Die Intention dieser Arbeit ist, zu zeigen, warum die Frage nach Verantwortung im globalen Marktgefüge so schwierig zu beantworten scheint und Lösungen aufzuzeigen, wie sie dennoch beantwortet werden kann. Ausgehend vom aktuellen Stand der Dinge bezieht der Autor sich rein auf die praktische Anwendbarkeit des sozialen Konstrukts der Verantwortung auf die globalen Märkte. Um Verantwortungsübernahme rechtfertigen zu können und zu begründen, gibt es in der Literatur noch andere Wege.
Doch in dieser Arbeit wird der Autor nicht den Weg über einen Kosmopolitismus auf Basis der Menschenrechte, noch die Rechtfertigung zur Bekämpfung der Menschenrechtsverletzungen durch begründete Hilfspflichten diskutieren. Vielmehr soll allein über den Weg einer Verantwortungszuschreibung aufgrund rechtlicher Bestimmungen der Versuch unternommen werden, Lösungsstrategien für dieses Problem zu eruieren. Mithilfe der Verantwortungsfrage soll geklärt werden, wem die Verantwortung zugeschrieben werden muss und wer diese Zuschreibung rechtmäßig durchführen darf. Aufgrund welchen Maßstabs müssen sich Akteure innerhalb einer Verantwortungsrelation für welche Handlungen verantworten? Aufgrund welchen Maßstabs ist ein nationaler Gesetzgeber gezwungen, die Verantwortungsfrage im globalen Wirtschaftssystem zu beantworten? Welche Rolle spielen Informationen bei der Konzeption einer Verantwortungsrelation?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, werden zunächst Menschenrechte als ethische Axiome postuliert. Der anschließenden Begründung und Spezifizierung der Leitfrage folgt eine Bestimmung des Begriffes Verantwortung. Danach werden die aktuellen Problematiken in Bezug auf die Akteure Konsument, Produzent und Einzelhändler herausgestellt. Das letzte Kapitel widmet sich dem wohl wichtigsten Akteur: dem Staat. Sofern nicht anders beschrieben, beziehen sich die Aussagen auf Deutschland mit allen dazugehörigen Rechtsorganen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. MENSCHENRECHTE ALS ETHISCHE AXIOME
- 2. BEGRÜNDUNG DER NOTWENDIGKEIT FÜR DIE BEANTWORTUNG DER LEITFRAGE
- 3. DIE ART DER VERANTWORTUNG
- 3.1 DIE BEDINGUNGEN
- 3.2 FÜRSORGEVERANTWORTUNG VERANTWORTUNG
- 3.3 DREI NORMATIVE DIMENSIONEN DER VERANTWORTUNG
- 3.4 ZUSAMMENFASSUNG
- 4. DIE AKTEURE AUF DEM WELTMARKT
- 4.1 KONSUMENTENVERANTWORUNG
- 4.1.1 DER KONSUMENT IN DER VIERSTELLIGEN RELATION ALS VERANTWORTUNGSSUBJEKT (URHEBER)
- 4.1.2 DER KONSUMENT ALS VERANTWORTUNGSINSTANZ
- 4.1.2.1 INFORMATIONSDEFIZITE SEITENS DER KONSUMENTEN
- 4.1.2.2 DIE BEEINFLUSSBARKEIT DER KAUFENTSCHEIDUNG DURCH ANWENDUNG VON KONSUMENTPSYCHOLOGIE SEITENS DER UNTERNEHMER
- 4.1.2.3 DIE WIRKUNGSKRAFT DES SANKTIONSPOTENZIALS DER KONSUMENTEN
- 4.2. ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
- 4.1 KONSUMENTENVERANTWORUNG
- 5. VERANTWORTUNG VON UNTERNEHMEN
- 5.1 UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG DER PRODUZENTEN
- 5.2 UNTERNEHMENSVERANTWORTUNG DER EINZELHÄNDLER
- 5.2.1 DER EINZELHANDEL IN DER VERANTWORTUNGSRELATION
- 5.2.2 ECKPRODUKTE UND DIE VERANTWORTUNG DES EINZELHÄNDLERS GEGENÜBER DEN PRODUZENTEN
- 5.2.3 VERANTWORTUNG DES EINZELHANDELS GEGENÜBER DEN KONSUMENTEN
- 5.2.4 VERANTWORTUNG ZWISCHEN EINZELHANDEL UND STAAT
- 5.2.5 VERANTWORTUNG DES EINZELHANDELS GEGENÜBER DER GESELLSCHAFT
- 5.3 ZUSAMMENFASSUNG
- 6. ZWISCHENFAZIT
- 7. DIE ROLLE DES STAATES
- 7.1 DIE ROLLE DES STAATES ALS LIEFERANT UND ERZWINGER VON
INFORMATIONEN
- 7.1.2 DIE BEDEUTUNG EINER INFORMATIONSPFLICHT FÜR EINE GERECHTFERTIGTE VERANTWORTUNGSZUSCHREIBUNG
- 7.2 DIE ROLLE UND VERANTWORTUNG DES STAATES ALS LEGITIMATOR DES WIRTSCHAFTSSYSTEMS UND ALS VÖLKERRECHTSSUBJEKT
- 7.1 DIE ROLLE DES STAATES ALS LIEFERANT UND ERZWINGER VON
INFORMATIONEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage der Verantwortung in der Konsumentenethik. Sie untersucht die ethischen Axiome, auf denen die Konsumentenethik basiert, und analysiert die verschiedenen Akteure und ihre jeweiligen Verantwortlichkeiten in Bezug auf globale Produktions- und Konsumketten.
- Die Rolle von Menschenrechten als ethische Grundprinzipien in der Konsumentenethik
- Die Notwendigkeit und die Art der Verantwortung in globalen Konsumzusammenhängen
- Die Verantwortlichkeiten von Konsumenten, Unternehmen und dem Staat
- Die Herausforderungen der Informationsasymmetrie und der Beeinflussbarkeit von Konsumentenentscheidungen
- Die Bedeutung von Transparenz und nachhaltigen Produktions- und Konsummodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Konsumentenethik und die Problemstellung ein. Kapitel 1 untersucht die Bedeutung von Menschenrechten als ethische Grundlage für die Konsumentenethik. Kapitel 2 erläutert die Notwendigkeit und die Art der Verantwortung in globalen Konsumzusammenhängen. Kapitel 3 analysiert die verschiedenen Dimensionen der Verantwortung und die Bedingungen für eine ethische Bewertung des Konsums.
Kapitel 4 befasst sich mit der Verantwortung von Konsumenten und beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Konsumentenverantwortung in Bezug auf Information, Beeinflussbarkeit und Sanktionspotenzial. Kapitel 5 untersucht die Verantwortlichkeiten von Unternehmen, wobei der Fokus auf Produzenten und Einzelhändler liegt.
Kapitel 6 bietet ein Zwischenfazit, das die bisherigen Erkenntnisse zusammenfasst. Kapitel 7 analysiert die Rolle des Staates als Lieferant von Informationen, Legitimator des Wirtschaftssystems und als Völkerrechtssubjekt.
Schlüsselwörter
Konsumentenethik, Menschenrechte, Verantwortung, Globalisierung, Konsum, Produktionsketten, Unternehmensethik, Nachhaltigkeit, Transparenz, Informationsasymmetrie, Beeinflussbarkeit, Sanktionspotenzial, Staat, Wirtschaftsordnung.
- Quote paper
- Gerrit Großmaas (Author), 2017, Das Problem der Verantwortung in der Konsumentenethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/981660