Die Aufklärung


Trabajo de Investigación (Colegio), 2000

12 Páginas


Extracto


Epoche der Aufklärung

- dt. Philosoph Imanuel Kant (1714-1804) meinte, dass die „Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seinen selbstverschuldeten Unmündigkeit ist Habe den Mut, dich deines eigenes Verstandes zu bedienen!" >Wahlspruch der Aufklärung

- richtet sich gegen alle Erscheinungen, die der natürlichen, freiheitlichen Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft entgegenstanden

- ideologische Vorbereitung auf die bürgerliche Revolution

- entstand auf Grundlage des kapitalistischen Entwicklung

- am frühesten und konsequentesten entwickelte sich die aufklärerischen Anschauungen in den wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern

- Friedrich II. von Preußen unterstützte die Aufklärung, wenn sie ihn nicht selbst betrafen

- Fabeln eine sehr alte und beliebte Form der didaktischen (belehrenden) Dichtung

- Aufklärer vertreten Interessen des Bürgertum

- Vertreter:

- Christian Thomasius (1655-1728)
- Christian Wolff (1679-1754)
- Johann Christoph (1700-1766)
- Caroline Neuber (1697-1760)
- Daniel Defoe (1660/61-1731)
- Johann Gottfried Schnabel (1692-1750)
- Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)
- Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
- Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Sturm und Drang 1767-1785

- 1776 ursprünglich „Wirrwarr”
- Maximilian Klinger als Namesgeber
- weitgehend auf Deutschland beschränkte Bewegung junger Schriftsteller (Genie-Periode)
- Fürstenwillkür absolutistischer Herrscher > Forderung nach Menschenrechte
- Mißstände des Despotismus in kleinen und mittleren Fürstentümern werden in der Dich- tung angeprangert
- bürgerliches Ehrgefühl wächst
- Konflikt mit der Obrigkeit
- Anprangerung der Standesgrenzen und ihren Konflikte
- Ablehnung dagmatischer-kirchlicher Normen
- Vergöttlichung der Natur
- Individueller Ausdruck persönlicher Schicksale
- politische und menschliche Freiheit, der einzelne an die Gesellschaft
- Knittelverse und freie Rhythmen
- sammeln sich um Goethe, Schubert und Schiller
- Kultur wird gefördert
- natürliche Empfindungen gegen moralisch geistige Enge
- Leidenschaft gegen Vernunft
- Hauptvertreter sind ausgebildete Theologen (Johann Gottfried Herder, Jakob Michael Reinhold Lenz), Juristen (Gottfried August Bürger, J.W.Goethe) und Mediziner (Friedrich Schiller)
- kaum Ausübung ihrer Berufe
- Klopstock ist Wegbereiter
- Beziehung zum Leser
- Bildung von Leserschaften
- Bildung von Nationaltheatern und Buchzenzur
- Bezahlung der Dichter nach pauschalen Honorar
- Caroline Neuber gründet Bürgertheater auf deutsch

Gliederung

1. Geschichte der Aufklärung
1.1. Philosophie
1.2. Religion

2. Vergleich mit Barock und der Klassik

3. Autor und Publikum

4. Vergleich mit Sturm und Drang

5. Literarische Grundzüge

6. Gattungen

7. Eidesstattliche Erklärung und Quellenangaben

4. Vergleich der Aufklärung mit Sturm und Drang

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Geschichte der Aufklärung

Die Aufklärung hat ihren Ausgangspunkt in einer Vorstellung vom Menschen und der Welt, die sich seit der Renaissance und dem Humanismus entwickelt hat und wie diese allgemein-europäisch ist. Die Grundlage dieser Weltvorstellung sind erstens das voraussetzungslose Denken in der Philosophie, d. h. dass sich die Fragen nach der Welt und nach Gott nicht mehr danach richten, was in der Bibel steht o- der von den Kirchvätern gelehrt wird; zweitens die Internationalität, also der geistige Austausch zwi- schen den Kulturnationen, so dass sich die Gelehrten und Künstler gegenseitig befruchteten, in einem regen Briefwechsel und Austausch von Druckwerken eine wahrhaft internationale Kommunikation her- stellen. Dass jeder Gebildete Latein und Französisch beherrschte, kam dem zugute. Drittens erwächst aus den Denkbewegungen der Aufklärung die Absicht, die Öffentlichkeit zu unterrichten und zu beleh- ren und damit weite Kreise zu erreichen (Popularisierung). In der Endphase führten Sturm und Drang und Klassik zu einer deutschen Sonderbewegung (Idealismus). Die Epoche beginnt (um 1700), als die Philosophie in das Bewußtsein der kulturtragenden Schicht dringt; ihr Ende tritt ein, als entscheidende Grundgedanken in der Französischen Revolution politisch verwirklicht werden und diese sich im Napoleonischen Imperialismus selbst aufhebt.

Die im 18. Jahrhundert vorherrschende geistige Bewegung der europäischen Intelligenz. Ihr Kennzeichen ist das Vertrauen in die Vernunft als entscheidende Quelle aller Erkenntnis, als Richtschnur menschlichen Handelns und als Maßstab aller Werte. Die Bezeichnung „Aufklärung“ für diese Bewegung ist in Deutschland seit 1750 in Umlauf. Kant definierte 1784 in seiner Schrift „Was ist Aufklärung?“ die Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Im vernünftigen Denken und in einem durch die Vernunft bestimmten Handeln sahen die Aufklärer die Garantie für ein ständiges Fortschreiten der Menschheit in der Beherrschung der Naturkräfte ebenso wie in der Herbeiführung einer gerechten sozialen Ordnung.

Der sozialgeschichtliche Hintergrund der Aufklärung ist der wirtschaftliche und soziale Aufstieg des Bürgertums, dessen Emanzipationsbestrebungen von der Aufklärung wiederum wichtige Impulse erhiel- ten. Die Aufklärung war die geistige Wegbereiterin der Französischen Revolution. Die ideengeschichtli- chen Wurzeln der Aufklärung liegen im Humanismus, in der Reformation und in den rationalistischen philosophischen Systemen des 16. und 17. Jahrhunderts ( Spinoza, Descartes).

Die Aufklärung war eine gesamteuropäische Erscheinung, die bis nach Nordamerika griff. Sie erfuhr ihre erste Ausprägung in den Niederlanden und England, wo Philosophen und Staatsrechtslehrer wie H. Grotius, T. Hobbes u. J. Locke die Idee des dem Menschen eingeborenen Naturrechts, der natürlichen Religion, des Gesellschaftsvertrags und der angeborenen Menschenrechte entwickelten. Sie stellten da- mit die Position des Königtums „von Gottes Gnaden“ ebenso in Frage wie den Anspruch der Kirchen, höchste Entscheidungsinstanz in Fragen der Moral, im Bereich der Wissenschaft, der Literatur, der Kunst und des Erziehungswesens zu sein.

Die Aufklärung entfaltete ihre größte intellektuelle, gesellschaftliche und politische Wirksamkeit in Frankreich. Ihre bedeutendsten Vertreter waren Voltaire, Montesquieu, Rousseau, Diderot, Hol- bach, d'Alembert. Im Bereich der Staats- und Gesellschaftstheorien entwickelte Montesquieu aus englischen Vorbildern die Theorie der Gewaltenteilung von Exekutive, Gesetzgebung und Justiz unter dem Dach einer konstitutionellen Monarchie. Auch Voltaire hielt am Ideal des aufgeklärten Monarchen fest und forderte politische Rechte nur für die Besitzenden. Dagegen vertrat Rousseau die Idee der Volkssouveränität und der Gleichheit aller Bürger. Daraus ergab sich für ihn die Forderung nach der Republik. Als Abkehr von den Zwängen der feudalen Gesellschaft prägte er die Parole „Zurück zur Natur“, die vor allem für das Erziehungswesen folgenreich wurde.

Gegen die merkantilistische Wirtschaftspolitik des Absolutismus richtete sich die an A. Smith anknüp- fende Wirtschaftstheorie der sog. Physiokraten ( Quesnay, Dupont de Nemours, Turgot). Statt regle- mentierend in das Wirtschaftsleben einzugreifen und die Luxusindustrie und den Außenhandel zu för- dern, sollte der Staat die Wirtschaft sich in ihrer „natürlichen Ordnung“ entfalten lassen und die Land- wirtschaft als die eigentliche Quelle des nationalen Reichtums wieder anerkennen. Die staats- und bürgerrechtlichen Vorstellungen der französischen Aufklärung und ihre Forderung nach den Menschenrechten: religiöse Freiheit, Recht auf Leben, auf Freiheit der Person und auf Erfüllung des Glücksstrebens, hatten über Frankreich hinaus zunächst großen Einfluß auf die Führer der ameri- kanischen Unabhängigkeitsbewegung (T. Jefferson, T. Paine). Sie fanden Eingang in die Unabhängig- keitserklärung der nordamerikanischen Kolonien, die „Virginia Bill of Rights“ und die amerikanische Verfassung. Von dort wirkten sie zurück auf die Französische Revolution.

Im politisch zersplitterten Deutschland, dessen Bürgertum vergleichsweise schwach entwickelt war, machte sich der Einfluß der Aufklärung ab Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem in der Philosophie und in der Literatur bemerkbar. Vorstufen der Aufklärung in Deutschland waren die rationalistische Philo- sophie (Gottfried W. Leibniz, Thomasius) und die Naturrechtslehre Pufendorfs, aber auch der Pie- tismus mit seiner Kritik an der lutherischen Orthodoxie ( Spener, Francke). Von besonderer Bedeutung für die Vorbereitung und Durchsetzung der Aufklärung in der deutschen Philosophie war C. Wolff, denn er leitete die Lösung der Philosophie und der Sittenlehre von der Theologie ein und entwickelte in seiner Staatslehre den Typus des aufgeklärten Despotismus. Eine ähnliche Schrittmacherfunktion in der Literatur hatte J. C. Gottsched mit seinen Schriften zur Ästhetik und Literaturtheorie. Ihren Höhepunkt erreichte die deutsche Aufklärung in der Literatur mit G. E. Lessing, F. G. Klopstock u. C. M. Wie- land. Auch der Sturm und Drang wird in Teilaspekten noch zur Aufklärung gerechnet. In der Philoso- phie gipfelte die Aufklärung in den großen philosophischen Systemen des deutschen Idealismus zu Ende des 18. Jahrhunderts: Kant und Hegel. Im politischen Bereich war der Einfluß der Aufklärung im „aufgeklärten Absolutismus“ Friedrichs II. von Preußen und Kaiser Josephs II. spürbar. Ergebnisse aufklärerischen Rechtsdenkens waren das Allgemeine Landrecht von 1793 und das Allgemeine Bürger- liche Gesetzbuch für Österreich (1811). Auch in den preußischen Reformen nach 1807 wirkten viele Einflüsse der Aufklärung nach.

1.1. Philosophie

Die Aufklärung wird auch Zeitalter der Vernunft oder des Rationalismus genannt. Die Philosophie ist in der Scholastik und in der Auseinandersetzung um die Reformation kirchlich-autoritätsgebunden ge- wesen. Descartes (1596-1650) schiebt beiseite, was die Religion und die Tradition über Welt und Da- sein aussagen, weil er zweifelt, dass irgend etwas stimmt, was behauptet und nicht durch eigene Über- legung, durch die Vernunft (ratio), bewiesen wird. Er will voraussetzungslos erkennen; sein Satz: „ co- gito, ergo sum” - ich denke (zweifle), also bin ich - ist der erste Denkschritt, um das durch die Vernunft Beweisbare zu ermitteln (Rationalismus). John Locke (1632-1704) hat diesen Denkansatz modifiziert, indem er aufwies, dass die Ratio selbst nicht verbindlich ist; denn der Mensch kommt ohne Denkformen zur Welt. Seine Seele ist eine leere Tafel (tabula rasa), die erst von der Erfahrung (Empirie) beschrie- ben wird. da diese Erfahrung falsch sein können, ist letzten Endes nicht sicher, ob die Welterklärung, die sich das Individuum zurechtlegt, auch wirklich stimmt (Empirismus). Hume (1711-1776) fügt hin- zu, dass alle Ideen durch bloße Denktätigkeit entstehen, also im Kopf des Denkenden existieren, unab- hängig von der Realität. Dagegen führt die Untersuchung von Ursache und Wirkung zu gesicherten Er- kenntnissen, vorausgesetzt, dass die Untersuchungsmethoden einwandfrei sind. Jeder Schluß über den Erfahrungsbereich hinaus ist unzuverlässig.

Die Popularisierung der aufklärerischen Gedankengänge hielten deren Vertreter für eine Notwendigkeit, weil sie in der Benützung des Verstandes eine Chance zu einem höheren, glücklicheren Dasein für alle sahen. Das wirkte sich literarisch so aus, dass England sogenannte „Moralische Wochenschriften” erschienen und in Europa nachgeahmt wurden. In Frankreich war eine Publikation von besonderer Wirkung, die von Diderot und d’Alembert herausgegebene Enzyklopädie. Die deutsche Aufklärung fand in Christian Wolff einen wirkungsvollen Vereinfacher der philosophischen Gedankengänge. Er faßte sie in einleuchtende, übersichtliche und repetierbare Paragraphen.

Neben der Philosophie übte die Naturwissenschaft auf die Zeit eine starke Faszination aus, vor allem die Entdeckung der Gravitationsgesetze durch Newton. was bislang in Einzelbereichen versucht worden war (Kepler, Galilei), gelang Newton im ganzen: eine Erklärung der mechanischen Naturvorgänge als Teile einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit. es war eine Welterkenntnis ohne Zuhilfenahme von Religion und Tradition, also dasselbe, was Descartes in der Philosophie bzw. in der Erkenntnislehre hatte erzie- len wollen.

1.2. Religion

In dieser von der Ratio bestimmten Welt wird die Offenbarungsreligion in einer Flut von Streitschriften in Frage gestellt. Der Glaube wird zurückgedrängt in Bereiche, in denen er mit den Naturgesetzen nicht in Konflikt kommt: in Deismus und Pietismus.

Wilhelm Leibniz (1646-1716) hat den Satz geprägt, dass die Welt die beste aller denkbaren Welten sei, weil sie Gott sonst absichtlich oder aus Unvermögen unvollkommen hätte werden lassen - beides wider- spräche dem Gottesbegriff. Voltaire hat an dieser „besten aller Welten” in seinem Roman „Candide” vernichtende Kritik geübt. Er vertritt trotzdem eine ähnliche, aber nicht mehr optimistische Ansicht, den Deismus. Für Voltaire und viele seiner Zeitgenossen sind die Naturgesetze feste Größen, so dass Gott zwar die Welt (Natur) geschaffen haben kann, doch nur wie ein Uhrmacher sein Werk: Er hat alle Ge- setzmäßigkeiten mit hergestellt, von denen die Vorgänge auf der Welt abhängen und kann daher keinen Einfluß mehr auf sie nehmen. Wunder gibt es nicht, die Naturgesetze können auch von ihm nicht durchbrochen werden. Als Reaktion darauf suchen zahlreiche Dichtungen Gott aus der Natur zu beweisen, entweder noch mit Rückversicherung bei Bibel und Tradition:

„Es ist ein Gott! und seine Blitze teilen

Die Wolken! Aristoteles

Und Moses sagt’s! Sturmwinde heulen

Westwinde säuseln es!” (Johann Wilhelm Ludwig Gleim)

oder ganz aus der Anschauung der Natur: Barthold Heinrich Brockes sieht in jeder Fliege ein Meister- stück Gottes, in dessen Betrachtung man sich „durchs Werk zum Schöpfer schwingen” kann. Pietismus bedeutet, dass der Fromme die kirchlichen Institutionen beiseite läßt und sich der eigenen Seele zuwendet. „:... der Weise, der unter dem Namen Deist keinen in der Menschheit geoffenbarten Gott haben will und der Schulgelehrte, der es beweist, dass Gott ist Mensch geworden, sind mir geistige Mißgeburten, ich kann sie nicht brauchen”, schreibt Susanna Katharina von Klettenberg, die den jun- gen Goethe mit dem Gedankengut der sogenannten „Stillen im Lande” bekanntgemacht hat. Sie findet ihre Gläubigkeit, wo die Naturwissenschaften und die Schultheologie nicht hingelangen: im eigenen In- neren. Es ist eine individuelle Gotteserfahrung ähnlich der Mystik. Damit verbunden ist eine intensive Selbstbeobachtung, die Seele als eine differenzierte Sache anzusehen, als die Anhänger des Rationalis- mus wahrhaben wollten. Wirkungen solcher psychologischer Grunderfahrung sind zum Beispiel in „E- milia Galotti” faßbar, in der das Mädchen zwar die Moralischen Forderungen kennt und einsieht, aber fürchtet, ihre Gefühlskräfte nicht kontrollieren zu können.

3. Autor und Publikum

Autor und Publikum waren in ihrem Verhältnis zueinander dadurch bestimmt, dass Deutschland noch voll im Zeichen des Absolutismus stand, also der Regierungsform, in der ein Fürst seinen Staat und seine Untertanen wie Privatbesitz behandeln konnte. Die hessischen Landgrafen z. B. betrieben das ganze Jahrhundert hindurch einen einträglichen Menschenhandel (Soldatenvermietung an England). Im Laufe des Jahrhunderts wurde der Absolutismus von einigen Fürsten unter dem Einfluß des Rationa- lismus modifiziert; sie nannten sich „aufgeklärt” und verhalfen dem Recht freiwillig zur Geltung, über das sie nach der absolutistischen Gewaltvorstellung erhaben waren. Die Schriftsteller waren fast alle obrigkeitshörig und abhängig von den Fürsten; sie suchten jedoch ihr Publikum nicht mehr bei Hofe, sondern beim Bürgertum. Das aber zeigte sich nur zögernd aufnahmebereit. Daher ist die zwiespältige Haltung gegenüber den Fürsten das hervorstechende literatursoziologische Element: das Ausgeliefert- sein an den Willen des Landesherrn einerseits und andererseits die Hoffnung, mit seiner Hilfe auf eine selbständig werdende bürgerliche Bildungsschicht einzuwirken. Die Hoffnung, einen verständnisvollen Gleichgesinnten unter den Fürsten zu finden, richtete sich auf den Preußenkönig Friedrich II. Er war der einzige, der neben der Großzügigkeit des Aufgeklärten auch genügend Macht hatte, um größere po- litische Freizügigkeit durchzusetzen und damit auch eine liberale Behandlung der Literatur. Diese gab es bereits in England, der konstitutionellen Monarchie. Das war die - politische - Ursache für die Hin- wendung der Deutschen zur englischen Dichtung. Da Friedrich II. der Bundesgenosse der Engländer gegen das absolutistische Frankreich wurde, kam es zu Wunschbildern, in denen man ihn als den Pro- tektor eines bürgerlich gefärbten Nationalstaats träumte; er ließ sich jedoch nicht von der Welle des Patriotismus tragen, sprach und schrieb französisch und fand keinerlei Zugang zur deutschen Literatur. Trotz vielfältiger Versuche, sie ihm nahezubringen, war nicht mehr zu erreichen als ein paar Audienzen für Zweitrangige. Die wesentliche Literatur entwickelte sich vom Absolutismus weg und es war eine Frage der Zeit, wann sie sich gegen ihn wenden würde.

Der Adel, im Absolutismus ins Beamtentum und in die Offizierslaufbahn zurückgedrängt, spielte eine geringe Rolle; das Bildungsbürgertum war das eigentliche kulturelle Element. Es hatte eine spezifische Zusammensetzung: Von den Autoren kam ein hoher Prozentsatz aus evangelischen Pfarrhäusern und die Leser waren durch den damals häufigsten Bildungsgang dieser Autorenschicht geistesverwandt. Sie waren entweder durch junge Theologen erzogen, die sich als Hauslehrer ihren Lebensunterhalt verdien- ten oder hatten ihre Latein- und Griechischkenntnisse von den Pfarrern. Das mag der Hauptgrund sein, warum vor allem religiöse Fragen und didaktische Dichtung so intensiv diskutiert wurden. Die Bürger mußten im Laufe des Jahrhunderts erst in ihre Rolle hineinwachsen. Beispiele dafür sind die Übernah- me der moralischen Wochenschriften und die Versuche, eine eigene Theaterkultur aufzubauen. Die Bühne bürgerlich zu machen gelang erst Gottsched; Lessing schuf dann endgültig das bürgerliche Drama. Es mißlang jedoch, eine nicht von einem Fürsten, sondern von den Bürgern selbst unterhaltene feste Bühne zu errichten. Der Ansatz dazu in Hamburg führte nach kurzer Zeit zum Bank- rott. Erst spät, 1779, kam es zur Gründung eines beständigen „Nationaltheaters” in Mannheim. Autoren konnten vom Schreiben nicht leben; auch einem Lessing gelang es nur zeitweise. Hauptgrund war das fehlende Urheberrecht; es waren auch zu wenig Interessenten da; die Subskription auf Lessings „Nathan” erbrachte in Weimar 12, in Jena 6 Besteller. Die einzige breitere Leserschicht bildeten am Jahrhundertausgang die „lesenden Frauenzimmer” als Abnehmer von Romanen (Wieland, Jean Paul).

5. Literarische Grundzüge

Das Wort Aufklärung nahmen die Schriftsteller ernst und ganz wörtlich: Dichtung sollte den Leser (und den Theaterbesucher) aufklären, wie es mit der Welt stand, was er (noch) falsch sah und wann er sich falsch verhielt (Lehrfähigkeit). Darauf aufmerksam gemacht, würde er aus eigener Einsicht besser werden. Er sollte auch Glaubenswahrheiten oder Toleranz lernen. Gellert schrieb: „Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht/ ... anbetend überlege ...”, und führte damit Glaubensgewißheit auf Denktätigkeit zurück; Lessing hilft dem Zuschauer seines „Nathan” durch Beispiel und Parabel zur Erkenntnis, dass nicht die äußere Form, sondern das rechte Verhalten den Kern der Religion ausmacht.

Der Aberglaube ist Folge von mangelhaftem Nachdenken. Wunder geschehen nicht außerhalb, sondern innerhalb der Naturgesetze ( die Errettung Rechas aus den Flammen im „Nathan”). Das Wort, das Christen und Deisten in gleicher Weise verstanden, war „Menschenliebe”. Es war die edelste Aufgabe der Dichtung, sie zu lehren.

Die zweckmäßigste Form, um die Menschen moralisches Verhalten zu lehren, ist die Abhandlung. Sel- ten sind so viele Abhandlungen über Fragen der Moral und der Religion geschrieben und gelesen wor- den. Poetische Tätigkeit zu demselben Zweck bedurfte einer Begründung; sie liegt in dem Begriff Er- bauung, in dem sich das doppelte Vergnügen vereinigt, den Verstand zu gebrauchen und die Gefühls- kräfte (das Gemüt) durch die Form ansprechen zu lassen. „Der Mensch besitzt zwei, wie es scheint, von einander abhängige Vermögen, den Verstand und das sittliche Gefühl, auf deren Entwicklung die Glückseligkeit des gesellschaftlichen Lebens gegründet werden muß” (Sulzer). Dieses sittliche Gefühl verlangt nach dem Schönen, widersetzt sich der Unordnung; der Poet gibt die Wirklichkeit als etwas in Ordnung Gebrachtes wieder, „durch eine taktmäßig abgemessene oder sonst wohl eingerichtete Rede; oder ... durch eine harmonische und wohlklingende Schrift, die wir ein Gedicht nennen” (Gottsched). Das Gemüt findet also Erbauung am Wohlgeordneten oder wieder in die Reihe Gekommen, z.B. wenn der Mensch eine Landschaft betrachtet, eine Fabel zu Ende gelesen hat oder wenn er sich der Vorhang über die Tragödie schließt. Die Zeit findet aber auch einfachere Argumente für poetisches Bemühen: Gottsched sieht den Beginn dichterischer Tätigkeit in einem moralischen Satz, der mit Hilfe der Erfin- dung einer Fabel veranschaulicht wird; Gellert meint, dass er Fabeln dichte, um denen, die wenig Verstand haben, die Wahrheit durch ein Bild zu sagen.

Die Lehrabsicht benutzte vielfach satirische Formen; Humor fand sich selten. Die heiterste Dichtung war die Anakreontik. Wer sich darin versuchte, gewann seine Lockerheit durch ein Rollenspiel. Er verfaßte reimlose Gedichte vom Trinken und Küssen nach dem Muster der Antike, vermeintlich nach Anakreon (6. Jh.). Der „Anakreontiker” benützte sozusagen ein Alibi: Es war nicht er selbst, der so unbeschwert war, sondern eine Gestalt aus einer fernen Vergangen- heit.- Im Verlauf des Jahrhunderts trat die Lehrhaftigkeit der Aufklärungsliteratur allmählich in den Hintergrund. Die Folge für die Lyrik war, dass sich das poetische Ich immer weniger verstellte. Die Anakreontik verselbständigte sich, bis nur die Staffage übrigblieb: die antiken Namen, Mythologisches, das Schäferkostüm; schließlich setzte sich das eigene Erlebnis endgültig durch.

Die Gefühle und das Gemüt, in der Kunsttheorie betont, sind Zentralproblem des Pietismus. Der Blick nach innen sucht Stütze im Beobachten der Seele des Nächsten und im Austausch der psychischen Er- fahrungen. Die engste Freundschaft wird möglich, wenn man sich mitteilen will, statt wie im Barock die höfisch-zurückhaltende Art zu pflegen. Es gilt als Beweis für erhabene Gefühle, wenn man seine Emp- findungen nicht verbirgt, sondern in Gesprächen und Briefen weitläufig darlegt (Empfindsamkeit). Dar- auf beruht das Aufblühen des Briefromans und des autobiographischen Romans im letzten Jahrhun- dertdrittel. Die Skala der Verhaltensweisen reicht von der Sentimentalität des Rationalismus, der sich gewaltsam in einem ihm eigentlich fremden Zustand versetzt, bis zum Überschäumen des Gefühls, bis zum Überschwang (Klopstock), in dem die Träne Ausdruck des Edelmuts und der Menschlichkeit ist.

6. Die Gattungen

Die Gattungen Fabel und Tragödie herrschen eindeutig vor. Es ist kennzeichnend für die Epoche, dass beide in Auseinandersetzung mit den „Alten”, den antiken Autoren, intensiv theoretischen durchdacht wurden, so dass die Dichtwerke vielfach die praktische Demonstration der Theorie waren. Die Fabel wird als die eigentliche didaktische Gattung differenziert gestaltet. Christian Fürchtegott Gel- lert und Gotthold Ephraim Lessing arbeiten gegensätzliche Typen aus; Gellert schreibt Kurzgeschichten in Versen mit menschlichen Typen, aus deren Verhalten allgemeine Lehren gezogen und breit dargelegt werden. Lessing bildet die Fabel zurück zu so konzentrierter Kürze, dass sie fast nur noch in der Kon- zentration eine poetische Qualität hat. Sie ist nicht mehr als ein Lehrsatz, der aus einem knappen Bei- spiel entwickelt wird. Genau das war Lessings theoretisch begründete Absicht.

In zwei Anläufen wurde im 18. Jh. aus dem bis dahin kaum nennenswerten Schauspiel die klassische Tragödie entwickelt: durch Gottscheds Theaterreform um 1730 und durch Lessings kritisches Werk („Hamburgische Dramaturgie”, 1769).

Es gab um 1700 keine festen Bühnen außer den Hoftheatern, die das Singspiel und die italienische Oper bevorzugten. Der Volksbelustigung dienten Schauspieltruppen, die vor der Stadt - sie durften nicht durch das Tor - ihre Zelte aufschlugen. Wer von besserem Stande war, ging zur Vorstellung in einer Gesichtsmaske; Damen blieben fern. Die Stücke oft mit bombastischen Kriegs- und Hofszenen, waren durch äußeres Schaugepränge gekennzeichnet; sie mischten Erhabenes und Lächerliches; der Hans Wurst war wichtig - alles Erbe der englischen Wanderbühne (Drama).

Johann Christoph Gottsched schuf mit dem geometrischen Sinn des Aufklärers

Ordnung: Er trennte säuberlich Komödie von Tragödie und verlangte, dass sich die Dramatiker an das Muster hielten, das Aristoteles in seiner Poetik aufgestellt hatte und dessen Wortbedeutung er phanta- sielos-exakt interpretierte (Einheit von Ort, Zeit und Handlung). Als zeitnahes Vorbild empfahl er die tragédie classique der Franzosen. Obwohl Schauspieler zu dieser Zeit verachtet waren, nahm er ohne Rücksicht auf seinen Ruf als Universitätsprofessor Kontakt mit der Schauspieltruppe der „Neuberin” (Friederike Caroline Neuber) auf und setzte seine Vorstellungen über Spielplan und Inszenierung durch; so trat das praktische Beispiel neben die Theorie. Sein verdienst ist es, dass er durch - freilich oft pe- dantische - Reformmaßnahmen aus dem Schauspiel der Volksbelustigung und der Jahrmarktsatmosphä- re ein an feste Regeln gebundenes, literaturfähiges Drama erzwang. Was in seinem rigorosen Geset- zeswerk verlorenging, war das Improvisieren, „Extemporieren” (aus dem Stegreif sprechen), also die spontane Kreativität; was er gewann, war eine dramatische Kunst, die als gesellschaftsfähig von der bürgerlichen Bildungsschicht anerkannt wurde und die auf einem wesentlich höheren Niveau als vorher Muster setzte, die den Höhenflug der deutschen Dramatik ermöglichte.

Lessing fügte zu der Form, die er mit Einschränkungen gelten ließ, einen neuen Inhalt. Es kam zu einer Neuinterpretation der aristotelischen Ausdrücke Furcht und Mitleid: Die Tragödie erweckt zweierlei „Affekte”, das Mitleiden mit dem tragischen Helden und Furcht als das „auf uns selbst bezogene Mit- leid”, weil wir befürchteten, ein gleiches Schicksal wie der Held zu erleiden. Es bewirkt eine seelische Erschütterung, die „die Leidenschaften in tugendhafte Fertigkeiten” verwandelt. Eine moralisierende Tendenz bleibt auch bei Lessing.

Was Aristoteles wirklich meinte, ist bis heute umstritten. Lessing hat, indem er scheinbar Aristoteles auslegte, eine eigene Theorie entwickelt und durchgesetzt. Die klassische deutsche Tragödie bleibt an ihn als ihren theoretischen Begründer gebunden, auch, wenn man in vielem anders sah; sie wurde die literarische Gattung, in der sich die zentralen Ideen der Zeit aussprachen.

2. Vergleich mit Barock und der Klassik

Das Barock (17. Jahrhundert) ist reich an Gegensätzen. Literarisch unterscheidet man eine höfisch- idealistische und eine volkstümlich-realistische Richtung. Hemmungslose Hingabe an die Welt und schroffe Abkehr von ihr in Angst und Todesgrauen standen einander gegenüber. Im Süden und Südos- ten war der Bereich der Jesuitenbühnen und des prunkvoll repräsentativen Barocktheaters; im protes- tantischen Norden aber wurden die Sprachgesellschaften gegründet. Wegbereiter war M. Opitz, dessen „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624) die Gesetze und Eigenwerte einer sprachreinen deutschen Dichtung herausarbeitete.

Die Lyrik des 17. Jahrhunderts war fast durchweg Gesellschaftsdichtung, also nicht individuell erlebt; man bevorzugte allgemeine Themen wie Vergänglichkeit, Freundschaft, Ruhm, Sehnsucht nach Frieden und Ruhe; im „letzten Schlesier“, in J. Ch. Günther, beginnt dann schon die Wendung zur ganz persön- lichen Erlebnislyrik. Hauptvertreter des Barockdramas sind die Jesuitendramen im Süden mit ihrem gegenreformatorischen Bekehrungswillen und ihrer Augenlust an Bühnenbild und Massenauftritt sowie die schlesischen Tragödien und Komödien (A. Gryphius, D. C. von Lohenstein) in ihrem christlichen Stoizismus; beide Formen kommen vom humanistischen Schultheater und dessen Vorbild Seneca her, häufen die theatralischen Mittel. Eigentlicher Höhepunkt des Barocktheaters wurde aber die Oper (1. deutsche Oper „Dafne“ von M. Opitz u. H. Schütz, 1627 in Torgau aufgeführt, verlorengegangen), auch das Festspiel zu dynastischen oder politischen Feiern, wie sie zumal an den Höfen des Südens mit glänzendem Aufwand dargeboten wurden. Bürgerlich aufgeklärter waren dann schon die vielen Schul- stücke des Zittauer Rektors Ch. Weise und die realistischen derben Lustspiele von Ch. Reuter. - Von den Erzählern der Barockzeit wurde im höfischen Bereich zunächst der in Italien und Frankreich ge- pflegte Schäferroman übersetzt, nachgeahmt und fortentwickelt. Dann folgten heroisch galante Staats- romane ( Anton Ulrich von Braunschweig, Andreas Heinrich Buchholtz, D. C. von Lohenstein, H. A. von Zigler und Kliphausen: “Asiatische Banise“), die sich zu enzyklopädischen Kompendien der Welt- bildung entfalteten. Für den volkstümlichen Roman der mehr bürgerlichen Leserschichten bot die stärkste Anregung der spanische Schelmenroman, dessen Held als ein liebenswürdiger Tunichtgut, als „Picaro“, durch die Welt schweift. H. J. Ch. von Grimmelshausen verwandelte ihn in seinen „Simplicissimus“ (1669); er schuf damit den ersten großen Zeitroman, der nicht nur die rohe Wirklichkeit des 30jährigen Krieges spiegelt, sondern auch Selbstbiographie, Utopie, Robinsonade und Morallesebuch in einem ist. Ein späterer Abenteuerroman von Rang, worin zeitkritische Utopie mit der von D. Defoe angeregten Robinsonade vereint ist, ist J. G. Schnabels „Insel Felsenburg“.

Die Aufklärung (frühes 18. Jahrhundert) war im Gegensatz zum Barock betont bürgerlich, ja optimis- tisch weltbürgerlich eingestellt; man erstrebte Toleranz, Befreiung von Vorurteilen, rückte autonome Vernunft in die Mitte aller Bemühungen und suchte eine natürliche Religion an die Stelle der übernatür- lichen zu setzen. In der Literatur war zunächst der Leipziger Professor J. Ch. Gottsched ihr Wortfüh- rer; er bekämpfte im Namen klassizistischer Regeln das Pathos und den Schwulst des Spätbarocks, faß- te die grammatischen Grundregeln der deutschen Sprache zusammen und gab nach englischem Vorbild auch „moralische Wochenschriften“ heraus. Anderswo setzte eine „Rückkehr zur Natur“ ein (B. H. Brockes, A. von Haller), sie mischte sich oft mit Einflüssen des französischen Hofes wie in „arkadi- schen“ Schäferpoesien und Naturidyllen (E. C. von Kleist, S. Geßner), in den geselligen Liedern der Anakreontiker (F. von Hagedorn, J. W. L. Gleim, J. P. Uz), in vielen Fabeln u.Verserzählungen (Ch. F. Gellert) und wohl am glücklichsten in der heiter-ironischen Lebens- und Erzählkunst Ch. M. Wie- lands. Der Vernunft-Diktatur von J. Ch. Gottsched erwuchsen dann immer mächtigere Gegner. Mit F. G. Klopstock kam die gefühlsbetonende Empfindsame Dichtung, von der Erweckungsbewegung des Pietismus angeregt, zum Durchbruch und fand besonders Pflege im schwärmerischen Freundschafts- bund des „Göttinger Hain“, dessen Lyrik in dem „Göttinger Musenalmanach“ (1770 ) ihr Organ hatte. Auch G. E. Lessing erschütterte in seinen grundsätzlichen Erörterungen das bisherige französische Vorbild; er gab der literarischen Kritik durch die Abgrenzung der Künste neue Grundlagen, wies auf Shakespeare hin, führte das bürgerliche Trauerspiel ein und begann mit „Minna von Barnhelm“, „Emi- lia Galotti“ und „Nathan der Weise“ die Reihe der klassischen deutschen Dramen. Die Goethezeit (1770-1830) brachte deutsches Geistesleben in Literatur, Philosophie und Musik zu führender Bedeu- tung in der Welt; man nennt diese Blütezeit meist nach Goethe, weil er ihre wichtigsten Phasen mitges- taltet hat. Anfangs noch ein empfindsamer Anakreontiker des Rokokos, wurde Goethe bald zu einem jener „Kraftkerls“ der Genieperiode des Sturm und Drang (W. Heinse, F. M. Klinger, J. A. Leisewitz, J. M. R. Lenz), die sich für unverdorbene Natur und intuitives Fühlen und gegen die Vernunftregeln der Aufklärung sowie gegen die sozialen Konventionen und Mißstände auflehnten. Beim Durchbruch irrati- onaler Kräfte wirkten am nachhaltigsten J. G. Hamann u. J. G. Herder. Dieser führte den jungen Goe- the zu den Anfangsgründen der Sprache und der Poesie und zu Shakespeare. So entstanden der „Ur- faust“, der „Götz“, die Frankfurter und Sesenheimer Lyrik und der schwermütig gefühlstrunkene „Wer- ther“, der ihn überraschend schnell berühmt machte. - Goethes Weg zur Klassik begann in Weimar (seit 1775) und setzte sich in Italien fort (1786-1788), wo er im Geist J. J. Winckelmanns die Antike erlebte. Im Gedicht, im Drama („Tasso“, „Iphigenie“) und im Bildungsroman verhalf er „reiner Menschlichkeit“ zu harmonisch reifer Gestalt. Dies Streben führte zum Freundschaftsbund mit Schil- ler. Nach revolutionär freiheitlichen Dramen („Die Räuber“, „Kabale und Liebe“) hatte Schiller sich zum Dichter einer weltgeschichtlichen Tragödie („Don Carlos“) und umfassender Gedankenlyrik entwi- ckelt. Im „klassischen“ Jahrzehnt (1794-1805) entstanden Schillers späte Dramen vom „Wallenstein“ bis zum „Wilhelm Tell“, Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Hermann und Dorothea“ und „Die natürliche Tochter“. Zur gleichen Zeit suchten die Romantiker ein neues Verhältnis zu Volk, Staat, Ge- schichte, besonders zum Mittelalter und zu den fremden Literaturen. In Jena sammelte sich ein Kreis der Frühromantik um die Brüder A. W. u. F. Schlegel, um Novalis, L. Tieck, F. W. J. von Schelling und dessen spätere Frau Karoline.

7. Quellenangabe und eidesstattliche Erklärung

Quellen:

- Abiturwissen Literatur (Weltbild Kolleg)
- Deutschunterricht
- Internet
- Bertelsmann Lexikon ’97 (CD-ROM)

„Ich habe diese Facharbeit in Eigenarbeit erstellt und nur die angegebenen Quellen benutzt.”

Final del extracto de 12 páginas

Detalles

Título
Die Aufklärung
Autor
Año
2000
Páginas
12
No. de catálogo
V97918
ISBN (Ebook)
9783638963695
Tamaño de fichero
398 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Aufklärung
Citar trabajo
Michael Gromeier (Autor), 2000, Die Aufklärung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97918

Comentarios

  • No hay comentarios todavía.
Leer eBook
Título: Die Aufklärung



Cargar textos

Sus trabajos académicos / tesis:

- Publicación como eBook y libro impreso
- Honorarios altos para las ventas
- Totalmente gratuito y con ISBN
- Le llevará solo 5 minutos
- Cada trabajo encuentra lectores

Así es como funciona