Liebeskonzept in Gottfried von Straßburgs "Tristan" im Bezug auf mittelalterliche Ideologien


Seminar Paper, 1999

26 Pages


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung

2. Der Dichter

3. Vorbild und Nacheiferer Gottfrieds

4. Gottfrieds Publikum und die Absicht des Dichters mit diesem Werk

5. Die Liebe als zentrales Thema - die mittelalterliche Konzeption von Liebe und Ehe
5.1 Liebeskonzeption in Gottfrieds »Tristan«
5.2 Der Minnetrank
5.3 Funktion der Minneexkurse
5.3.1 Die rede von guoten minnen
5.3.2 Die Minnegrottenepisode
5.3.3 Der huote -Exkurs

6. Resümee

7. Literatur

1. Einleitung

Diese Arbeit über Gottfried von Straßburgs Tristan soll als zentrales Thema die Liebe untersuchen. Es soll versucht werden, anhand des mittelalterlichen Verständnisses von Liebe und Ehe (begrenzt auf die gesellschaftliche Schicht der Herren) Gottfrieds Kritik an den gesellschaftlichen Ordnungen festzumachen; desweiteren gilt es, die Gründe für diese Auflehnung und Verbesserungsvorschläge von Seiten Gottfrieds am Text zu verdeutlichen. Die zu untersuchenden Textstellen beschränken sich auf folgende Episoden und Exkurse: Minnetrank-Szene, Minne-Exkurs, Minnegrotte- Episode und huote -Exkurs.

Zur Vervollständigung der Arbeit wird noch kurz auf den Dichter selbst und dessen Vorläufer und Fortsetzer eingegangen.

2. Der Dichter

Über die Person Gottfried von Straßburg wissen wir nahezu gar nichts. Zwar sind in der Gro ß en Heidelberger Liederhandschrift Gedichte eines meister Gotfrit von Str â zburg überliefert , man kann jedoch nicht mit absoluter Bestimmtheit sagen, daß dieser Dichter mit dem Verfasser des »Tristan« übereinstimmt. Es besteht lediglich die Vermutung, daß der Autor des »Tristans« entweder in Straßburg geboren , dort aufgewachsen ist, längere Zeit dort gelebt hat, seinen Wirkungskreis in der Region oder gar in der Stadt selbst hatte oder vielleicht nur während der Schaffensperiode des »Tristan« dort gewohnt hat. Keine dieser Spekulationen kann eindeutig bewiesen werden, da keine schriftlichen Zeugnisse vorhanden sind. Lediglich die Tatsache, daß die frühesten Handschriften Dialektmerkmale des Elsasses vorweisen, bestätigen die Vermutung einer Verbindung des Verfassers des »Tristan« mit dieser Region.1 Der Titel meister Gotfrit von Str â zburg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem vorbildlichen Dichter verwendet. Die mittelalterlichen Autoren Ulrich von Türheim, Heinrich von Freiberg und Rudolf von Ems bezeugen zudem in ihren »Tristan«-Werken, daß Gottfried ihre Quelle ist. Es ist jedoch nicht sicher geklärt, welchem Stand Gottfried angehörte bzw. welche gesellschaftliche Position er innehatte. Es wird lediglich vermutet, daß er ein Stadtbürger war. Im Prolog begegnet man einem Initialenachrostichon, woraus Dietrich wohl als Auftraggeber hervorgeht, G wohl für Gottfried und T und I wohl für Tristan und Isolde stehen. Es besteht jedoch keine absolute Gewißheit über diese Vermutung.

3. Vorbild und Nacheiferer Gottfrieds

Viele Dichter des Mittelalters haben schon vor Gottfried den Tristan-Stoff aufgegriffen. Diese Tatsache beruht darauf, daß das Publikum bekannte Stoffe bevorzugte, da es deren Wahrheitsgehalt ,überprüfen` konnte. Folglich suchten sich die Dichter Vorbilder, deren Themen sie neu bearbeiten bzw. übersetzen konnten. Das Übersetzen wurde nicht nur durch die Möglichkeit des Quellennachweises begünstigt, sondern eröffnete vor allem neue Chancen, alte Texte zu aktualisieren und Bezüge zur zeitgenössischen Wirklichkeit herzustellen, so daß das Publikum Parallelen zum eigenen Leben ziehen konnte. Anhand von Gottfrieds »Tristan« läßt sich dies deutlich aufzeigen (vgl. spätere Ausführungen zu den großen Exkursen).

Im Prolog des »Tristan« erwähnt Gottfried, daß er lange nach der ,originalen` Vorlage gesucht hat, bis er auf die Bearbeitung Thomas von Britannien gestoßen ist. Dieser hat laut Gottfried als einziger die Geschichte von Tristan und Isolde richtig erzählt, was letztendlich wohl auch den Ausschlag gegeben hat sein Fassung als Vorlage zu verwenden:

149 sine sprâchen in der rihte niht,

als Thômas von Britanje giht,

der âventiure meister was

und an britûnschen buochen las

aller der lanthêrren leben

und ez uns ze künde hât gegeben.

Als der von Tristande seit,

die rihte und die wârheit

begunde ich sêre suochen

in beider hande buochen

walschen und latînen

und begunde mich des pînen,

daz ich in sîner rihte

rihte diese tihte.

Auch Thomas erfand den »Tristan«-Stoff nicht selbst, sondern bearbeitete den altirischen »Tristan«-Stoff, vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

Gottfrieds um 1210 verfaßtes »Tristan«-Fragment wurde noch im 13.Jahrhundert von Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg aufgegriffen. Diese beiden Autoren verwendeten Gottfrieds 11 Vollhandschriften und 15 Fragmente als Vorlage für ihre eigenen Konzepte. Sie setzten andere Schwerpunkte und veränderten einige Episoden. Für sie bot das Fragment anscheinend eine ideale Voraussetzung, um ein dem Publikum bekanntes Thema fortzusetzen, ohne daß sie lange nach einem geeigneten Stoff suchen mußten. Anscheinend begnügten sie sich nicht damit, daß diese Erzählung einen offenen Schluß hatte. Für sie schien es so, als ob Gottfried aus welchen Gründen auch immer den »Tristan« nicht zu Ende bringen konnte, und deshalb konstruierten die beiden nach ihrem eigenen Ermessen einen Schluß, der den Erwartungen des Publikums gerecht werden sollte.

Es stellt sich nun aber die Frage, weshalb es kein abgeschlossenes Ende der Geschichte gibt. Zumindest drei Erklärungsansätze versuchen eine Antwort auf diese Frage zu geben: erstens, Gottfried ist vor Beendigung der Geschichte gestorben, zweitens, dem Auftraggeber mangelte es an den notwendigen Zahlungsmitteln und drittens, dies gilt bei vielen Forschern als am wahrscheinlichsten, Gottfried hat den fragmentarischen Charakter beabsichtigt. Der ,,offene Schluß" bot die einzige Möglichkeit für Gottfried, seinem Konzept treu zu bleiben und sich nicht selbst zu widersprechen, indem er sich den Werten der Gesellschaft fügte. Er ,,versöhnte" sich auch dadurch mit der Gesellschaft, daß es für das moralistische Publikum so schien, als ob die Kritik Gottfrieds nur in der Theorie bestehen konnte, es aber keine Möglichkeit gab, sie zu realisieren.

4. Gottfrieds Publikum und die Absicht des Dichters mit diesem Werk

Im Prolog wendet sich Gottfried, wie es scheint, an ein eingeschränktes Publikum. Er teilt somit die Welt in zwei Parteien, die aller werlde und den edelen herzen, mit denen er sich verbunden fühlt:

45 Ich hân mir eine unmüezekeit

der werlt ze liebe vür geleit

und edelen herzen z'einer hage,

den herzen, den ich herze trage,

der werlde, in die mîn herze siht.

ine meine ir aller werlde niht

als die, von der ich hoere sagen,

diu keine swaere enmüge getragen

und niwan in vröuden welle sweben.

die lâze ouch got mit vröuden leben!

Der werlde und diseme lebene enkumt mîn rede niht ebene.

ir leben und mînez zweient sich.

ein ander werlt die meine ich,

diu samet in eime herzen treit

ir süeze sûr, ir liebez leit,

ir herzeliep, ir senede nôt,

ir liebez leben, ir leiden tôt,

ir lieben tôt, ir leidez leben.

dem lebene sî mîn leben ergeben,

der werlt wil ich gewerldet wesen,

mit ir verderben oder genesen.

Dieser Kreis der edelen herzen wird jedoch, wie einige Forscher meinen, nicht von vorne herein festgelegt, vielmehr kann jeder zu diesem Publikum gehören, solange er das Leid, das unweigerlich ein Bestandteil der Liebe ist, akzeptiert.2.

Fragt man sich nun, welche Absicht Gottfried mit dieser Dichtung verfolgt, so antwortet er selbst: ,,ein senelîchez maere" (97). Er sieht sie also als Liebesgeschichte, die denen Trost und Ablenkung bieten soll, die selbst an den Begleitumständen der Liebe leiden, denn:

174 ez liebet liebe und edelet muot,

ez staetet triuwe und tugendet leben,

ez kann wol lebene tugende geben;

wan swâ man hoeret oder list,

daz von sô reinen triuwen ist,

dâ liebent dem getriuwen man

triuwe und ander tugende van:

liebe, triuwe, staeter muot,

êre und ander manic guot,

daz geliebet niemer anderswâ

sô sêre noch sô wol sô dâ,

dâ man von herzeliebe saget

und herzeleit ûz liebe claget.

Desweiteren soll diese Geschichte auch denjenigen ze kurzew î le dienen, die ansonsten an ihrem Schicksal genug zu tragen haben.

5. Die Liebe als zentrales Thema - die mittelalterliche Konzeption von Liebe und Ehe

Um überhaupt über die Liebe sprechen zu können, muß vorerst der Begriff genauer erläutert werden. Die Frage nach dem Wesen der Minne kann, je mehr man sich darüber Gedanken macht, nicht genau in Worte gefaßt werden, denn man kommt früher oder später zu der Erkenntnis, daß die Liebe nicht mit dem Verstand erfaßbar ist. Die Liebe besteht immer zumindest aus zwei Komponenten, die nicht voneinander zu trennen sind. Trauer und Leid als Negativum und unerklärliche Seligkeit als Positivum. Der im 19.Jahrhundert von Gaston Paris geprägte Begriff der ,höfischen Liebe` spielt auch für den »Tristan« eine nicht unwichtige Rolle. Dabei unterscheidet Paris vier Merkmale:

1) die ,höfische Liebe` ist illegal und auf Heimlichkeiten angewiesen (vgl. dazu die zahlreichen heimlichen Treffen Tristans und Isoldes an Markes Hof),
2) sie verlangt die Unterordnung des Mannes, der zum Diener der Frau wird (Widerspruch zur gesellschaftlichen Ordnung),
3) sie fordert die Vervollkommnung des Mannes, so daß dieser seiner Herzensdame würdig ist und
4) sie ist eine ,Kunst, eine Wissenschaft, eine Tugend mit eigenen Spielregeln und Gesetzen, die die Liebenden beherrschen müssen.3.

Gerade dieser vierte Aspekt wird für Tristan und Isolde zum Verhängnis und führt letztendlich zum Scheitern der Liebe und zum Tod.

Gottfried wurde oft bezichtigt, einen Ehebruch zu verherrlichen und somit einen gesellschaftliches und moralisches Gesetz zu übertreten. Dabei sind es gerade diese beiden Institutionen, die Gottfried kritisiert, indem er Moral und Gesellschaft als die eigentlichen Widersacher der rehten minne benennt, die deren primäre Bedeutung entkräften, indem sie ihr nur noch die äußere Hülle zugestehen und sie auf das word allein dezimieren. Daraus resultierend sind sie die ,Spielverderber`, die eine wahre liebe (die nur außerhalb der Ehe bestehen kann) nicht akzeptieren und somit das Leid schaffen. Auch wenn Gottfried sagt, daß das Leiden ein wesentlicher Bestandteil der inneclichen minne sei, so müßte dies doch nicht so sein, wenn die Gesellschaft und die Moralaposteln nicht eine Legitimierung der Liebe durch die Ehe verlangen würden. Das, was wir von der Liebe des Mittelalters wissen, beschränkt sich ohnehin nur auf den Gipfel der Gesellschaft, die Aristokratie und die Reichen. Das eigentliche Fundament der Ehe war die Zukunftsabsicherung und das Überleben eines adeligen Geschlechts, Vermögen an Gütern, Ruhm, Ehre und Stellung wurde durch das Erbe an die Nachfahren übergeben. Die Ältesten einer Familie sahen es deshalb als ihre Aufgabe an, die weiblichen Nachkommen gut zu verheiraten, indem sie ihre Vorzüge priesen, den Söhnen wurde beim Suchen einer ,passenden` Frau mit Rat und Tat zur Seite gestanden, keiner, weder Mädchen noch Mann, konnte im Endeffekt diese Hilfe verweigern, denn die Zukunft aller hing von einer ,richtigen` Vermählung ab. Für das weibliche Geschlecht bedeutete eine Heirat immer den Wechsel von der Abhängigkeit von männlichen Verwandten in die Abhängigkeit des zukünftigen Ehemannes. Folglich konnte die Frau nie selbständig und unabhängig werden, eine Liebesheirat, die die Problematik der Unvereinbarkeit von Liebe und Ehe überhaupt nicht aufgeworfen hätte, war nicht existent.

Betrachtet man die Rechtsgrundlage und die religiösen Statuten einer Ehe, so begehen Tristan und Isolde nach der Heirat Isoldes mit Marke durch ihre fortdauernde Beziehung eindeutig einen Ehebruch. Demzufolge hätte Marke das Recht besessen, Isolde zu verkaufen, sie zu vertreiben oder zu töten.4 Mitte des 12. Jahrhunderts wird gar die Ehe auf die gleiche Stufe mit der Eucharistie, der Taufe und der Priesterweihe gestellt und erlangte somit einen sakralen Charakter.5 Die Ehe war also ein unantastbares Sakrament geworden. Verursacht durch ihre Position unterlag die Ehe vielen Riten und Verboten, die das Agieren der Eheleute einschränkten oder legalisierten. Zum einen dienten die Riten dazu privaten Handlungen durch Offizialisierung gesellschaftliche Anerkennung zu verschaffen, zum anderen zogen die

Verbote eine Grenze zwischen Legitimem und Sünde bzw. Verstößen. Der Bereich der Sexualität war dabei etwas Geheimnisvolles, Furchterregendes, über das in der Regel nicht gesprochen wurde, sie war ein Raum des Sakralen, der nur durch die eheliche copulatio legal betreten werden konnte. Eine Sexualität außerhalb der Ehe war für die Frau moralisch und rechtlich unabdingbar, die Jungfräulichkeit des Mädchens galt als hohes Gut, das man durch zahlreiche Verbote zu wahren versuchte. Die Standhaftigkeit einer Frau erhielt höchstes Lob, da es im Grunde gegen ihre Natur war, Gelüsten zu widerstehen (vgl. Abhandlung der biblischen Parallele zu Eva). Dem Mann wurden in dieser Hinsicht große Freiräume zugestanden. Das Sammeln von sexuellen Erfahrungen vor der Ehe wurden gar als ,männliche Heldentaten` gehandelt.6

Das Verbindungsglied zwischen dem Profanen und dem Religiösen, zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen war die Ehe. Der zunehmende Einfluß der Kirche auf das alltägliche Leben führte im Laufe der Zeit allmählich zu einer Christianisierung der Institution Ehe.7

Man darf bei der Betrachtung der Riten und Verbote, den gesetzlichen oder moralischen Vorschriften jedoch nicht vergessen, daß ihre Funktion eigentlich die war, daß sie gewisse Handlungen eines Mitglieds der Gesellschaft rechtfertigen oder verdecken sollten.8 Der Reiz von Verboten liegt aber immer gerade darin, sie zu übertreten oder ihre Grenzen auszutesten, auch wenn es nur auf mentaler Ebene stattfand. Die ,,Hohe Minne" spielte dahingehend eine gewisse Rolle, daß sie eben diese aussichtslose Liebe zum Ausdruck brachte und so bewußt oder unbewußt die Grenzen des Schicklichen verschob. Bemerkenswert ist noch, daß der Kaplan Andreas in seinen »libri tres de amore« sagte, daß es in der Ehe keine Liebe gäbe, und daß amor als sexuelle Liebe bewertet werden müsse, zu dessen Bestandteilen die Heimlichkeit und die verehrende Werbung gehörten.9. Somit stand dieses Bild der Liebe als Kontrapunkt zur Ehe, in der sich die Frau dem Mann zu unterwerfen hatte.

5.1 Liebeskonzeption in Gottfrieds »Tristan«

Die kontroverse Diskussion der Forscher über die Bedeutung der Ehe für Gottfried läßt darauf schließen, daß eine eindeutige und objektive Interpretation »Tristans« im Hinblick auf dieses Problem nicht zu vollziehen ist. Zum einen basiert die Behauptung, daß Gottfried die Liebe über alles erhebt und sie aus den ursprünglichen Konventionen heraushebt, auf der Prämisse, daß für ihn die Liebe allein Moral genug ist. Zum anderen gibt es die These, daß der Ehe im »Tristan« eine wichtige Funktion zukommt, sie veranschaulicht ihre Unvereinbarkeit mit der wahren Liebe. Die Wichtigkeit der Ehe, nicht nur für Gottfried, sondern auch für die Handlung der Erzählung kommt dadurch zum Ausdruck, daß, da die Rechtsgrundlagen ja immer noch gültig sind, Tristan auf die Eheschließung seiner Eltern Riwalin und Blancheflur angewiesen ist, um sein Lehnsrecht von Morgan fordern zu können (5397-5444).

Gottfried ist sich folglich über die Bedeutung der Ehe im Klaren und baut diese Erkenntnis auch in die Geschichte ein. Besäße für ihn diese Institution nur wenig an Bedeutung, dann würde er ihr sicherlich nicht soviel Nachdruck verleihen. Ein weiteres Beispiel dieser Argumentationsweise sind die Verse 8186 - 8199, wo Tristan, verkleidet als Tantris, mit der Lüge, er sei verheiratet, versucht, aus Irland zu ,fliehen`. Daraufhin bekommt er die Erlaubnis zu ziehen, da die Störung einer Ehe als Verstoß eines göttlichen Gebotes gilt.10

In den folgenden Kapiteln wird in Bezug auf die Problematik Liebe - Ehe und die Ausführungen Gottfrieds zu diesem Thema noch näher eingegangen, da man anhand von entsprechenden Beispielen eindrücklicher die Auffassungen Gottfrieds veranschaulichen kann.

5.2 Der Minnetrank

Nachdem Isolde erst nach längerem Aufenthalt Tristans am königlichen Hof Irlands dessen wahre Identität entdeckt (Wortspiel Tristan - Tantris, Vers 10107) und so den Mörder ihres Onkels ausfindig gemacht hat, überkommt sie der Haß, und Mordgedanken geistern durch ihren Kopf. Allerdings würde eine tatsächliche Ermordung Tristans den Verlust von Isoldes Ehre bedeuten:

10157 ir sît ein vrouwe unde ein maget.

swâ man den mort von iu gesaget,

dâ ist diu wunneclîche Îsôt

iemer an den êren tôt.

Ihre liehten hende wären dann nicht nur mit Blut befleckt, sondern Isolde würde im Symbol auch ihre Reinheit verlieren. Ihr gutes Wesen wäre überschattet von Unheil. Im Gegensatz zu ihrer Mutter handelt Isolde aus dem Affekt, ohne über die Folgen ihrer Rachegelüste nachzudenken. Ihre Unreife und Unvernunft zeigt sich darin, daß sie sich nicht um das Versprechen der Königin gegenüber Tristan kümmert (10200f), sondern nur ihren eigenen Zorn verspürt, der ihr die Gedanken trübt. Über ihr ehrloses Handeln denkt sie nicht nach. Die Reife und Klugheit der Mutter bewahrt Isolde letztendlich davor, eine Dummheit zu begehen, denn die Königin kennt die Tugenden und die Bedeutsamkeit eines Schwurs. In ihrer Besonnenheit sieht die Königin dann auch von Rache ab und hindert ihre Tochter an unüberlegtem Handeln. Somit ist die Ehre gerettet.

Dieser kurze Exkurs sollte verdeutlichen, daß Isolde zu Beginn Tristan haßte: ir v î nde spriche ich umbe daz: si was im dannoch gehaz (11401). Gottfried betont an dieser Stelle die Gefühle, die Isolde Tristan entgegen bringt, aber läßt zugleich das Publikum spüren, daß es nicht in diesem Sinne weiter geht.

Am Anfang der Minnetrank-Szene schildert Gottfried die Vorbereitungen für die Reise nach England. Tristan ist seiner neuen Herrin untertan. Er begleitet sie von nun an, beschützt und behütet sie. Isolde ist ab diesem Zeitpunkt (11398) die zukünftige Frau seines Herrn, sie untersteht, zumindest bis zur sicheren Ankunft in Cornwall, seiner Obhut. Um die gebotene Vorsicht bei der Handhabung des Minnetrankes auch dem Publikum zu verdeutlichen, gibt der Autor eine genaue Definition über dessen Bedeutung und Wirkung ab:

11435 einen tranc von minnen,

mit alsô cleinen sinnen

ûf geleit und vor bedâht,

mit solher crefte vollebrâht:

mit sweme sîn ieman getranc,

den muose er âne sînen danc

vor allen dingen meinen

und er dâ wider in einen.

Es scheint, Gottfried habe zuvor absichtlich deutlich betont, daß Isolde Tristan in keiner Weise zugetan war, denn durch den Zusatz ,, dem muose er â ne s î nen danc / vor allen dingen meinen" (11440f.), hat er den Trank geradezu auf Tristan und Isolde zugeschnitten. Ohne eine ausdrückliche Bemerkung, daß es gerade Tristan und Isolde sind und nicht wie beabsichtigt Marke und Isolde, die diesen Trank gemeinsam trinken werden, steigt bei den Rezipienten doch eine Vorahnung auf, daß etwas Unvorhergesehenes eintreten wird.

Der Minnetrank ist ein wichtiger Bestandteil der Tristanmythologie. Er ist das auslösende Moment, das für die Tragik der Erzählung verantwortlich ist. Die Ironie des Schicksals ist die unsachgemäße Anwendung und das daraus resultierende Leid. Die Liebe, die von dem Trank ausgelöst wurde, ist nicht unbedingt immer zum Positiven der Liebenden. Die Zauberkraft veranlaßt, daß die Liebe Macht über Tristan und Isolde gewinnt. Diese Macht hält sie gefangen und läßt sie nicht entkommen, sie sind Gefangene der Liebe. Von Isolde heißt es in diesem Zusammenhang:

11790 diu versuochte ez ouch genôte;

ir waz diz leben ouch ande.

dô sî den lîm erkande

der gespenstegen minne

und sach wol, daz ir sinne dar în

versenket wâren,

si begunde stades vâren,

si wollte ûz unde dan.

sô clebete ir ie der lîm an.

Die ursprüngliche Funktion des Trankes, die Gewährleistung einer funktionierenden Ehe, die ohne Isoldes Einverständnis arrangiert wurde (wie es im Mittelalter üblich war), tritt nicht in Kraft. Gottfried teilt dem Elixier eine andere Funktion zu, die auf der Metaebene das Handeln der Liebenden erklären und desweiteren die außereheliche Beziehung zwischen Tristan und Isolde legitimieren soll.

Die Folgen, die der Zaubertrank mit sich bringt, sind in dieser Episode noch nicht offensichtlich, doch die Wirkung wird, trotz der falschen Anwendung, erschreckend und schön zugleich sein: ,, in was ein t ô t unde ein leben, / ein triure, ein vr ö ude samet gegeben." Mit diesem Bild der Verschmelzung zweier Individuen und zweier Leben zu einer Einheit und dem zukünftigen geteilten Leid, wird nicht nur ein Bild der Liebe gezeichnet, sondern es werden auch im übertragenen Sinne Merkmale einer Ehe beschrieben: ein gemeinsames Leben, mit allen seinen Höhen und Tiefen, bis zum Tod.

Indem die Königin Isolde Brangäne die Geheimhaltung des Plans aufgetragen hat, und ihr genaue Anweisungen gegeben hat, wann und wem sie den Trank darzureichen hat, und daß äußerste Vorsicht beim Umgang mit dem Elixier geboten sei, bringt sie zum Ausdruck, daß man dessen Wirkung nicht unterschätzen darf:

11455 such, daz es ûf der erde

ieman innen werde.

bewar mit allem vlîze

daz es ieman enbîze.

vlîze dich wol starke:

swenne Îsôt unde Marke

in ein der minne komen sîn,

sô schenke in disen tranc vür wîn

und lâ si'n trinken ûz in ein.

bewar daz, daz sîn mit in zwein

ieman enbîze. daz ist sin.

Im Gegensatz zu anderen Dichtern auferlegt Gottfried dem Zaubertrank keine zeitliche Begrenzung. Von Anfang bis Ende verliert das Elixier nicht an Wirkungsintensität. Dies erscheint in dem Maße wichtig, als daß er die Liebe zwischen Tristan und Isolde dem offenen Angriff der Gesellschaft ausliefert. Ein erneutes Mal wird bekräftigt, daß ein kompromißlos gelebtes Ideal keine Zukunft hat, es ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Zum Schluß dieser Episode fragt man sich, warum Tristan und Isolde nach dem Minnetrank an Markes Hof zurückkehren. Der Hauptgrund dafür ist sicherlich, daß aus narrativen Gründen dies nicht möglich ist. Die Geschichte wäre dann zu Ende, denn wenn die beiden dann heiraten würden, käme es vermutlich zu einer glücklichen Ehe und eine solche würde keine weitere Erzählung benötigen. Die Diskrepanz zwischen Ehe und wahrer Liebe würde dann nicht in Erscheinung treten und Gottfried könnte seinem Publikum nicht veranschaulichen, daß die Ehe immer stört, wenn man über die Liebe spricht, da sie quasi die Liebe nicht nur umschließt, sondern sie darüber hinaus verdeckt und ihr keinen Spielraum zur freien Entfaltung mehr läßt.

5.3 Funktion der Minneexkurse

Über die Funktion der Minneexkurse gibt es in der Forschung geteilte Meinungen.

Zum einen wird behauptet, daß ihnen keine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit dem Inhalt der Geschichte zukommt, zum anderen besteht die These, daß gerade durch sie Gottfried seine eigene Meinung zum kürzlich behandelten Thema dem Publikum mitteilt und sie damit eine nicht unwesentliche Rolle für den Text spielen. Eine Funktion der Exkurse ist allerdings klar: das Verbinden der Handlungsebene mit der Realität der Rezipienten.11 Im »Tristan« sind die ausführlichen Exkurse, die Minnebußpredigt (12183ff.), die Grottenallegorese (16923ff.) und der huote -Exkurs (17858ff.) neben dem Prolog Mitteilungsebenen, auf denen Gottfried sich einerseits vom Handlungsgeschehen, dem Schicksal von Tristan und Isolde distanziert, indem er sich an die Zuhörerschaft wendet, da er den momentanen Zustand der Geschichte als ungenügend empfindet. Andererseits konstruiert er ein dem aktuellen Thema unterstelltes Idealbild, das dazu dient, einzelne Passagen der Erzählung näher zu erläutern, situationsbezogene Erklärungen abzugeben, oder gesellschaftliche Kritik zu üben. Dieses Idealbild ist gleichzeitig die Beschreibung der Liebe, die Tristan und Isolde leben werden. Bemerkenswert dabei ist, daß die einzelnen, oben genannten Exkurse nicht einfach wahllos in die Geschichte eingebaut wurden, sondern dass sie einen ihnen zugewiesenen Platz einnehmen., der die noch mögliche Liebe am Hof Markes zuläßt.12 Es ergibt sich dabei eine bewußt konzipierte Handlungslinie: Minnetrank-Episode - die rede von guoten minnen - Grottenallegorese - huote -Exkurs. Dieses Konzept nimmt seinen mit dem Minnetrank, dem Auslöser der Liebe zwischen Tristan und Isolde, durch die Grottenbeschreibung erreicht es seinen Höhepunkt, die absolut gelebte Liebe in der Minnegrotte, und den huote- Exkurs, der den Endpunkt des Handlungsstrangs setzt.

5.3.1 Die rede von guoten minnen

Dienten die Exkurse vor dem Minnetrank hauptsächlich zur Übertragung von Sachverhalten der Handlung auf das Allgemeine, oder als Erläuterungen der Vorgehensweise des Dichters, so scheint für Gottfried in diesem Exkurs der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um ein Idealbild der Liebe, das im übertragenen Sinne eine Beschreibung der inzwischen ausgereiften Liebe zwischen Tristan und Isolde ist, zu zeichnen. Dieser Minne-Exkurs differenziert zwischen dem Idealtyp und der gelebten Realität der Liebe. Die Argumentationsweise erfolgt dabei vom Ideal ausgehend. Im Gegensatz zu anderen Dichtern ist nicht mehr der Artushof das Ideal, sondern die Liebe. Der Hof verliert seinen bisherigen Status dadurch, daß Gottfried anhand der Beziehung Tristan - Isolde die Korruptheit, den Haß und den Neid, aufdeckt.

Die Einleitung zum Minneexkurs erfolgt über das Bild der Liebe als arz â tinne. In der vorhergehenden Episode haben sich Tristan und Isolde gegenseitig ihre Liebe zugestanden und erkannten ungemach und leit, das noch auf sie zukommen wird Nur die minne diu arz â tinne kann den beiden siechen den Kummer mildern, indem sie ihnen ander z'arz â t î e gibt. Doch die ungetrübte Macht der minne diu strickaerinne hat sie schon so stark miteinander verbunden, daß sie unzertrennbar sind in allen ir j â ren.

Im Prolog sprach Gottfried von der falschen Liebe, der Liebe, die von den Menschen gelebt wird. Nach seiner Auffassung ist diese Art von Liebe keine richtige, aus diesem Grund liefert er nun eine kurz rede von guoten minnen. Gleich zu Beginn bekennt Gottfried, daß er selbst nur wenige Erfahrungen mit des lieben leides gemacht hat, jedoch sieht er in der huote die Krankheit, die Widersacherin der Liebe (12196f), denn nur der kann aufrichtige Liebe empfinden, der sie nicht verstecken und verheimlichen muß. Durch den Vergleich der Liebe mit den bilsens â men, versucht uns Gottfried abermals zu sagen, daß wir die Liebe falsch betreiben und daß wir deshalb für das was wir tun immer selbst verantwortlich sind. Wir müssen die Schuld für das Leid und den Kummer selbst tragen und dürfen sie nicht auf die Liebe abschieben:

12224 nein, minne ist niht alsô getân,

als wir s'ein ander machen

mit velschlîchen sachen.

wir nehmen der dinge unrehte war.

wir saejen bilsensâmen dar

und wellen danne, daz uns der

liljen unde rôsen ber.

Die in der Antike zur Betäubung eingesetzten bilsens â men sind sicherlich von Gottfried bewußt ausgewählt worden. Sie dienten damals zur Herstellung schmerzstillender Medikamente, die ein Gefühl von Vergessen, Gleichgültigkeit, Willens- und Widerstandslosigkeit neben dem Hervorrufen von Wahnsinn und Lethargie verursachten. Einige dieser Wirkungen, sind auch bei der Ehe zu finden. Die dem Mann unterworfene Frau hat nach, Gottfrieds Auffassung, zum Beispiel keine eigene Meinung, da sie sich oll und ganz der ,,Macht" des Ehemannes unterordnen mußte. Wer also Gift aussät, darf nicht erwarten, daß etwas Schönes, wie liljen und r ô sen (Reinheit und Liebe), daraus wächst. Wir müssen das annehmen, was wir heraufbeschworen haben, und die Konsequenzen selbst tragen:

12235 wir müezen snîden unde maen

daz selbe, daz wir dar gesaen.

wir bûwen die minne

mit gegelletem sinne,

mit valsche und mit âkust

und suochen danne an ir die lust

des lîbes unde des herzen.

Betrug und Falschheit sind das Gift, das die Liebe vernichtet. ,,[...] staete vriundes muot, / der staetecl î che sanfte tuot" bleibt folglich denjenigen verwehrt, die Falsches von der Liebe erwarten oder sie auf Betrug und Falschheit aufbauen. Wer aber allein auf die staete vriundes muot als einzige Ausbeute der wahren Liebe setzt, wird eines Besseren belehrt, denn auch da spielt das Leid eine Rolle. Allerdings bleibt es da offen, ob das Ende gut ist oder in Verderben ausläuft (12271: r ô sen b î dem dorne). Falsche Liebe endet jedoch unweigerlich immer im Leid.

Nach der Beschreibung der rechten Minne erfolgt eine erneute Hinwendung zur Kritik an bestehenden Verhältnissen. In einem predigtartigen Exkurs spricht Gottfried von einem Idealbild der Liebe, das kaum erreicht werden kann, denn die Liebesauffassung ist zugleich ein Sehnsuchtstraum:

12279 Ez ist vil wâr, daz man dâ saget:

»Minne ist getriben unde gejaget in den endelesten ort.«

wirn haben an ir niwan daz wort.

uns ist niwan der name beliben

Indem Gottfried sagt, daß uns nur noch der Begriff der Liebe erhalten ist, daß wir die wahre Liebe verjagt haben, deutet er darauf hin, daß das, was wir für Liebe halten, nur die Begleitumstände sind. Die Verbindung zwischen dem Begriff und der Sache ist gekappt, die Liebe vertrieben, das was übrig blieb ist nichts als der leere Begriff, der über den Gehalt der einstigen Einheit nichts mehr aussagt. Daraus ergibt sich das Problem, daß die Liebe nur noch begrifflich zu erfassen ist. Auf nominalistischer Ebene betrachtet ist nur noch das Nomen da, das in keinem Zusammenhang mit der Realität mehr steht.13 Wahre Liebe wird nämlich nicht mehr oder nur noch selten auf der Erde praktiziert. Aber was ist dann aus der wahren Liebe geworden?

12291 si slîchet under hûsen biten

und treit von lasterlîchen siten

gemanicvaltet einen sac,

in dem s'ir diube und ir bejac

ir selbes munde verseit

und ez ze strâze veile treit.

Gottfried beklagt, daß sich die Menschen nur noch auf das Diebesgut und die Beute im Sack der Liebe stürzen. Sie geben sich mit Küssen und Umarmungen zufrieden und wollen die wahre Liebe überhaupt nicht kennen lernen. Auf dem Höhepunkt vergleicht Gottfried diese Auffassung der Gesellschaft mit einer schlechten Nachbildung eines Steines in einem Ring. Diese Nachbildung ist ein echter Stein, der von uns Menschen durch eine Fälschung ausgetauscht wurde. Der Begriff der Liebe ist demnach ein Blendwerk, mit dem sich die Menschen nicht nur selbst betrügen, sondern auch die Liebe. Ein glückliches Ende kann es aus diesem Grund dann auch nicht geben, Freude bleibt uns versagt und nur die glücklichen Geschichten vergangener Tage bleiben zu unserem Trost übrig:

12308 ez ist ein armer trügesite,

der vriunden alsô liuget,

daz er sich selben triuget.

wir valschen minnaire,

der Minnen trügenaere,

wie vergânt uns unser tage,

daz wir unserre clage

sô selten liebez ende geben!

Die Menschen fragen auch nicht nach der wahren Liebe, weil sie vermutlich ihren Selbstbetrug überhaupt nicht registrieren. Das Symbol des Ringes, die triuwe wird durch die Fälschung hintergangen, die Gesellschaft orientiert sich an einem falschen Maßstab. Dieses boese conterfeit ist daher die Ursache für das Leid und das Übel, das die Liebenden ertragen müssen. Trotzdem sich die triuwe uns allen anbietet, mißachten wir sie. Wir werden daher nie erfahren, wie schön wahre Liebe sein kann.

5.3.2 Die Minnegrottenepisode

Bedingt durch die einseitige, nicht erfüllende Liebe wird Marke eifersüchtig auf Tristan, da dieser von Isolde mit ganzem Herzen geliebt wird. Ein erster Versuch, die beiden Liebenden zu trennen, hatte aufgrund deren staetekeit keine Wirkung gezeigt. Auch hier bestätigt Gottfried auf der Handlungsebene sein Ideal, daß nur wahre Liebe Erfüllung erfährt, deshalb muß Marke leiden. Er sieht den einzigen Ausweg darin, seine Freundschaft mit Tristan zu kündigen. Um weiteren Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, entfernen sich Tristan und Isolde von Tintajêl. In Begleitung von Kurvenal gelangt die Gruppe zu einer Höhle, der Minnegrotte. Diese Höhle bot seit Anbeginn Liebenden eine Zuflucht, so s'ir heinl î che wollten h â n / und mit minnen umbe g â n (16695f), sie wurde wie so viele andere versteckte Höhlen der gotinne Minne geweiht und als ,, la fossiure a la gent amant" bezeichnet.

Dieser Liebestempel wird von vielen Kritikern mit der mittelalterlichen Allegorese des Kirchenraums gleichgesetzt: wie der Kirchenraum stellt die Minnegrotte einen sakralen Raum dar, der durch die Liebe zu einem geheiligten Ort wird. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden; im einen Fall war zuerst die Kirche da und dann die Ausdeutung, im anderen war es zuerst die Ausdeutung, die vorhanden war, die des Ortes der Liebe, nach deren Plan der Liebestempel gestaltet wurde.

Nach der anfänglichen Beschreibung der Grotte wendet sich Gottfried der Umgebung zu. Auf der Grundlage des Topos des locus amoenus beschreibt er die nähere Umgebung der Minnegrotte als ein Idyll:

16730 und ûzen stuonden obe der tür

esterîcher linden drî

und obene keiniu mê derbî.

aber umbe und umbe hin ze tal

dâ stuonden boume âne zal,

die dem berge mit ir blate

unt mit ir esten bâren schate.

und einhalp was ein pleine,

dâ vlôz ein fonteine,

ein vrischer küeler brunne,

durchlûter als diu sunne.

dâ stuonden ouch drî linden obe,

schoene und ze lobelîchem lobe,

die schirmeten den brunnen

vor regene und vor sunnen.

liehte bluomen, grüene gras,

mit den diu pleine erliuhtet was,

diu criegeten vil suoze in ein.

ietwederez daz schein

daz ander an inwiderstrît.

ouch vant man dâ ze sîner zît

daz schoene vogelgedoene.

Dieses Idyll bekräftigt die Eintracht der Liebenden und bildet einen Rahmen um die perfekte Liebe. Die Abgeschiedenheit, in der die Höhle gelegen ist, ihre Unzugänglichkeit für diejenigen, die diesen Ort noch nie betreten haben (V. 16760- 16766), verstärkt noch das Bild der Isolation Tristans und Isoldes. Nicht nur, daß sie wegen ihrer Liebe vom Hof Markes verstoßen wurden, sondern auch die von Gottfried gezeichnete natürliche Abgeschiedenheit verdeutlicht ein erneutes Mal, daß die wahre Liebe nicht innerhalb der Gesellschaft gelebt werden kann.

Es mag zu hoch gegriffen sein, aber wenn man das Werk Gottfrieds an gegebenen Stellen unter religiösen Aspekten betrachtet, so kann man dies sicherlich auch hier tun, indem man die Lage der Grotte exemplarisch mit der der Zisterzienser oder Benediktiner Klöster vergleicht. Die Lage dieser klerikalen Einrichtungen wurde immer vom Mutterorden, unter anderem nach dem Aspekt der Abgeschiedenheit, ausgewählt, so daß den Mönchen einerseits der Schutz vor Feinden, zum anderen vor der Welt gewährleistet war. Die Ordensstatuten verlangten, daß sie einzig und allein Gott zu dienen hatten und sich nicht von profanen Dingen beeinflussen lassen durften, sie lebten daher ganz in ihrer eigenen Welt. Im übertragenen Sinn trifft das in gewissem Maße auch auf Tristan und Isolde zu, denn auch sie sind (zumindest vorläufig) von Feinden geschützt und können sich ganz ihrer Liebe hingeben.

Die anfängliche Dreisamkeit wird durch die Rückkehr Kurvenals an den Hof wieder aufgehoben. Tristans und Isoldes einzige Verbindung zur ,,Außenwelt" wird mit dem Auftrag, alle zwanzig Tage wieder zu kommen, weggeschickt, um von neuen Ereignissen zu berichten, und um sie vor eventuellen Angriffen zu warnen. Die Geheimhaltung ihres Aufenthaltsortes ist oberstes Gebot, niemand darf wissen, wo sie sind, deshalb muß Kurvenal auch durch eine Lüge, die beiden seien nach Irland gereist, alle Feinde von ihnen fernhalten.

Im nächsten Abschnitt nimmt Gottfried wieder direkten Kontakt zu den Rezipienten auf. Mit der Frage nach der Nahrung der Liebenden nimmt er wieder den Strang der rehten minne auf:

16815 si sâhen beide ein ander an,

dâ generten sî sich van.

der wuocher, den daz ouge bar,

daz was ir zweier lîpnar.

si enâzen niht dar inne

wan muot unde minne.

diu geliebe massenîe

diu was ir mangerîe

in maezlîchen sorgen.

si truogen verborgen

innerthalb der waete

daz beste lîpgeraete,

daz man zer werlde gehabene kann.

daz truoc sich in vergebene an

und ie vrisch unde niuwe.

Die Tatsache also, daß beide keine weltliche Nahrung zum Überleben benötigten, daß ihnen ihre Liebe Nahrung genug war, betont die Einheit, die die beiden bilden, gleichzeitig bedeutet das auch, daß sie die Fähigkeit zur Sozialisierung verloren haben. Dies stellt wiederum einen Mangel dar, der sie daran hindert, sich in die Gesellschaft einzufügen. Laut Gottfried ernährt sich reine triuwe von sich selbst, sämtliche Verlangen werden von ihr gestillt, so daß der Ort, an dem sie gelebt wird, gleichgültig ist. Dies wiederum sagt aus, daß das Bild der Idylle inmitten einer Wildnis nur zur Veranschaulichung der Liebe gewählt wurde.

Die Beschreibung der Liebesgrotte, die schon am Anfang der Szene vorgenommen wurde, scheint Gottfried nicht genug gewesen zu sein. Um sicher zu gehen, daß auch alle ihren Wert verstehen, deutet und interpretiert Gottfried diesen Ort:

16931 diu sinewelle binnen

daz ist einvalte an minnen.

16937 diu wîte deist der minnen craft,

wan ir craft ist unendehaft.

diu hoehe deist der hôhe muor

16946 die tugende dien sîn iemer

gesteinet unde gewieret

16963 Diu want was wîz, eben unde sleht.

daz ist der durnehte reht.

16969 der marmelîne esterîch

der ist der staete gelîch.

Es ist erstaunlich, wie wichtig eine richtige Interpretation der Grotte ist. Sogar die Riegel an der Tür werden als Schutzmaßnahmen gedeutet: ,, daz eine insigel der c ê der / daz meinet an der minne / die wIsheit und die sinne; / daz von dem helfenbeine die kiusche und die reine (17022-26). Nichts ist dem Zufall überlassen, alles hat seinen Sinn, das scheint das Motto Gottfrieds bei der Konstruktion der Grotte gewesen zusein.

Die allegorische Auslegung des Innenraums ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Die Attribute der wahren Liebe (Einfachheit, unbegrenzte Kraft, Hochstimmung des Gemüts, Vollkommenheit, Lauterkeit, Beständigkeit, Festigkeit und Durchsichtigkeit) werden hier anhand von Bildern dargestellt. Versucht man nun die Beschreibung der Grotte zu interpretieren, so gelangt man zu der Erkenntnis, daß der Liebestempel zum einen den Innenraum der Liebe darstellt. Er ist in seiner Ausdeutung ein Symbol für die Liebe, mit einfachen Worten gesagt, er ist vollkommen. Zum anderen ist die Minnegrotte ein Raum, der außerhalb der Liebe steht. Das soll heißen, in ihr wird rehte minne praktiziert. Sie bietet denen Schutz, die wider der Gesellschaft versuchen, ein Ideal zu leben. Ihre Abgeschiedenheit zeigt jedoch, daß sie nicht ein Bestandteil der Realität sein kann. Wie bei jedem Ideal ist der Weg zur Erfüllung lang und voller Hindernisse. Um seinetwillen muß man vieles aufgeben, um am Schluß feststellen zu müssen, daß alles umsonst war. Ein Ideal ist in unerreichbarer Höhe, die von niemandem überwunden werden kann, ohne daran zu Grunde zu gehen. Wie man am ,,Schluß" Gottfrieds Werk sieht, gibt es immer irgendwelche Kräfte, die das Glück trüben und die das, was zu Beginn für unendlich gehalten wurde, zu einem jähen Ende führen.

5.3.3 Der huote-Exkurs

Die Liebesauffassung Gottfrieds im huote -Exkurs ist äußerst modern. Er versucht, das Verhältnis zwischen dem Bezug zu sich selbst und dem zur Gesellschaft zu veranschaulichen. Dabei stellt er fest:

17824 herze und ouge beide

diu weident vil oft an die vart,

an der ir beider vröude ie wart.

und swer indaz spil leiden will,

weiz got der liebet in daz spil.

sô man s'ie harter dannen nimet,

sô sî des spiles ie mê gezimet

und sô s'ie harter clebent an.

alsam tet Îsôt und Tristan.

Wer also zwei Liebende daran zu hindern versucht, ihre Liebe zu leben, der schürt das Feuer der Liebe nur um so mehr. Im Fall von Tristan und Isolde übernimmt die gesellschaftliche huote diese Einschränkung der Liebe. Wie zuvor erwähnt, führte dies nur zur Intensivierung ihrer Gelüste, denn ,, der gespenstige gelange / der tete in aller ê rste w ê , / w ê unde maneges wirs dan ê ." (17838-40).

Der Hauptanklagepunkt Gottfrieds an die Gesellschaft ist in diesem Exkurs die Position der Frau in der gesellschaftlichen Hierarchie. Bedrängt von der huote kann die Frau sich nicht frei entfalten und ist nicht mehr zur Liebe fähig. Das Objekt- Denken der ,,männliche" Gesellschaft grenzt sie in der Wahrnehmung und Äußerung ihrer Gefühle so sehr ein, daß ihre Selbstachtung und die Liebe zu sich selbst schwinden. Die Selbstliebe ist jedoch Voraussetzung für eine angemessene Position in der Gesellschaft. Die Frau befindet sich in einem Teufelskreis. Der einzige Ausweg ist die Erkenntnis des Selbstwerts, die Frau muß ihr eigenes Bewußtsein entwickeln, ansonsten verhindert die huote ewig das Leben und Erleben der wahren Liebe. Wenn sie dies geschafft hat, muß sie ,,nur" noch lernen, daß sie nicht ein Objekt der Männer ist, denn zur wahren Liebe gehört immer, daß beide Partner sich über sich als Individuen im Klaren sind, daß sie sich selbst und den anderen richtig schätzen und lieben lernen. Die Selbstliebe soll demnach das Mittel zum Zweck sein.

Natürlich erweist sich dieser Prozeß der Selbsterkenntnis als schwierig, da es auch ein Umdenken des herrschenden Geschlechts verlangt und dieses es sich sicherlich nicht ohne weiteres nehmen läßt, das Sagen in allen Belangen zu haben. Gottfried fordert also nicht nur die Frau auf sich selbst zu schätzen, sondern verlangt zudem vom Mann, daß er ,, getr ü wen s î nem w î p / und ouch s î n selbes l î be, daz s'aller slahte unm â ze / durch s î ne liebe l â ze."(17911-17916), denn wenn die leidige huote nicht mehr besteht, nimmt man der Frau eine große Last ab, die das guote w î p ohnehin zu unrecht trägt:

17867 als man ir danne unrehte tuot,

sô swâret ir êre und muot.

sus verkêret sî diu huote

an êre unde an muote.

und doch swar manz getrîbe,

huote ist verlorn an wîbe,

dar umbe daz dekein man

der übelen niht gehüeten kann.

der guoten darf man hüeten niht,

sie hüetet selbe, als man giht.

Gottfried begründete seinen Vorschlag zuvor mit den Worten, daß ,, wider ir guotem muote / dekeine ander huote / z'ir tougenheite k ê ren / wan w î sen unde l ê ren, / zarten unde g ü eten." (17899-17903). Verbote sind seiner Meinung nach nicht nur überflüssig, sondern wecken eher den Drang sie zu übertreten, wie der folgende biblische Vergleich mit Eva im Paradiesgarten zeigt. Der Autor kommt anhand dieses Beispiels zu dem Schluß, daß Eva von der Sünde verschont geblieben wäre, wenn das Verbot, keine Früchte vom Baum des Lebens zu essen, nicht bestanden hätte. Auf der Grundlage dieses Beispiels entschuldigt Gottfried das Wesen der ü belen, denn es ist nur ihre Natur, die ihnen keine anderen Handlungsmöglichkeiten bietet, da sie ,, allez Ê ven kint sint". Aber die guten Frauen, die wider ihrer w î pheit handeln, soll man, so sagt Gottfried, mit vil lobes und ê ren auszeichnen. Erstaunlicher Weise verbindet Gottfried, trotz seiner modernen Ansichten, gute Wesenseigenschaften wie Tugend, guter Ruf und Ansehen immer noch mit männlichen Eigenschaften, folglich ist eine Frau, die sich gegen ihre Natur auflehnt ,,[...] niwan mit namen ein w î p und ist ein man mit muote" (17974f.). Als Paradebeispiel zieht er hier wieder Isolde heran und fügt am Ende des Exkurses noch hinzu:

18110 und hân ez ouch binamen vür daz:

der suohte, alse er solde,

ez lebeten noch Îsolde,

an den man ez gar vünde,

daz man gesuochen künde

Durch die Erzählperspekive, die, im Gegensatz zum Nibelungenlied von außen nach innen gerichtet ist, bekundet Gottfried seine Sympathie für Tristan, Isolde und deren Liebe. Dies ist folglich wohl der Grund dafür, daß er die vermeintlich ehebrecherische Liebe nicht kritisiert, sondern sie vielmehr als Idealbild zeichnet und in den Mittelpunkt stellt. Dennoch kommt deutlich zum Ausdruck, daß diese Liebe, da sie ein Ideal ist, nicht glücklich enden kann, sie muß ein schreckliches Ende nehmen. Damit stellt Gottfried den Einklang mit der Gesellschaft wieder her. Die absolut gesetzte Liebe ist also die literarische Antwort auf die philosophische Frage nach dem Resultat, wenn ein Ideal ein menschliches Leben in Besitz nimmt.

Bei dem Versuch die Schuldfrage zu klären kommt man zu der Erkenntnis, daß im

Vergleich zum Nibelungenlied die Schuld nicht bei einer einzigen Person liegt. Bei

Tristan und Isolde ist es ihre gegenseitige Liebe, die sie zum Tod verurteilt. Dies zeigt, daß Ideale tödlich und mörderisch sind, wenn man nur um ihrer Willen allein lebt. Kompromißlosigkeit führt demnach zum Untergang.

6. Resümee

Nach all den Überlegungen über wahre Liebe, die unterschwelligen Ideologien des Mittelalters, dem Zusammenhang dieser beiden Komponenten und deren Verflechtung in Gottfrieds »Tristan«, hat man einige Male den Eindruck, daß man sich ständig im Kreis dreht. Alles ist miteinander verbunden. Die Kernaussage, die Unvereinbarkeit eines Ideals mit den ihm entgegen wirkenden Ansichten einer Gesellschaft, ist dem Rezipienten jedoch stets bewußt. Er sieht genau, daß es keine glückliche Lösung geben kann, wenn die beiden Nenner keinen Konsens finden können und dies ist nicht möglich solange beide Parteien nicht ein Stück weit Einbüßungen hinnehmen, sondern auf ihre Argumente verharren.

Der Tristanstoff, so muß man ohne weiteres eingestehen, ist eine Thematik, die noch Jahrhunderte nach Gottfried die Menschheit, oder zumindest Künstler und Dichter gefesselt hat. Man erinnere sich nur an Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde« oder an Thomas Manns »Tristan«. Auch wenn oftmals die Thematik des »Tristan« Stoffes« nicht explizit genannt wird, so kann man sicherlich davon ausgehen, daß wenn man unterschiedlichste Werke nach Merkmalen einer tragischen Liebe, die von der Gesellschaft nicht anerkannt wird, untersucht, man gewiß fündig wird (vgl. Shakespeares »Romeo und Julia«), denn die Variationsmöglichkeiten dieses Stoffes sind unendlich.

7. Literatur

Primärliteratur

- Reclam, P.: (Hg.): Gottfried von Straßburg, Tristan, 3 Bde., Stuttgart 1996.

Sekundärliteratur

- Bumke, Joachim: Höfische Kultur - Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter.

München 7 1994.

- Duby, Georges: Die Frau ohne Stimme - Liebe und Ehe im Mittelalter. Frankfurt am Main 1993.
- Endres, Rolf: Einführung in die mittelhochdeutsche Literatur: Probleme des Studiums - Blick auf die Geschichte - Nibelungenlied - Tristan. Frankfurt a. M./ Berlin/ Wien 1971.
- Ganz, Peter (Hg.): Gottfried von Straßburg, Tristan. Wiesbaden 1978.
- Huber, Christoph: Gottfried von Straßburg - >Tristan und Isolde<. München/ Zürich 1986.
- Jackson, W. T. H.: The Anatomy Of Love: The Tristan of Gottfried von Straßburg. New York/ London 1971.
- Keck, Anna. Die Liebeskonzeption der mittelalterlichen Tristanromane - Zur Erzähllogik der Werke Bérouls, Eilharts, Thomas` und Gottfrieds. München 1998.
- Marold,K.: Gottfried von Straßburg, Tristan, Teil 1: Text. 3. Abdruck mit einem durch F. Rankes Kollationen erweiterten und verbesserten Appart besorgt und mit einem Nachwort versehen von W, Schröder. Berlin 1969.
- Mikasch-Köthner, Dagmar: Zur Konzeption der Tristanminne bei Eilhart von Oberge und Gottfried von Straßburg. Stuttgart 1991.
- Müller, U., Hundsnurscher, F., Sommer, C. (Hg.): Studien zur Form und Funktion der Bildlichkeit im Tristan Gottfrieds von Straßburg. Göppingen 1983.
- Ranke, Friedrich: Die Allegorese der Minnegrotte in Gottfrieds »Tristsan«. In: Wolf, Alois: Gottfried von Straßburg. Darmstadt 1973.
- Tomasek, Tomas: Die Utopie im »Tristan« Gotfrids von Straßburg. Tübingen 1985.

[...]


1 siehe Nahcwort W. Schröders, 3. Aufl. von K. Marolds Ausgabe von Gottfried von Straßburg, Tristan, Berlin 1969, S. 283 f.

2 Tomasek, T.: Die Utopie im »Tristan« Gotfrids von Straßburg. Tübingen 1985, S. 126.

3 Bumke, J.: Höfische Kultur - Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. München 1994.

4 Endres, R.: Einführung in die mittelhochdeutsche Literatur: Probleme des Studiums - Blick auf die Geschichte - Niebelungenlied - Tristan. Frankfurt a. M./Berlin/Wien 1971, S. 183. (Im Folgenden mit ,,Endres" angegeben).

5 Endres, S. 184.

6 Duby, G.: Die Frau ohne Stimme - Liebe und Ehe im Mittelalter. Frankfurt a. M. 1995, S. 16.

7 ebd. S. 12.

8 ebd. S. 8.

9 Endres, S. 185.

10 ebd. S. 189f.

11 Tomasek, T.: Die Utopie im »Tristan« Gotfrids von Strassburg. Tübingen 1985, S. 117f.

12 ebd. S. 119

13 Tomasek, S.218

Excerpt out of 26 pages

Details

Title
Liebeskonzept in Gottfried von Straßburgs "Tristan" im Bezug auf mittelalterliche Ideologien
Author
Year
1999
Pages
26
Catalog Number
V97914
ISBN (eBook)
9783638963657
File size
497 KB
Language
German
Keywords
Liebeskonzept, Gottfried, Straßburgs, Tristan, Bezug, Ideologien
Quote paper
Sandy Kuster (Author), 1999, Liebeskonzept in Gottfried von Straßburgs "Tristan" im Bezug auf mittelalterliche Ideologien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97914

Comments

  • guest on 2/28/2003

    -.

    Zu ausführlich aber gut gelungen viel Fachwissen

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Title: Liebeskonzept in Gottfried von Straßburgs "Tristan" im Bezug auf mittelalterliche Ideologien



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