Die Arbeit befasst sich mit dem Thema „Sprache und Geschlecht“ im Russischen. Dieser Thematik liegt die These zu Grunde, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede im Sprachgebrauch des Russischen gibt. Um diese These zu untersuchen, werden verschiedene wissenschaftliche Werke analysiert und passende Beispiele vorgestellt.
Die Genderlinguistik beschäftigt sich „mit dem Zusammenhang von Sprache und Geschlecht und teilt sich in einen systemlinguistisch und einen pragmatischgesprächsanalytisch orientierten Flügel“ (Thielemann 2009: 1091). Systemlinguistisch orientierte Arbeiten wenden sich der Untersuchung „[der] im Sprachsystem vorhandenen Ausdrucksmöglichkeiten der außersprachlichen Kategorie ‚Geschlecht’ [zu]“ (ebd.). Pragmatisch-gesprächsanalytische linguistische Arbeiten untersuchen den geschlechtsspezifischen Sprachgebrauch bzw. das Kommunikationsverhalten (vgl. ebd.: 1092).
In dieser Arbeit wird auf die Unterschiede im weiblichen und männlichen Sprachgebrauch sowie auf das geschlechtsspezifische Gesprächsverhalten eingegangen. Die Analyse beschränkt sich dabei auf die Sprachverwendung in informellen Gesprächssituationen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärung
- 2.1 Sexus
- 2.2 Genus
- 2.3 Gender
- 3. Forschungsüberblick
- 3.1 Entstehung der Genderlinguistik
- 3.2 Genderlinguistische Studien in der Russistik
- 4. Theoretische Konzeptionen von geschlechtsspezifischem Sprachgebrauch
- 4.1 Defizitkonzeption und Neue Defizitkonzeption
- 4.2 Differenzkonzeption
- 4.3 Die Code-Switching-Hypothese
- 4.4 Das Konzept des Doing Gender
- 5. Geschlechterunterschiede in der Sprachverwendung im Russischen
- 5.1 Phonetik
- 5.2 Lexik
- 5.3 Gesprächsthematik
- 5.4 Syntax
- 5.5 Gesprächsverhalten
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert geschlechtsspezifische Unterschiede im Sprachgebrauch des Russischen. Sie zielt darauf ab, anhand von wissenschaftlichen Werken und Beispielen aus dem Sprachkorpus „Nacional'nyj korpus russkogo jazyka“ und „Ustnyj korpus“ die These zu untermauern, dass es im Russischen Unterschiede in der Sprachverwendung von Frauen und Männern gibt.
- Terminologische Klärung von Begriffen wie Sexus, Genus und Gender
- Entwicklung der Genderlinguistik und ihre Bedeutung für die Russistik
- Analyse verschiedener theoretischer Konzeptionen von geschlechtsspezifischem Sprachgebrauch
- Untersuchung von Unterschieden in der Phonetik, Lexik, Gesprächsthematik, Syntax und im Gesprächsverhalten
- Bedeutung des Sprachgebrauchs in informellen Gesprächssituationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit sowie die These, die sie untersuchen möchte. Das zweite Kapitel befasst sich mit der terminologischen Klärung und grenzt die Begriffe Sexus, Genus und Gender voneinander ab. Das dritte Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehung der Genderlinguistik und beleuchtet deren Bedeutung für die Russistik.
Im vierten Kapitel werden verschiedene theoretische Konzeptionen von geschlechtsspezifischem Sprachgebrauch vorgestellt, darunter die Defizit- und Neue Defizitkonzeption, die Differenzkonzeption, die Code-Switching-Hypothese sowie das Konzept des Doing Gender.
Das fünfte Kapitel fokussiert auf die Unterschiede in der Sprachverwendung von Frauen und Männern im Russischen. Es analysiert phonetische und lexikalische Merkmale, Gesprächsthematik, syntaktische Besonderheiten sowie geschlechtsspezifische Unterschiede im Gesprächsverhalten.
Schlüsselwörter
Genderlinguistik, Russisch, Sprachgebrauch, Geschlecht, Sexus, Genus, Gender, Defizitkonzeption, Differenzkonzeption, Code-Switching-Hypothese, Doing Gender, Phonetik, Lexik, Gesprächsthematik, Syntax, Gesprächsverhalten, informelles Gespräch
- Citation du texte
- Kateryna Markov (Auteur), 2016, Sprache und Geschlecht. Geschlechtsspezifischer Sprachgebrauch am Beispiel des Russischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/982745