Ziel dieser Arbeit soll es sein, den makrosoziologischen Ansatz der Wahlforschung nach Lipset und Rokkan anzuwenden. Aufgrund des begrenzten Umfangs wird dabei lediglich die Entwicklung eines bestimmten Wahlkreises in den Jahren 1998 bis 2019 betrachtet. Auf dieser Grundlage lautet die Forschungsfrage dieser Arbeit wie folgt: Inwiefern lässt sich der soziologische Ansatz der Wahlforschung nach Lipset und Rokkan auf die Wahlergebnisse der Thüringer Landtagswahlen 2019 des Wahlkreises 028 Saalfeld-Rudolstadt I anwenden?
Für die Beantwortung der Fragestellung werden zunächst die Grundzüge des makrosoziologischen Ansatzes nach Lipset und Rokkan erläutert. Auf Grundlage der Theorie werden dann drei Hypothesen aufgestellt und im Anschluss daran soziodemografische Merkmale im Wahlkreis 028 untersucht. Im nächsten Abschnitt werden die anfangs aufgestellten Hypothesen geprüft. Abschließend sollen im Fazit die Forschungsfrage beantwortet und die Grenzen des Ansatzes aufgezeigt werden.
Im Gegensatz zu Judith Butlers Charakterisierung des "Wirs" als exklusiv bei gleichzeitigem Inklusivitätsanspruch, schließt der Ausruf vieler AfDSympathisant* innen "Wir sind das Volk" gewollt Menschengruppen, die per definitionem zum "Volk" gehören, aus. Die Wahlergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen zeigen zudem: Nicht nur die AfD verzeichnete einen höheren Stimmenanteil, sondern auch DIE LINKE. Liegen den Ergebnissen Ost-West-Unterschieden zugrunde? Oder sozialer Deprivation? Welche Einflussfaktoren gibt es auf die Wahlentscheidung von Menschen? Bisher stehen die Sozialwissenschaften noch am Anfang der Findung passender Erklärungsansätze für den rapiden Aufstieg der ethnozentrischen Partei "Alternative für Deutschland". Nichtsdestotrotz gibt es eine Bandbreite an Ansätzen, die einer Erklärung zuträglich sein könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der makrosoziologische Ansatz nach Lipset und Rokkan
- Hypothesen
- Der Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt
- Hypothesenprüfung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit des makrosoziologischen Ansatzes der Wahlforschung nach Lipset und Rokkan auf die Wahlergebnisse der Thüringer Landtagswahlen 2019 im Wahlkreis 028 Saalfeld-Rudolstadt. Ziel ist es, anhand der Entwicklung dieses Wahlkreises von 1998 bis 2019 zu analysieren, inwiefern der Ansatz die Veränderungen im Wahlverhalten erklären kann.
- Der makrosoziologische Ansatz von Lipset und Rokkan
- Die Entwicklung des Wahlkreises Saalfeld-Rudolstadt
- Die Rolle von sozialen Konfliktlinien (Cleavages)
- Die Bedeutung von Parteiloyalität
- Die Anwendung des Ansatzes auf die Wahlergebnisse der AfD
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und skizziert die Relevanz des Themas im Kontext der Wahlforschung und des Aufstiegs der AfD. Sie stellt die verwendeten Methoden und die Struktur der Arbeit dar.
- Der makrosoziologische Ansatz nach Lipset und Rokkan: Dieses Kapitel erläutert die Grundzüge des makrosoziologischen Ansatzes, der die Entstehung von Parteiensystemen aus gesellschaftlichen Konfliktlinien (Cleavages) erklärt. Es werden die zentralen Konfliktlinien des Ansatzes beschrieben und die Rolle der Parteiloyalität in der Wahlentscheidung beleuchtet.
- Hypothesen: Auf Basis der Theorie von Lipset und Rokkan werden drei Hypothesen formuliert, die die Wahlergebnisse der AfD im Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt erklären sollen. Diese Hypothesen beziehen sich auf die Parteiidentifikation, die Stadt-Land-Cleavage und den sozioökonomischen Status der Wahlbevölkerung.
- Der Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt: Dieses Kapitel präsentiert soziodemografische Merkmale des Wahlkreises und untersucht die Veränderungen in der Bevölkerung und der Altersstruktur zwischen 1998 und 2018.
Schlüsselwörter
Wahlforschung, makrosoziologischer Ansatz, Lipset und Rokkan, Cleavages, Parteiloyalität, AfD, Thüringen, Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt, soziodemografische Merkmale, Stadt-Land-Cleavage, sozioökonomischer Status.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Der soziologische Ansatz. Eine Anwendung auf den Thüringer Wahlkreis 028 Saalfeld-Rudolstadt I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/980751