Weiss, Peter - Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2000

14 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Textzusammenfassung

2. Kurze Information zum Autor
2.1 In welcher Zeit spielt das Buch und wann wurde es geschrieben
2.2 Einordnung in die Literaturepoche und historische Hintergründe

3. Charakterisierung der Hauptpersonen
3.1. Vergleich der Biographie der Hauptpersonen mit dem Buch

4. Themenschwerpunkte
4.1. Warum wählte Peter Weiss zur Aufführung des Stücks das Hospizes in Charenton mit de Sade als Leiter?
4.2. Lässt sich die Tat Charlotte Cordays rechtfertigen und welche Gründe könnte sie für die Ermordung Marats gehabt haben?

5. Materialanhang
5.1 Erläuterungen
5.2 Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Textzusammenfassung

In dem Buch „Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats“ von Peter Weiss, aus dem Jahre 1964, geht es um ein niedergeschriebenes Theaterstück, welches die letzten Stunden des Jakobineranführers Marat vor seinem Tod wiederspiegelt.

Aufgeführt wird das Stück von der Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter der Leitung des Herrn des Sade.

Marat, der aufgrund einer Krankheit in der Badewanne sitzen musste, um sein Fieber und den ordet.

Das Theaterstück, gespielt am 13. Juni 1808, schildert die letzen Stunden vor seinem Tod. Es enthält Rückblicke auf die französische Revolution und Zukunftsvisionen Frankreichs, wie es sich nach der Ermordung entwickeln wird.

Charlotte Corday, welche aus einer kleinen Provinz kommt, fährt zum ersten Mal in ihrem Leben in eine große Stadt. Ihr Heimatort ist von Elend geplagt und da sie unter der Führung Marats eine Gewaltzunahme in Frankreich befürchtet, kauft sie einen Dolch und beschließt Marat aufzusuchen, um ihn zu töten. Sie wird zwei Mal an seiner Tür abgewiesen und erst beim dritten Mal eingelassen. Ihr Vorwand ist die schlechte Lage in Caen, ihrer Heimat. Doch bis es zur Ermordung Marats kommt, werden noch viele Diskussionen aufgezeigt. Zum einen sind es die Personen Charlotte Corday und Duperret, ein Abgeordneter der Girondisten, welcher Charlotte von ihrem Plan abbringen möchte.

Und auf der anderen Seite sind es Marat und der Herr de Sade, welche über die französische Revolution im Konflikt stehen. Beide vertreten zwei äußerst konträre Meinungen.

Bis das Stück jedoch zum Höhepunkt gelangt, müssen noch ein paar Seiten gelesen werden. Auch wenn der Souffleur den Schauspielern oftmals bei ihren Einsätzen helfen muss und sie immer wieder in die Gegenwart zurückfallen, lohnt es sich das Stück zu lesen.

2. Kurze Information zum Autor

Am 8. November 1916 wurde Peter Weiss in Nowawes (heute Neubabelsberg) bei Berlin geboren.

Er war der Sohn eines zum Christentum übergegangenen jüdischen Textilfabrikanten ungarischer Herkunft und einer Schauspielerin schweizer Herkunft.

1935 floh er mit seiner Familie, aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, nach England, wo er die „Polatechnic School of Photography“ besuchte.

Bis 1939 wanderte er noch mehrere Male aus und ließ sich zuletzt in Schweden nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte.

1964 fand die Uraufführung von „Die Verfolgung und Ermordung des Jean-Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“ in West-Berlin statt. Das Stück wurde ein Erfolg und 1967 durch den britischen Regisseur Peter Brook verfilmt.

Peter Weiss schreibt noch viele Stücke, sowie Musicals mit „historisch-politischem - Hintergrund“1.

Aufgrund seiner Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus engagierte sich Weiss bis Ende der sechziger Jahre zunehmend gegen den Militäreinsatz der USA im Vietnam.

Er starb am 10. Mai 1982 in Stockholm.

2.1 In welcher Zeit spielt das Buch und wann wurde es geschrieben

Peter Weiss’ Uraufführung von „Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marat“ fand 1964 in West-Berlin statt.

Es handelt sich hierbei um ein Theaterstück im Theaterstück, denn Weiss’ Geschichte stellt ein Stück aus dem Jahre 1808 dar, welches die Ermordung des Marats, 1793, nachspielt. Wie man erkennen kann, handelt es sich von der Erzählung des Tod Marats bis zur Uraufführung des Stückes um drei verschiedene Zeitpunkte.

Der früheste, 1793, spielt in Frankreich zur Zeit der französischen Revolution. Es ist eine von Gewalt und Gesetzlosigkeit geprägte Zeit.

Die Revolutionäre forderten die Abschaffung des Ancien Régime2, da dieses sich nicht mit dem Wunsch nach Freiheit vereinbaren ließ3.

Aufgrund der vielen Unruhen, die vom Volk ausgingen, versuchte der König 1790 aus dem Land zu fliehen. Er hatte wenig Hoffnung, dass die Monarchie weiterhin erhalten werden könne. Wenig später wurde er jedoch gefunden und im Januar 1793 hingerichtet.

Die Revolution gipfelte in den Septembermorden 1792.

Die Anhänger der Jakobiner brachten in dieser Zeit Tausende von Menschen, unter dem Vorwand, dass sie Feinde des Staates seien, unter die Guillotine.

Marat, der im September 1792 Mitglied des Konvents wurde, wurde von Charlotte Corday für die Geschehnisse in Frankreich schuldig gehalten und am 13. Juli 1793, nachdem er im April des selben Jahres vom Revolutionstribunal freigesprochen wurde, in seiner Badewanne mit einem Dolch von ihr ermordet4.

Bei dem zweiten Zeitpunkt handelt es sich um die Theateraufführung. Es ist das Jahr 1808.

Das Stück wird von Schauspielern aus dem Hospizes zu Charenton unter der Leitung des Herrn de Sade aufgeführt.

Es handelt sich, wie auch bei der Geschichte des Jean Paul Marat, in einzelnen Punkten um historisch belegte Tatsachen.

Donatien-Alphonse-François de Sade, der mehrere Jahre wegen Homosexualität und Giftmischerei, sowie als Gegner der Revolution im Gefängnis verbringen musste, hatte sich des öfteren als Theaterautor versucht. Er wurde 1801 wegen „unsittlicher“ Schriften verhaftet5 und verbrachte den Rest seines Lebens in verschiedenen Anstalten, unter denen sich auch das Hospizes zu Charenton befand.

Peter Weiss fasste diese Geschichte 1964 in seinem Stück „Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats“ erneut auf und ließ den Herrn de Sade als einen „Regisseur des Stücks“6, wie er sich mit dem Tod des Marats auseinander setzte, mitwirken.

2.2 Einordnung in die Literaturepoche und historische Hintergründe

Wie schon in dem vorangegangenen Text gezeigt wurde, handelt es sich um zwei unterschiedliche Jahreszahlen in denen das Stück spielte. Da wäre zum einen das Jahr 1808, in dem das Theaterstück, in dem Buch von Peter Weiss aufgeführt wurde und zum anderen das Jahr 1793, das Jahr in dem das Stück spielt.

Beide Jahreszahlen befinden sich in der Epoche der „Klassik“7, welche durch ein neu auftretendes Menschenbild geprägt war. Die Menschen besannen sich, in dieser Zeit, auf die Antike zurück. Man strebte nach Idealen, die durch Toleranz und Menschlichkeit geprägt waren und forderte „Gleichheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit“ für alle Bürger. Für den historischen Hintergrund dieser Epoche lag vor allem die französische Revolution zugrunde, denn auf ihr basieren die oben genannten Forderungen nach „Gleichheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit“.

Als das Buch 1964 geschrieben wurde, befand sich Deutschland in der Nachkriegszeit. Die BRD wird unter Konrad Adenauer8 wieder neu aufgebaut.

Vielleicht kam gerade durch das „Wirtschaftswunder“9 das Interesse an der Vergangenheit auf. Man lebte im Wohlstand und konnte sichvielleicht dadurch die Eindrücke aus dem Krieg wieder hervorrufen und neu verarbeiten.

Die Frage nach dem Ausbruch des Krieges und der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten könnten Geschehnisse sein, welche ein Buch über die französische Revolution, sowie die „Ermordung Marats“ entstehen ließ.

Viele konnten sich nach dem Ende des Krieges nicht mehr mit Deutschland identifizieren. Zu vieles war geschehen und auf Deutschland lag, aufgrund der vielen Tote, die der Krieg mit sich brachte, eine große Last10. Der Ruf war geschädigt und man musste nun diesen, sowie das eigene Land wieder Stück für Stück renovieren.

Auch in Frankreich, im Jahre 1789, waren die geordneten Verhältnisse zerstört. Die Monarchie wurde abgeschafft und es herrschten keine klaren Gesetze. Man ermordete jeden, den man für einen Feind des Staates hielt. Die Menschen in dieser Zeit hatten mit Hunger und Not zu kämpfen. Das Land war zerstört.

Meiner Meinung nach handelt es sich in beiden Fällen um ähnliche Situationen.

Unter einer Schreckensherrschaft wird willkürlich gemordet und regiert und erst nach der Niederlage dieser kann das Volk versuchen sich einen neuen Weg zu bahnen. Vielleicht deshalb ein Grund ein Buch im Jahre 1964 über die Geschehnisse im damaligen Frankreich zu schreiben.

3. Charakterisierung der Hauptpersonen

In dem Buch „Die Verfolgung und Ermordung des Marat“ von Peter Weiss gibt es drei Personen, welche die Handlung des Stücks vorantreiben. Es sind Jean Paul Marat, Herr de Sade und Charlotte Corday.

Charlotte Corday ist eine junge Frau aus Caen.

Ihr Dorf ist von Not geplagt und aufgrund der Verhältnisse, die in Frankreich herrschen beschließt sie in die Stadt zu fahren, um Marat zu ermorden. Sie ist der Meinung, Marat wolle alles nur mit Gewalt und ohne irgendwelche geregelten Gesetze regieren11 und obwohl sie weiß, dass sie unter der Guillotine landen wird, behält sie ihr Ziel fest vor Augen, ohne davon abzuweichen12.

Charlotte scheint eine Frau zu sein, die weiß, was sie will. Sie weiß, dass sie nach der Ermordung Marats selbst sterben wird und dennoch „opfert sie sich“ für ihre Heimat13. Sie verkörpert eine Art Jeanne d’Arcs14, welche des Märtyrertods für ihr Land starb.

Corday scheint, in ihren Augen, auch so werden zu wollen, doch ob die Gesellschaft die gleiche Forderung an sie stellt bleibt unklar. Fest steht nur, dass ihr Liebhaber, Duperret, wie er in dem Buch bezeichnet wird, sie von der Tat abhalten will, da er weiß, was aus ihr werden wird. Marquis de Sade ist der Leiter des aufgeführten Stücks in dem Buch. Er gibt, neben dem Ausrufer, Anweisungen an die Schauspieler und erläutert kurz einzelne Geschehnisse. Obwohl er nicht in das Theaterstück als Schauspieler integriert ist, kann er Bemerkungen gegenüber Marat nicht unterlassen. Oftmals herrscht eine lange Diskussion zwischen ihm und Marat. Sie reden über die französische Revolution und ihre Eindrücke. Beide vertreten zwei äußerst konträre Meinungen. Sade identifiziert sich zwar mit der Revolution, da er sie aus Rache heraufbeschworen hat15, jedoch realisiert er aber die „rohe Gewalt“ dieser und erkennt, dass sie zu weit gegangen sei16.

Für ihn gibt es andere Wege, Gerechtigkeit auszuüben, doch er hat es längst aufgegeben, dafür zu kämpfen17.

Jean Paul Marat ist eine weitere Hauptperson des Stücks. Um ihn dreht sich die Geschichte. Wegen seiner Hauterkrankung, die er sich auf der Flucht vor der Polizei in dunklen Kellerverliesen zugezogen hatte, war er gezwungen in einer Badewanne seine Schriften für die Revolution zu verfassen. Das kalte Wasser linderte seinen Juckreiz und das Fieber. Marat schien von der Revolution besessen gewesen zu sein. Für ihn waren die Morde, die verübt wurden, im Gegensatz zu dem was das Anciem Régime den Bürgern angetan hatte, peanuts18. Er wollte jemand sein der anderen half, während andere nur zusahen19. In dem Stück verpönt er die Fürsten und Priester, welche den armen Menschen das Geld aus der Tasche zogen und selber in feinster Art speisten. Er wollte sie stürzen, um dem Volk aus seinem Elend zu helfen20. Es war für ihn eine Ungerechtigkeit gegen die man ankämpfen musste, damit sie ein Ende fand.

3.1. Vergleich der Biographie der Hauptpersonen mit dem Buch

Wer schon einmal etwas über die französische Revolution gehört hat, wird feststellen, dass es die Personen Jean Paul Marat, Charlotte Corday und Marquis de Sade wirklich gegeben hat. Nun stellt sich jedoch die Frage, in wie weit die Personen des Stücks auch mit den Personen aus dem wahren Leben übereinstimmen.

In dem nachfolgenden Text werde ich eine kurze Zusammenfassung aus der Biographie der Personen wiedergeben.

Donatien Alphonse François Marquis wurde am 2. Juni 1740 geboren.

1757 nimmt er als 17jähriger am Siebenjährigen Krieg in Deutschland teil.

Später verbringt er mehrere Wochen, wegen seiner ununterbrochenen Skandale, im Gefängnis. Seine ersten Werke verfasst er in der Bastille, in die er am 29. Februar 1784 gebracht wurde. Mehrmals gelingt es ihm, mit Hilfe seiner Frau zu fliehen.

Am 14. Juli 1789 wird er zum ersten Mal in die Heilanstalt Charenton-Saint-Maurice21 gebracht und jedoch neun Monate später wieder als „Opfer des Staates“22 entlassen. Er schließt sich, da er viele Jahre unter dem Ancien Régime im Gefängnis verbracht hatte, der Revolution an. Sade wird zwei Tage vor Marats Tod zum „Präsidenten der Versammlung der Piques“ gewählt. Manche Biographen nehmen an, dass Sade mit der „Laudatio auf den ermordeten Marat“23 seinen Kopf retten wollte, da er einige Male mit der Sektion aneinandergeraten war. Er wollte mit seinem „Ja“ nicht zu einer Aktion der Unmenschlichkeit beitragen24. Wegen seiner antirevolutionären Haltung wird er 1793 verhaftet und entgeht durch Zufall der Guillotine. Nach dem Tod von Robespierre erlangt er am 15.10.1794 seine Freiheit wieder.

Sieben Jahre später, am 6. März 1801 wird Sade erneut verhaftet, doch der Grund hierfür bleibt unklar. Auf Napoleons Anweisung wird er zum zweiten Mal in die Heilanstalt Charenton eingewiesen, wo er mit den Patienten Theaterstücke einüben und aufführen darf. Am 2.12.1814 stirbt er im Alter von 74 Jahren in Charenton, wo er ein Testament mit folgenden Worten hinterließ:

„Das Terrain soll bepflanzt werden, damit die Spuren meines Grabes von der Erdoberfläche verschwinden, so wie ich hoffe, dass mein Andenken in der Erinnerung der Menschen ausgelöscht werden wird.“25

Jean Paul Marat wurde 1744 in der Schweiz geboren. Er studierte in England, Irland und Holland. Jedoch bleibt ihm der Zutritt in die Académie français, trotz seines Rufes als Gelehrter europäischen Rangs, verschlossen.

Marat gibt seit 1789 in Paris verschiedene Zeitungen heraus, und wird zum Vertreter des Vierten Standes26 gewählt.

1792 wird er in einem Prozess vom Verdacht der Aufwiegelei freigesprochen und kurz darauf in den Konvent gewählt. Als Präsident der Jakobiner trägt er im wesentlichen zu der Zerschlagung der Girondisten bei. Er gilt als „blutiges Ungeheuer“27 und obwohl er nicht zu den ganz linken gehörte, galt er als einer der meist gehassten Politiker in Frankreich. In seiner Zeitung Ami du Peuple sprach er sich ganz offen gegen den ersten und zweiten Stand aus. Man nimmt an, dass er sich seine Hautkrankheit durch das Verstecken vor der Polizei in einer Kloake zugezogen hat. Er musste, aufgrund dieser Krankheit, die meiste Zeit des Tages in einer Badewanne sitzen, wo er am 13. Juli 1793 von Charlotte Corday ermordet wurde.

Marie-Anne-Charlotte Corday d’Armans wurde am 27. 8. 1768 in Caen geboren.

Aufgrund ihres politischen Interesses wurde sie bald zu einer Abgeordneten der Girondisten.

Sie sah in Marat den „Verderber Frankreichs“28. Aus diesem Grund reiste sie nach Paris, um ihn zu ermorden. Jedoch ist nicht sicher, ob sie im Sinne der Girondisten handelte, als sie ihn niederstach oder aus ihrem eigenen Interesse.

Nach der Tat wurde sie gefangen genommen und wenige Tage danach geköpft. Sie muss mit so einer Anmut in ihren Tod gegangen sein, dass manche sie als Märtyrerin der Konterrevolution bezeichnet haben29.

Wie man bei diesen drei Personen erkennen kann, sind sie geradezu identisch mit den Personen aus Peter Weiss’ Stück. Ihre Denk- und Handlungsweise vom historischen Hintergrund aus gesehen weicht kaum von den Personen aus dem Stück ab.

4. Themenschwerpunkte

4.1. Warum wählte Peter Weiss zur Aufführung des Stücks das Hospizes in Charenton mit de Sade als Leiter?

Durch die Biographie über Sade haben wir bereits festgestellt, dass er einmal wirklich gelebt hat. Doch warum wählte Peter Weiss gerade ihn und das Hospizes in Charenton, in dem Sade kurz vor seinem Tod gelebt hatte, für seine Darstellung des Tods von Marat?

Das Charenton war zur Zeit der französischen Revolution eine Anstalt, welche eigentlich Hospice de St. Maurice hieß und in Charenton, einem ort in der Nähe von Paris, lag. Es war nicht nur eine Anstalt für Geisteskranke, sondern diente auch als „verborgener Schlupfwinkel für den moralischen Auswurf der bürgerlichen Gesellschaft“30.

Vielleicht wählte Weiss das Charenton gerade deshalb, weil es Geisteskranke und Personen, die aus politischen Gründen ausgeschlossen wurden, beinhaltete.

Immerhin kann man die Revolution in einer Weise auch als ein „Irrenhaus“ bezeichnen, da sie von Mord und Todschlag gezeichnet war und man Angst haben musste, als Nächster verurteilt zu werden.

Zwei Drittel der Menschen, die bei den Septembermorden unter der Guillotine starben, waren einfache Verbrecher und Prostituierte, nicht aber „Feinde des Staates“, wie die Jakobiner sie bezeichneten.

Es herrschte zu dieser Zeit eine Regierung, welche willkürlich urteilte und keiner ihren nächsten Schritt voraussagen konnte. - Eben so, wie man geistig gestörte Menschen nicht einschätzen kann, was sie als nächstes tun werden oder wie sie sich verhalten.

Peter Weiss wählte dieses „Irrenhaus“ also vielleicht aus dem Grund, da es „ein Rahmen war, in dem Wahnsinn gespielt werden konnte“31

-und „wahnsinnig“ waren die Revolutionäre vielleicht auch.

Zu der Frage warum Sade als Leiter des Theaterstücks gewählt wurde lässt sich nur sagen, dass Weiss wahrscheinlich die zwei extremen Weltanschauungen der Figuren Marat und Sade verdeutlichen wollte.

Da Sade den Leiter des Stücks spielt, konnte er Marat Worte in den Mund legen, die er vielleicht nie im Stande gewesen wäre auszusprechen.

Sade selbst war ein extremer Individualist, welcher jahrelang unter dem Ancien Régime im Gefängnis verbracht hatte und ein Vorkämpfer für die absolut freien Menschen war32. Er befürwortet Marats Forderung nach sozialen Änderungen, aber er sah auch die Gefahren, die durch einen totalitären Staat entstehen konnten.

Er ist zwar am Ende derjenige, der Marat versucht zu belehren33 und auch recht zu haben scheint, aber dennoch bleibt die Antwort aus und das Ende offen.

Vielleicht hat Weiss die beiden Figuren aus dem Grund gewählt, um zwei gegensätzliche Meinungen zu einem gesellschaftlichen Thema aufzuzeigen, ohne dass er es wirklich lösen wollte und gleichzeitig eine Bewertung über die eine oder andere Meinung abzugeben.

4.2. Lässt sich die Tat Charlotte Cordays rechtfertigen und welche Gründe könnte sie

für die Ermordung Marats gehabt haben?

In der Geschichte, sowie in den Erzählungen von der französischen Revolution wird Charlotte Corday als Mörderin Marats deklariert. Aus historischen Fakten geht hervor, dass sie mit festen Absichten von Caen nach Paris fuhr, um Marat aufzufinden und zu töten. - Ihre Gründe: Die Angst vor Marat und seiner gewaltvollen und gesetzlosen Regierung.

Aus den Urkunden der früheren Zeit geht jedoch nicht hervor, ob sie von den Abgeordneten der Gironde gesandt wurde oder ob sie aus eigenem Willen kam. Fest steht nur, dass sie die Tat allein vollzog mit dem Wissen, was ihr bevorstehen würde.

Aus einem anderen Buch geht hervor, dass sie „gegebenenfalls bereit gewesen wäre, das Attentat im Nationalkonvent selbst zu verüben, wenn Marat dort anwesend gewesen wäre“34.

Durch diese Aussage lässt sich erkennen, wie ernst es Charlotte war, diese Tat zu vollbringen.

Nach der Tat wird sie als Märtyrerin, welche sich für ihr Volk opferte, bezeichnet und Marat als das „Ungeheuer“ der Revolution.

Doch lassen die gründe Cordays eine solche tat rechtfertigen?

Um sich einer Antwort auf diese Frage zu nähern, müssen wir uns den Lebenslauf Marats noch einmal genauer vor Augen halten, um eventuelle Schlussfolgerungen daraus ziehen zu können.

Jean-Paul Marat wurde am 24. Mai 1743 in Bondry bei Neuchâtal als preußischer Untertan geboren.

Schon als 19jähriger arbeitete er als Hauslehrer bei einem Abgeordneten der Gironde.

Als er 1762 nach Paris zieht unterliegt er viele Jahre dem Einfluss Rousseaus. Mehrere Male versucht er sich den Enzyklopädisten zu nähern, aber vergeblich.

Marat reist 1765 für zehn Jahre auf die britischen Inseln, wo er sich mit Medizin, Physik, Philosophie und Literatur beschäftigt.

1776 kehrt er nach Paris zurück und erhält schon ein Jahr später bei der „Gardes du Corps“35 eine Stelle als Arzt. Seine Heilerfolge werden schnell verbreitet.

Als er 1784 sein Amt verliert, kommen gesundheitliche und finanzielle Probleme auf, welche er bis zum Beginn der Revolution nicht verliert.

Am 13. August 1789 wird Marat zum ersten Mal wegen seiner Zeitungsinitiativen verhaftet.

Immer wieder erscheint seine Zeitungsausgabe „L’ami du peuple“, in der er öffentliche Kritik an der Gesellschaft verübt. Am 5. Oktober ruft er zur Volkserhebung gegen die Adelsverschwörung auf. Er muss wegen seinem ketzerischen Verhalten in den Untergrund verschwinden, wo er am 12. Dezember entdeckt und verhaftet wird.

Nach seiner Freilassung beginnt er wieder mit der Herausgabe seiner Artikel, unter denen sich auch einer befindet, welcher besagt: „Dass das Volk ohne die Anwendung von Gewalt seine Ketten nicht loswerden könne“36.

Kurz darauf flieht er nach London. Als er zurückkehrt, veröffentlicht er einen Maueranschlag, welcher zum „Blutvergießen und zum Umsturz der Verfassung“37 das Volk aufzuwiegeln versucht. Immer wieder fordert er „dass man vor dem Kampf gegen den äußeren Feind erst den inneren Feind beseitigen müsse“38 und verlang daraufhin am 14. Dezember die Abdankung des Königs. Kurz nachdem Marat am 9. September 1792 als Abgeordneter in den Konvent gewählt wurde, kommt er zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm, Danton und Robespierre mit der Gironde. Es geht dabei um den Gedanken einer Diktatur und des Triumvirats39.

Im November 1792 plädiert Marat für die Todesstrafe gegen Louis XVI.

Als im März 1793 der Aufstand in der Vendée beginnt, äußert sich Marat, dass „nicht sie, sondern ihre Feinde umkommen werden“40.

Nachdem die Gironde ihre Anklage gegen Marat durchsetzen konnte, wird er am 23. April verhaftet. Schon einen Tag später wird er jedoch vom Revolutionstribunal freigesprochen.

Als er am 7. Mai 1793 vor dem Konvent spricht macht er die Aussage: „Reduzieren wir die Klasse der Reichen, machen wir die Sansculotten zu Besitzern“41.

Aufgrund seiner Hautkrankheit (Hautflechte), welche er sich im Januar des selben Jahres zugezogen hatte, muss er im Juni 1793 sein Abgeordnetenmandat niederlegen und die meiste Zeit des Tages zur Linderung der Beschwerden in einer Badewanne verbringen, wo er am 13. Juli 1793 von Charlotte Corday ermordet wird.

Wie man anhand der Schilderung erkennen kann, war Marat vielleicht ein Rebell, welcher zu „Mord und Plünderung“42 aufwiegelte, wie ihn Charlotte im Buch bezeichnete.

Er war ein Individuum, welches sich nicht verbieten ließ, dass zu sagen, was es dachte, egal ob es damit auf Kritik stieß oder nicht.

Seine ständige Flucht vor der Polizei und die ständige Ausgabe seiner Zeitschriften und Plakaten, welche er an das Volk richtete, zeigen, dass er mit dem ganzen Herzen hinter dieser Revolution stand -„koste es, was es wolle“.

Da er versuchte den Adel und die Priester mit Mittel der Ketzerei aus dem Weg zu räumen, lässt sich nicht abstreiten. Doch hat ein Mensch dennoch das Recht einen anderen aus diesem Grund zu töten?

Für ich wäre dies eine schwer zu beantwortende Frage. Auf der einen Seite hatten es die Menschen in dieser Zeit sehr schwer. Man hatte kaum Nahrung und Geld und lebte in Angst vor den daraus resultierenden Plünderungen. Eine weitere Befürchtung war die Angst vor der Guillotine, da zu diesem Zeitpunkt keiner mehr vor einer Verhaftung sicher sein konnte. Man herrschte willkürlich in einem Staat, wo sich jeder gegen jeden zu verteidigen hatte. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht Gleiches mit Gleichem vergelten und aus Rache etwas aus eigenem Ermessen tun zu dem man nicht bemächtigt ist.

Vielleicht waren das Gründe. Welche Charlotte Corday in so eine Tat getrieben haben, doch ob man einen Mord dadurch rechtfertigen kann, lässt sich wohl schwer beantworten.

5. Materialanhang

REDE ANLÄSSLICH DER FEIER DER >SECTION DES PIQUES< ZUM GEDÄCHTNIS AN MARAT UND LE PELLETIER, GEHALTEN VON SADE, BÜRGER DIESER SEKTION UND MITGLIED DER VOLKSGESELLSCHAFT Mitbürger, die teuerste Pflicht wahrhaft republikanischer Herzen ist die Dankbarkeit gegen ihre großen Männer; aus der Erfüllung dieser heiligen Handlung entstehen alle Tugenden, die zur Erhaltung und zum Ruhme des Staates notwendig sind. Die Menschen lieben das Lob, und jede Nation, die dem verdienst das Lob nicht vorenthält, wird in ihrem Schoß immer Männer finden, die sich dessen gerne würdig erweisen möchten.

Franzosen, ehrt und bewundert immer Eure großen Männer! Diese würdige und erhabene Haltung wird die zahl der großen Männer unter euch vergrößern, und selbst wenn Euch die Nachwelt manchen Irrtums beschuldigen sollte - habt Ihr dann nicht Euer Gefühl zu Eurer Entschuldigung?

Marat ! Le Pelletier ! Wer Euch in diesem Augenblick nicht feierlich ehrt, braucht diese Befürchtung nicht zu hegen; die Stimme der kommenden Jahrhunderte wird sich nur den Huldigungen anschließen, die Euch die heute lebende Generation darbringt.

Erhabene Märtyrer der Freiheit, Ihr seid bereits in dem Tempel des Nachruhms eingezogen; von dort aus werdet Ihr den Menschen, die euch immer verehren werden, vorschweben wie die milden Sterne, die über ihnen stehen und ihnen das Licht spenden; Ihr werdet den Menschen in gleicher Weise nützlich sein; denn wenn sie in dem einen die Quellen für die Schätze des Lebens finden, so werden sie in dem anderen das gute Vorbild für ihre Tugenden haben. Seltsames und erstaunliches Spiel des Schicksals: Marat, der Du von Deinem bescheidenen Schlupfwinkel aus mit glühender vaterlandsliebe die Tyrannen voller Eifer bekämpfst, Dir hat Frankreich einen Platz hier im Tempel des Pantheon angewiesen, wo wir Dich heute ehren. Man sagt, die Selbstsucht sei die Grundlage aller menschlichen Handlungen; man behaupte, es gäbe keine Tat, die nicht eigenes Interesse als ersten Beweggrund gehabt hätte; und jene schrecklichen Menschen, die alles Gute zerstören, stützen sich auf diese grausame Ansicht und machen dadurch jeden Verdienst zunichte. Oh Marat! Deine erhabenen taten entziehen sich völlig diesem Gesetz! Mitten unter den Tyrannen sprachst Du uns von Freiheit; und dennoch beschuldigten Sklaven Dich, dass Du Blut geliebt hättest! Großer Mann, nur das Tyrannenblut wolltest Du vergießen, und nur um das Blut des Volkes zu schonen, wolltest Du es vergeuden. Wie hättest Du nicht unterliegen sollen, bei so vielen Feinden? Du hast auf die Verräter gezeigt: der Verrat musste Dich treffen.

Schüchternes und zartes Geschlecht, wie war es möglich, dass Eure reizenden Hände den Dolch ergriffen haben, den die Verführung schärfte? ...

Ach! Euer Eifer, jetzt Blumen auf das Grab des Mannes zu legen, der wirklich ein Freund des Volkes war, lässt uns vergessen, dass das Verbrechen unter Euch einen bereitwilligen Arm finden konnte. Marats rohe Meuchelmörderin gleicht jenen zwitterhaften Wesen, denen man kein Geschlecht zuerkennen kann; sie wurde nur zur Verzwiflung beider Geschlechter aus der Hölle gespieen und gehört selbst keinem von ihne an. Ein Leichentuch soll für immer ihr Andenken verhüllen. Vor allem darf man ihr Bildnis nicht länger unter dem entzückenden Zeichen der Schönheit zeigen, wie man es gewagt hat. Ihr leichtgläubigen Künstler, zerbrecht, zerreißt und verzerrt die Gestalt dieses Ungeheuers, oder zeigt sie unseren empörten Augen nur inmitten der Furien des Tartarus! Sade, Redakteur Die Hauptversammlung der Section des Piques stimmt den Ausführungen und der Nachdrücklichkeit dieser Rede bei, verfügt ihre Drucklegung und Zusendung an den Nationalkonvent, an alle Departments, an die Armeen, an siebenundvierzig andere Sektionen und an die Volksgesellschaft.

Beschlossen in der Generalversammlung am 29. September 1793, dem Jahre II der vereinigten und unteilbaren Französischen Republik:

Vincent, Präsident. Girard, Mangin, Paris, Sekretäre

6. Erläuterungen

7. Literatur- und Quellenverzeichnis

Arnd Beise und Ingo Breuer

ERLÄUTERUNGEN UND DOKUMENTE

Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats Reclam 1995

G. Matthias Tripp

JEAN-PAUL MARAT

Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele

VCH, Acta Humaniora 1992

Jörg Traeger

DER TOD DES MARAT

Revolution des Menschenbildes Prestel 1986

Peter Weiss

DIE VERFOLGUNG UND ERMORDUNG DES JEAN PAUL MARATS DARGESTELLT DURCH DIE SCHAUSPIELGRUPPE DES HOSPIZES ZU CHARENTON UNTER ANLEITUNG DES HERRN DE SADE

edition suhrkamp

SV 1964

Sang-Myon Lee

PETER WEISS’ >>MARAT/SADE<<

und das Theater in der Zeit des „Kalten Krieges“ Verlag Köster

Berlin 1993

MATERIALIEN ZU PETER WEISS’ >MARAT/SADE< edition suhrkamp 232

SV 1969

MICROSOFT® ENCARTA® 99 ENZYKLOPÄDIE. © 1993-1998 Microsoft Corporation

[...]


1. Vgl. zu weiteren Stücken von Peter Weiss: „Die Ermittlung“ 1965 - Das Werk stellt eine szenische Dokumentation des Frankfurter Auschwitz-Prozesses dar. Politisches Musical „Der Gesang vom lusitanischen Popanz“ 1967, das die noch bestehende portugiesische Kolonialherrschaft angreift. „Hölderlin“ 1971 -Weiss stellt darin den Dichter als einen Revolutionär dar, der an der Realität zugrundegeht.

2. DUDEN Das Fremdwörterbuch Ancien Régime: alte und nicht mehr zeitgemäße Regierungsform, Gesellschaftsordnung, welche in bezug auf das Herrschafts- und Gesellschaftssystem in Frankreich vor 1789 steht. Mit der Niederlegung des Ancien Régime wurde das Feudalsystem abgeschafft, neue Menschen- und Bürgerrechte verkündet, sowie die Monarchie durch die Republik abgelöst.

3. Arnd Beise und Ingo Breuer, Erläuterungen und Dokumente Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, Reclam 1995 Seite 83 Die französische Revolution 1789-1815

4. Arnd Beise und Ingo Breuer, Erläuterungen und Dokumente Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, Reclam 1995 Seite 88 Zeittafel zum Leben von Jean-Paul Marat siehe 1793

5. Arnd Beise und Ingo Breuer, Erläuterungen und Dokumente Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, Reclam 1995 Seite 89 Zeittafel zum Leben von Donatien-Alphonse-François de Sade siehe 1801

6. gemeint ist die Hauptfigur der Geschichte, Herr des Sade, welche in dem Buch von Peter Weiss, dass aufgeführte Theaterstück über den Tod Marats leitet.

7 Klassik (1786-1832): Bezug auf die Antike, Mensch als Individuum, im Vordergrund: Bildung und neue Humanitätsideale

8 Konrad Adenauer: Bundeskanzler der BRD von 1949-63

9 Wirtschaftswunder: schlagwortartige Bezeichnung für die rasche wirtschaftliche Erholung und das anhaltende Wirtschaftswachstum in Westdeutschland nach der Währungsreform 1948. Neben der Währungsreform bildeten vor allem der rasche iederaufbau der Städte und der Industrie sowie günstige Exportbedingungen wichtige Voraussetzungen für das Wirtschaftswunder; ein entscheidender psychologischer Faktor war sicher auch der Aufbauwille der Bevölkerung.

10. Mit der großen Last ist die grausame Judenverfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten gemeint, welche Deutschland bis in das heutige Jahrtausend weiterhin verfolgt

11 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 53 „Marat sollte ernannt werden zum Tribun und Diktator Noch heuchelt er daß die Maßnahmen er Gewalt nur von begrenzter Dauer wären wir aber wissen daß Auflösung und Gesetzlosigkeit sein Ziel ist“ Aussage Cordays

12 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 54 „Liebster Duperret du willst mich prüfen doch ich weiß was ich zu tun habe“ Aussage Cordays zu Dupperet, der sie von der Tat abhalten will

13 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 25 „Marat ich bin gekommen ich Charlotte Corday aus Caen wo jetzt eine Armee zur Befreiung gesammelt wird ich komme als erste Marat“ Aussage Cordays

14 Jeanne d’Arcs: Geboren 1412, fühlte sich als 16jährige durch „Stimmen“ zur Rettung Frankreichs berufen. Sie errang 1429 entscheidende Siege, die zu einem Wendepunkt im „Hundertjährigen Krieg“ (1339-1453) zwischen Frankreich und England führten. Sie wurde am 30. Mai 1431 als Hexe in Rouen verbrannt.

15 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 68 „jetzt werde ich dir sagen was ich von dieser Revolution halte zu deren Heraufbeschwörung ich selbst beitrug“ Aussage Sades zu Marat

16 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 71 f. Sade erklärt zu was die Revolution seiner Meinung nach führt

17 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 58 „ich pfeife auf alle Opfer die für irgendeine Sache gebracht werden Ich glaube nur an mich selbst“ Aussage Sades

18 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 32 „Was sind die Opfer die jetzt gebracht werden gegen die Opfer die sie brachten um euch zu ernähren“ Aussage Marats

19 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 39 „In der großen Gleichgültigkeit erfinde ich einen Sinn Anstatt reglos zuzusehen greife ich ein und ernenne gewisse Dinge für falsch und arbeite daran sie zu verändern und zu verbessern“ Aussage Marats zu Sade

20 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 131 f.

21 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite139Das Charenton war eine Anstalt, in die man diejenigen brachte, die sich durch ihr Verhalten in der Gesellschaft unmöglich gemacht hatten, auch ohne dass sie geisteskrank waren.

22 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 12 letzter Absatz

23 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 14 f. kann unter „5. Materialanhang“ gelesen werden.

24 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 13 erster Absatz

25 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 14 erster Absatz

26 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 16 der Vierte Stand: bestehend aus Sansculotten, Besitzlose aus Stadt und Land

27 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 17 erster Absatz

28 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 22 erster Absatz

29 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964 Seite 23 zweiter Absatz

30 Materialien zu Peter Weiss’ >Marat/Sade< edition suhrkamp 232 SV 1964, Seite 26 2. Absatz

31 Sang-Myon Lee Peter Weiss’ >>Marat/Sade<< und das Theater in der Zeit des „Kalten Krieges“ Verlag Köster Berlin 1993, Seite 17 letzter Absatz

32 Arnd Beise und Ingo Breuer Erläuterungen und Dokumente Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats Reclam 1995 Seite 153 V. Deutungen 1. Peter Weiss zu seinem Stück

33 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 122 ff.

34 Jörg Traeger Der Tod des Marat Revolution des Menschenbildes Prestel 1986 Seite 20 letzter Absatz

35 „Gardes du Corps“ dt.: Leibwächter; hier sind die Leibwächter des Königs gemeint

36 G. Matthias Tripp Jean-Paul Marat Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele VCH, Acta Humaniora 1992 Seite 289 1790 (8.Januar)

37 G. Matthias Tripp Jean-Paul Marat Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele VCH, Acta Humaniora 1992 Seite 290 1790 (26.Juli)

38 G. Matthias Tripp Jean-Paul Marat Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele VCH, Acta Humaniora 1992 Seite 291 1791 (25. Oktober und 12. November)

39 DUDEN Das Fremdwörterbuch Triumvirat: Dreimännerherrschaft

40 G. Matthias Tripp Jean-Paul Marat Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele VCH, Acta Humaniora 1992 Seite 293 1793 (11. März)

41 G. Matthias Tripp Jean-Paul Marat Über den Menschen oder über die Prinzipien und Gesetze des Einflusses der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele VCH, Acta Humaniora 1992 Seite 294 1793 (7. Mai)

42 Peter Weiss Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade edition suhrkamp SV 1964 Seite 25 Zeile 3

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Weiss, Peter - Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats
Auteur
Année
2000
Pages
14
N° de catalogue
V98046
ISBN (ebook)
9783638964975
Taille d'un fichier
451 KB
Langue
allemand
Mots clés
Weiss, Peter, Verfolgung, Ermordung, Jean, Paul, Marats
Citation du texte
Sabrina Schmidt (Auteur), 2000, Weiss, Peter - Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98046

Commentaires

  • invité le 16/2/2004

    sind die ziele der revolution wirklich so bedeutsam für desade? ging es ihm anfänglich nicht nur um die für ihn faszinierende masse an gewalt, die er dann als sinnlos empfindet, da die morde nicht individuell ausgeübt werden und zu keiner erkenntnis seiner selbst führen??

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Titre: Weiss, Peter - Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats



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