ermessenen Zahlen enthüllen bisher latente Angewohnheiten und Handlungsmuster, die durch eine Revision der eigenen lebensweltlichen Strukturen veränderbar sind. „Die dritte Konsequenz der Erhebung von Zahlen besteht in deren Eigenart, dass sie entkontextualisieren“ (Meißner 2016, S. 225). Im Bezug auf die Selbstvermessung resultieren zwei divergente Ansichten: Auf der einen Seite argumentieren Kritiker mit der Tatsache, dass Zahlen simplifizieren. So werde exemplarisch tiefgründige und komplexe Fragen nach aktueller Gefühlslage auf einer Skala trivialisiert. Das Individuum ist allerdings so komplex, dass keine Zahl aussagekräftig erscheint. An dieser Stelle sei zu pointieren, dass der Umgang mit dieser Komplexität problematisch ist. Auf der anderen Seite ermöglicht die Entkontextualisierung, dass erfassten Komplikationen weniger gefühlbestimmt wahrgenommen werden. Es bildet sich ein Distanzierungsmechanismus, das dem Individuum ermöglicht, sich zu sich selbst in Verhältnis zu setzen. Die Konkretheit der Zahlen zerbricht Hineinsteigerungsmuster und schafft einen distanzierten und objektiven Blick auf die jeweilige Situation. Demzufolge liegt die vierte Auswirkung darin, dass eine interpretative Auseinandersetzung mit den erhobenen Daten aufgrund verschiedener Interpretationsmöglichketen unabdingbar ist. Beispielweise kann das zugenommene Körpergewicht sich durch Aufbau von Muskelmasse oder einen erhöhten Nahrungsmittelkonsum erklären lassen (vgl. Meißner 2016: S. 226). Darüber hinaus kann eine Selbstvermessung zur Selbstverteidigung gegen gesellschaftlich konstruierte Optimierungszwänge beitragen. Statt dem Leitspruch der Gesellschaft „Fitter, happier, more productive“ zu folgen, können die ermessenen Zahlen beispielsweise aufzeigen, dass der individuelle Istzustand fit genug ist. An dieser Stelle sei hervorzuheben, dass eine Vermessung des Selbst nicht automatisch eine Selbstoptimierung im Sinne einer Selbsteffektivierung herbeiführt. Genauer gesagt schaffen die Zahlen ein distanziertes Selbstverhältnis. „Dieses distanzierte Selbstverhältnis erlaubt (…) Formen der Selbstbegrenzung im Sinne einer Selbstbehauptung vor gesellschaftlichen Ansprüchen“ (Meißner 2016: 229). Mithilfe von „Quantified-Self“ kann die Freiheit und Selbstbestimmtheit des Individuums vor gesellschaftlicher Manipulation gewährt werden und die Selbstaktivierung in verschiedensten Bereichen aufgebessert werden (vgl. Meißner 2016: 229).

Weiterhin zu akzentuieren ist, dass das Erreichen der bestmöglichen Selbstversion durch externe Bedingungen obstruiert wird, weshalb das Streben nach Optimierung kein Finale findet. Schließlich ergeben sich im Laufe des Lebens immer wieder neue Möglichkeiten, den eigenen Lebensstil zu verfeinern und sich selbst zu optimieren (vgl. Duttweiler 2016: 27f). Dabei können nach eigener Präferenz unterschiedliche Dimensionen des Selbst optimal gestaltet werden: das physische, psychische, soziale und geistige Wohlbefinden, Charaktermerkmale, individuelle Arbeitsweise, sowie alle denkbaren menschlichen Fähigkeiten. Zudem impliziert die Selbstoptimierung veränderbare Bereiche und Methoden, ergo Technologien und gesellschaftliche Praktiken, wie zum Beispiel Erziehung, Bildung, ‚Training etc. (vgl. F. Dagmar 2019: 12). Zu betonen gilt an dieser Stelle, dass eine Abtrennung zwischen den Optimierungsintentionen in der Praxis nicht zu verwirklichen ist. Im Gegenteil verfließen diese, greifen ineinander über und bedingen sich gegenseitig. Exemplarisch kann eine Verbesserung der psychischen Fähigkeiten positive Effekte für das allgemeine körperliche Wohlgefühl betätigen, da die Gesundheit ebenso optimiert wird (vgl. Meißner, 2016: 222f). Darüber hinaus kann der Begriff „Selbstoptimierung“ nicht per se positiv konnotiert werden, da erstrebenswerte Veränderungen und Praktiken vom Individuum festgelegt werden und nicht als soziale Norm dienen. Demnach ist ungewiss, nach welchen Kriterien die Selbst-Verbesserung festgesetzt werden und was das Optimum sein soll. Wird jedoch die Definition von Duden in Betracht gezogen, so lässt sich eine negative Begriffswertung erkennen: Selbstoptimierung sei „jemandes (übermäßige) freiwillige Anpassung an äußere Zwänge, gesellschaftliche Erwartungen oder Ideale u.Ä.“1 Nach Duden seien die Menschen gezwungen sich an die Gesellschaft anzupassen, wobei das Motiv des eigenen Willens nach Selbstverbesserung und Selbstverwirklichung ausgeklammert wird. Zwar stehen die gesellschaftlich konstruierte Pression und die Selbstoptimierung im Verhältnis der Kausalität zueinander und soll prüfend thematisiert werden, doch voreingenommene definitorische Festlegungen sollten keineswegs die subjektive Beurteilung manipulieren (vgl. F. Dagmar 2019: 14).

2.2 Enhancement

Der vom Englischen abgeleitete Neologismus „Enhancement“ („to enhance“: Steigerung, Verbesserung) besitzt seinen Ursprung in den 1990er Jahren in der Bioethik und Technikfolgenabschätzung. In diesem Konzept fällt zwar das erstrebenswerte Optimum aus, doch wie bereits erwähnt, zielt das Individuum mit der Selbstoptimierung ebenfalls einen Veränderungsprozess an, der durch persönliche Verbesserung gekennzeichnet ist (Kap. 2). An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass das „Human Enhancement“ und die Selbstoptimierung in einigen Punkten divergieren. Das Enhancement legt als Ausgangspunkt vor allem technik- und naturwissenschaftlich basierte Praktiken, die zum Selbstverbesserungsprozess erheblichen Beitrag leisten sollen. Diese folgt insbesondere aus der Medizin, Biochemie, und den Neurowissenschaften. Aus diesem Grund ist eine Gleichsetzung von Enhancement mit Selbstoptimierung ausgeschlossen. Besonders im Bereich der Bioethik werden Fortschritte menschlicher Kompetenzen mithilfe von technologischen Interventionen erzielt. Bezweckt wird damit keine bestimmte Therapie von Krankheiten, sondern „normale Funktionsfähigkeiten“ des Menschen (vgl. F. Dagmar 2019: 19). Demgegenüber positionieren sich die Transhumanisten, für die der Begriff „Enhancement“ folgende Definition besitzt; Enhancement „umfasst (…) alle biologischen oder psychischen Veränderungen, die zu einer Steigerung der Chancen auf ein gutes Leben der betreffenden Person führen“ (F. Dagmar, 2019: 19f). Die Definition der Transhumanisten stellt einen weitgefassten Blickpunkt dar. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass sie verstärkt neueste Technologien anwenden. Daneben werden therapeutische Interventionen zugunsten eines besseren Lebensstandards durchgeführt, ungeachtet der Tatsache, dass eine Differenzierung von „Enhancement“ und „Therapie“ moralisch eminent ist.

3. Bildung und Optimierung- ein Blick in die Vergangenheit

Die Erkenntnis über die Notwendigkeit einer „Arbeit am Selbst“ reicht bis ins 19.Jahrhundert zurück, die von unzähligen wertvollen Philosophen geprägt wurde. Um ein tiefergehendes Verständnis von Bildung und Selbstoptimierung zu erlangen, werden

Im vorliegenden Kapitel bildungstheoretische Konzepte wiedergegeben. Als Ansatzpunkte dienen dabei die Überlegungen folgender Philosophen; Giovanni Pico della Mirandola und Wilhelm von Humboldt.

3.1 Giovanni Pico della Mirandola- „über die Würde des Menschen“

Giovanni Pico della Mirandolsa Eröffnungsrede wurde im Jahre 1990 unter dem Titel „Oratio“ publiziert und gehört zu den bedeutungsvollsten Traktaten des italienischen Humanismus. In seiner Rede, die sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit herauskristallisierte, liegt der Fokus auf der Freiheit und Würde des Menschen.

„Wir haben dir keinen festen Wohnsitz gegeben, o Adam, kein eigenes Aussehen noch irgendeine besondere Gabe, damit du den Wohnsitz, das Aussehen und die Gaben, die du dir ausersiehst, entsprechend deinem Wunsch und Entschluss habest und besitzest. Die Natur der übrigen Geschöpfe ist fest bestimmt. Du sollst dir deine Natur ohne jede Einschränkung, nach deinem Ermessen, dem ich dich anvertraut habe, selber bestimmen.“ (A. Buck, 1990: XVIII).

Mit seiner Rede fügt Pico der Stellung des Menschen im Kosmos eine neue bewundernswerte Bedeutung hinzu. Er bezeichnet das Wesen als „Geschöpf von unbestimmter Gestalt“, das sich durch ihre Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung kennzeichnet. Der Mensch entpuppt sich als ein „schöpferischer Bildhauer“, der nach eigenen Präferenzen sich selbst zur Gestalt ausformt und nach freier Entscheidung sein Schicksal zu lenken versucht (vgl. M. Rieger- Ladich 2019: 40). Das Überlassen der Selbstbestimmung spiegelt sich in Picos weiteren Äußerungen wider. Er akzentuiert, dass der Mensch- plastes et fictor-2 zum Niederen oder zum Höheren, zum Göttlichen wiedergeborgen werden kann. In seiner wesenhaften Würde hat das Individuum jedoch selbst zu bestimmen, welches es als Lebensziel präferiert (vgl. A.Buck, 1990: 7). An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass der Zugriff auf Gott und eine Vervollkommnung des Selbst einzig und allein durch Bemühungen erreicht werden können. So hat der Mensch, der für sich selbstsorgen und die Maximen seiner Handlungen selbst geben muss, die ihm innewohnenden Potenziale zu erkennen und Aktivität zu zeigen (vgl. Rieger- Ladich, 2019: 41). Darüber hinaus lässt sich in Mirandolas Vorrede eine gewisse Referenz für das menschliche Handeln erkennen: „Als Betrachter der Schöpfung Gottes werden Möglichkeitsräume der menschlichen Existenz inszeniert und zugleich Horizonte der Vervollkommnung, Selbstbestimmung oder Bildung des Menschen eröffnet“ (R. Mayer/ C. Thopmson 2013: 13). Die Freiheit des Menschen ist bietet zwar diverse Optionen dar, wird jedoch der Idee einer Gottesannäherung, die als Optimum gilt, unterworfen. Demnach bilden das Streben nach der besten Version des Selbst und die Gottesannäherung gemeinsam den Rahmen der Selbstoptimierung.

3.2 Wilhelm von Humboldt- Bildung als Menschenwerdung

Mit seiner Bildungstheorie setzt Wilhelm von Humboldt das autonome Individuum in den Mittelpunkt und fokussiert sich dabei auf die Selbstzweckhaftigkeit des Menschen (vgl. B. Lederer 2014: 199). Er erkennt die mannigfachen humanen Möglichkeiten, menschliche Kräfte, sowie individuelle Persönlichkeiten an. Humboldts Kerngedanke der Bildung als vollkommene Selbstformung konvergiert mit den wesentlichen Grundmerkmalen der Selbstoptimierung, weshalb seine Ausführungen in dieser Arbeit herangezogen werden. Das folgende prägnante Diktum liefert Humboldts Auffassung von Bildung: „Der wahre Zweck des Menschen (…) ist die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen“. Der wahre Zweck des Menschen ist nach Humboldt somit die individuelle Selbstvervollkommnung. An dieser Stelle muss besonders hervorgehoben werden, dass die Selbstbildung zwar durch Autarkie erfolgen muss, doch ohne ein Gegenüber nicht durchgeführt werden kann. Erst wenn die individuellen Kräfte eine Gegenkraft erfahren und auf einen Widerstand treffen, können sie weiterentwickelt und optimiert werden (vgl. M. Rieger-Ladich 2019: 51); „Da jedoch die bloße Kraft einen Gegenstand braucht, an dem sie sich üben, und die bloße Form, der reine Gedanke, einen Stoff, in dem sie, sich darin ausprägend, fortdauern könne, so bedarf der Mensch einer Welt außer sich. (...) (ebd.). Bildung wird demnach als ein Prozess beschrieben, in dem sich der Mensch eingehend mit seiner Außenwelt und sich selbst beschäftigt. Auf der einen Seite geht es also um die Auseinandersetzung mit diversen Sachverhalten, um die Befassung mit der Welt und Umwandlung von erworbenen Kenntnissen in geordnetes Wissen und Denken. Andererseits, muss das Individuum Bemühungen vollziehen und Verantwortung über sich selbst übernehmen, um die vorhandenen Kräfte immer weiter zu bilden zu können (vgl. B. Lederer 2014: 161).

[...]


1 https://www.duden.de/node/164300/revision/164336

2 „Former und Bilder“ http://www.fleig-fleig.de/pico-della-mirandola.html

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Selbstoptimierung und Bildung in Zeiten des Neoliberalismus
Untertitel
Ein Gefälle aus Macht und internationalen Lenkungen
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Modulseminar
Note
1,7
Autor
Jahr
2020
Seiten
19
Katalognummer
V979037
ISBN (eBook)
9783346330178
ISBN (Buch)
9783346330185
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neoliberalismus, Macht, Subjekt, Selbstoptimierung, Bildung, Humboldt, Mirandola
Arbeit zitieren
Melisa Seker (Autor:in), 2020, Selbstoptimierung und Bildung in Zeiten des Neoliberalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/979037

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