Eugen Schmalenbach und Erich Gutenberg - Kennzeichnen Sie Leben und Werk dieser beiden Personen, die wesentlich zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre beigetragen haben


Essai, 2000

5 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

1. Einführung

2. Eugen Schmalenbach
2.1 Leben
2.2 Werk

3. Erich Gutenberg
3.1 Leben
3.2 Werk

4. Fazit

1. Einführung

Die moderne Betriebswirtschaftslehre, im laufenden Text als BWL bezeichnet, basiert in ihrer heutigen wissenschaftlichen Form, auch auf den Überlegungen und Forschungen zweier Wissenschaftler, deren Leben und Werk nachfolgend kurz aufgezeigt werden soll. Es handelt sich hierbei um Eugen Schmalenbach und Erich Gutenberg.

2. Eugen Schmalenbach

2.1 Leben

Schmalenbach wurde am 20.08.1873 in Halver/ Westfalen geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre in einer Eisenfabrik arbeitete er im väterlichen Unternehmen, zuletzt als Leiter des Hauptbetriebes mit der Verantwortung für die Fabrikbuchhaltung und die Vertriebskalkulation. Von 1898 bis 1900 studierte er an der Handelshochschule Leipzig. Nach dem Examen wechselte er an die Universität Leipzig, um dort Nationalökonomie zu studieren. 1904 wurde er zum Dozenten und 1906 zum Professor an der Handelshochschule Köln berufen. Im gleichen Jahr erscheint zum ersten Mal seine ,,Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung". Ab 1919 dozierte er an der zu einer Fakultät der Universität Köln umgewandelten Handelshochschule. Er stirbt im Alter von 81 Jahren am 20. Februar 1955.1

2.2 Werk

Schmalenbach gilt als Begründer der Allgemeinen BWL, da er als einer der ersten Wissenschaftler sein Augenmerk nicht nur auf Handelsunternehmen richtete, sondern auf alle Betriebe. Schmalenbachs Schaffensschwerpunkte waren die Bilanzlehre, die Unternehmensbewertung und die Kostenrechnung.2 Der Erfolg als meßbare Größe innerhalb der Bilanzlehre, war für Schmalenbach ein aussagekräftigeres Indiz, als die bewertbare Vermögenslage eines Unternehmens. Die Gewinn- und Verlustrechnung ermöglicht bezüglich der Beurteilung eines Unternehmens fundiertere Aussagen, als eine für sich stehende Vermögensgegenüberstellung in Form einer Bilanz. Die ertragsmäßige Betrachtung von Unternehmen bildete die Basis für eine objektive Unternehmensbewertung. Zudem gelang Schmalenbach mit der Betrachtung des Verhaltens der betrieblichen Kosten bei

Beschäftigungsänderung und ihrer Bewertung ein weiterer wissenschaftlicher Durchbruch. Er entwickelte Schemen, mit denen sich die Fixkosten, welche unabhängig von der Beschäftigungslage konstant sind, ermitteln und aus der Preiskalkulation eines Betriebes ausgliedern ließen. Mittels dieser Kostenrechnung legte er den Grundstein für genauere Preiskalkulation und damit Preispolitik. Aus seinen Betrachtungen sind bis dato viele moderne Kostenartenrechnungen wie z.B. die Teilkostenrechnung entstanden. Zudem ermöglicht die Kostenrechnung die dezentrale Beurteilung von Unternehmensbereichen, welche heute in dem sogenannten Cost - oder Profit - Center - Prinzip Berücksichtigung findet.3 Als ,,Theoretiker der aus der Praxis kommt" waren Schmalenbachs Wissenschaften immer sehr praxisorientiert, so daß er den Unternehmen stets praktisch verwertbares Wissen zur Verfügung stellen wollte. Er sah die BWL als ,,Kunstlehre" und nicht als reine Wissenschaft.4

3. Erich Gutenberg

3.1 Leben

Erich Gutenberg wurde am 23.12.1897 in Herford/ Westfalen geboren. Als Soldat mußte er im 1. Welt-krieg dienen und absolvierte sein Abitur während eines Lazarettaufenthaltes. Nach dem Krieg begann er in Würzburg sein Studium der Volkswirtschaftslehre, welches er in Halle an der Saale, nebst einer Promotion, im Jahre 1921 erfolgreich zum Abschluß brachte. Nach einem kurzen Angestelltenverhältnis in einer Maschinenfabrik führte es ihn wieder zurück an die Universität. Zuerst arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Münster, danach begann er das Studium der BWL an der Universität Frankfurt am Main, wo er im Jahre 1926 sein Diplom empfing. Im Jahre 1928 erhielt er die Habilitation für BWL an der Universität Münster. Ein Jahr später zog es ihn wieder in die freie Wirtschaft und er übernahm verschiedene Führungstätigkeiten bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Keine zehn Jahre später dozierte er als Professor an der Bergakademie Clausthal Zellerfeld. Nach seinem Militärdienst im zweiten Weltkrieg hatte er das betriebswirtschaftliche Ordinariat an den Universitäten Jena und Breslau inne. Danach lehrte er an den Hochschulen in Frankfurt am Main und in Köln. Von 1954 bis 1966 war er Mitglied des wissenschaftlichen Beirates beim Bundeswirtschaftsministerium. 1966 wurde er in Köln emeritiert. Erich Gutenberg verstarb am 22. Mai 1984 in Köln.4

3.2 Werk

Gutenberg kann wie Schmalenbach als Begründer der modernen BWL bezeichnet werden, obwohl beide grundsätzlich unterschiedliche Ansätze verfolgten.

Gutenberg entwickelt in seinem Werk ,,Grundlagen der Betriebswissenschaftslehre" ein neues System der BWL. Der Betrieb wird darin verstanden als die Gesamtheit der betrieblichen Teilfunktionen Produktion, Absatz und Finanzen. Dabei kam es ihm weniger auf die einzelnen betrieblichen Teil-bereiche, als auf die Gesamtheit dieser Funktionen an. Diese Einheit wird nach Gutenberg durch die Idee des Kombinationsprozesses, durch das Ausgleichsgesetz der Planung, durch das finanzielle Gleichgewicht und durch das Prinzip der Wirtschaftlichkeit gewahrt.6 Im Mittelpunkt steht dabei die Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag. Gutenberg schreibt: ,, Bezeichnet man die Arbeitsleistung und die technischen Einrichtungen als Produktionsfaktoren und das Ergebnis der von diesen Produktionsfaktoren eingesetzten Mengen als Produktmengen, Ausbringungen oder Ertrag (physisch-mengenmäßig gesehen), dann erhält man eine Beziehung zwischen dem Faktorertrag und dem Faktoreinsatz "7

4. Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass beide Wissenschaftler als Lichtgestalten der modernen BWL zu bezeichnen sind, obwohl beide unterschiedliche Auffassungen vertraten, was die Praxisbezogenheit betraf. Gutenberg als ,,Theoretiker" der BWL und Schmalenbach als ,,Praktiker", der die BWL angewandt wissen wollte. Ihre Theorien werden heute noch als Basis für wissenschaftliche Überlegungen genutzt, die sich zum Beispiel in der Teilkostenrechnung wiederspiegeln.

Literaturverzeichnis:

Beschorner, D./Peemöller, V. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Verlag NWB, Berlin 1995 Gabler Wirtschaftslexikon, 14. Auflage, Verlag Gabler, Wiesbaden 1997

http://www.eugen-schmalenbach-berufskolleg.de/html/lebenslauf.htm http://www.ksm-koeln.de

http://www.uni-koeln.de/wiso-fak/w-archiv/schmalwerde.htm

Wöhe, G. Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 19. Auflage, München 1996

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Résumé des informations

Titre
Eugen Schmalenbach und Erich Gutenberg - Kennzeichnen Sie Leben und Werk dieser beiden Personen, die wesentlich zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre beigetragen haben
Université
University of Cooperative Education Villingen-Schwenningen
Auteurs
Année
2000
Pages
5
N° de catalogue
V98160
ISBN (ebook)
9783638966115
Taille d'un fichier
405 KB
Langue
allemand
Annotations
Ein kurzes Essay.
Mots clés
Eugen, Schmalenbach, Erich, Gutenberg, Kennzeichnen, Leben, Werk, Personen, Entwicklung, Betriebswirtschaftslehre
Citation du texte
Hannes Probst (Auteur)Manuel Goldberg (Auteur)Tanja Sturm (Auteur), 2000, Eugen Schmalenbach und Erich Gutenberg - Kennzeichnen Sie Leben und Werk dieser beiden Personen, die wesentlich zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre beigetragen haben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98160

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