Dieser Essay verhandelt ein moralisches Dilemma aus der Sicht der aristotelischen Tugendethik, sowie der Pflichterfüllung nach Kant. Dabei werden die beiden Ansätze miteinander verglichen.
Aristoteles ist sicherlich einer der berühmtesten Philosophen der Antike. Der Schüler des Platon war nicht nur wegweisend für die Philosophiegeschichte, er fungierte auch als Lehrer Alexanders, Beiname "der Große", welcher später große Teile Kleinasiens unter griechische Herrschaft zwang.
Philosophiegeschichtlich steht Aristoteles einerseits für einen die Naturwissenschaften fundierenden Materialismus, andererseits ist sein ethisches Hauptwerk, die "Nikomachische Ethik" (es ist nicht ganz klar, weshalb sie so heißt, Nikomachos war auch der Name seines Sohnes), ein bedeutsamer Schritt zur Grundlegung einer eudämonistischen Ethik, wie sie im Hellenismus und später in Rom praktiziert wurde. Eudaimonia heißt so viel wie "einen guten Dämon haben" und die Zielsetzung dieser philosophischen Richtung zeigt sich wesentlich in der Anleitung zu einem glücklichen Leben. Aristoteles beginnt seine ethische Überlegung mit der Analogie des Bogenschützen - wie dieser kann der Denker sein Ziel besser erreichen, wenn er mit klarem Blick exakt "ins Schwarze" zielen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Aristotelische Tugendethik und kantische Pflichterfüllung im moralischen Dilemma
- Aristoteles: Glück als Ziel
- Drei Strategien zur Glückserlangung
- Der Weg des Philosophierens
- Tugend als goldene Mitte
- Kant: Der kategorische Imperativ
- Pflicht und Neigung
- Der kategorische Imperativ im moralischen Dilemma
- Eudämonismus und Deontologie im Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Essay untersucht die Ansätze der aristotelischen Tugendethik und der kantischen Pflichterfüllung im Kontext moralischer Dilemmata. Der Essay analysiert, wie Aristoteles Glück als Ziel des menschlichen Lebens definiert und welche Handlungsweisen er empfiehlt. Im weiteren Verlauf wird Kants kategorischer Imperativ als ethischer Maßstab vorgestellt und dessen Anwendung auf moralische Konflikte betrachtet.
- Aristoteles' Konzept des Glücks und dessen Erreichung
- Die Rolle der Tugend in der aristotelischen Ethik
- Kants kategorischer Imperativ als Prinzip des moralischen Handelns
- Der Vergleich von aristotelischer und kantischer Ethik in Bezug auf die Anwendung in moralischen Dilemmata
- Die Bedeutung der Vernunft in beiden ethischen Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
Aristoteles: Glück als Ziel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in die aristotelische Tugendethik und deren Fokus auf das Glück als das höchste Ziel des menschlichen Lebens. Aristoteles analysiert verschiedene Wege zur Glückserlangung und verwirft dabei das Streben nach Reichtum und Ruhm, da diese Ziele nicht zu nachhaltigem Glück führen. Stattdessen betont er die Bedeutung des Philosophierens als Weg zum Glück, da es autonom, selbstbestimmt und nicht an äußere Faktoren gebunden ist.
Kant: Der kategorische Imperativ
Im zweiten Teil des Essays wird Kants Deontologie vorgestellt. Der kategorische Imperativ als zentrale Maxime der kantischen Ethik fordert, stets nach der Maxime zu handeln, von der man zugleich wollen kann, dass sie Grundlage allgemeiner Gesetzgebung wäre. Das bedeutet, dass jede Handlung auf ihre allgemeine Gültigkeit und ihre Vereinbarkeit mit der Vernunft überprüft werden muss. Der Essay zeigt, wie der kategorische Imperativ auf moralische Dilemmata angewendet werden kann.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Tugendethik, Eudämonismus, Glück, Vernunft, Kant, Deontologie, kategorischer Imperativ, Pflicht, Neigung, moralisches Dilemma, Tyrannenmord, goldene Mitte.
- Arbeit zitieren
- Adam Ladkani (Autor:in), 2020, Aristotelische Tugendethik und kantische Pflichterfüllung im moralischen Dilemma. Ein kurzer Aufriss, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/980756